Mittwoch 10. Juli 2013, 13:30
Mittwoch 10. Juli 2013, 16:45
bennter hat geschrieben:Also "erlaube" ich mir den Rausch, um allen den "Finger" zu zeigen, es "noch schöner" haben zu wollen. [...] Sind diese Gedanken erst im Kopf, ist es sicher, dass getrunken wird. [...] Es geht darum, den Wellen die Spitzen zu nehmen.(aus der Zugspitze den Tafelberg zu machen). Gelingt mir dies über einen längeren Zeitraum, wird es auch möglich, dass das Positive überwiegt, meine eigenen Prophezeihungen nicht Realität werden.
Mittwoch 10. Juli 2013, 17:38
rog hat geschrieben:Denn bei Problemen fangen wir erst nicht an zu trinken. Dann gibt es keine 'schönen' Gefühle, die noch verstärkt werden müssen.
Mittwoch 10. Juli 2013, 22:27
Donnerstag 11. Juli 2013, 04:00
Einverstanden. Und dennoch stimmt's nicht ganz. Lass mich es so erklären: Nach 'Herstelleranweisung' wurde Alkohol tatsächlich benutzt, wenigstens am Anfang. Jeder hat wahrscheinlich aber so angefangen. Dann wurde der Rausch-Effekt an sich zur Sucht. Vereinfacht gesagt, das 'Fehlen einer Stopp-Taste' hat zu den ganzen Problemen geführt. Daher ist der kausale Zusammenhang tatsächlich anders als bei herkömmlichen Alkoholkranken, die ein durch eine körperliche/emotionale Krise induziertes Alkoholverhalten aufweisen. Am Anfang wird normal getrunken, aber irgendwann wird der schöne Rauscheffekt wahrgenommen und will man mehr davon. Wegen fehlender Notbremse will man kontinuierlich den Rauscheffekt verstärken, nachstreben. Aus Angst, dass der Rausch verschwindet, wird immer mehr und schneller nachgetankt, der Schneeballeffekt resultiert in Kontrollverlust, es wird weitergetrunken bis nichts mehr reingeht, körperlich ist man voll, oder zu müde oder schlicht zu besoffen. Zum Glück gibt's wenigstens diese Bremsen noch. Und auch 'zum Glück' gibt es danach den Kater und Degout nach Alkohol und eine Regenerationspause.@Federico hat geschrieben:Vor noch nicht allzulanger Zeit, wäre dieses Trinkverhalten als vollkommen normal durchgegangen
Das ist wahrlich jahrelang so gewesen. Immer gab es den Druck von einer einzigen Person. Sie ist eine ganz liebe Frau, trotzdem war ich ab und zu genervt, vor allem bei Ihrem Bestreben, mich von Alkohol fernzuhalten. Ich war selber nicht bereit mich zu ändern. Jetzt schon. Allerdings: nach 3 Wochen Abstinenz und 4 Monaten bac entdecke ich allmählich, es gibt es einen Teil meiner Persönlichkeit, dem vermutlich absolut egal ist, was ich in diesem Moment schreibe, welche Therapiemöglichkeiten ich suche. Dieser Persönlichkeitsteil ist zwar ein kleiner Teil, ich kann ihn nicht fassen, er ist aber übermächtig, ausgekocht, kaum zu bändigen, sein Auftreten ist meist sehr kurz, kommt jedoch öfter je höher die Kurve klettert, präsentiert sich in verschiedenen Tarnungen, redet in mich hinein, schmeichelt mich, "in deinem Leben stimmt jetzt alles, hast du gut gemacht, jetzt Belohung, hey Mann, du hast Recht darauf, löse dir diesen Gutschein ein, bevor sie verfällt, denn am Tag x gibt's eine einmalige Gelegenheit, verpass's nicht", verführt mit verführerischen, nostalgischen Bildern, Gefühlen und Situationen, verblendet mich, Liebe macht eben blind. Wenn ich dann nicht unmittelbar abblocke und voller Energie Nein! sage, gibt's eine grosse Gefahr, vom Sturm mitgerissen zu werden. Und dann ist es zu spät (erhlichkeitshalber: ich habe es noch nie recht versucht, mich in diesem Moment loszureissen). Das Mitreissgefühl ist, als ob man mitten im Sturm ist, Man ist den Elementen ausgeliefert, ein Gefühl, das man in den besseren Achterbahnen erlebt. Ängstlich, unsicher, und zugleicherzeit ein tolles Gefühl, Vorfreude, Schmetterlinge.@Federico hat geschrieben:Der Leidensdruck kommt vermutlich eher von aussen, weniger von innen
ralf hat geschrieben:Gleichzeitig hat er mir zu meiner Baclofen - Ration [...] das Medikament Remergil, oder Mirtazapin verordnet . Seitdem bin ich sehr ausgeglichen ...
Donnerstag 11. Juli 2013, 04:57
Donnerstag 11. Juli 2013, 05:10
Donnerstag 11. Juli 2013, 06:08
Donnerstag 11. Juli 2013, 07:49
Donnerstag 11. Juli 2013, 09:31
rog hat geschrieben:Ähnlich wie bei gewissen Aktien geht der Kurs nicht ständig hoch, aber der Trend auf jeden Fall.