Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. September 2013, 00:05 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
@bennter, @alle,

die richtige Dosierung finden und konsequent, ja penibel beibehalten, in kritischen Situationen auf die Notfallration zurückgreifen, das ist die ganze Wissenschaft, das ist der Bücher tiefster Sinn, um mit Heine zu sprechen. Um auf diese einfache Formel zu kommen, die die Admins hier immer wieder runterbeten und viele andere zufriedene Baclofen-User leben, habe ich fast zwei Jahre gebraucht. Und das, obwohl ich mir vom ersten Moment an, wirklich vom allerersten Moment, als ich am 19.11.2011 in irgendeinem Alkoholiker-Forum (könnte Saufnix gewesen sein) zufällig auf den Begriff Baclofen gestoßen bin, sicher war, dass das mein Weg sein und mich dieser Weg befreien wird. Viele unnütze Umwege und sinnlose Klippen später scheine ich den Hauptweg wieder gefunden zu haben. Wobei: Vielleicht waren Umwege und Klippen gar nicht so unnütz und sinnlos, vielleicht waren sie sogar notwendig. Zurück auf dem Hauptweg, lockert sich auch dieses Verkopft-Glüblerische, dass Dich, bennter, offenbar nach wie vor quält. Vielleicht solltest Du in Deiner Dosierung höhergehen?

@jivaro,

danke für Deine Worte, für mich klingen sie immer nach Balsam und Verstandenwerden.

...heute wieder kein Alkohol, auch kein Bedürfnis danach. 75 mg, das ist meine Dosis. Ich trainiere aber auch viel zur Zeit, am Samstag folgt der zweite von vier Wettkämpfen. Jetzt bin ich müde und wünsche allen eine gute Nacht!

Herzlich - Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. September 2013, 14:09 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
@Dieter

Ab und zu braucht es Hindernisse, um den richtigen Weg zu finden.
Und
Ab und zu braucht man Abstand zu dem, was man sonst nicht zu schätzen weiss.
Ab und zu muss man über den eigenen Schatten springen, um sich zu ändern...
Ich glaube, Du hast das gemacht.

Keep them eggheads shinin' :daumen:

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. September 2013, 23:52 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
@Patrick,

danke für den Satz mit den eggheads, seit heute Abend leuchtet wieder einer mehr, den widme ich Dir und allen anderen ähnlich einfühlsamen und motivierenden Menschen in diesem und außerhalb dieses Forums :-h

@alle,

Baclofen, in der disziplinierten 75 mg-Tagesdosis, entfaltet im Verein mit neuem Mut und neuer Motivation, der Unterstützung meiner Familie und weiterer Ziele, die weit über den Tag hinausgehen (und keineswegs nur mit Sport zu tun haben), momentan so verlässlich seine Wirkung, dass ich mich wirklich frage, ob alles nur eine Sache der Dosierung ist. Das ängstliche sich Befragen, der Rauschwunsch, der nebenan in der "Sinuskurve" mit meiner zugegeben provozierenden "Recht auf Rausch"-These gleichgesetzt wurde und somit dazu führte, mich gründlich misszuverstehen (was sicherlich niemandes Absicht war, sondern wohl eher an besagter Provokation lag), das ganze Dilemma von aufgewühlter Befürchtung, niemals dieses Bedürfnis nach Berauschtsein loswerden zu können, diese mitunter schon krampfige Selbstzerfleischung - liegt die Ursache all dessen, worin sich viele hier ja ähnlich sind, mich (zumindest bis zur Stabilisierung auf 75 mg) inbegriffen, vielleicht wirklich in einer zu niedrigen Dosierung begründet? Dr. Ameisen hatte noch bei täglich 180 mg Baclofen den Alkohol nicht dauerhaft besiegen können, er musste bis zum Schwellenwert, der zumindest zeitweilig nötig war, noch eine Schippe drauflegen, bevor er den Alkohol vergessen konnte - und jener ihn.

Meine Dosierung scheine ich für den Moment gefunden zu haben, ohne Scheu höherzugehen.

@Patrick, @bennter,

vielleicht vergesst Ihr den Rauschwunsch nach einer Höherdosierung?

Herzlich - Dieter

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Du brauchst keine Angst zu haben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 09:08 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
@Dieter
Zitat:
Viele unnütze Umwege und sinnlose Klippen später scheine ich den Hauptweg wieder gefunden zu haben. Wobei: Vielleicht waren Umwege und Klippen gar nicht so unnütz und sinnlos, vielleicht waren sie sogar notwendig.
Da kann ich Dir aus vielen Erfahrungen des Lebens nur beipflichten. Wenn alles immer nur so "glatt" über die Bühne geht können wir zu wenig Erfahrungen sammeln und sind für Hindernisse u.U. nicht gewappnet. Das Wichtigste ist und bleibt, das vorgenommene Ziel nicht aus den Augen zu verlieren...

@Dieter und @all

Sagen wir es mal so (Quintessenz meiner persönlich gewonnen Ansicht nach 2 1/2 Jahren Therapie)...

Bac schenkt mir eine Freiheit, welche ich vorher nicht mehr besass. Die Freiheit der Wahl. Was ich letzlich mit dieser Freiheit mache und wie ich damit umgehe liegt nun ganz allein an mir. Dem sage ich "Mensch sein zu dürfen". Ich durfte erfahren, dass weder Rasierwasser noch eine Rotweinsauce für mich weitere Konsequenzen hat. Ebenfalls haut mich ein alkfreies Bier (kann bis zu 0.5% Alkohol enthalten!) nicht wieder in das alte Elend. Aus dieser erfahrenen Dankbarkeit heraus erwächst ein "ich will ". Dieses wird im weiteren Verlauf langsam in einem sanft fliessenden Prozess des Werdens durch ein "ich darf" (den Alk lassen wo er ist, nähmlich in der Flasche...) abgelöst. Aus einem anfänglich primär gefällten bewussten Entschluss der Abstinenz wird wird eine Haltung, über die man immer weniger nachzudenken gezwungen ist. So unter dem Motto "nicht der Rede wert". Das nenne ich dann Freiheit im Denken. Dieser Prozess ist bei mir noch immer im Gange, angestossen durch Bac. Schlussendlich wird der Weg zum Ziel. Auch ein Navigationsgerät muss zuerst die Satelliten "sehen" können, bevor es die Richtung kennt. Wohin jedoch der Weg führen wird, hängt noch immer von unserer Programmierung ab!

Es bin heute davon überzeugt, dass Bac über längere Zeit das Denken verändern kann, alte und unnütze Verdrahtungen im Hirn löst und dafür neue Verbindungen erschafft. Die Perspektive verändert sich. Sicher in eine viel bessere Richtung als dies Alkohol vermag...

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 09:51 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
@Dieter

Rauschwunsch vergessen nach einer Höherdosierung? Nun, der Begriff Rauschwunsch wird hier allmählich ein verbum non grata. Eine Höherdosierung könnte vielleicht helfen, aber das kann ich nicht in Einklang bringen mit meiner beruflichen Tätigkeit. Bei 130mg gab es zuviel NW, vor allem Müdigkeit. Ich könnte es nochmals, langsam steigernd versuchen.
Ich glaube an die Kombination der physiologischen Komponente: Abstinenzzeit mind. 6Mt, baclofen hilft dabei die Abstinenz einzuhalten, und der psychischen Komponente: in sich forschen, sich selber analysieren. Auch hier hilft baclofen enorm, ich würde sagen, bei mir Rauschtrinker ist das der grösste Vorteil baclofens. Zusammen mit der Forumlektüre, Bücherempfehlungen usw.. lässt die Hartnäckigkeit der Rauschwünsche langsam nach.
Es hilft also.
Dein Beitrag 'Recht auf Rausch' fand ich mutig und gut! Klar hat jeder 'sein Recht' auf Rausch.
Dazu soll aber gesagt werden, dass dann jeder aber selber die Verantwortung für sich und seine Taten übernehmen soll. Wenn ich auf mein Rauschrecht beharre, kann ich keine Hilfe im Forum beanspruchen, das geht nicht zusammen. Ich kann von heute auf morgen mein Recht auf Rausch wahrhaben, diesen Weg gehen, jedoch ist es ethisch nicht korrekt, die anderen Forumsmitglieder und Moderatoren damit zu unterhalten oder ärgern, wie wir gestern gelesen haben.
Und wenn ich mein Rausch ausleben will, habe ich hier nichts zu suchen und wüsste ich nicht, warum ich baclofen kaue. Ich halte das Konsumieren des Rauschwunsches offen als 'Hintertür', weil die Abstinenz sonst zu unerträglich ist.
Ich kann Dir schon sagen, dass wenn die Rauschwünsche mich noch lange plagen, dann knacke ich irgendwann. Und es wird auch meine Entscheidung sein, die ich absolut nicht bereuen werde. Und obwohl die Alkoholträume weniger intensiv werden, kann es durchaus sein, dass sie nicht verschwinden. @Bennter hat 6 Jahre damit gekämpft, und nachher war es nur noch schlimmer. Ich mache mir also keine Illusionen.
Ich kann nur mein Bestes geben. Sowie ich auf beim Laufen gebe. Und bei meiner Arbeit. Sicherheit gibt es keine. Es ist verdammt schwierig. Die sog. Qualen des Lauftrainings verschwinden im Nichts dagegen.

Weisst Du was? Dein Beitrag bringt mir auf die Idee; ich gehe erneut in die Offensive und steuere geduldig langsam auf 130-150mg zu. Mal luege was passiert, wie man hier so unbefangen sagt.

Eggheads, here we come!

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 10:51 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Familyman hat geschrieben:
vielleicht vergesst Ihr den Rauschwunsch nach einer Höherdosierung?

@Dieter,

Der Wunsch nach Rausch (Rauschsehnsucht) war Olivier Ameisen unbekannt, Seite 11 im Buch*:
„Mitten im verzweifelten Kampf gegen meine Alkoholsucht fand ich ein Medikament,
Baclofen, das mich vom Verlangen nach Alkohol befreite und zugleich die zugrunde liegende Störung,
eine überwältigende Angst, auflöste, die mich erst für die Sucht anfällig gemacht hatte.“


*und an 220 weiteren Stellen im Buch ist das Wort Angst zu finden.
Olivier kannte nur die Sehnsucht nach Heilung.

Die Frage nach dem Warum, ist im Fall von Sehnsucht nach Rausch für die Betroffenen evident.
Von Suchtforschern wird die Frage nicht ernstgenommen, Rauschsehnsucht als
ursächliche Begründung wird von Sucht-Fachleuten ähnlich übergangen wie Angst bei Ameisen.
Dennoch ist sie vorhanden, Beschreibungen findet man bei Freud, Adler, Jung und
in philosophischen Arbeiten.

Die Dosissteigerung von Baclofen auf über 400mg/d, mehrere Monate beibehalten,
änderte in einem mir persönlich bekannten Fall nichts an der Sehnsucht nach Rausch.
Auffallend war das nahezu völlige Fehlen jeglicher UAW´s. Auffällig auch Übereinstimmung
in den Beschreibungen von @rog und @bennter hierzu. Exponierte berufliche Stellung mit
hoher Verantwortung, intakte Familiensituation, detaillierte Planung von Trinkereignissen,
ungewöhnlich kurze Erholungsphasen nach Abstürzen, hoher Leidensdruck, um nur einige
zu nennen.

Mit Baclofen wurde unter Beibehaltung einer Erhaltungsdosis von 120 bis 150mg eine
deutliche Verlängerung abstinenter Phasen erreicht. Die Absturzhöhe konnte gesenkt werden,
die Beschäftigung mit dem Thema intensiviert sich zunehmend. Alles in allem eine deutliche
Verbesserung, einzig der Wunsch nach Rausch kann durch Baclofen alleine, nicht vollständig
unterdrückt werden wie es bei Angst unbestritten möglich ist.

Langfristig werden die Zeit und psychotherapeutische Behandlung Verbesserung bringen.
Diese Ansicht wurde von Prof. Musalek, API Wien geteilt, als sich der Betroffene vor einigen
Wochen bei ihm persönlich vorgestellt hat. Auch daraus kann man ersehen, wie sehr der
Genannte sich nach dem Verschwinden seines „Wunschs nach Rausch“ sehnt.
Die einfache Entfernung Wien – derzeitiger Aufenthaltsort, beträgt 14.500 Flugkilometer.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 14:30 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
@Federico,

danke für diese erhellenden Informationen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist für typische "Rauschtrinker" dies die schlechte Nachricht:

rog hat geschrieben:
Die Dosissteigerung von Baclofen auf über 400mg/d, mehrere Monate beibehalten,
änderte in einem mir persönlich bekannten Fall nichts an der Sehnsucht nach Rausch.


... und dies die gute:
rog hat geschrieben:
Mit Baclofen wurde unter Beibehaltung einer Erhaltungsdosis von 120 bis 150mg eine
deutliche Verlängerung abstinenter Phasen erreicht. Die Absturzhöhe konnte gesenkt werden,
die Beschäftigung mit dem Thema intensiviert sich zunehmend.


Vielleicht steckt der Rauschwunsch in unseren Genen und ist deshalb so schwer zu packen. Schon vor Jahrtausenden hatte der Mensch offenbar den Wunsch, sich zu berauschen, und ging dabei kreativ und erfinderisch zu Werke. (Einen Überblick in Kurzform verschafft der Wikipedia-Eintrag "Drogen", und hier "Geschichte des Drogenkonsums".) Dieses "Ich will mich wegmachen von der Welt, wenigstens für ein paar Stunden, besser Tage, hat bis in die Zeit der heutigen Moderne wahrscheinlich eher noch an Bedeutung gewonnen, wobei ich dazu keine Zahlenbelege habe. Wundern würde es mich angesichts unserer Anforderungs- und Stress- und Immererreichbarkeits-Gesellschaft jedenfalls nicht.

rog hat geschrieben:
Langfristig werden die Zeit und psychotherapeutische Behandlung Verbesserung bringen.


... und das ist dann wohl die Hoffnung dabei, eine Hoffnung immerhin, die durch Baclofen deutlich mehr an Realität und Umsetzbarkeit heranrückt.

@alle,

ich schreibe das alles unter der momentanen "kleine Euphorie" von elf alkoholfreien Tagen und der Aussicht (wie mehrfach erwähnt), diese Zeitspanne aufgrund von Einnahmedisziplin und anderer Faktoren noch sehr, sehr deutlich auszudehnen. Alkohol ist derzeit einfach ziemlich weit weg für mich, das erste seit längerer Zeit alkfrei überstandene Wochenende war wie eine Initialzündung.

@moonriver,

Familyman hat geschrieben:
Aus einem anfänglich primär gefällten bewussten Entschluss der Abstinenz wird eine Haltung, über die man immer weniger nachzudenken gezwungen ist. So unter dem Motto "nicht der Rede wert". Das nenne ich dann Freiheit im Denken. Dieser Prozess ist bei mir noch immer im Gange, angestossen durch Bac.


... großartig, ganz großartig. Genau diese Entwicklung schwebt mir vor, und sie war schon oft im Gange in den letzten 22 Monaten, hätte ich sie bloß nicht immer wieder durch bewährtes (Fehl-)Verhalten unterbrochen. Und doch: "Nie mehr" ist eine Hürde, die ich zumindest zum jetzigen Zeitpunkt niemals überspringen, unter der ich sofort hindurchkrabbeln würde (ohne so schnell wieder auf die Beine zu kommen...). Daher habe ich ein bisschen trotzig an jenem "Recht auf Rausch" festgehalten, eben weil es mir das Gefühl gibt, in meiner Entscheidung frei zu sein, und mir umso mehr ermöglicht, mich ganz bewusst DAGEGEN zu entscheiden.

@Patrick,

Deine nunmehr von Dir geplante, versuchsweise Höherdosierung wird Dich nach Federicos Worten also nicht vollständig von diesem "Ich will mich wegmachen"-Rauschwunsch befreien. Aber einen Versuch auf Zeit ist es ja vielleicht wert, und sei es nur, um das gedankliche Kreisen um den alten Verführer weiter zurückzudrängen. Natürlich nur, wenn die genannten Nebenwirkungen im Zaume bleiben. Ich für mich habe jedenfalls keine Hemmungen mehr, genau das zu tun, nämlich höherzudosieren, sobald es wieder triggert.

Herzlich - Dieter

Keep them eggheads shinin' - Patrick :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 14:31 
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Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
...Federico, Delle, sorry, dass bei den Zitaten immer der falsche Urheber steht, da hab ich wohl was falsch gemacht. Lässt sich das ändern?

Danke sagt Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 14:58 
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Beiträge: 1683
@Dieter

Ja, ich hab @Federico's Beitrag auch gelesen. Was das betrifft, hat er einmal mehr Recht und daher bleibe ich bei der derzeitigen Dosierung.
Etwas anders verstehe ich aber nicht ganz.

@Federico
Federico hat geschrieben:
Der Wunsch nach Rausch (Rauschsehnsucht) war Olivier Ameisen unbekannt,
OK, soweit in Ordnung für mich. Zweifellos war es die Angst, die ihn alkoholkrank gemacht hat.
Dennoch war er auf jeden Fall alles andere als ein herrkömmlicher Pegeltrinker. Mehrere Male hat er sich als 'binge drinker' und sein Verhalten als 'binge drinking' (Eng. Ausgabe) bezeichnet, hatte unzählige Male Kontrollverlust mit unangenehmen, peinlichen Folgen und Blackouts. Alles Sachen, die ich eher in die Kategorie 'Rauschtrinken' eingliedern würde.
Soll man da Nuances einbauen? Ich habe immer gedacht, dass Kontrollverlust mit Rausch verbunden war.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 19. September 2013, 15:39 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Patrick,

verständlich, dass es Dich verwirrt. Vielleicht wird es so deutlicher:
Ameisen hat Alkohol als Medizin zur Bewältigung seiner Angst entdeckt und eingesetzt.
Wie im Buch beschrieben ging das lange gut, bis zu seinen Grundängsten massive
Existenzängste bedingt durch seine Privatpraxis dazu kamen. Der Steigerung von Ängsten
begegnete er mit einer Steigerung der Alkoholdosis mit den bekannten Folgen.

Seine binge drinking Phasen folgten immer auf mühselig aufrecht erhaltene,
abstinente Tage aber niemals einem Plan, sich gepflegt wegzubeamen.
Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Du auf den Versuch verzichten solltest.
Es ist nur eine Erfahrung. Ähnlichkeiten sind zwar auffällig aber grundsätzlich
neige ich zu der Ansicht, Sucht ist interindividuell und was bei X funktioniert,
kann bei Y komplett unwirksam bleiben. Sicher scheint nur zu sein, mit Geduld und
XXXmg-Baclofen plus dem Willen nach Veränderung bleiben nur wenige da stehen,
wo sie begonnen haben – mit der Zeit kommt fast immer eine deutliche Verbesserung
auch wenn das ursprüngliche Ziel unerreichbar scheint.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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