Sonntag 15. Januar 2017, 11:40
Hi Dieter, lieber Musketier
Familyman hat geschrieben:Das Laufen war in diesen Jahren nicht Suchtverlagerung, sondern Lebensversicherung. Das ist es nach wie vor, ...
Und Recht hast du! Eine natürliche Lebensversicherung ist es.
Ausser Gelenkverschleiss tut das Joggen nur Gutes für unsere Gesundheit,
macht kardiovaskulär fit, sorgt für einen tiefen Puls und stärkt die Nerven!
Obwohl ich seit 30 Jahren im Durchschnitt 20Km/Woche renne,
übertreibe ich immer wieder und halte kein Mass. Das hat mit meiner
gestörten Persönlichkeit zu tun, genauso wie das Binge-Trinken und -Essen,
wo es auch keine Bremse gibt: immer schneller, immer aus der Puste;
da ich sehr kompetitiv bin mit mir selber, sagt gemütliches Joggen mir nix,
ist mir zu langweilig. Das finde ich schade, denn es wäre auch gesünder für
Gelenke, Herz und Lungen, nicht immer auf Hochtouren
und >190 Puls zu säckeln.
Familyman hat geschrieben:... und außerdem ein Stabilitätsgarant im Nichttrinken.
Bist du sicher, Dieter? Denn all diese Jahre haben wir sowohl gerannt als auch getrunken.
Mir hat mein Training kein einziges Mal davon abgehalten, immer wieder abzustürzen.
Höchstens die paar Wochen vor einem Wettkampf konnte ich disziplinierter sein.
Nicht das Laufen hat uns frei gemacht, hat für den Click gesorgt. Auch mit Baclofen alleine
haben wir es nicht geschafft. Erst durch die Lektüre von Carr haben wir den Alkohol als
verführerischen Betrüger entlarvt, haben wir richtige Stabilität und Freiheit gefunden.
Und zum Glück!
Die Blosstellung, die erfolgreiche Enttarnung dieser verlockenden Femme fatale,
dieser heuchlerischen, hinterlistigen, doppelzüngigen und gnadenlosen Sirene ist jetzt Tatsache.
Die Seele braucht jetzt noch Zeit, der Vernunft nachzuholen, damit klar zu werden.
Deine Wanderung absolut alkoholfrei zu meistern war ein erfolgreicher Schritt Richtung
Umkonditionierung deines Verhaltens, deines Umgangs mit ermüdenden Situationen,
wo die unerbittliche, kaltblütige Sirene
ihre Macht versucht zu entfalten und ihre Tentakel ausfährt.
Dieter, deine Berichte ermuntern mich sehr und bauen mich auf.
Aus deinen Zeilen strahlt Stabilität, eine selbstverständliche Selbstsicherheit,
Ausgeglichenheit und betonnierte Gefasstheit.
Und das freut mich sehr!
LG
Patrick