Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 14:39 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Kuni, @Volker, @alle,

dieses Vater-Mutter-Tochter-Sohn-Ding dürfte vielen hier bekannt sein.
Je eher wir akzeptieren, dass es so ist wie es ist, werden wir lernen, uns selbst
in den Arm zu nehmen.

Baclofen+Forum+Geduld ist sicher dazu besser geeignet, als das Fusel-Evangelium.

Amen.
Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 14:51 
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Beiträge: 297
Liebe Elfie, lieber Volker und auch lieber Federico,

natürlich habt Ihr Recht, vom Kopf her :D leuchtet mir sowieso alles ein. Nun ist es aber nicht leicht, 40 Jahre gelebtes Leben von dem einen Tag auf den Anderen abzulegen. Und ganz ehrlich: ich werde auch den Teufel tun, alles an Gefühlen zuzulassen, was jetzt so zutage tritt. Dafür fehlt es mir schlichtweg an Dingen, die ich dem entgegensetzen kann.

Es klingt auch dramatischer, als es ist. Mit meinem Kumpel Rotwein habe ich mich in den letzten Jahren so zurückgezogen (und auch zugeschüttet), dass mich nur wenig an Verletzungen erreichen konnte - außer die, die ich mir selbst zugefügt habe (und dies meine ich nicht im Sinne körperlicher Verletzungen).

Die Zeit wird es richten, auch die GGG. Vieles schreib ich mir auch einfach von der Seele; hier, in Form von Kurzgeschichten, ein Roman ist fast fertig und wird gerade überarbeitet. Gerade weniger, mir fehlt der Alkohol, um mich beim Schreiben fallen zu lassen.

Beim Aufräumen ist mir nachfolgende Kurzgeschichte in die Hände gefallen, die ich mit 15 oder 16 geschrieben habe. Den Titel habe ich neulich geändert, weil mir dieses Lied hier http://www.youtube.com/watch?v=C8tlXsdka30 dazu gut gefiel. Wayne es interessiert, der mag es lesen, ins Forum paßt es wohl nicht.

Liebe Grüße
Kuni

Andere Hände

Es hatte gar nicht lange gedauert und eine riesige Menschentraube hatte sich um ihn versammelt. Ihr Geschwätz drang in sein Ohr und doch verstand er nicht, was sie redeten. Lediglich die Schwingungen ihrer Stimmen krochen an seinem Körper hinauf. Einige sprachen bestürzt, beinahe verzweifelt. Andere wiederum sensationslustig, als würden sie ihn am liebsten anfeuern wollen. Eine kleinere Gruppe stand nur stumm da. Deren Zwiesprache getränkt mit Mitleid und Angst fühlte er auch.

Er sah auf seine Schuhe, die er wie immer sorgfältig geputzt hatte. Seine ersten Eltern hatten ihm dies beigebracht. Glücklich sollen sie gewesen sein, als sie ihn aus dem Kinderheim abgeholt hatten. Endlich hatten sie das Baby bekommen, auf das sie schon so lange gewartet hatten. Ihr Glück verdoppelte und verdreifachte sich, als seine Mutter eigene Kinder gebar und für ihn fehlte plötzlich der Platz.

In allem, was er tat, entdeckten sie plötzlich „ihre Gene“, die sie ihm auch mit Schlägen nicht austreiben konnten. Also musste er wieder weg. Dies war das erste Mal, dass er zurück ins Kinderheim kam, zwei Tage nach seinem sechsten Geburtstag.

Die nächsten Eltern waren schnell gefunden. Sie wollten ihn, weil gerade kein Baby frei war. Drei schöne Jahre hatte er dort verbracht, bis der Vater die Mutter verließ. Er hatte ihre Vorwürfe nicht mehr ertragen, dass sie nur ihn hatten und kein eigenes Baby. Schließlich hatte es ja am Vater gelegen. Als er weg war, hat sie ihn auf die Straße gesetzt. Herausgelassen wie einen Hund an der Straßenkreuzung, weil er plötzlich nur noch störte.

Er war nicht zurück ins Heim gegangen. Mit neun Jahren war er alt genug gewesen, auf der Straße zu leben. Und er fand viele ältere Freunde, die ihn mit ihren Zuwendungen immer älter machten. Aber dies war nicht schlimm gewesen, da er seine Kindheit schon längst verloren hatte.

Später, als er auf der Straße gesessen hat und sich seine Tagesration Essen erbettelt hat, musste er ihre Blicke sehen. Die meisten haben weggeschaut, was er verstehen konnte. Wer blickt schon gern ins Elend, wenn es zurückblicken könnte. Einige hatten ihm gesagt, dass er selbst Schuld sei, wenn er nicht arbeiten gehen würde. Schließlich sei er ja jung und Arbeit schändet nicht. Er hatte ihnen nicht widersprochen, denn wer würde ihn schon hören wollen.

Irgendwann hatten sie ihn dann wieder eingefangen und gesagt, dass er es nun besser haben würde. Es hatten sich sogar wieder Eltern gefunden, die ihm ein Zuhause gegeben hatten. Manchmal hatte er sogar geglaubt, dass sie ihn lieben würden, was sie auch von ihm einforderten. Nur hatte er da schon lange vergessen, was das ist. Er hatte nur noch Wut gefühlt, die die Leere in ihm gut verdeckte. Die Eltern hatten ihn trotzdem nicht aufgegeben, was seinen Zorn nur noch verstärkt hatte. Er war nichts Wert, dies mussten sie doch sehen. Gestern hatte er die Hand erhoben, um der Mutter sein Verständnis von Liebe zu zeigen. Der Ausdruck in ihren Augen hatte ihn erinnert an ein Gefühl, dessen Namen er nicht mehr kennen wollte.

Und jetzt stand er hier und sah auf seine gut geputzten Schuhe. Millimeter um Millimeter rückte er auf der Brückenmauer nach vorn, bis er die Erdanziehungskraft im Magen spüren konnte. Unter ihm rauschte der Fluss und versprach, ihn zu neuen Ufern zu bringen.

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Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.
(Friedrich Nietzsche)


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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 14:58 
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Liebe Kuni,

etwas Off Topic.. wie kannst Du so viel Text so schnell schreiben.. **neid** :-\

Liebe Grüße Volker

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„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 15:01 
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Frodo01 hat geschrieben:
Liebe Kuni,

etwas Off Topic.. wie kannst Du so viel Text so schnell schreiben.. **neid** :-\

Liebe Grüße Volker


Lieber Volker,

indem ich den zweiten Teil einfach kopiert habe. (Mist, ich hätte schreiben sollen, Dank Baclofen :)) ).

Liebe Grüße,

Kuni

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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 16:00 
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Liebe Kuni,

was soll ich sagen, ich habe deine Geschichte gelesen, wie kann ein Mädchen von 15 oder 16 Jahren eine solche Geschichte schreiben? Sie ist sehr traurig, aber auch wunderschön! Du solltest endlich deinen Roman zu Ende bringen!

Liebe Grüße

Elfie

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Die mich suchen, finden mich.

Die Bibel: Sprüche 8,17


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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 16:09 
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Beiträge: 111
Federico hat geschrieben:
Baclofen+Forum+Geduld ist sicher dazu besser geeignet, als das Fusel-Evangelium.


Lieber Federico,

ich habe schon gedacht, du meinst das Evangelium der Bibel und wollte mich empören! Bis ich las, dass du die 12 Rückschritte der AA's meinst!

Liebe Grüße

Elfie

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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Dienstag 24. September 2013, 17:32 
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Beiträge: 297
frieda hat geschrieben:
Liebe Kuni,
was soll ich sagen, ich habe deine Geschichte gelesen, wie kann ein Mädchen von 15 oder 16 Jahren eine solche Geschichte schreiben? Sie ist sehr traurig, aber auch wunderschön! Du solltest endlich deinen Roman zu Ende bringen!
Elfie


Liebe Elfie,

Dankeschön. Ich hatte mit dem Schreiben meine eigene Welt.

Der Roman ist ja fertig geschrieben, ich muss ihn nur noch mal überarbeiten, bevor er ins Lektorat geht. Mir ist aber im Moment nicht danach und dann macht es auch nicht so viel Sinn.
Danke fürs Lesen.

LG
Kuni

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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Freitag 27. September 2013, 17:09 
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Beiträge: 297
:-@ Zwischennachrichten! :-@

Seit Samstag nehme ich nun Baclofen ein; mittlerweise wie folgt (seit 3 Tagen):

08.00 Uhr - 12,5 g
14.00 Uhr - 6,25 g
17.00 Uhr - 6,25 g
20.00 Uhr - 12,5 g.

UNW - keine. Ich schlafe viel besser, bin -gefühlt- ausgeglichener und hab -ebenfalls gefühlt- größere emotionale Distanz zu den Widrigkeiten des Lebens. Craving hab ich nicht, hatte ich aber auch in sonstigen Trinkpausen nicht.

Ich weiß, dass die Einnahme nicht den hier vorhandenen Empfehlungen entspricht und auch nicht dem GGG. Allerdings hab ich auch Null-Probleme. Ab Sonntag will ich wieder erhöhen (immer alle drei Tage). Nun weiß ich nur nicht, wie weit ich erhöhen soll? Kann mir hierzu jemand berichten, wie er/sie es gemacht hat?

Mich beschäftigt die Frage, wie ich meine Erhaltungsdosis finden kann, wenn Craving nie wirklich mein Thema war. Genau wie die Rauschtrinker habe ich irgendwann entschieden und geplant, wieder zu trinken.

Liebe Grüße

Kuni

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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Freitag 27. September 2013, 18:00 
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Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
@Kuni
Kuni hat geschrieben:
Nun weiß ich nur nicht, wie weit ich erhöhen soll? Kann mir hierzu jemand berichten, wie er/sie es gemacht hat?
Der Durchschnitt liegt bei ca. 80mg/Tag. So auch bei mir selber und meinen Austauschkollegen. Irgendwann findest Du es schon selber heraus, mit Auf- und Abdosieren. Vieles hängt auch von den NW ab.
Am meisten haben mir die Empfehlungen von @jivaro und @moonriver genutzt.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Neueinsteiger
BeitragVerfasst: Freitag 27. September 2013, 18:02 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Kuni

kuni hat geschrieben:
UNW - keine. Ich schlafe viel besser, bin -gefühlt- ausgeglichener und hab -ebenfalls gefühlt- größere emotionale Distanz zu den Widrigkeiten des Lebens.
Das ist schon mal eine der typischen Wirkungen von Bac. Da bin ich froh für Dich! Vermutlich hätte sich ebenso eine grössere Distanz zum Craving eingestellt, wenn vorhanden.
kuni hat geschrieben:
Nun weiß ich nur nicht, wie weit ich erhöhen soll? Kann mir hierzu jemand berichten, wie er/sie es gemacht hat?
Ich darf hier im Forum keine direkte Anleitung geben und erzähle Dir, wie ich es an Deiner Stelle machen würde. Insbesondere der Faktor
kuni hat geschrieben:
UNW - keine.
sollte einbezogen werden, da bei Dir in dieser Beziehung kein Hinderungsgrund besteht.
kuni hat geschrieben:
Mich beschäftigt die Frage, wie ich meine Erhaltungsdosis finden kann, wenn Craving nie wirklich mein Thema war.
Dies dürfte eine gute Frage sein und stellt hier im Forum ein Novum dar...

Ich würde mir eine Strategie bauen, welche auf Vorboten des Cravings beruhen. Spüre was sich in Dir ereignet, wenn Du beim Einkaufen am Wein- oder Spirituosenregal vorbeigehst. Assoziationen, leichte Unruhe oder nimmst Du es garnicht wahr? Kommt es Dir erst im Nachhinein in den Sinn, dass Du dort vorbeigegeangen bist?
Es gibt viele Gelegenheiten, welche wie ein Trigger wirken, meist auch unbewusst.

Nun, ich sehe in Deinem Fall eine Steigerung mal bis 75mg angebracht. Dort würde ich eine zeitlang stehen bleiben. Das Wichtigste erscheint mir das Mitführen einer Notfalldosis. Damit könntest Du ein plötzlich auftretendes Craving im Keim ersticken und hast dann auch die Gewissheit, dass die Grunddosis (noch) nicht erreicht ist.

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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