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Musketier Dieter hat geschrieben:bei dir ist es auch gleich so weit
Jawoll mein lieber. Genau ein Tag nach dir konnte ich meine ersten 100 Tage des Abstinenzseins feiern. Die Motivation ist nicht immer gleich hoch, aber ist zum Glück immer hoch genug. Die nächsten 100 werden bei mir wahrscheinlich die kompliziertesten sein. Zweimal bin ich bei ca. 160 gescheitert. Wenn das halbe Jahr voll ist, hoffe ich, dass mich die Wachsamkeit nicht mehr im Stich lässt.
Das halbe Jahr ist in Sicht, Dieter. Je länger kein Alkohol, desto mehr wird dein non-alkoholisches Leben zur Gewohnheit.
rog hat geschrieben:Je länger kein Alkohol, desto mehr wird dein non-alkoholisches Leben zur Gewohnheit.
Das kann gar nicht oft genug gesagt werden. Es ist wirklich so. Die Unabhängigkeit vom Alkohol wird immer mehr zur lieb gewonnenen Gewohnheit, zu einer geschätzten Kostbarkeit. Es gbt soviel zu entdecken und wieder zu finden, dass es sich lohnt, die Motivation immer wieder zu erarbeiten. Dran bleiben, der lohnenswerteste Weg ever!
genau so ist es! Mit jedem Tag Freiheit gewinnt man Festigkeit, doch man darf niemals leichtsinnig werden! Patrick, wenn 100 für uns möglich sind, sind auch 200 möglich! Wer kann es verhindern? Nur wir selbst! Also treten wir doch einfach ein Stück zur Seite, dann stehen wir uns nicht mehr selbst im Weg.
Juli, besser kann man es nicht formulieren. Ja, die Alkoholfreiheit gewinnt mit jedem Tag an Wert als geschätzte Kostbarkeit. Und sie wird gleichzeitig immer selbstverständlicher. Wie ein liebgewonnener Schmuck oder Stein, den man immer wieder mal aus der Schublade holt, ihn berührt und bewundert, und für nichts auf der Welt wieder hergeben würde.
Juli hat geschrieben:Das kann gar nicht oft genug gesagt werden. Es ist wirklich so. Die Unabhängigkeit vom Alkohol wird immer mehr zur lieb gewonnenen Gewohnheit, zu einer geschätzten Kostbarkeit.
Sehr gut formuliert Juli !! Diese "Gewohnheit" ist ein echter Schatz an den wir uns immer erinnern sollten wenn es mal nicht so gut läuft. Auch nach "Ausrutschern".
Geschätzte Kostbarkeiten hegt und pflegt man, diese durch Baclofen erreichte Errungenschaft sollten wir ganz besonders pflegen und ... genießen !
Danke für deinen Beitrag, hat mich sehr beeindruckt und nachdenklich gemacht.
der Mai mit seinen zahlreichen Versuchungen ist eine Herausforderung, v.a. natürlich auswärts, auf die man sich immer wieder neu fokussieren muss. Ich hatte fast vergessen, wie anstrengend es sein kann, die komplette Alkoholfreiheit aufrechtzuerhalten, und wieviel Arbeit und Konzentration dazugehören. Die Leichtigkeit, mit der man widersteht, kommt nicht immer von ganz allein angeflogen. Momentan hilft mir eine kurze Meditation am Morgen sehr, um achtsam und wachsam zu bleiben. Und abends, bei Geschäftsreisen, hilft das Laufen. Heute ist es mal wieder so weit, und die Joggingsachen sind schon eingepackt
Jetzt ist wieder eine Woche vergangen; wie war die Geschäftsreise und die Joggingtour? Mittlerweile hast du beachtliche 130 Abstinenztage hinter dir. Und eben, die Leichtigkeit lässt sich durch Meditation zurückgewinnen, gut so!
Es wird aber leichter. Ich stelle mir das immer so vor. In unserem Kopf ist durch jahrzehnte lange Übung und Erfahrung die Alkoholtrasse super gut ausgebaut und in Schuss. Gleich einer ICE-Strecke. Alle anderen Trassen sind überwuchert. Die müssen wir erst frei räumen, uns Stück für Stück vorarbeiten, den Weg manchmal mit der Machete frei hauen, dann gut ausbauen und pflegen, während wir die Alkoholtrasse zuwuchern lassen. Einfach die gute, gewohnte Alk-ICE-Strecke mal wieder zu nehmen ist schon mal verlockend, umso mehr, wenn es auf den anderen Trassen gerade viel Arbeit gibt. Da geht die Leichtigkeit schon mal perdu. Aber je besser wir vorwärts kommen auf den neuen Trassen, desto leichter wird es auch wieder. Es sind nur Phasen, in denen es mal schwerer fällt. Dran bleiben. Die Tage haben soviel mehr Leben ohne Alkohol.
das ist ein sehr anschauliches Bild, danke dafür. Meine ICE-Trasse ist schon nicht mehr so gut in Schuss, und der Vergleich passt auch hinsichtlich der Langsamkeit: Nehmen wir lieber die Nebenstrecken und machen wir diese zu unserem Lebensinhalt. Dort gibt es viel zu entdecken, was auf der Alkoholfahrt nur so „vorbeirauscht“... Die Tage haben so viel mehr Leben ohne Alkohol: Perfekt formuliert, liebe Juli!
Lieber Patrick,
danke, es ist alles gutgegangen, auch dank des abendlichen Läufchens ums Alsterbecken. Während der Bahnfahrt bewähren sich kurze Meditationen mit kleinen, selbst ausgedachten Mantren, um jegliche Versuchungen zu fokussieren und zu erkennen, dass sie hohl und leer sind und ausschließlich Täuschungsmanöver.
Ja, lass uns weiter so machen, mein lieber Freund!