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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Mittwoch 11. Juni 2014, 21:05 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Das ALITA-Projekt hat sich 2008 erledigt. Abgesehen von der fehlenden Bereitschaft der Kostenübernahme, ist das Projekt ethisch-moralisch zweifelhaft. Das einzige Beispiel (Deutschland) aus dem Vortrag kann man hier nachlesen. Nach dem Jahr 2006 ist es still um ALITA geworden, Frau Heidenreich hat sich die Wortmarke eintragen lassen. Hier Ein Nachruf.Nachtrag: auf kein anderes Medikament ist die Bezeichnung „Pille statt Pulle“ zutreffender. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Mittwoch 11. Juni 2014, 23:49 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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@Sebastian Zitat: Antabus implementiert sozusagen ein „böses Über-Ich“. Eine wirkliche seelische Gesundung und Reifung kann auf diesem Weg nicht gelingen. Das fasst im Rückblick so ziemlich zusammen, was ich damit erlebt habe. Und wovon ich mich Tag für Tag wieder befreie. Was mir mit Baclofen endlich möglich ist. Wenn ich so streng und unbarmherzig mit mir sein muss, wie viel an mir ist dann womöglich sonst noch falsch? Was lauert da noch tief unten in mir? Und damit rutsche ich ab in tiefste Zweifel an mir selbst und meiner psychischen Gesundheit, suche und finde Fehlentwicklungen und Charakterfehler, vergrössere meine Ängste und überantworte mich den Fachleuten. Nicht nur ich, auch mein Partner sagt mir heute mit Überzeugung: Mit Antabus bist du stehen geblieben, ausgebremst. Heute fühle ich mich stark und psychisch gesund, hege keinerlei Zweifel an meinem Charakter - und behaupte impertinent:  Das wäre ich eigentlich die ganze Zeit über gewesen, wäre mein Neurotransmitterhaushalt im Gleichgewicht gewesen. Mir persönlich zeigt sich an diesem zweifelhaften Revival die Hilflosigkeit der behandelnden Ärzte und Therapeuten - die dann auf den Patienten projiziert wird. Im schlechtesten, leider aber häufigen Fall interpretiert der Patient: Du weisst ja gar nicht, WIE krank du bist. Eigentlich ist Antabus gar nicht soviele Worte wert. Und die Visite-Sendung gar keine. lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Donnerstag 12. Juni 2014, 00:03 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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lisa64 hat geschrieben: Wenn ich so streng und unbarmherzig mit mir sein muss, wie viel an mir ist dann womöglich sonst noch falsch? Was lauert da noch tief unten in mir? Und damit rutsche ich ab in tiefste Zweifel an mir selbst und meiner psychischen Gesundheit, suche und finde Fehlentwicklungen und Charakterfehler, vergrössere meine Ängste und überantworte mich den Fachleuten. Wenn Nietzsche damit recht hat, dass Beschämung tötet, dann ist jeder ehrliche Versuch, das eigene Leben zu beschreiben, ein Akt der Selbstzerstörung.– Albert Camus –
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Donnerstag 12. Juni 2014, 10:07 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Vor Scham sterben / in den Boden versinken / sich in Grund und Boden schämen Das findet sich in allen möglichen Sprachen: Redewendungen, die Scham verbinden mit "nicht wert zu sein, zu leben". Eines möchte ich dennoch anfügen: Dass Antabus mir trotz allem ermöglichte, über längere Phasen eine Abstinenz aufrecht zu erhalten und damit das Erleben, dass ein Leben ohne den Stoff kein Jammertal sein muss: Ein Ansatz von Perspektivenwechsel. Aber langfristig: um welchen Preis... lg Lisa PS: Sehe ich das richtig, dass Antabus nun off-label verschrieben werden muss, seit die Zulassung abgelaufen ist? 
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Donnerstag 12. Juni 2014, 11:32 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Mich stört ein bisschen die Wirkungs-Beschreibung. Trinkt ein Patient gegen Antabus an, wird die einsetzende Vergiftung durch Alkohol, abschwächend als Nebenwirkung beschrieben. Fakt ist jedoch, das Vergiftungssymptom ist die gewollte Arzneimittel-Wirkung.
Bevor das Interview aus der Mediathek verschwindet, habe ich die wesentlichen Aussagen in schriftliche Form umgewandelt. Mir ist dabei aufgefallen, dass die Aussage zu Baclofen gar nicht hoch genug bewertet werden kann.
Dr. Klaus Behrendt, Psychiater an der Asklepios Klinik Nord, Hamburg im Interview mit Vera Cordes, Moderatorin der Sendung Visite/NDR – 10.06.2014, 20:15 Uhr
Dr. Behrendt: Die Antabus-Behandlung zeigt überdurchschnittliche Erfolge und verweist auf eine Studie, derzufolge eine 50% Chance auf Trockenheit besteht. Bei intensivster psychosozialer Betreuung und im Bereich von 20 Monaten wurden sogar 70% Behandlungserfolge (Trockenheit) festgestellt.
Auf die Frage welche anderen Medikamente es gibt, antwortet Dr. Behrendt: Das eine ist das bekannte Acamprosat und die beiden anderen blockieren die Opiatrezeptoren. Gemeint sind Naltrexon und Nalmefene, die aber nicht so Erfolg versprechend sind.
Dann kommt die Frage nach Baclofen und Nalmefen, das auf dem Markt erwartet wird. Dr. Behrendt: Dieses Nalmefene ist der 2. Opiat-Agonist, wie vorhin erwähnt. Er unterscheidet sich nicht sonderlich in der Wirkung von Naltrexon. Das Baclofen ist ein in der Neurologie und Behandlung von sogen. Spastiken seit 40, 50 Jahren bekanntes Medikament – eigentlich kenne ich Baclofen schon immer.
Es wurde in hoher Dosierung von einem Arzt der selbst schwer betroffen war, angewendet und propagiert. Nach den Informationen, die jetzt nicht durch Studien unterlegt sind, muss man Baclofen etwa so einschätzen, dass 30 bis 50% der Menschen davon auch profitieren können – und wer heilt, hat Recht.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Werner1503
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Donnerstag 12. Juni 2014, 12:01 |
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
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"Und wer heilt hat Recht !!!!!"
LG, Werner
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
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greta
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Samstag 14. Juni 2014, 00:06 |
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Registriert: Donnerstag 6. Oktober 2011, 11:21 Beiträge: 23
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praxx
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Samstag 14. Juni 2014, 21:23 |
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32 Beiträge: 485 Wohnort: Oberhausen
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Aber nur dann, wenn der, der behauptet, geheilt zu haben, das auch beweisen kann... Bei Baclofen mach ich mir da keine Sorgen, dass dieser Beweis nicht gelingen könnte.
LG
Praxx
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Samstag 14. Juni 2014, 22:07 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Guckst Du: Baclofen in FrankreichLG Federico
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Werner1503
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Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch Verfasst: Samstag 14. Juni 2014, 22:21 |
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
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Lieber Federico,
das ist eine sehr, sehr gute Nachricht. ich werde sie an meinen Hausarzt und meinen Neurologen weiterleiten (beide verschreiben mir Baclofen. Ob sie voll davon überzeugt sind, weiß ich nicht.)
Jetzt muss es doch auch in Deutschland langsam vorangehen. Vielleicht sollte man Soyka nochmals einen netten Brief schreiben ???
Optimistische Grüße Werner
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
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