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P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 15. August 2010, 10:17 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Agenda,
nicht nur für Bernd unverständlich. Außer Deiner Werbeaktion für das Heinrich Sengelmann Krankenhaus und wenig seriösen Plädoyers für Magnesium aus dem Supermarkt bist Du bisher nicht gerade durch Fachkompetenz aufgefallen.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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invorio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 15. August 2010, 15:35 |
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@ Bernd
Das ZI Mannheim (Prof. Mann und Prof. Kiefer) hält noch an der Meinung fest, das die Abstinenz das erste Ziel einer Alkoholismustherapie ist.
Aber das UKE (Prof. Haasen) sieht bereits seit Jahren die Freiheit von Craving als das erste Ziel einer Alkoholismustherapie an. Daher arbeiten sie dort bereits seit Jahren mit Nemexin (Naltrexon), was vom Medikament her schon auf keine dauerhafte Abstinenz zielt.
Interessanter Weise sind beide Institute an der groß angelegten klinischen Studie von Nalmefen beteiligt. Nalmefen wirkt wie Naltrexon, hat jedoch nicht die schädliche Wirkung auf die Leber, was bei Alkoholikern ja recht hilfreich ist.
Nalmefen soll für die Herstellerfirma Lundbeck, die die Patent- und Lizenzrechte hält, ein Blockbuster werden (so ab 2013/2014).
Spätestens ab dieser Zeit wird die öffentliche und die wissenschaftliche Meinung zur Abstinenz als Ziel einer Alkoholismustherapie geändert werden. Da kann dann auch die Entwöhnungsindustrie mit ihren "Erfolgsquoten" von 10-20% nicht mehr dagegen halten.
LG invorio
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invorio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 15. August 2010, 15:48 |
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@ Agenda
Neues Wissen in 30 sec (Wikipedia):
Zitat: Die Halbwertszeit ist die Zeit, in der sich ein exponentiell mit der Zeit abnehmender Wert halbiert hat.
Hast Du so sicher nicht gewusst. Passt auch irgendwie nicht so gut auf das Forum.
LG invorio
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Bernd
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 15. August 2010, 15:50 |
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Registriert: Freitag 16. Juli 2010, 13:55 Beiträge: 32
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Hallo Federico,
ich habe mich jetzt zum Thema "kontrolliertes Trinken" im Netz versucht, etwas schlauer zu machen.
Der einzige Spezialist, der der Sache (zumindest streckenweise) positiver gegenübersteht ist ein Prof. Körkel. Wobei auch er davor warnt, kontrolliertes Trinken pauschal jedem Alkoholkranken als Möglichkeit anzubieten. Bei sehr lange und schwer Alkoholabhängigen empfiehlt er es keinesfalls. Ebenfalls auch nicht bei Alkoholikern, die bereits körperliche Schäden zu verzeichnen haben (wobei alle drei Faktoren sich nicht ausschliessen).
Bei diesen Gruppen hält er den Erfolg eines moderaten oder kontrollierten Trinkens für unwahrscheinlicher als bei Menschen, die noch nicht in einer schweren Abhängigkeit sind.
Hast du dich mit deinen Aussagen auch auf Prof. Körkel bezogen? Dann hast du dich evtl. schon länger mit der Thematik beschäftigt. Finde ich nicht so gut, wenn man das Thema ohne weitere Ausführen hier nur so kurz und pauschal mal schnell abhandelt. Mich wundert, dass diese Infos nicht unter der entsprechenden Rubrik schon mal gepostet wurden. Wäre vielleicht jetzt eine gute Gelegenheit dazu.
Nach dem Lesen der Artikel war für mich schnell klar, dass kontrolliertes Trinken für mich nicht mehr infrage kommt (habe ich bereits beim Rückfall gemerkt).
Nach Jellinek bin ich ein sogenannter Gamma-Trinker. Also bei weitem kein leichter Fall mehr.
Übrigens: die Schlagwörter, die du mir gegeben hast "Dogma u. Abstinenz" fand ich schon perse nicht sehr positiv. Dogma bedeutet immer eine Lehre mit dem Anspruch auf absolute Gültigkeit. Womit wir wieder beim Thema "viele Wege führen nach Rom" wären.
lg
Bernd
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 15. August 2010, 16:28 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Bernd,
von KT und Körkel war im Forum nie die Rede und wird es auch in Zukunft nicht sein. Körkel kannte Baclofen nicht als er seine KT-Therapie formulierte. Über die Suchworte „Dogma / Abstinenz findest Du bei genauerem Hinsehen jede Menge Themen aus der neueren Suchtforschung. Also ran an die Arbeit.
Jellinek: die Arbeit Jellineks stammt aus dem Jahr 1944 und wurde von ihm Zeitlebens, lediglich als Arbeitshypothese und auf Betreiben der amerikanischen AA-Bewegung erstellt. Wir schreiben heute das Jahr 2010 und Jellineks Thesen gelten schon lange als überholt.
Zitat: Daß dieses Konzept weitgehend mit dem Alkoholismus-Modell von Alcoholics Anonymous identisch ist, ist unübersehbar. In der Medizin war es hauptsächlich E. M. Jellinek, der dem Krankheitsmodell zum Durchbruch verhalf und es weiter konkretisierte. Hervorzuheben ist hier insbesondere die bekannte Phasenlehre des Alkoholismus. Entstanden war die Arbeit auf Anregung von Alcoholics Anonymous und befragt worden waren ausschließlich A.A.-Mitglieder[ vgl. Boscarino 1977, SS 34 f].
Jellinek selbst wollte die Phasentheorie ausdrücklich als Arbeitshypothese verstanden wissen[ vgl. Pattison/Sobell 1977, S 9]; nichtsdestotrotz wurde die Theorie insbesondere in medizinischen Kreisen weithin akzeptiert[ vgl. Nace 1987, SS 9 ff].
So entstehen scheinbar unausrottbare Dogmen, die Du zwar ablehnst, aber auf die Du dich dennoch berufst. Nochmal, ich stimme Dir in Punkto „Rom“ voll und ganz zu.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Bernd
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 16. August 2010, 08:53 |
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Registriert: Freitag 16. Juli 2010, 13:55 Beiträge: 32
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Hallo Federico,
ich bin kein Dogmen-Befürworter. Für mich gilt nicht das Ausschließlichkeits-Prinzip. Das habe ich ganz klar betont, auch im Hinblick auf Selbsthilfegruppen oder stationäre Therapien. Die Kritik bzw. Dogmen-Politik kam von dir, und zwar in deinen eindeutig negativen Äusserungen zu den beiden Themen.
Du greifst bestimmte Gruppierungen an aufgrund ihrer "Glaubenslehren" und ihrer Unbelehrbarkeit und agierst im Gegenzug genauso, was deine eigenen Thesen betrifft (moderates Trinken, Abstinenz, AA, Drehtüren-Therapien (wie du sie bezeichnest). Lies deine Beiträge hier im thread nochmal durch, dann weisst du was ich meine.
Worin besteht für dich der Unterschied zwischen moderatem und kontrolliertem Trinken?
Tut mir übrigens leid, ich hab unter deinen Schlagwörtern "Dogmen und Abstinenz" keine brauchbaren und aktuellen Beiträge finden können (vielleicht liegts auch daran, dass ich weder Zeit noch Lust auf stundenlanges Suchen habe). Warum stellst du nicht einen link zum Thema ein oder erläuterst allen Mitgliedern diese von dir positiv angesehenen Theorien? Ich verstehe deine Zurückhaltung nicht so ganz. Dies ist letztendlich ein vor dir ins Leben gerufenes Informationsforum. Da finde ich es schade, wenn du den Teilnehmern innerhalb wichtiger Diskussionen immer wieder mal teilweise etwas provokante Brocken zurwirfst und das nicht weiter erläuterst. Würde letztendlich zur Klärung und vielleicht auch besseren Behandlung jedem einzelnen im Forum beitragen.
@ invorio: wirkt Nalmefen (hoffe, richtiggeschrieben) auf der gleichen Ebene wie Baclofen? Wenn ich richtig gelesen habe, wird es u.a. bei MS-Kranken eingesetzt.
lg
Bernd
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 16. August 2010, 13:02 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Bernd,
Zitat: (vielleicht liegts auch daran, dass ich weder Zeit noch Lust auf stundenlanges Suchen habe)
Ohne Worte ...
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 16. August 2010, 13:49 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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@ obelix
ich wünsche dir alles liebe und gute bei deiner ambulanten therapie !
lass dich nicht bei deinem weg beirren, und dich durch dispute hier vereinnahmen , die dir nicht dienlich sind.
seit ich kein baclofen, kein zoloft und auch nix anderes konsumiere, geht es mir gut. aus der " ich-greife-zu -jedem-strohhalm-nummer " rauszukommen, das war nicht leicht. nicht nur alkoholtechnisch, denn ich neig(t)e auch dazu, mir rück/vorfälle schön und klein zu reden...der große hirnriß schlechthin !
helfen kann nur ich mir selbst letztendlich. hilfe dritter annehmen zu wollen und zu können, das ist grandezza, über die ich jahrzehnte nicht verfügte, da ich ja "anders" bin...( der rest der welt meint das nur auch von sich!).
fazit: es lohnt sich, zu kämpfen. alkoholismus ist anerkanntermassen zwar krankheit, doch ist im august 2010 noch kein kraut dagegen gewachsen....
beweisen will ich mir und anderen gar nichts mehr. die alternative des tod-blöd-und häßlich-saufens habe ich ja jederzeit, wird mir niemand verbieten können. doch das ist keine wirkliche alternative, wenn ich leben möchte. gut leben. und bitte mit dem viel zu oft strapazierten begriff würde !
iss nicht leicht, trotz aa`s, suchttherapie und allem, was die welt trinkern so an hilfestellung zu bieten hat, keine frage.
ich möchte auch hier nicht ins hochloben von " zufriedener nüchternheit "einsteigen. leben ist auch stocknüctern kein spaziergang...., doch ungleich leichter als im suff. ob gelegenheitstrinker/ pegel..whatever.
ich muß selbst täglich ran.
doch ohne alkohol und ohne medikamente ist es eine andere lebensqualität !
also, herr obelix, weg mit dem balast ( nein, nicht der stein, den du immer grazil mit herumschleppst...). hau rein, du schaffst das !
take care
isbeau
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Bernd
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 16. August 2010, 14:02 |
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Registriert: Freitag 16. Juli 2010, 13:55 Beiträge: 32
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Federico hat geschrieben: @Bernd, Zitat: (vielleicht liegts auch daran, dass ich weder Zeit noch Lust auf stundenlanges Suchen habe) Ohne Worte ...
Jetzt stell dir mal vor, Federico, ich hab tatsächlich noch Familie und Beruf.
Warum postest du anstatt eines blöden Spruchs nicht einfach einen link? Du müsstest die Quellen doch bestens kennen, wenn ich deine Kommentare durchlese.
Wir sind doch hier nicht im Kindergarten, oder....
lg
Bernd
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 16. August 2010, 14:16 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zwar gehen konservative Konzepte bei Alkohol- und Drogenproblemen noch oft vom Abstinenzparadigma (Lösung aus der Sucht kann nur durch Abstinenz erreicht werden) aus, jedoch kann diese Perspektive nach der Literaturanalyse von Sobell, Ellingstad & Sobell (2000) als überholt und empirisch nicht haltbar angesehen werden. Die dieser Analyse von Selbstheilungsstudien zugrunde liegenden Ergebnisse beschreiben, dass rund 40 % aller Alkoholausstiege risikoarm trinken und 60 % abstinent leben.
Quelle http://www.dgsuchtmedizin.de/uploads/me ... 008_01.pdf
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