Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
alkohol-und-baclofen-forum

 
Aktuelle Zeit: Dienstag 17. Juni 2025, 01:20

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]



Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.

Das Forumsteam

P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 20 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Bilanz nach einem Jahr mit Bac
BeitragVerfasst: Samstag 11. Dezember 2010, 01:00 
Offline

Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 19:28
Beiträge: 98
Wohnort: Schweiz
Grüezi liebe Mitleidenden!

Nach langer Absenz hier (beruflich abhebend) melde ich mich wieder mal gerne zurück. Als Mann der ersten Stunde, denke ich, dass einige Neustarter hier, falls interessiert, möglicherweise einige hilfreiche inputs reinziehen können.
Ja, tatsächlich, letzte Weihnachten begann ich mit dem waghalsigen Selbstversuch mit Bac.
Und nun, ein Jahr später? Wo stehe ich?

Ich behaupte, dass es mir gelungen ist, moderat zu trinken. (Nicht jedermans Sache, auch keine Empfehlung!)
Trotzdem: Bei einer Tagesdosis von 25 mg, so um 1700 Uhr habe ich folgendes, verglichen mit der Vergangenheit, erreicht:

- meine jahrelange, latente Depression hat sich deutlich vermindert.
- muskuläre Verspannungen durch sitzende Tätigkeit sind praktisch verschwunden.
- Elan und Energie, Motivation usw. haben deutlich zugenommen.

Fazit:
Innerhalb eines Jahres ist es mir gelungen, mein Alkonsum um nicht weniger als die Hälfte zu reduzieren.
Konkret; von 6 Büchsen Bier zu 5 dl täglich bin ich einigermassen mühelos auf 2 bis 3 runter gekommen. Zusätzlich nehme ich 1 mg Lorazepam um gut zu pennen.

Soweit zu meinen Erfahrungen mit Bac.

Da die Wirkung von Bac höchst individuell zu betrachten ist, soll mein Bericht auf keinen Fall zur Nachahmung verstanden werden!

Ausserdem:

Bac kann, muss aber nicht helfen. Das belegt schon alleine das doch eher magere feedback hier im Forum. Schade.

@ Jan

Melde dich doch wieder mal, sei kein Frosch. Deine statements waren hier doch immer das Salz in der Suppe! Also komm, sei nicht so, mach!

Lg an alle, danilo

Fantasie ist wichtiger als Wissen.

A. Einstein


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Bilanz nach einem Jahr mit Bac
BeitragVerfasst: Samstag 11. Dezember 2010, 10:28 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo danilo,

es freut mich von Deinen Erfolgen zu hören.
Denn das:

Zitat:
Innerhalb eines Jahres ist es mir gelungen, mein Alkonsum um nicht weniger als die Hälfte zu reduzieren.


sehe ich auch für mich als Erfolg.
Von im Durchschnitt 7 Fl. Bier bin ich auf 3,5 Fl. runter. Bei 43,75 mg Bac.
Keine Depressionen und kaum mehr übertrieben ängstlich.
Ich trinke immer noch quartalsweise aber ohne starken Kontrollverlust und leichtem Ausstieg nach 1-4Tagen. Für eine Einstufung als moderates Trinken reicht mir das noch nicht ganz. Mein Ziel liegt nahe der Abstinenz.
Ein schönes WE wünsche ich Dir!

LG
Obelix


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Samstag 11. Dezember 2010, 10:59 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Ja Gruezi Danilo,

wie oft wurde schon düster nachgefragt: wo sind denn die alle geblieben, die aus den Anfangszeiten. Damit sollte die Nichtwirkung von Baclofen in schlichter Argumentation nachgewiesen werden. Umso mehr freut es uns, wenn Altgediente wie Du, unerwartet wieder auftauchen und mit ihrer positiven Bilanz die Zweifler widerlegen.

In der neuen Rubrik: http://www.alkohol-und-baclofen-forum.d ... lofen.html wäre noch ein Plätzchen für Deine Bilanz. Den Aufruf an Jan unterstütze ich ausdrücklich, er fehlt mir.

GLG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Altgedient¨
BeitragVerfasst: Sonntag 12. Dezember 2010, 05:07 
Offline

Registriert: Freitag 18. Dezember 2009, 19:28
Beiträge: 98
Wohnort: Schweiz
@ Fedi und Obelix

Danke sehr für den warmen Neuempfang.

Der Herrgott hat entschieden, dass ich weniger saufen soll. Ok. Aber das ist nicht so einfach.
Willo präsentiert eine interessante Sicht der Dinge. Ich leide mit ihm, denn ich kann nachvollziehen, wie schwer es ist sich der Abstinenz zu nähern. Man ist bei zwei, drei bier, und man denkt, jetzt schaff ich es. Doch das verdammte Bier schmeckt zu gut, nicht?

Who cares, ich denke es braucht Disziplin. Und das volle Länge.

Vorerst mag ich nicht gross analisieren, weshalb und überhaupt. Das Leben und der Job sind schon anstregend genug, nicht wahr?

Heute ist Samstag, und ich habe mehr in der Schüssel als mir lieb ist.
Aber ich weiss genau, morgen gibts nicht mehr als 2 bis 3 bier. Und dabei bleibt es. Definitiv und indiskutabel.

Alles was ich zu bieten habe, ist der Kampf.
Der Kampf gegen den Alk.

Lg danilo


Fantasie ist wichtiger als Wissen.


A. Einstein.







K


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Dezember 2010, 19:37 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17
Beiträge: 575
Hoi Danilo,

schön wieder von Dir zu lesen :smt003.

Habe mit Interesse den Beitrag von Dir, Rolidor, gelesen.
Ich kann nur von mir schreiben, denn jeder hat seine eigene "Geschichte".

Ich nehme nun Bac seit Oktober 2009, habe verschiedene Phasen hinter mir, totale Abstinenz und Zufriedenheit in den ersten Monaten, Versuche des MT, Scheitern (dummerweise hatte ich Bac runterdosiert), Abstinenz mit dem Gefühl, mir fehlt was, d.h. Unzufriedenheit und endlich........ seit ein einigen Monaten totale Zufriedenheit ohne Alkohol.

Kein Verlangen mehr nach diesem früher gewollten Kick, nach Betäubung, dieses (trügerische) Gefühl der Wärme.... das alles kann der Alkohol mir nicht mehr bieten, er ist mir kein Freund mehr und kein Feind, er ist mir einfach egal geworden.

Vor kurzem habe ich mal wieder etwas Wein getrunken, einfach mal wieder spüren, wie es sich "anfühlt"... aber da war nichts mehr. Am nächsten Tag schmeckte der Rest der kleinen 5 dl. Fl. nicht mehr und ich habe ihn weggekippt.... Ich bin davon überzeugt, dass ich jetzt soweit bin moderat trinken zu können, aber ich will gar nicht mehr.

Ich weiss nicht warum, vielleicht braucht es eine gewisse Zeit, bis Bac das Suchtgedächnis "überschreibt", aber bei mir funktioniert es jetzt sehr gut.
War ein längerer Weg bis dahin, aber es klappt nun.

Zum Thema MT. MEINE Meinung, MT funktioniert zumindest in den ersten Monaten der Einnahme nicht. Die Gefahr in alte Gewohnheiten zu fallen ist sehr gross.

Der Weg aus der Sucht ist kein Waldspaziergang, auch mit Bac nicht, aber machbar.

Ganz liebe Grüsse Euch Allen
Emelie

_________________
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Dezember 2010, 21:23 
Offline

Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42
Beiträge: 230
Federico hat geschrieben:
Vor dem Neuladen mit dem neuen Ladegerät sollte eine vollständige Entladung (Abstinenz) vorgenommen werden. Die Neuladung ist umso wirkungsvoller je langsamer sie vorgenommen wird. Zu schnelle Erhöhung des Ladestroms ist zu vermeiden.

Da Baclofen in der Lage ist Entzugserscheinungen und begleitende affektive Störungen zu bessern, kann es meines Erachtens bei leichter bis moderater Abhängigkeit durchaus sinnvoll sein schon vor Abstinenz mit der Behandlung zu beginnen.

Welcher Faktenlage ist zu entnehmen, dass die Baclofen-Therapie umso effektiver ist, je langsamer die Aufdosierung erfolgt?


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Dezember 2010, 23:03 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
Hallo Martin,

Zitat:
Welcher Faktenlage ist zu entnehmen, dass die Baclofen-Therapie umso effektiver ist, je langsamer die Aufdosierung erfolgt?


Unseren Erfahrungen mit Abbrüchen der Baclofenbehandlung wegen zu starker Nebenwirkungen bei zu schneller Aufdosierung.

LG
Obelix


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Dezember 2010, 23:32 
Offline

Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42
Beiträge: 230
Dann kann man es bei guter Verträglichkeit also ruhig schneller aufdosieren, wenn man bei niedrigeren Dosen noch starkes Craving / Angstzustände verspürt. Die Devise "je langsamer, desto besser" ist keineswegs allgemein gültig.

Dass man eine Anti-Craving-Substanz, welche noch dazu Entzugserscheinungen und alkoholbedingte Stimmungsstörungen lindern kann, vermeintlich erst einnehmen sollte, wenn man abstinent ist, leuchtet nicht ein. Schon bei z.B. Naltrexon macht es durchaus Sinn dieses bereits zu verordnen, während der Patient noch trinkt. Und Revia hat im Gegensatz zu Lioresal nicht die positiven Wirkungen in Bezug auf (Entzugs)-Ängste, Schlaf, Stimmung...


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Wirkungen und Nebenwirkungen
BeitragVerfasst: Montag 27. Dezember 2010, 09:02 
Die Nebenwirkungen bestimmen die Geschwindigkeit der Aufdosierung. Ansonsten ist bei der Behandlung der Alkoholabhängigkeit durch Baclofen mehr besser, wie uns Addolorato lehrt (zumindest bei 60 mg/d im Vergleich zu 30 mg/d).

Sicher mag es für einige Patienten Sinn machen, bereits im Stadium des Noch-Trinkens Baclofen zu nehmen; wobei Alkoholkonsum die Wirkung von Baclofen anscheinend reduziert (was so wohl nicht richtig ist). Daher ist der "Erfolg" der Baclofenbehandlung von extern betrachtet bei einem abstinenten Beginn der Behandlung größer.

LG invorio


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Montag 27. Dezember 2010, 11:39 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Die Frage der Dosierung mag wichtig sein. Motivation und Bereitschaft Sucht zu überwinden, ist der weitaus größere Anteil am Ganzen. Die individuelle Persönlichkeit jedes Einzelnen erfordert eine sehr individuelle Dosierung die letztendlich jeder für sich selbst finden muss. Einigen gelingt der Ausstieg scheinbar mühelos, andere scheitern. Einige motivieren sich selbst ausreichend durch Beschäftigung mit sich selbst, andere suchen sich Beistand und Unterstützung aus dem Forum oder nutzen externe Hilfen. Einigen gelingt es mühelos und scheinbar unproblematisch mit Alkohol umzugehen, für andere ist dies (noch?) nicht möglich.

Bei all der berechtigten Hoffnung aufgrund Baclofen sollte nicht übersehen werden, dass es genügend Fälle gibt, in denen von Remissionen ohne Anti-Craving-Medikamente, ohne SHG und ohne Therapie berichtet wird. Wer zwischen 20.000 und 60.000 € investieren will, kann sich mit einer „ganzheitlichen“ Individual-Behandlung in den Oberbergkliniken eine angeblich 80%ige Erfolgschance erkaufen.

Wer nicht so viel Geld hat, ist mit Baclofen und dem Forum gut beraten. Wer die bisherigen Umfragen und die Erfahrungen der Mitglieder richtig nützt, kann zur eigenen Standortbestimmung von diesem Forum maximal profitieren. Wer die Berichte sorgfältig liest weiß, dass der erste Erfolg ungefähr innerhalb der Dosierung von ein paar homoöpathischen Globuli und 500mg liegen muss. Den weitaus größeren Anteil am Erfolg hat die geduldige Beschäftigung mit sich selbst, mit den Veränderungen an sich selbst – also den wirklich wichtigen Dingen.

Das ist mein Weg,
welches ist dein Weg?
„Den Weg“ gibt es nicht.
F.W. Nietzsche

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 20 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



YouTube facebook_button

Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
© 2009-2015 Alkohol und Baclofen Forum.de
Template made by DEVPPL - Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 StopForumSpam 



@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam