Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2018, 22:37 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Liebe Jivaro,

Mir ist das alles bewusst. Ursprünglich hatte ich vor, bei 50 mg Baclofen erst einmal zu bleiben. Es ist aber leider so, dass das Baclofen bei mir eine ziemlich starke Antriebsminderung auslöst, die ich mit Bupropion zwar gut in den Griff bekommen habe, aber dafür brauchte ich "off label" 450 mg Bupropion am Tag, was ja bzgl. UAW dieses Antidepressivums nicht so ganz ohne ist. Mittlerweile komme ich wieder mit 300 mg am Tag aus. Weitere Reduktion des Bupropions führt innerhalb von 3 Tagen wieder zu massiver Antriebsminderung. Reduziere ich Baclofen, wird auch mein Antrieb besser. Darum reduziere ich jede Woche weiter um 2,5 mg, bisher ohne das dass das Verlangen wieder kommt. Sollte es sich wieder zeigen, höre ich sofort mit dem Reduzieren auf und verbleibe bei der Dosis davor.
jivaro hat geschrieben:
Mit stark verringerter Baclofendosierung sehe ich einen Versuch des kontrollierten Trinkens äusserst riskant
Das sehe ich auch so - und je näher mein Jahrestag rückt, desto sicherer bin ich mir, es noch länger bei der absoluten Abstinenz zu belassen. Ich kann mir ohnehin nicht einmal vorstellen, Wein zu trinken, Lust dazu habe ich sowieso keine. Das ist ganz seltsam: wenn ich mir vorstelle, am Ostersonntag mit meinen Eltern ein Glas Rotwein zu trinken (bei uns Tradition) fühlt sich das unendlich fern an, wie ein Bild aus längst vergangenen Zeiten. Das bin ich nicht mehr. Meine Endspurtstimmung habe ich wohl eher wegen der Zählerei. Und je länger ich jetzt darüber schreibe, desto sicherer bin ich mir, dass ich bis auf Weiteres den Alkohol stehen lasse.
Vielen, vielen Dank an Dich und Patrick, dass ihr so deutlich auf die Fallen hinweist. Dadurch wird nochmal klarer, wie wichtig es ist, achtsam zu sein, vorsichtig zu sein, sich auf keinen Fall zu überschätzen und die Macht des falschen Freundes zu unterschätzen.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2018, 23:09 
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Beiträge: 1725
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jivaro hat geschrieben:
ich persönlich würde sogar sagen, dass der Zeitraum noch länger sein darf. Für viele sogar lebensbegleitend

Dem stimme ich zu. Man ist nicht "geheilt" und kann Baclofen einfach absetzen. Der Alk hat Gehirstrukturen dauerhaft verändert und das "Gedächtnis" an den Stoff bleibt. Deshalb nehme ich BAC seit 9 Jahren weiterhin.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. Februar 2018, 23:17 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
delle54 hat geschrieben:
Der Alk hat Gehirstrukturen dauerhaft verändert und das "Gedächtnis" an den Stoff bleibt.
Das mag ich halt nicht glauben. Ich glaube, das ist individuell sehr verschieden. Dennoch: war man bzgl. Alkohol mal dort wo die meisten hier genauso wie ich einmal waren, sollte man sehr vorsichtig mit der wiedererlangten Freiheit umgehen. Denn diese ist ein sehr kostbares Gut.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2018, 10:46 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Obwohl das Hirn eine unglaubliche Regenerationskraft hat, deutet leider vieles darauf
hin, dass Delle Recht hat.
Ich höre und lese oft, dass es z.B. nur wenig braucht, um einen jahrelang abstinenten
ex-Alkoholiker zu destabilisieren.
Wer erinnert sich noch an @bennter, ein Rauschtrinker, der hier vor 5 Jahren oft geschrieben
hat? Ich werde seinen Bericht nie vergessen, in dem er schrieb, dass er einst 6 Jahre
lang – vor allem aus Stolz - keinen Tropfen getrunken hatte: „Ich, ein Alkoholiker? Das
werden wir mal sehen“.
Wir haben lebenslänglich bekommen. Zumindest was Achtsamkeit betrifft. Die Gefahren
werden immer latent präsent sein. Trotzdem glaube ich, dass wir glücklich und
zufrieden abstinent sein und bleiben können.
Der Heilungsprozess hört nie auf, aber wir haben die Möglichkeit, uns kontinuierlich zu
verbessern und weiterzuentwickeln.

Der ewige Wandel hat Platon schon sehr beschäftigt und wurde auch von Goethe in
seinem Gedicht ‚Eins und Alles‘ beschrieben:

Es soll sich regen, schaffend handeln
Erst sich gestalten, dann verwandeln
Nur scheinbar stehts Momente still
Das Ewige regt sich fort in allen
Denn alles muß in Nichts zerfallen
Wenn es im Sein beharren will

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2018, 13:17 
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00
Beiträge: 402
Liebe Fallada, :-h

Delle und Patrick haben Recht.

Bestimmten Auslöser sind fest im Suchtgedächtnis eingebrannt und können auch nach vielen Jahren der Trockenheit wieder aktiviert werden und einen Rückfall auslösen.
Das Suchtgedächtnis vergisst nie und kann leider nie gelöscht werden...

Fallada hat geschrieben:
Der Alk hat Gehirstrukturen dauerhaft verändert und das "Gedächtnis" an den Stoff bleibt.


Ja, wir haben lebenslänglich bekommen, aber wir können vielleicht mit der Zeit unser Suchttgedächtnis mit neuen, positiven Erfahrungen und Erlebniss überspielen!!! Dies braucht sixcherlich viel GEduld und Zeit. wir müssen ein Lebenlang achtsam bleiben.

Liebe Grüße
Manuela

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Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern


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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Donnerstag 22. Februar 2018, 22:56 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Fallada hat geschrieben:
Ich glaube, das ist individuell sehr verschieden.
Dabei bleibe ich.

Eine geruhsame Nacht Euch allen
wünscht Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 09:42 
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Wohnort: Schweiz
Lieber Patrick
rog hat geschrieben:
Wir haben lebenslänglich bekommen. Zumindest was Achtsamkeit betrifft. Die Gefahren werden immer latent präsent sein. Trotzdem glaube ich, dass wir glücklich und zufrieden abstinent sein und bleiben können. Der Heilungsprozess hört nie auf, aber wir haben die Möglichkeit, uns kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Diese Zeilen von Dir möchte ich unterschreiben! Ich bin selber erst spät in meinem Leben zum Alkohol (als eindeutige Droge!) gekommen und habe dadurch "das Glück", dass mein Körper es noch verkraften kann. Dennoch weiss ich heute, nach nur ein paar Jahren, wie schnell man "lebenslänglich" erwischt wird! Ich gäbe viel, wieder in mein "vorheriges" Leben zurückzukehren, wo einmal in 14 Tagen 3 dl Bier einfach so zur Freude angesagt waren...

Liebe Fallada, ich will Dich damit nicht vor den Kopf stossen, ich erzähle einfach aus meinen Erfahrungen, welche mich selber frustriert haben, so unter dem Motto "Das kann doch nicht sein!"

LG moon

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 09:51 
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Liebe Fallada

Fallada hat geschrieben:
Dennoch: war man bzgl. Alkohol mal dort wo die meisten hier genauso wie ich einmal waren, sollte man sehr vorsichtig mit der wiedererlangten Freiheit umgehen. Denn diese ist ein sehr kostbares Gut.
Dies erachte ich als die Kernaussage für die verbleibenden Tage zur Vollendung des 1 Jahres. "Das kostbare Gut". Respekt :hutab:

LG, moon

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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 09:57 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Lieber Moon,

Du stösst du mich gar nicht vor den Kopf… ich behaupte ja nicht, dass ich da irgendwie anders bin. Nur glaube ich, dass Dinge wie "Suchtgedächnis" u.a. individuell sind und das es bei mir noch nicht klar ist, wie es weitergeht. Zum jetzigen Zeitpunkt verspüre ich gar keine Lust auf Alkohol. Und solange das so ist, werde ich auch keinen konsumieren. Ich fühle mich wieder wie früher-bevor ich in die Abhängigkeit rutschte. Und da habe ich extrem selten Alkohol getrunken, weil ich extrem selten Appetit darauf hatte.

Und - du hast vollkommen recht. Meine Freiheit, ohne Alkohol, ohne betrunken zu sein zu leben ist mir viel zu wertvoll, als dass ich sie riskieren würde.

Vielen Dank für deine Unterstützung, lieber Moon.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Fallada's Weg
BeitragVerfasst: Sonntag 25. Februar 2018, 10:16 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Fallada
Fallada hat geschrieben:
Ich fühle mich wieder wie früher-bevor ich in die Abhängigkeit rutschte. Und da habe ich extrem selten Alkohol getrunken, weil ich extrem selten Appetit darauf hatte.
Genau so erging es mir auch und noch heute frage ich mich, warum und wie schnell innert ein paar Jahren ich dort hineingeschlittert bin...

Einen schönen Sonntag und LG
moon

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