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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 13:49 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
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@Kuni
kuni hat geschrieben:
Welchen Zeitrahmen benutzt Du? Vor ca. 3 Wochen waren bei Dir noch 2 Flaschen Wein angesagt mit anschließendem Selbstentzug.
Hello my dear, hier meldet sich Dein Progelknabe wieder :D
Der Zeitrahmen: Juni bis jetzt. Denn solange gab's keinen Absturz mit Kontrollverlust mehr. Nach 2 Fl Wein/T während ein paar Tagen weiss ich nicht ob man von Selbs-, Kaltentzug oder Entzug tout court reden kann, weil ich keine Entzugserscheinungen hatte. Ich habe gelesen, dass Du die auch nicht hattest, als Du von einem Tag auf den anderen mit einer 2Fl Wein/Tag ratio aufgehört hast?
kuni hat geschrieben:
Zuletzt waren es 2 Flaschen Rotwein, über den Tag verteilt, ab und an noch ein Bier dazwischen gegen den Durst.
Hinsichtlich des Cravings meine ich es anders bzw. habe mich falsch ausgedrückt. Wenn ich heute trinke, dann auch morgen und übermorgen usw. Bis ich dann irgendwann wieder den Entschluß fasse, wieder nichts zu trinken. Dies kann 3 Wochen dauern oder 3 Monate.

Wenn ich dann nichts trinke, dann habe ich auch kein Verlangen nach Alkohol. Okay, die ersten Tage drehen sich die Gedanken darum, aber eher in der Hinsicht, ob der kalte Entzug auch wieder gut gehen wird. Dabei habe ich -warum auch immer- keinerlei Entzugserscheinungen.
Mit dieser Menge (2Fl Wein) hatte ich keinen Absturz und Kontrollverlust (mit allen peinlichen Folgen). Daher dieser Zeitrahmen. Und das ist für mich im Moment von unvorstellbar enormer Wichtigkeit. Ich bin riesenfroh und stolz (wirklich!), dass ich das schon erreicht habe. Denn genau das grenzt für mich fast an ein Wunder. Jahrelang habe ich nie an so einem Erfolg geglaubt. Und ich verstehe Deine Verwirrung, denn für Aussenseiter klingt meine Alkoholeskapade vor ein paar Wochen mit 2Fl W/T nicht gerade wie ein Erfolg.
Jetzt arbeite ich noch weiter daran, die Rauschwünsche verschwinden zu lassen, und weniger oft und wenigere Mengen zu trinken.
Schau mal, es gibt Leute, die 2 Fl. wodka trinken und noch agieren als wären sie nüchtern. Andere Leute (vor allem bei Müdigkeit und auf nüchternem Magen) sind nach einem halben Bier stockbesoffen (ist mir auch mal passiert.) Ein wirklich ganz wichtiger und entscheidender Punkt ist wohl, und ich rede jetzt für mich und ein paar anderen Leuten, die das Gleiche beschrieben haben, nämlich dass es mit baclofen nicht mehr den Absturz braucht, den Kontrollverlust mit allen Peinlichkeiten. Ich persönlich finde z.B. dass bennter mit seinen 2 Gläsern Wodka einen Riesenerfolg verbucht hat. Aus dem einfachen Grund, dass auch er aufgehört hat. Diese Situation wäre früher und ohne baclofen höchstwahrscheinlich in Kontrollverlust geendet.

Kuni, was ich von Dir gerne erfahren hätte (vielleicht hast Du es schon mitgeteilt und habe ich’s überlesen), welche Auswirkung hatte diese Menge (2Fl W) auf Dich. War Dein Ziel Rausch (endend in Kontrollverlust) oder gab's eher andere Gründe?

@aspino

Danke für Deine Antwort. Deinen Änderungswunsch bez. des Fragebogens werde ich berücksichtigen.

@alle

Es ist anhand der vielen Beiträge in diesem und anderen Threads des Forums, dass nicht klar unterschieden werden kann zwischen Rausch- und Nichtrauschtrinkern. Die Problematik ist zu facettenreich.
Auch Mann’s Aussage, es gäbe nur zwei Gruppen von Trinkern: Pegel- und Rauschtrinkern, und alles andere seien Mischformen, ist auch zu simplistisch.
Fazit nach 7 Monaten baclofen: Die Rauschwünsche bleiben, jedoch 7 Monate baclofen verhindern, dass es zum Rausch oder Kontrollverlust kommt. Paradoxerweise verschwindet der Rauschwunsch nach einer anfänglichen Menge Alkohol. Wo früher dies ein Sprungbrett zu noch mehr und noch schneller Trinken war, ist dieselbe Menge jetzt eine Bremse. Der gemeinsame Nenner bei den Beiträgen diesbezüglich war: Menge war beschränkt, man spürte fast keine Wirkungen des Alkohols, keinen Rausch. Man spürte kein Bedürfnis weiterzutrinken, eher ein Degout dem Alkohol gegenüber.
Was mir auch wichtig ist, ist das die Rauschwünsche (in diesem Faden ausführlich beschrieben) verschwinden. Das gelingt meiner Meinung nach erst mit viel Geduld und viel Selbstarbeit.
Soll man Baclofen nicht in aller Ruhe an die Rezeptoren andocken lassen, möglicihst ohne Alkoholeskapaden? Darin liegt der langfristige Erfolg. Meine Überzeugung. Vielleicht auch die einiger anderer?


LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 14:30 
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rog hat geschrieben:
Paradoxerweise verschwindet der Rauschwunsch nach einer anfänglichen Menge Alkohol.
Wo früher dies ein Sprungbrett zu noch mehr und noch schneller Trinken war, ist dieselbe Menge jetzt eine Bremse.

@Patrick,

somit steht fest, erstes Ziel erreicht. Dein zweites Ziel ist realistischerweise erst jetzt
in greifbare Nähe gerückt. Dass es ausser Zeit, viel Geduld benötigt, weißt Du.

Summa summarum, ich gratuliere!

Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 18:30 
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@Federico (u. Dieter, bennter, moonriver)

Danke. Was mir Freude bereitet, ist vor allem die Erkenntnis, dass es anderen Leuten ähnlich geht, und fast zugleicherzeit; wir haben gewissermassen gleichsam, zur gleichen Zeit mit baclofen im Sommer angefangen und jetzt auch (mit Ups und Downs) die gleiche Erfahrung machen dürfen. Innerhalb von einer Woche Abstand voneinander. Das ist höchst faszinierend und kann kein Zufall sein.
Filmreif.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 18:49 
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@Patrick

rog hat geschrieben:
Innerhalb von einer Woche Abstand voneinander. Das ist höchst faszinierend und kann kein Zufall sein.
Filmreif.
Es gibt Situationen, bei denen das Wort "Zufall" ohne grosse Überzeugungskraft mehr im Raume steht... interessanterweise habe ich dies seit der Bac-Therapie öfters erlebt als vorher... eben: Filmreif und faszinierend.

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 19:39 
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@moonriver
moonriver hat geschrieben:
interessanterweise habe ich dies seit der Bac-Therapie öfters erlebt als vorher
Falls das Deine Privatsphäre nicht allzu sehr beeinträchtigt, würde ich gerne mehr darüber erfahren. Wie ich Deine Beiträge schätze, bin ich sicher, dass Du darüber höchst interessante Lektüre liefern wirst.
Ein Motivations- :daumen: !

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 19:53 
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@Patrick
rog hat geschrieben:
Wie ich Deine Beiträge schätze, bin ich sicher, dass Du darüber höchst interessante Lektüre liefern wirst.
Das Thema ist u.a. vorgesehen in einem neuen Thread eingewoben zu werden... ist aber nicht so einfach und es liegt noch einiges an Bearbeitung vor mir. Zwischen den Zeilen hatte ich es des öfteren schon angesprochen.
Ist schon etwas sehr Persönliches/Privates...
Kommt Zeit, kommt Rat.

LG moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 21:58 
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@bennter2: Sorry, ja ist OT gewesen, habe nur an Sabines Kommentar angeknüpft.
[Danke für das Kompliment für die Fotos - ich war selbst überrascht als ich sie eingescannt hatte :D ]
kuni hat geschrieben:
delle54 hat geschrieben:
Selbst wenn es mir gut geht, fällt mir ein solch unbeschwertes Lächeln nicht leicht.
warum?

Federico hat geschrieben:
die Leichtigkeit des Seins verschwindet mit den Jahren ...
und weicht zwangsläufig einer gewissen Skepsis.
Danke Federico. Das trifft es auf den Punkt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Dienstag 22. Oktober 2013, 22:38 
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Wieder mal OT, aber der weiter oben gennante Film Alaska Johansson steht auf YouTube in voller Länge (ohne Blindenkommentare) zur verfügung.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Mittwoch 23. Oktober 2013, 00:08 
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rog hat geschrieben:
Fühle mich, als ob mir mein schönstes Spielzeug weggenommen wurde.

@Patrick,
genau das ist es, was wirklich passiert ist. Du hast angefangen Erwachsen zu werden.
Zeit, um sich nach neuen Ufern im Meer des Lebens umzusehen.
Ian Anderson und Thick as a Brick Part 2 ist mir spontan dazu eingefallen.
Gerald Bostock sinniert weiter über „was wäre geworden, wenn es anders gelaufen wäre“.
Könnte sein, dass es Dir gefällt.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche
BeitragVerfasst: Mittwoch 23. Oktober 2013, 13:21 
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00
Beiträge: 110
@@rog/federico

"...der kleine Patrick und der kleine bennter möchten bitte aus dem Spieleparadies abgeholt werden...!"

Ich möchte das mit dem erwachsen werden gar nicht bestreiten oder lächerlich machen. Äußere Dinge (Beruf/Familie etc.) machen nun mal nicht zu 100% einen innerlich erwachsenen Menschen aus. Selbstverständlich plädiere ich hier für den Rest "Beklopptheit", den sich jeder Erwachsene erhalten sollte.Jeder wie er`s mag!
Auch ich habe-ähnlich wie Patrick und kuni -gegrübelt,was diese "Lücke" nun schliessen soll, den Trinkwunsch und sein Ergebnis ersetzen.Ehrlich: so ganz weit bin ich da noch nicht gekommen.
(Sport/Orgien/neumodische Esoterik etc.-das alles ist "nett" für mich, doch (leider) nicht so wie früher das berauscht sein.
Doch ich werde den Teufel tun, und Bac absetzen, nur um wieder die Glückshormone "tanzen" zu lassen. Dieses tägliche leben in der Grauzone/Komfortzone ist ja etwas, dass ich nie gelernt,gespürt und wirklich wollte.Warum auch immer.

Wer sich niemals irgendwelchen "Extremzuständen" hingegeben hat ( aus Angst vor Kontrollverlust,gesundheitlichen Gründen,etc.), der weiss sicher gar nicht, wovon ich hier spreche.

Natürlich ist mir klar, dass diese "Zustände" toxischer Natur waren, nicht aus mir selbst produziert wurden.Da ich sie aber nun mal kenne, hinkt das Zufriedenheitsgefühl der Nüchternheit oft noch hinter der alkoholischen Verklärung hinter her.Mit Bac wird diese Verklärung entzaubert, da sie ja nicht mehr so massiv eintritt.Der "Streich", den mir mein dopamingeschwängertes Gedächnis über Jahrzehnte spielte, der wird enttarnt.
Ja, ja.Alles ganz langsam, zumindest bei mir.

So, nun habe ich ja sehr anschaulich aufgezählt, was ich alles NICHT möchte.Nun wird es als "großer Junge" Zeit, rauszufiltern, WAS ich denn möchte, was ich von mir erwarte.Nur von mir.

Herzlichst BE, der die Weisheit erst mal mit den Hunden im Wald sucht...besser als nix!


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