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Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Juli 2018, 10:08

Lieber Dieter,
Dieter hat geschrieben:vor dem Brandenburger Tor ein Bier, nein, einige Biere trinken
genau darum, glaube ich, kann kontrolliertes Trinken nicht klappen. Eines, oder besser gesagt, keine Menge im Kopf zu haben, wäre ja o. k. – aus Lust am Geschmack, aus Lust an der Stimmung, aus Lust an dem Tag – aber du willst einige trinken, aus Lust am Trinken. Wäre deine Motivation nicht die Lust am Trinken, genießt du aus Lust am Leben und hättest dein Problem vermutlich nicht mehr… vielleicht lässt sich ja daran arbeiten!? Also ich meine, daran, die Sichtweise zu ändern und damit lockerer zu werden?

LG Fallada

Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Juli 2018, 10:23

Hätte das jetzt nie so phantastisch komprimiert und auf den Punkt formulieren können, sehe das aber ganz genauso, wie Fallada.

Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Juli 2018, 12:28

Liebe Fallada,

natürlich kann kontrolliertes Trinken nicht klappen, wenn Du mit kontrolliertem Trinken 1-2 Bier meinst. 1-2 Bier waren für mich immer uninteressant, und daran hat sich absolut nichts geändert. Das natürliche Stopp-Signal hat bei mir niemals aufgeleuchtet, der Alkoholismus ist mir vermutlich in die Wiege gelegt. Über Jahrzehnte war ich eine Mischung aus Gewohnheits- und Binge-Trinker. Einfach so aufhören ging und geht erst mit einer bestimmten Menge. Immerhin wurde diese Grenzmenge mit den Jahren immer weniger. Heute liegt sie bei etwa 3 Litern Bier, sicherlich immer noch sehr hoch, aber eben doch deutlich niedriger als in früheren Zeiten, v.a. in den Vor-Baclofen-Zeiten. Aber ich mache mir keine Illusionen, 1-2 Bier sind keine Option und werden es wahrscheinlich auch nie mehr sein in diesem Leben. Daher ist ja die Nullgrenze so wichtig. Null im Alltag, nur so funktioniert mein Leben; ansonsten würde es aus dem Ruder laufen, hab ich ja oft genug erlebt, pechschwarze bis suizidale Gedanken sind dann in aller Regel nicht fern. Nein, dorthin will ich niemals zurück. Und Null im Alltag hat immer wieder funktioniert und klappt jetzt seit zwei Jahren ununterbrochen.

Wenn man es großzügig betrachtet, bin ich in diesem Sinne bereits lockerer geworden und habe die Sichtweise geändert. Aber einfach so ein Bier oder ein Glas Wein trinken und dann aufhören - no way. Leider.

Herzlich grüßt
Dieter

Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Juli 2018, 12:50

Lieber Dieter,

Dann trinkst du, um trunken (ganz bewusst ohne "be-") zu werden, um die Wirkung des Alkohols nicht nur in seiner entspannenden und "kreativaktivierenden" Art zu spüren, sondern aufgrund einer Lust am Trunkensein.

Ja, du hast sehr, sehr viel erreicht bisher, und dafür hast du meinen vollen Respekt. Das heißt aber nicht, dass man nicht noch weitergehen kann, oder? Ich glaube schon, dass eine Änderung des Blickwinkels, der Sichtweise möglich wäre.

LG Fallada

Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Juli 2018, 13:27

Fallada hat geschrieben:Ich glaube schon, dass eine Änderung des Blickwinkels, der Sichtweise möglich wäre.


Davon bin ich überzeugt.

Ich habe eben noch einmal deinen Einstiegsbeitrag von "jetzt reicht's" gelesen. Warum glaubst du, dass dich die 'Ventillösung Dienstreise' dieses Mal zufrieden macht? Was ist jetzt anders?

Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Juli 2018, 14:03

Juli hat geschrieben:
Familyman hat geschrieben:Ich glaube schon, dass eine Änderung des Blickwinkels, der Sichtweise möglich wäre.
Hmmmmm....ich glaub, das hab ich geschrieben.... :)

Re: Dieters Durst

Sonntag 15. Juli 2018, 17:03

Hast du. liebe Fallada und dich wollte ich auch zitieren. Wird sofort korrigiert.

Re: Dieters Durst

Montag 16. Juli 2018, 00:28

Familyman hat geschrieben: Aber einfach so ein Bier oder ein Glas Wein trinken und dann aufhören - no way. Leider.


Kenne ich, halb besoffen ist Geldverschwendung oder so, ging mir auch so.
Ich habe verschiedenes versucht, das einzige ist nun mal der komplette Konsumverzicht.

Re: Dieters Durst

Montag 16. Juli 2018, 00:43

Hallo kunor,

da geb ich dir hundertprozentig recht, alles andere ist ein hochgefährliches Spiel mit dem Feuer, zumal wenn man genau weiß, dass man das zweite Glas nicht stehenlassen kann, wenn das erste erst mal getrunken ist, und wenn man ebenfalls weiß, dass man über Jahrzehnte Niederlage an Niederlage gereiht hat in einem Kampf, den man unmöglich gewinnen kann.

Liebe Grüße
Dieter

Re: Dieters Durst

Montag 16. Juli 2018, 15:33

Und wer von uns ohne Schuld( Durst) ist,der werfe den ersten Stein ;)
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