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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Montag 30. September 2013, 10:51 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@all
Ja, das mit dem Vater-Komplex, das stimmt. Und ja, es war eine Demütigung.( die ich wohl schon erwartet, vielleicht sogar gewollt habe, damit es mir dann wieder schlecht gehen darf). Gewohnte, ausgetretene Bahnen-"herrlich" bequem und bekannt, da kann ich drin suhlen). Nein, erwachsen ist das nicht.Bekannt ist es mir auch, Jahre der Therapie.Wenn diese aber im Kopf hängen bleiben, dann ist es nur Wissen,kein Leben.
Ich fühle mich auch genau so, als hätte ich getrunken.Die Sinuskurve ist auf Null abgesackt,mit allen Scham-und Schuldgefühlen. Dann kommt wieder meine Arroganz, so etwa in einer Woche:Du bist erwachsen, Du hast immer alles auf die Kette bekommen...was "erlauben" sich Deine Kinder/Frau/Therapeutin.Überheblichkeit.
Ich will nicht zu Kreuze kriechen,mich wie Bill&Bob in Demut ergehen-doch etwas mehr Selbstschutz wäre schön.Mich nicht immer selbst zum "Abschuss" freizugeben.
Grenzen setzen, die nicht nur das Gebrüll eines Zoo-Löwen sind, sondern mich schützen. ( mir graut es nämlich immer vor den neu-trockenen Süchtlern, die plötzlich von der Maus zum Elefanten mutieren, und den "Feind" in allem und jedem wittern, nur nicht bei sich selbst).
Ich bleibe dran-keine Frage.Bac Dosis beibehalten.Und vielleicht lasse ich es auch zu, daß die Ratschläge anderer Menschen Sinn machen.Denn da erinnere ich mich auch eher an ein Kind in der Trotzphase, als an einen erwachsenen Mann.
Ich danke Euch!
Herzlichst BE
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sabine-xxx
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Montag 30. September 2013, 23:06 |
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Registriert: Samstag 12. Januar 2013, 21:31 Beiträge: 415
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hi, als erwachsener Mann gehst Du in den klinischen Entzug, keine Angst vor nichts, entgiftest Deinen verseuchten Körper, beginnst mal wieder vernünftig zu essen, denken, zu kapieren, wie Leben funktioniert, 3, 4 Tage, etwas Ruhe und gut, alkoholfrei, wenn Du es dann noch schaffst, Dir neue Freunde, Job, Partnerin, Verein zu suchen, Umweg machst um alte Stellen, könnte es klappen, wenn nicht, bist Du ein Weichei und dann ist der Weg über Baclofen ein anderer und er dauert halt etwas,
wir können Dir auch den Magen auspumpen, täglich, was willst Du reel ???
Ohne Alkohol leben oder mit Alkohol überleben,
Du hast die Wahl, und das ist doch was,
gruss @sabine
_________________ es ist genug Sabine!
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kuni
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Dienstag 1. Oktober 2013, 07:41 |
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Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05 Beiträge: 297
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@ Sabine Zitat: hi, als erwachsener Mann gehst Du in den klinischen Entzug, keine Angst vor nichts, entgiftest Deinen verseuchten Körper, beginnst mal wieder vernünftig zu essen, denken, zu kapieren, wie Leben funktioniert, 3, 4 Tage, etwas Ruhe und gut, alkoholfrei, wenn Du es dann noch schaffst, Dir neue Freunde, Job, Partnerin, Verein zu suchen, Umweg machst um alte Stellen, könnte es klappen, wenn nicht, bist Du ein Weichei und dann ist der Weg über Baclofen ein anderer und er dauert halt etwas, Lies doch noch mal den Text von BE. @ Bennter Über dieses "suhlen" im "eigenen Saft, in alten Verhaltensmustern, den alten Verletzungen habe ich die letzten Tage auch nachgedacht. Es ist aus meiner Sicht nicht nur bei Rauschtrinkern so; zumindest kann ich es auch bei mir feststellen. Das "Alte" ist vertraut, man kennt es und selbst die Verletzungen, die man sich dabei selbst zufügt, fühlen sich vertraut an. Neues ist noch nicht in Sicht, weil man nicht weiß, wie man das Alte auflösen soll. Ich hab bei Dir nachgelesen. Da war ein Vorfall mit Anwesenheit Deiner Mutter, jetzt bei Deinem Vaterwochenende der Fastvorfall. Hier ist Deine Baustellen, nicht in der Selbstzerfleischung, warum! Das Warum ist doch auch für Dich offensichtlich. Nut mit dem Beschluss, dem Alk den Kampf anzusagen, sind doch nicht die alten Verletzungen weg! Irgendwo hast Du geschrieben, dass es für die Trinkerei keinen Grund gab (oder Rog zugestimmt). Vielleicht bist Du einem "Grund" (nicht Rechtfertigung) gerade näher, als Du denkst. Liebe Grüße Kuni PS: (auch meine Baustelle) Man muss seinen Eltern jetzt nicht mehr gefallen - deshalb kann man sie auch nicht enttäuschen. Enttäuschung ist das Ende einer Täuschung.
_________________ Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens. (Friedrich Nietzsche)
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Dienstag 1. Oktober 2013, 09:22 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@kuni
Ja, die Sache mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung meinerseits. Als Kopfmensch durch O.Kernberg etc. geackert, verschiedenste Therapeuten "verschlissen" ( redet doch was ihr wollt-ich mach eh das, was ich für richtig halte). Der übliche Weg eines Narzissten halt.( gesunder Narzissmus ist anders!).
Meist kommen Menschen wie ich auch erst sehr spät zu einem Therapeuten.Erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.(Sucht). Dann muß erst mal die Sucht behandelt werden, bevor der Therapeut des "Pudels Kern" erreicht.Und auch das gelingt bei echten Narzissten selten.Manipulativ, keine Empathie ( nicht für sich selbst-nicht für andere).Aufgesetzte Gefühle natürlich jede Menge! Quasi:ein leerer Mensch.
Nähe=Alkohol=Wohlfühlen.Passiert natürlich fast IMMER, wenn der Narzisst auf seine auch gestörten Eltern trifft.( es geht hier weder um Bildung,soziale Stellung etc.)
Sondern da sind nun 3 gestörte Persönlichkeiten zusammen. Ich, mit 50 immer noch "Kind", daß nach "Vereinigung" sucht.(Alkohol, als "Schmiermittel " gegen meine innere Leere.Mein sehr weit (zu weit!!!!) gelebter Freiheitsbegriff, daß Regeln für mich nicht gelten, ich ihnen nicht zu folgen brauche.Resultiert aus meiner ((vermeintlichen!)) "Grandiosität". Unter Alkohol (Rausch) bin ich alles, was ich sonst nur in meiner Phantasie bin.Da bin ich ganz/heil. Deswegen wohl auch meine Sehnsucht nach dem Rausch, da ich es nicht hin bekomme, "heil/vollständig" zu sein, wenn ich nüchtern bin.Der Spalt (Hirnriß) wird zu groß nach einiger Zeit.Die "Einigkeit" kann nur durch den Rausch wieder hergestellt werden.Dann ist Ruhe, bis die "inneren Kontinente" wieder auseinanderdriften.So entsteht "Spannung".Erruption (Rausch).
Narzissten sind sehr einsame Menschen, obwohl sie nach Außen vermeintlich alles haben. Innen haben sie nichts, worauf sie bauen können.Davor zu kapitulieren-nicht vor dem Alkohol-das bedeutet Heilung und Neuanfang.
Herzlichst BE
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Dienstag 1. Oktober 2013, 09:28 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@bennter
Mein Freund, - denn ein Freund bist Du mittlerweile geworden -, lass den Narzissmus mal hinter Dir. Mindestens eine Woche. Du kannst das. Versuch das Vater-Mutter-Tochter Komplex zu lösen. Versuch zu verzeihen. Verzeihen ist sehr wichtig. Zuerst sich selber verzeihen. In den Beiträgen von Dieter und Kuni steckt viel Wahrheit. Du hast viel Potenzial. Ein wenig Sturheit fallen lassen tut gut. Der Frau und den Kindern gegenüber. Sei weniger stur. Versuche mal Deine Liebsten zu lieben, denen Zuneigung zu zeigen, als ob heute der letzte Tag Deines Lebens wäre. Wenn Du als erster den Schritt in die gute Richtung machst, werden die anderen schnell folgen. Lass die Stolz fallen. Liebe und Zuneigung sind wichtig. Probiere diese Übung mal eine Woche lang, schenke Deinen Nächsten eine gesunde Dosis Liebe und schaue mal was Retour kommt. Gönn Dir diese Übung. Bitte mach's. Ich weiss Du kannst's.
LG
Patrick
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kuni
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Dienstag 1. Oktober 2013, 10:46 |
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Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05 Beiträge: 297
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Lieber Bennter, mein Eindruck ist -ohne Dir in irgendeiner Weise zu Nahe treten zu wollen, dass Du Dich auf die "Ursache" Narzissmus regelrecht eingeschossen hast. Nun bin ich weder Therapeut noch weiß ich darüber genug, dass ich mich nur annähernd fundiert äußern könnte. Es ist halt nur dieser Eindruck. Jetzt hab ich nun ein wenig Wikipedia studiert (ich kenne die Meinungen über Wikipedia) und dies dazu gefunden: Zitat: In der weiteren Entwicklung des Begriffes kam es jedoch zu einer weiteren Differenzierung der Bedeutung. Narzissmus wurde etwa von Heinz Kohut als wichtiges Element der Persönlichkeit angesehen, nicht nur als Phase, die jeder Mensch durchläuft, sondern auch als wichtige Funktion im Erwachsenenalter, um das Selbst als psychische Struktur zu stabilisieren. Alice Miller sieht den Begriff als positive Eigenschaft, wie sie unter anderem in Das Drama des begabten Kindes erläutert. Narzisstisch zu sein ist für sie etwas Normales, Gesundes und bezeichnet jemanden, der seine Interessen verfolgen kann. Eine narzisstische Störung entsteht laut Miller, wenn ein Kind seine eigenen Gefühle und Interessen nicht artikulieren durfte und später dafür ein „Ventil“ braucht. Das äußert sich meistens in Depression und/oder Gefühlen der Großartigkeit, die aber nur zwei Seiten derselben Medaille darstellen. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/NarzissmusMit dem fettmarkiertem Teil bin ich wieder bei der bei Dir vorhandenen Elternproblematik. Zitat: Ja, die Sache mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung meinerseits. Als Kopfmensch durch O.Kernberg etc. geackert, verschiedenste Therapeuten "verschlissen" ( redet doch was ihr wollt-ich mach eh das, was ich für richtig halte). Der übliche Weg eines Narzissten halt.( gesunder Narzissmus ist anders!). Ich halte mich nun nicht für eine Narzisstin, aber dieses Prinzip "redet doch, ich mache eh, was ich will, bei mir ist sowieso alles ganz anders...." ist bei mir genauso vorhanden. Schließlich kenne ich mich doch am besten! Allerdings bin ich bereit, mir etwas anzuhören und es auch anzunehmen, wenn es für mich logisch ist (Kopfmensch). Hier darfst Du aber nicht vergessen, dass die Sucht auch eine Rolle spielt. Und da gilt das Motto: Es war doch nicht alles schlecht... Ich komme irgendwie in einen inneren Rechtfertigungszwang. Anderes Beispiel, mein Hund. Ich wollte einen kleinen Mischling, höchstens 40cm; bekommen habe ich Dr. Dorftrottel, 58cm hoch, Mischung aus Kangal und Schäferhund. Mit diesem Kerl bin ich hoffnungslos überfordert, was ich auch weiß. Also suche ich eine Hundeschule, die zu uns paßt. Ich will ja lernen und es besser machen. Der Hundetrainer läßt natürlich kein gutes Haar an mir und erzählt mir, was ich alles falsch mache. Ich bin also -automatisch- in einer Rechtfertigungsposition, die mit einer Abwehrposition wechselt bis hin zum Trotz und einem: "aber ich liebe den Hund doch!". Fast vergaß ich, warum ich in der Hundeschule bin und natürlich kann ich nicht akzeptieren, dass ich fast alles falsch gemacht habe. Ich hab es ja gut gemeint und aus meiner Sicht gut gesorgt. Dank Baclofen kann ich dies am nächsten Tag gut analysieren. Und es kommt hinzu, dass ich hartnäckig etwas weiter verfolge, wenn ich mich dazu innerlich entschieden habe. Sicher hinkt das Beispiel, aber machen das nicht alle? Wenn also der Therapeut sagt, dass Alkohol Mist ist, dann kommt automatisch bei mir, dass ich die letzten Jahre wohl auch gelebt habe und nicht alles schlecht war. Ich weiß nicht, ob klar wird, was ich sagen will? Man/ich wechsel die Position - in den Rechtfertigungsmodus, Trotzmodus, LMAA-Modus... Und tatsächlich ist es ja auch so: Mit Alkohol hab ich auch gelebt, Kinder, Haushalt, Job gemanagt...die negativen Seiten, also der Ekel, die Enttäuschung, der Scham...die werden dabei verdrängt. Und wenn dann der Therapeut noch nie ein Alkoholproblem hatte, dann ist er sowieso unten durch....wie soll der denn mitreden. Langsam stellt sich da auch der Schalter bei mir um, Betonung liegt auf langsam. Dass er nicht an die "guten Seiten" ran will, sondern nur an die "schlechten Seiten"...stark vereinfacht. Hier daheim beim Reflektieren entscheide ich dann, was ich für mich rausziehen kann und frage dann nach. Zitat: Und auch das gelingt bei echten Narzissten selten.Manipulativ, keine Empathie ( nicht für sich selbst-nicht für andere).Aufgesetzte Gefühle natürlich jede Menge! Quasi:ein leerer Mensch. Naja, mein lieber Bennter, hiernach bist Du aber gar kein "echter Narziss", denn ich kann Dich in den Narzisstentypen nicht einordnen. Meinst Du, ein echter Narziss würde dies erkennen? Diese Erkenntnis bedeutet doch schon, am eigenen Sockel zu kratzen. Und Manipulation bedeut ein Höchstmaß an Empathie! Dafür muss ich mich in den anderen Reinfühlen, wissen, wie er tickt. ... Mir steht es nicht zu, Dich zu belehren, dafür weiß ich zu wenig, ich will es auch gar nicht. Ich kann mich nur Rog anschließen: Laß doch mal den Narzissmus außen vor. Und dann schau einfach nach dem inneren Kind. Ich bin 40 und mit dem Eltern-Kind-Dingens beschäftigt, die 10 Jahre machen das Kraut nun nicht fett. Vom Kopf her eine Thematik, die ich streng ablehne. Jeder ist seines Glückes Schmied (ich bleibe bei den volkstümlichen Vergleichen), ich hab mich daraus gelöst, den Kontakt abgebrochen...dieses ganze Gedöns von schlechter Kindheit soll der Knasti für eine mildere Strafe benutzen, aber ich doch nicht. Dies mag auch alles richtig sein. Nur: Von meinen Verhaltensmustern habe ich mich durch den Bruch nicht befreit! Ich komme in einen Raum und weiß, wie die Leute ticken. Zu tief ist verankert, dass ich nach Hause kam und erst mal feststellen musste, ob die Eltern gute oder schlechte Laune haben. Auf diese Situation stelle ich mich dann sofort ein; manchmal ganz hilfreich, aber wo bleibe ich dann? Was ist eigentlich mein "Ich". Weitere Beispiele kann ich genügend bringen. Von einer Lösung bin ich noch weit entfernt, aber vor jedem Schild mit der Aufschrift Ziel stand immer eines mit der Aufschrift Start. ( und so manches Mal frage ich mich, ob ich das alles auch über mich wissen will, weil es mich vielleicht kleiner macht, als ich es mir in meiner Vorstellung von mir denke....)Liebe Grüße Kuni
_________________ Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens. (Friedrich Nietzsche)
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Dienstag 1. Oktober 2013, 15:50 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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@rog/kuni
Diese Narzissten-Diagnose kommt ( leider ) nicht von mir.
Im Leben hätte ich doch nicht zugegeben, daß ich Narzisst bin. Ich doch nicht... Narzissten sind Meister der Täuschung.Sie täuschen sich.Sie täuschen andere.Und sogar Therapeuten haben ihre liebe Not, an einen Narzissten "ranzukommen". Meist sind wir nämlich sehr eloquent, verbal auf der Höhe, der Kopf ist unser Herz. Wir lieben unsere Kinder,Hunde,Partner. Doch wir merken eigentlich schon früh, daß unsere Art zu lieben irgendwie anders ist.Es fehlt das wirkliche Einfühlen in einen anderen Menschen. Natürlich setzen wir "anders" zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Narzissmus gleich.Für mich waren das immer selbstverliebte Egomanen.( aber ich dachte auch , daß Trinker anders als ich sind!).
Es gibt ja auch die verschiedensten "Untergruppen" von Narzissten.Reinrassig wie im Lehrbuch ist ja da nix. Das, was ich ( und andere) immer für Empathie bei mir gehalten haben, ist das, kuni, was Du sehr schön in dem Beispiel mit Deinem Elternhaus beschreibst. Wir spüren von sehr, sehr klein an die Stimmung unseres Gegenübers. Warum? Weil es uns als Baby (Kleinstkind) das Überleben gesichert hat, da unser Gegenüber nicht in der Lage war (krank), auf unsere Grundbedürfnisse angemessen einzugehen. Deswegen ist man (ich) auch nie richtig.Ein wirklich stabiles ICH kann nicht entstehen. Ich kenne das:Trennung/Funkstille von Eltern. Doch mir erging es auch so:geändert hat sich da durch an meinen Grundstrukturen rein gar nichts.
Erst ganz langsam dämmert mir der Zusammenhang zwischen Alkohol und Narzissmus. Zwei solch gewaltige Diagnosen passten nun überhaupt nicht zu meinem verzerrten Weltbild. Was nicht sein kann nicht sein darf!!!!
Wenn Menschen mir also in der Alkoholtherapie dazu rieten, mich auf den Menschen zu besinnen, der ich vor dem Alkohol war, dann war dort wieder mein Problem.Auf was sollte ich mich denn besinnen? Da war nichts "echtes".Da war vielleicht die Speerspitze Bennter seiner Eltern. Dieser war nach Außen aus Prinzip dagegen, erfolgreich,eitel und beliebt. Doch eigentlich war das nichts authentisches. Und da kommt der Alkohol ins Spiel.Mit dem Alkohol in mir war ich nicht mehr zerissen.Ich war heil.Ich war eins mit mir.
Ein Teufelskreis, in den der Alkohol leichten Zugang fand.
Was nun tun damit? Verzeihen ist gut.Eltern sind nur Menschen.Sie konnten wohl nicht anders.Das ist Vergangenheit. Die Gegenwart:wo setze ich an.Wie unterscheide ich meine "antrainierte" Empathie von richtiger, echter Einfühlung? Auf was greife ich zurück-oder-um es provokativ zu formulieren:wie schaffe ich es, den normalen,ganz gewöhnlichen Bennter auf die Welt zu bringen, der dann auch ein Erwachsener werden kann, der einfach so ok ist, wie er ist?
Alkoholismus,Eßstörungen,Substanzmißbrauch,Panik-dies alles geht sehr häufig mit dieser Diagnose einher.Und:überlagert sie.
Natürlich braucht jeder Mensch eine gesunde Portion Egoismus/Narzissmus, um zu überleben. Aber diese Menschen fühlen sich auch nicht im Ganzen "angegriffen", wenn man z.B.ihren Autofahrstil kritisiert.(nur als Beispiel).
Das Aufbauen eines realistischen Selbstbildes ( nicht nur nach Außen posaunen und innen das Trugbild als Schutz beibehalten) ist eine Grundvoraussetzung für Genesung.Den neuen Anfang.
Ein weites Feld.Kohut/Kernberg/Miller...alle gelesen.( ich mußte ja so viel wissen wie mein Arzt/Therapeut, damit ich "überlegen" blieb). Lesen/wissen und FÜHLEN, das sind 2 so verschiedene Schuhe.So furchtbar weit voneinander entfernt!
Es ist mir Freude und Ehre, rog, daß Du mich Freund nennst!Dito.
Herzlichst BE
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Mittwoch 2. Oktober 2013, 08:46 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@bennter bennter2 hat geschrieben: Verzeihen ist gut.Eltern sind nur Menschen.Sie konnten wohl nicht anders.Das ist Vergangenheit. Nicht nur Eltern, Vorab dich selber, deine Kinder, sonst kann das Spiel der Schuldzuweisung noch lange dauern. Vor allem Deine Kinder verzeihen, obwohl die es noch am wenigsten verdienen. Deine Frau hat auch noch ihre Finger dring. Mach's bitte. Familienfeden können zerstören. LG Patrick
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bennter2
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Betreff des Beitrags: Re: Quartaltrinker und Rauschwünsche Verfasst: Mittwoch 2. Oktober 2013, 12:43 |
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Registriert: Donnerstag 25. Juli 2013, 22:00 Beiträge: 110
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Ja, rog, dass ist das,was ich unter Heilung verstehe. Die Vergangenheit mußte ich beackern, sonst wäre alles im Trüben geblieben. Kuni, ich hab das auch nicht gerne gemacht, diesen Seelenstriptease, weil doch alles sehr an meinen vermeintlichen Fundamenten gerüttelt hat. Auf ein realistisches Normal gestutzt zu werden, so hatte ich mir Therapie nicht vorgestellt. ...die sollen machen, dass ich nicht mehr saufe...und gut ist`s....
Das war mein Anfang.(neben Panikattacken).
Da war nichts mit:"...Du mußt wollen, Dich selbst bewegen,ändern..."
Klar, äußere Umstände (Gewicht/Sport), das kriegte ich locker hin. War aber auch alles in Ordnung.Ist aber nur Tünche, es stinkt von innen..., da kann ich nicht meine gewohnten Schummelstrategien fahren. Da gehts ans Eingemachte, Weggesperrte, Verdrängte. Das tut weh, ganz erbärmlich weh.
Doch auch Wunden schließen sich.So oder so. Verheilen sie gut,bleibt höchstens etwas Narbengewebe.Eine Erinnerung. Eitern sie,breiten sie sich aus,dann führt dies zur Vergiftung.
Was soll ich sagen: es geht mir gut im Moment.Äußerlich hat sich nichts verändert, doch innerlich baue ich Brücken.( na,lieber Stege).
Ich fühle die Zusammenhänge, die ich sonst wunderbar erklären konnte.Als Wanderer zwischen den Welten entscheide ich mich langsam für eine.
Schauen muß ich halt, die inneren Momente zu reduzieren, in denen ich in einen Zwiespalt komme. Das abgegriffene:ich muß bei mir bleiben.Und nur da.Sonst übernimmt mein "Stellvertreter-Ich" das Zepter, und DAS führt zum Saufen.Nicht sofort, aber in einigen Wochen, wenn der Deckel wieder dem Druck nicht mehr stand hält.
Ich bin nicht betriebsblind. Jeder von uns wird im Beruf,in der Familie und im Freundeskreis gekränkt,mißverstanden. Wie ich damit umgehe, wie viel Ehrlichkeit und Größe (nicht Arroganz!) ich mir selbst erlauben kann,ohne zu schwanken (oder in Wut und Trauer zu verfallen),dass reguliert meinen Selbst.
Wäre mir das wurscht, dann könnte ich ja sagen:holla,tinkste Dir alle paar Wochen einen, dann ist Ruhe im Karton.Hat ja bis heute geklappt.Bist eben so ein Schlawiner...!
Aber das habe ich zu viele Jahrzehnte praktiziert.Es hat mich durchs Leben gebracht,ok. Doch eine Ahnung davon bekommen zu haben, wie es sich anfühlt, heile/ganz/komplett zu sein, das lässt mich nicht mehr los. Dagegen ist das Saufen wirklich nur zweite Wahl! Alkohol ist nicht "böse". Traurig ist, wofür ich ihn benutzte!
Ich bleibe dran.Ich lass diesen Zipfel nicht mehr los, bis ich mir das ganze Hemd überziehen kann. Da bin ich so stur wie meine Hunde.
Herzlichst BE
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Donnerstag 3. Oktober 2013, 09:00 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Kuni, @dieter, @Bennter, @Federico
Ich weiss, ich soll aufpassen. Jetzt gerade bin ich dran, alles was ich aufgebaut habe, wieder abzubrechen. Mein ganzes Wissen, meine mit baclofen genossene Erfahrung über ene Haufen zu werfen. Die 6 Mt mit Baclofen sorgen zwar dafür, dass ich mich nicht mehr sturzbesoffen in die Vergesslichkeit trinke. Peinlichkeiten, Blamagen bleiben aus. Jedoch habe ich das Gefühl, dass ich in die Richtung eines Pegeltrinkers evoluiert bin. Durch mein monatelanges Training für den Lauf, habe ich auch nur wenig Toleranz um viel zu trinken. Ich trinke eine Flasche Wein. Mache Sachen, laufe durch die Gegend, rede mit Leuten, arbeite ein wenig, esse. Und dann kommt ie Müdigkeit , dann schlafe ich den 'Rausch' aus. Nach dem Aufwachen, dusche ich, mache mich parat für den Tag, oder Rest des Tages und fange dann wieder mit einer flasche Wein an. Somit sind es diese 2 Flaschen Wein pro Tag. Mein Magen verträgt nicht mehr im Moment. Das war früher anders. Weil ich mehr alkoholgeübt war, gab es bei einem Vollrausch schon mal 4 Flaschen Wein. Also positives und negatives zu melden. Ich schaue es als ein Experimentstatium an. Klar kann dies nicht so weitergehen. Wie heile ich meine Rauschwünsche. Ich hatte einfach keine Geduld mehr.
Ich müsste jetzt aus dieser Spirale raus.
LG
Patrick
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