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Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Dienstag 24. September 2013, 20:19

Hallo Markus, hallo Rain,

die "Mariendistelnummer" hab ich auch immer mal durchgezogen. Ich halte es für Augenwischerei.
Markus du bist in Behandlung - vertraue darauf. Die Mariendistel greift dir tief in die Tasche. Ich sage das, obwohl ich Naturheilmitteln aufgeschlossen bin. Die Behandlung erhöhter Leberwerte auf Grund von Alkoholmissbrauch mit Mariendistel, so wird ja auch geworben, ist meines Erachtens nicht sinnvoll. Da wird wohl eher eine Fettleberchen dahinter stecken - das regelt sich auch mit dem Wegfall des Alkoholkonsums und einer bewussteren Ernährung. Dein Arzt wird dich beraten bzw. ggf. auch eingehender untersuchen.
GGG

LG Aspino

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Dienstag 24. September 2013, 20:28

Vitasprint aus der Apotheke enthält konzentriert die Vitamine die
der Leber helfen. Dazu noch etwas Folsäure. Nicht ganz billig aber das war
ja das Gift auch nicht.

LG Federico

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Dienstag 24. September 2013, 21:00

@alle: danke für die Antworten. Es ist mir natürlich prinzipiell schon klar, dass 32 Jahre Alkohol - Pausen mal nicht raus gerechnet und halt unzählige Vollräusche dabei - meinem Körper geschadet haben.
Das jetzt diverse Werte zu hoch sind hat mich auch nicht wirklich gewundert, aber dennoch erschrocken.
Noch mehr erschrocken hat mich, dass ich mir ja selbst diese Schäden zugefügt habe. Also das ich mich sozusagen wissend geschädigt habe.
Aber der Verstand allein reicht ja offensichtlich nicht immer aus um Dinge zu ändern...

@Federico: Ich habe mir schon zeitgleich mit dem Einnahmebeginn Folsäure und Vitamin B1/ B6 gekauft.
Vitasprint enthält B12. Ist das "besser" als meine Kombination? Oder sollte ich die zusätzlich nehmen?
Ich meine gelesen zu haben, dass B1 besonders wichtig sei bei alkoholbedingten schlechten Leberwerten.

@ jivaro: Vielleicht kannst du das einschätzen, welche Vitamine würdest du empfehlen? Als Nebenwirkung zu Vitamin B1 steht übrigens "Hautreaktionen mit Juckreiz" auf dem Waschzettel. Könnten die Vitamine echt dies lästige Kribbeln verursachen?

Gestern und heute habe ich übrigens vermehrt unruhige Phasen, ich werde ganz hibbelig. Ich habe auch Mühe mich zu konzentrieren.
Ich war gestern auch zu lange wach. Habe bis 1 Uhr am PC gesessen.
Im Prinzip wie "früher."
Aber halt ohne Alkohol.
Sind dann heute drei Wochen.
Ich finds beinahe "normal".
Bin andererseits aber auch ein bisschen stoz darauf.
Ich denke das darf und sollte ich auch sein...

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Dienstag 24. September 2013, 21:26

Hallo Markus,
am wichtigsten ist das Vitamin B1 (Thiamin), am besten in der Variante Benfothiamin (Milgamma Mono aus der Apotheke, rezeptfrei).
Dazu unbedingt Folsäure (zB Folgamma 5mg) einnehmen, evt. auch Vitamin D3 (Cholecalciferol), die meisten Alkoholiker haben einen Vitamin-D-Mangel und Osteoporose.
Deine Leberwerte sind nicht so schlimm, du wirst sicher bal den Normalbereich erreichen.

Viel Erfolg weiterhin

Praxx

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Dienstag 24. September 2013, 23:14

Lieber Markus,

unterstütze Praxx in Allem was er schreibt. Empfehle aber mal einen kurzen "Auslassversuch" Deiner B-Vitamine. Du merkst recht rasch, ob das "kribbeln" nachlässt. Ein Kalium-Spiegel von über 6 ist kontrollbedürftig (meist künstlich durch rasches "Ziehen" bei der Blutentnahme), und die GFR (nur ein errechneter Wert). Hast Du noch einen Creatinin-Wert und Harnstoff (Niere)? Frag hierzu Deinen Doc. Trinkst Du ausreichend Flüssigkeit? 2-3l wären hier Pflicht.

Die Fettwerte lass einfach nochmals nach Alkoholstopp kontrollieren, das sieht derzeit nicht so klasse, aber auch nicht bedrohlich aus. Mit der Normalisierung der Leberwerte werden sich auch diese Werte normalisieren. Ca. 4-6 Wochen schätze ich.

Es gibt Studien, die Nutzen für Mariendistelpräparate zeigen, Deine Leberwerte sind allerdings -in Anbetracht der Vorgeschichte - nicht wirklich bedenklich erhöht.

Herzlicher Gruss
jivaro

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Dienstag 24. September 2013, 23:34

Hast Du noch einen Creatinin-Wert und Harnstoff (Niere)?

@ jivaro:

Creatinin hatte ich vergessen, ist auch hoch: 1,52
Harnstoff ist offensichtlich nicht analysiert worden (wie wäre da das Kürzel?).

Ich kann wohl noch von Glück sagen, dass ich meistens Bier und Wein im mich reingeschüttet habe und selten Hochprozentiges, wenn meine Leberwerte nach all den Jahren nicht bedenklich erhöht sind.

Haben die Fettwerte auch etwas mit meinem Übergewicht zu tun?
Anders formuliert: werden die auch durchs Abnehmen besser?
Immerhin hatte ich bei 1,83 Größe fast 98 kg drauf.

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Mittwoch 25. September 2013, 01:19

Lieber Markus,

ich empfehle Dir zur weiteren Abklärung der Nierenfunktion (auch als Sicherheit bei Baclofeneinnahme) eine sogenannte Kreatininclearance. Du sammelst 24h Urin; gemessen wird die Konzentration des Kreatinins im Serum (Blut) und im Urin. Daraus kann dann die echte "Nierenleistung" berechnet werden.
Die Kreatinin-Clearance erfasst die Clearance des im Organismus selbst gebildeten Kreatinins. Die Menge des Kreatinins ist aber Schwankungen unterworfen. Eine hohe Proteinzufuhr, ein Abbau von Muskelmasse oder ein unausgeglichener Wasserhaushalt können die Ergebnisse der Kreatinin-Clearance verfälschen. Sprich mit Deinem Arzt darüber. Hast Du in der letzten Zeit stark abgenommen?
Und mit einem Teststäbchen sollte auch Dein Urin untersucht werden (ist bestimmt schon geschehen).

Die Fettwerte korrespondieren nicht unbedingt mit Deinem Körpergewicht, es gibt auch dünne Menschen mit hohen Cholesterinwerten. Hier in Deinem Fall warte einfach zunächst die Kontrolle ab.

Sei ganz lieb gegrüsst und schreib uns, was Dein Doc sagt!
jivaro

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Mittwoch 9. Oktober 2013, 18:36

Hallo Markus

Ich betrachte Deinen Avatar und frage mich gerade, wo Du Dich nun auf dem Weg befindest.
Wie geht es Dir?

LG moonriver

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Mittwoch 16. Oktober 2013, 20:01

@ moonriver: nett, dass du fragst. Mein Avatar vermittelt anscheind das Richtige (außerdem machen wir dort sehr gerne Urlaub).

@ alle: eine Zwischenbilanz nach jetzt 6 Wochen Baclofen. Und 6 Wochen ohne Alkohol:

Ich weiß nicht recht wo ich anfangen soll. Das ist auch der Grund warum ich mich hier rar gemacht habe. Im Prinzip läuft es gut bei mir. Ich bin bei 30 mg Baclofen (3 x 10 mg). Ich denke noch an Alkohol. Aber meistens in Verbindung mit einem Essen. Ich frage mich „wie früher“ welchen Wein ich gerne zum Esse trinken würde, welcher gut passt.
Ich kenne mich da ein bisschen aus (habe ja schließlich genug verschiedene Weine getrunken…) und –ja- es hat auch Spaß gemacht.
Es ist aber nicht so, dass ich jetzt wirklich gierig wäre oder das Gefühl habe ich müsste mir etwas versagen/ vorenthalten.
Es fällt mir weiterhin i.d.R. erstaunlich leicht keinen Alkohol zu trinken.
Ich bin sogar manchmal schlampig mit meinen Baclofen-Einnahmen. Ich vergesse immer wieder die Ration am frühen Nachmittag (mein Rhythmus ist eigentlich 8 – 14 – 21 Uhr).
Manchmal nehme ich die 14 Uhr Ration dann erst später und die letzte dann zur Nacht. Manchmal vergesse ich die 14 Uhr Dosis sogar komplett und komme so nur auf 20 mg Tagesdosis.
Ich frage mich: hat das eine Bedeutung, dass ich so „schlampig“ mit meiner Einnahme bin?
Nehme ich irgendwo in mir drin das Thema Baclofen, also auch das Thema Alkohol!, nicht ernst genug? Ich bin da etwas verwirrt.
Und können tatsächlich schon 30 mg Baclofen reichen? Oder sollte ich höher dosieren und schauen ob sich noch etwas in mir verändert?

"Verwirrt" trifft auch ganz gut meinen „allgemeinen Gemütszustand.“ Verwirrt, Konfus, nicht bzw. schlecht entscheidungsfähig.
Gestern stand ich eine dreiviertel Stunde im Laden um mich zwischen zwei Jacken und zwei Größen zu entscheiden. Ich war total unsicher.
Ich plane gerade relativ viel, rund ums Haus muss so Manches modernisiert werden. Ich mache mir viele Gedanken, sammle viele Informationen, habe aber absolute Probleme damit dann auch eine finale Entscheidung zu treffen.
Das irritiert mich!

Ich merke auch, dass ich immer wieder geistig erschöpft bin. Ich KANN dann nicht mehr konkret nachdenken, ich kann nichts mehr aufnehmen, nichts entscheiden.

Ich habe auch immer wieder eine starke Unruhe in mir, häufig vermischt mit einem Gefühl der Traurigkeit.

Ich merke auch, dass mir mein Beruf nicht wirklich Freude macht. Allerdings muss ich dazu anmerken, dass ich eigentlich noch NIE länger zufrieden in meinen Jobs war. Ich habe immer geträumt etwas anderes zu machen. Allerdings waren das „Träume“ die wenig realistisch waren. Eigentlich sind es zwei Träume: zum einen träume ich davon Schriftsteller zu sein und vom Schreiben leben zu können. Ohne bisher jemals etwas geschrieben zu haben…
Der 2. Traum wird euch zum Lachen bringen oder die Hände über den Kopf zusammen schlagen lassen….
…..ich träume von einer eigenen Weinhandlung.
Ich denke sogar manchmal, dass das jetzt erst recht klappen könnte, wenn ich mit Baclofen „normal“ trinken könnte.

Zurück zur Realität: mein Ziel momentan bzgl. Baclofen und Alkohol ist eigentlich, dass ich kein Ziel habe, außer momentan keinen Alkohol zu trinken und nie mehr saufen zu wollen respektive zu müssen. Gerne würde ich später mal wieder ein schönes Glas Wein zum Essen trinken. Ich stelle mir da momentan konkret Heiligabend mit der klassischen Gans und ein Glas Spätburgunder vor.

Ach ja, gegen die Unruhe und für meinen Körper habe ich jetzt auch angefangen zu laufen/ joggen/ traben. Seit gut zwei Wochen, fast täglich.
Das tut gut. Ich habe bisher 7 Kilo abgenommen.
Als ich gestern meinen Bauchumfang gemessen habe und das Maßband dann mal auf meinen alten Umfang „eingestellt“ habe war ich echt geschockt wie fett ich war; immerhin sind es jetzt bereits 9 cm weniger.

So, jetzt ist es etwas mehr geworden.
Ich hoffe es ist nicht zu unstrukturiert, aber andererseits fühle ich mich ja selbst recht „wirr“ momentan, dann kommt so etwas dabei raus :)

Ich freue mich jedenfalls über jede Antwort von euch!

Re: Hoffentlich ein neuer Anfang

Mittwoch 16. Oktober 2013, 20:32

Hallo Markus,

viele Fakten, die du im Zusammenhang mit deiner noch am Anfang stehenden Baclofentherapie beschreibst, kommen mir sehr bekannt vor. Das Problem der "behinderten" Entscheidungsfindung hatte ich auch - es hat sich glücklicherweise gegeben oder ich habe mich auch daran gewöhnt etwas länger zu brauchen. Auch Zeiten in denen ich gesitig wenig augnahmefähig war, kenne ich. Ich hatte auch mit Wortfindungsstörungen zu kämpfen. Das alles hat sich aber relativiert.

Mit dem regelmäßigen Sport habe ich auch angefangen und innerhalb des Jahres 2012 26 kg abgenommen. Mein Gewicht von nunmehr 100 kg habe ich mit geringen Ausschlägen nach oben halten können. Ich habe Spaß an der Bewegung und einer bewussteren Ernährung. Die Gewichtsreduktion liegt jedoch nicht nur im nicht getrunkenen Alkohol, sondern auch in der allgemeinen Verminderung des Hungergefühls durch das Medikament, i.d.S. dass man Hunger schieben kann ohne direkt schlechte Laune zu kriegen.

Was geblieben ist, sind die Gefühle von Deplaziertheit, manchmal Traurigkeit. Die Euphorie, die früher durch den Alkohol erzeugt wurde fehlt gänzlich.

Auch beruflich überdenke ich vieles. Bis 67 mach ich den Job nicht. Mit 55 ist in der jetzt eingeschlagenen Linie voraussichtlich Schluss. Was dann kommen soll ... keine rechte Visionen.

Bleib am Ball!

Alles Gute und LG

Aspino
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