Montag 16. Juni 2014, 11:08
lisa64 hat geschrieben:Einzig gegenüber meinem ängstlichen Umfeld gibt es immer noch eine Art Versteckspiel: Die wissen noch gar nicht, was ich weiss: Es ist vorbei.
lisa64 hat geschrieben:Ich suchte Ursachen für meine Sucht bis zurück in meine Urgrosseltern-Generation und landete nach allen Ausflügen und Therapien wieder bei meinem psychischen Anderssein.
lisa64 hat geschrieben:Das alles ist, ohne dass ich es bemerkt habe, in den Hintergrund getreten, wie ich kürzlich erstaunt feststellte: ich befasse mich kaum noch mit meinen "Abweichungen", sondern integriere mein normales Wesen.
Selbstanalyse im Rahmen einer Therapie (oder für sich alleine) sollte ein Mittel zum Zweck sein, nicht der Zweck an sich (ähnlich wie die Abstinenz, IMHO). Das aber erstmal anzuerkennen... Wieviele Jahre Sucht waren es bei Dir? Bei mir ca. 25. Wieviele Jahre, der Selbstreflexion, der Frage nach dem Warum? Das ist wie eine Lokomotive mit einem riesen Vorwärtsdrang und etlichen vollbeladenen Wagons im Schlepptau, bis vor kurzem in voller Fahrt, den bekommt man nicht so schnell zum Stehen.lisa64 hat geschrieben:Ich halte mich weder mehr für krank, noch für psychisch auffällig, nicht einmal mehr für "anders": Ich befinde mich absolut innerhalb der Bandbreite von normal.
Merkt man das überhaupt am nächsten Tag?lisa64 hat geschrieben:Wenn über Nacht ein Wunder geschieht und das Problem im Schlaf verschwindet, woran merken Sie das am nächsten Tag?
Ich tüftle mit und komme spontan auf folgendes:lisa64 hat geschrieben:Ich tüftle noch. "Was ganz genau ist anders?"
Montag 16. Juni 2014, 11:26
Montag 16. Juni 2014, 18:33
Ich denke längst nicht mehr über Wunder nach, es sind so viele – und täglich wundere
ich mich über Neue.
Das einzige, was ich mit Bestimmtheit sagen kann: Wie schnell doch die Zeit vergeht...
Die Tage werden nicht mehr gezählt, es ist einfach so.
Ein schöner und so passender Bericht, @lisa!
Es iss, wie es iss... Das Leben beginnt jetzt!
Und zwar Leben in Fülle.
Ich nehme die Gemeinsamkeiten wahr, die ich mit Menschen ohne Alkoholprobleme habe, nicht mehr die Unterschiede. Das macht einen Riesenunterschied.
wo ich etwas (noch) nicht weiss oder mich gerade nicht erinnern kann. Womöglich heimlich auf der Toilette googeln zwischen Vorspeise und Hauptgang...
Freitag 20. Juni 2014, 14:26
... will mehr und mehr wissen, will sich Sinn machen, immer wohl auch in der Hoffnung, durch das Verstehen, wie es dazu kam, würde sich im Jetzt etwas ändern.
Meiner Erfahrung nach ändert sich durch das Erkennen alleine nicht viel, es kann aber ungemein beruhigen - insofern ein wesentlicher Punkt, BIS zu dem Punkt, wo man anfängt sich in seiner Vergangenheit zu verzetteln und das wesentliche, die Neuausrichtung im Heute immer weiter aufzuschieben.
Freitag 20. Juni 2014, 16:36
Du darfst davon ausgehen, dass Du auch noch nach 3 Jahren Therapie daran herumtüfteln wirst...
Jedenfalls bin ich bis heute zu keinem überzeugenden Resultat gekommen trotz intensiver Nachforschungen. Das einzige, was ich mit Bestimmtheit sagen kann: Wie schnell doch die Zeit vergeht...
Die letzte "Angst " ist so lustig ... - und ich identifiziere mich da mit ....
und dann eben noch eine Wiederholung ... : Ich nehme Gemeinsamkeiten !!! - wahr - nicht die Unterschiede ...!!!
Freitag 20. Juni 2014, 16:43
Selbstverständlich lohnt sich der Blick zurück. Alleine schon durch Selbstreflexion über mehrere Jahre hindurch, ist mir vieles verständlich geworden. Selbst die paar halbherzigen therapeutischen Einzelgespräche während der Therapie haben mir etwas die Augen geöffnet.Ich glaube, wenn es sich um Dinge dreht, die wir ständig wiederholen, ohne etwas daran ändern zu können, lohnt sich der Blick zurück (beileibe nicht nur für das Trinken).
Und was die Sache mit diesem Sinn (Erklärung, Grund) anbelangt:lisa64 hat geschrieben:Im besten Fall kann ich durch Therapie (oder auch eigene Arbeit an mir selbst) erkennen, dass mein Verhalten ursprünglich mal tatsächlich Sinn gemacht hatte und ich einen reellen, guten Grund dafür hatte.
Das sagst Du dem Richtigen!Oder man erinnere sich daran, wie labil und anfällig für Störungen es war, bevor man Baclofen kannte. Da konnte bei mir keine Erkenntnis langfristig und tiefgreifend wirken; die Erschütterungen machten zu vieles wieder zunichte; Sisyphus lässt grüssen.
Freitag 8. August 2014, 02:37
Freitag 8. August 2014, 08:58
lisa64 hat geschrieben:Von Freiwilligen gepresster frischer Hanfsaft für arthritisgeplagte Senioren am Samstag Morgen.
Freitag 8. August 2014, 10:09
Finde ich auch.lisa64 hat geschrieben:Ich entschuldige mich gleich bei allen, die gerade kämpfen und ringen oder am Anfang der Behandlung stehen. Aber auch solche Beiträge sollen Mut machen und ihren Forenplatz einnehmen dürfen
Mit gebührender Achtsamkeit, Wachsamkeit und Bravoure hast du die Urlaubsfalle bestanden, allerdings besser als ich. Gratuliere & mach so wiiiter.lisa64 hat geschrieben:Mit gebührender Achtsamkeit: to be continued.
Freitag 8. August 2014, 10:15