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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Samstag 16. November 2013, 02:18 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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@rog, @all,
die Nacht, vielleicht sollten wir über die Nacht reden. Ich höre gerade Radio und bin überhaupt nicht müde, das ist ein Problem im Moment, weil es mich verfolgt drei- oder viermal die Woche, und doch auch eine Erfahrung, die ja wertvoll sein kann. Was macht man dann mit der Nacht? Wenn der Tag schon so voll war? Die Bilanz ist ja gut, ich betrachte meinen Körper und kann es kaum glauben. 73 kg Kraft und Drahtigkeit, gegenüber 97 kg Schlappheit und Leberschwäche noch vor zweieinhalb Jahren. Ich laufe und werde noch schneller werden, eine 1:20 für den Halbmarathon ist nicht so weit weg, unter drei Stunden für den Marathon auch nicht. Das ist einerseits unglaublich, andererseits: Sitze ich in solchen Nächten wie eh und je, nicht in der Lage, ins Bett zu gehen, nicht in der Lage, betrunken zu werden. So sitze ich also und betrachte Kraft und Drahtigkeit und Bier, und alles zusammen ergibt keinen Sinn. Ergibt mein Leben einen Sinn? Immer während des Lauftrainings und kurz danach bin ich ganz eins. Also laufe ich fünf-, sechsmal die Woche, das ist die Phalanx gegen den Alkohol und die Leere. Dabei bin ich doch eigentlich, eigentlich Tag und Nacht erfüllt von Glück. Eben war 13. Hochzeitstag, und wir haben zwei sehr lebendige, begabte, eigenartige, fröhliche, ich denke: glückliche Kinder. So: In welcher Beziehung steht dieses Glück mit dem Nicht-ins-Bett-Finden und diesem Bier dort?
Jenes erreichen wollen, dies nicht lassen können, irgendwo zwischen allem stehen, und bei alledem wissen: Es geht dir gut, und du weißt es. Hieße: Nicht mehr jammern auf hohem Niveau. Aber das Forum hier ist so viel mehr.
Herzlich - Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Samstag 16. November 2013, 03:34 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lass Dir dieses Glück ganz bewusst werden.....jedes einzelne Geschenk des Lebens an Dich. Freue Dich über das Erreichte. Wenn Du es auch nicht fühlen kannst weiss Dein Verstand: Bier ergibt hier keinen Sinn. Lass dem Verstand in dieser Situation den Vortritt, es ist hier SINNVOLL.
Schlaf ist nicht wichtig, Ruhe ist wichtig.
Alles Liebe, den Segen der Nacht jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Samstag 16. November 2013, 10:39 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Lieber Dieter,
sinniere nicht immer über Gott und die Welt. Alles hat seinen Sinn, auch wenn er uns spontan nicht ersichtlich wird.
Ich hatte (habe) auch immer alles. Eine liebe Frau, gut geratende Kinder, die alle ihren Abschluss gemacht haben. Keine Schulden, 2mal im Jahr Urlaub….. Trotzdem habe ich getrunken!!
Sucht kommt von Sehnsucht. Du kannst selbst einen Ultra-Triathlon absolvieren –die Sehnsucht bleibt. Mache Dir Dein persönliches Glück einfach bewusster – und genieße es.
Das mit dem „nicht in den Schlaf kommen“ kenne ich gut und habe es pro Monat an 2-3 Tagen. (Ob der Vollmond daran schuld ist –wer weiß es schon). Ich lese dann, bis ich nicht mehr kann. Meistens schlafe ich dann noch 2-3 Stunden und bin trotzdem top-fit.
Noch eine Anmerkung: Wenn ich früher aufgekratzt war, hat Alkohol diesen Zustand noch verstärkt. Sprich, ich wurde nicht müde sondern wacher…
Liebe Grüße Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Samstag 16. November 2013, 10:58 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@Dieter
Ich kann mich den Worten von Volker vollumfänglich anschliessen und möchte dazu noch folgendes beifügen.
Ich habe auch schon solche Momente erlebt, vor allem in jungen Jahren. Da machte ich dann bewusst mal eine Nacht durch mit Musik, mit Schreiben... und ging dann den Sonnenaufgang bewundern. Es war dann jeweils, als sei etwas eigentlich unnötig Störendes von meiner Seele abgefallen und ich konnte wieder freier atmen.
Später habe ich dann erfahren, dass Schlafentzug bei Depressionen als Therapie angewendet wird!
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 17. November 2013, 10:47 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Dieter Du bist ein Glückskind. Und falls Du den Sinn im Leben suchst, den hast Du selber gerade beschrieben. Sonst würde ich auch mal Viktor Frankl lesen (Empfehlung von @j und @F!). Zitat: Sitze ich in solchen Nächten wie eh und je, nicht in der Lage, ins Bett zu gehen, nicht in der Lage, betrunken zu werden Gönn Dir doch noch was Zeit und Geduld. Vielleicht is das Teil des Heilungsprozesses? Viele könnten Dich beneiden. Ich inklusive. Und 1:20 für den HM ist fast verrückt, wenn man vor zwei Jahren noch fast 100kg auf der Waage hatte. Wie machst Du das? Ich verstehe es nicht, aber Lauftalent hast Du auf jeden Fall. Und da sind sicher Podiumplätze vorprogrammiert. Auch 3h für den M ist fast ausserirdisch für fast 50jährige. Hast Du schon einen gelaufen? Den letzten habe ich vor 5J gelaufen in 3h38. Wegen Rücken-Arthrose darf ich nicht mehr vom Arzt. Max. 1-2 HM's/J. Diesen letzten M lief ich zusammen mit einem 'Hasen', 12kmh, Ziel: 3:30. Hochmütig war ich, fand dies zu langsam, machte ein paar Hundert Meter Vorsprung, bis bei ca km 32 der 'Mann mit dem Hammer' kam und ich den Hasen an mir vorbeilaufen sah... Im Winter halte ich meine Basisform bei, um Anfang Frühling einen neuen Versuch auf die 90' HM zu machen. @jivaro Zitat: Schlaf ist nicht wichtig, Ruhe ist wichtig. Das verstehe ich nicht ganz. Ich wäre froh, wenn Du dies erklären könntest, denn jeder Mensch braucht doch seinen Schlaf? LG Patrick
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bettyblue
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 17. November 2013, 14:12 |
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23 Beiträge: 174
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Hallo Dieter, Zitat: die Nacht, vielleicht sollten wir über die Nacht reden Genau, lass uns mal über die Nacht reden. Ich leide an derselben Schlafstörung oder falschen Schlafgewohnheit wie du. Ich könnte schlafen, denn ich bin müde und schlafe in der Regel sehr schnell und problemlos ein. Aber: ich schlafe nicht, ich gehe einfach nicht ins Bett. Crazy, oder? Ich sitze des Nachts wach, oft bis 2 oder 3 Uhr. Früher habe ich getrunken, meine Haupttrinkzeit war zwischen 22.00 abends und 3.00 Uhr morgens. Manchmal wollte ich dann gerne schon ins Bett, hatte aber meinen Pegel noch nicht erreicht und musste noch eine halbe Stunde weitertrinken. (nur Wein, mit harten Sachen wäre es schneller gegangen) Jetzt sitze ich in dieser Zeit im Internet oder lese oder lerne oder schreibe oder backe einen Kuchen oder denke nach. Ich mag diese Zeit immer noch sehr gerne, weil ich weiss, jetzt bin ich allein, jetzt kann keiner was von mir wollen, keine Klingel, Kein Termin, kein Telefon. Ich könnte ja sagen, lass es eben so, Schlaf wird sowieso überbewertet (so ähnlich wie @jivaro), ich mache meist am Tag eine Meditation oder Tiefenentspannung, da kann sich der Geist auch erholen. Aber ich leide eben doch unter ständigem Schlafmangel, 4-5 Stunden reichen eben doch nicht, um fit zu sein. Zu wenig Schlaf, oder Schlaf zur falschen Zeit bringt auch den Hormonkreislauf durcheinander. Mich würde interessieren, wer noch so seltsame Schlafgewohnheiten hat. Ob da eventuell auch ein Zusammenhang zur Suchtgefährdung besteht.? In meiner Therapie kam raus, dass ich als Kind gelernt habe, dass es oftmals besser ist, in der Nacht auf der Hut zu sein, da ich, sagen wir es mal so, in der Familie mich nicht wirklich behütet oder beschützt fühlen konnte. Ja, lasst uns mal über die Nacht reden. LG, Betty P.S. heute am Sonntag ziemlich 'ausgeschlafen' ;-))
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 17. November 2013, 14:24 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Betty, das finde ich gut, wir sollten nur nicht dazu unbedingt „Dieters Durst“ ungefragt entern. Wie wär's mit einem neuen Thema im Forum Depressionen oder Angst? Ich würde die bisherigen Beiträge ab Jivaro's „Schlaf wird überbewertet“ abtrennen und den Faden passenderweise so nennen.
Dafür – dagegen?
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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bettyblue
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 17. November 2013, 14:56 |
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23 Beiträge: 174
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Mir ist's recht, ich meine nur, Dieter hat das Thema selbst reingebracht, oder nicht? Und wenn ein Beitrag nicht allzuweit abschweift ist er doch eigentlich in dem thread auch gut aufgehoben. Das macht doch eine Unterhaltung auch lebendig, finde ich, man kommt halt manchmal von Hölzken auch Stöcksken und wieder zurück auf Hölzken. Ein Neuling traut sich vielleicht nicht, aber der 'familyman' ist lange genug um Forum, um seinen thread frei zu halten, wenn er das möchte.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 17. November 2013, 15:25 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Betty, okay, können wir ja auch später immer noch machen, falls sich Dieter beschweren sollte. Ich dachte allerdings, dass dieses wichtige Thema das immer wieder von den Neuzugängen angesprochen wird, einen eigenen Faden (bessere Auffindbarkeit) verdienen würde. Deshalb habe ich einen neuen Faden aufgemacht.LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 17. November 2013, 22:52 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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@Betty, @Volker, @Federico, @jivaro, @moonriver, @all, ach, ich freue mich über jeden, der hier vorbeischaut und ggf. seine Sicht der Dinge äußert. Danke Euch allen! Ich seh's wie Betty, ein längerer Thread lebt ja auch von einer gewissen Dynamik. Zur Nacht: Mir geht's genauso, ich könnte in wachen Nächten stattdessen auch früh ins Bett gehen und durchschlafen. Wenn ich dann aber wach bleibe, ist immer ein Suchtmittel im Spiel, entweder Alk oder Online-Schach. Oder youTube-Videos, oft von alten Sportereignissen. "3- bis 4-mal die Woche" war aber deutlich übertrieben, 0- bis 1-mal ist realistisch. Nur die letzten sieben Tage war das tatsächlich häufiger der Fall, vielleicht weil wir Besuch hatten. Alles Ungewohnte macht mich nervös und droht mich halb aus der Bahn zu werfen, dabei hatte ich mir immer so viel auf meine Flexibilität eingebildet. Dass mich der Schlafentzug am nächsten Tag vor Depressionen schützt, kann ich nicht behaupten. Gut, das sind dann vielleicht keine Depressionen, sondern eher Selbstvorwürfe. Wie gern würde ich das nächtliche Wachkoma dann eintauschen gegen ein paar Stunden Tiefschlaf. Zumal besagtes Wachkoma weder produktiv ist noch zu tieferen Erkenntnissen führt. Höchstens zu zerknirschter Nachdenklichkeit, wie in der Nacht zum Samstag. Mein Nichtschlaf ist also sinnlos. Betty, ob er dazu dient, nachts besser auf der Hut zu sein, ich weiß es nicht. Es ist eher so: Ich kann manchmal das Wachsein nicht loslassen, als würde mir etwas weggenommen. Das Glück fassen, Jivaro, es auch verstandesmäßig akzeptieren, das ist schwer. Vielleicht, weil es in der Natur des Menschen liegt, auf der Hut sein zu müssen, auch nachts, so würde dann wieder ein Schuh daraus. Wir müssen immer auf der Hut sein, das liegt wohl in unseren Genen, die schiere Akzeptanz von Glück und Zufriedenheit birgt immer schon die nächste Gefahr. @Patrick, meine Laufziele sind ja erst mal nur Ankündigungen. Von der Umsetzung bin ich noch Monate entfernt. Dazwischen liegen systematisches Training und ein großer Wille. Und hoffentlich eine verletzungsfreie Zeit. Wie gesagt geb ich mir noch 4-5 Jahre, dann bin ich wirklich 50, bis dahin laufe ich um mein Leben Aber Deine Rückenathrose, lieber Patrick: Vielleicht solltest Du dann eher schwimmen oder Fahrrad fahren? Mach Dich bloß nicht kaputt, ich mache es bei allem Ehrgeiz auch nicht. Heute freue ich mich darauf, früh ins Bett zu gehen. Ich war mit meiner Familie wandern und habe heute Abend noch meinen langen Sonntagslauf absolviert. Jetzt sind die Kinder im Bett, alle sind satt, ich genehmigte mir eben eine Extra-12,5mg Baclofen und spülte mit reichlich alkoholfreiem Radler runter. Jetzt ist die Ruhe erreicht, von der Jivaro spricht. Um sie zu erreichen, und das ist mein Grundproblem, müssen aber die genannten Dinge geschehen sein: Viel Bewegung und Baclofen. Oder, wie früher immer, und heute noch selten: Alkohol. Einfach so "ohne alles" ruhig und ausgeglichen zu sein und früh ins Bett gehen, das geht nicht, das schaffe ich nicht. Es ist, als ob dann ein Energieüberschuss da ist, der irgendwo hinmuss. Der konstruktiv raus muss, oder eben destruktiv. Kennt Ihr das? Herzlich - Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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