Sonntag 14. Mai 2017, 19:23
Schon ausgezeichnet, dass du das erkannt hast. Zugleicherzeit zeigt es deine Motivation, unbedingt die Zugfahrten ohne Alkohol 'überleben' zu wollen. Eine Kombi aus Baclofen und psychotherapeutische Vorbereitung wäre nicht schlecht: Konzentrier dich vor allem darauf, dass die Zugfahrt, der Schmerz, der Trigger nicht ewig dauert. Und versuch dir vor Gedanken zu holen, wie froh du sein wirst, wenn der Spuk vorbei ist. Wenn dir schon im Voraus bewusst ist, dass es hart sein wird, bist du schon doppelt gewarnt. Es klingt wie ein Cliché, aber Mantra's, wie z.B. 'Jetzt lass ich mich nicht gehen' oder 'Nicht mit mir!', können wirklich etwas bewirken!amante hat geschrieben:Das ab morgen tägliche Abends alleine Zug fahren ist ein starker Trigger für mich.
Ist mir nicht ganz klar, vielleicht ein wenig detaillierter erläutern?amante hat geschrieben:Der dann kommende Stress ein Zweiter.
Ehrlich? Durchaus möglich, muss aber nicht sein. Gib deinem Körper genügend Zeit, sich an Baclofen zu gewöhnen.amante hat geschrieben:Zudem gehe ich davon aus, dass meine Anfangserfolge nicht nur an Baclofen sondern auch an einer gewissen Anfangsmotivation, einem Placeboeffekt und einer extrem entspannten Woche liegen.
Sonntag 14. Mai 2017, 23:03
rog hat geschrieben:Ist mir nicht ganz klar, vielleicht ein wenig detaillierter erläutern?amante hat geschrieben:Der dann kommende Stress ein Zweiter.
Sonntag 14. Mai 2017, 23:42
amante hat geschrieben:Was genau ist für dich eine Notfalldosis? Wahrscheinlich eine Dosis, die zu der normalen Dosis hinzukommt? Wie viel ist das bei dir? 10 oder 25mg? Und wann nimmst du die? Wenn du schon craving hast oder du weißt, dass ein Trigger kommen wird?
Montag 15. Mai 2017, 09:28
jivaro hat geschrieben:Notfallration VOR Alkoholkonsum, bei akutem craving, Stress, Angst, evtl. in einer Situation in der sonst craving auftritt: Dosis zerkauen (wirkt rascher). Nach 20-30 Minuten sollte das craving oder auch Unruhegefühl verschwunden sein.... "Flasche bleibt zu!"
Die empfohlene Notfall-Dosis liegt zunächst bei 5-10mg Baclofen, jedoch individuell (!) verschieden; viele Menschen nehmen auch mal 20mg ohne Schaden. Da eine solche, oben beschriebene Situation mehrfach am Tag auftreten kann, ist "unsere" Empfehlung: insgesamt max. die Hälfte der üblichen Tagesdosis zusätzlich! Sprich, bei 100mg Baclofen pro Tag - ausnahmsweise insgesamt 50mg an diesem Tag zusätzlich.
Tritt eine "Notfallsituation" mehrfach in der Woche ein, ist der Mensch sehr wahrscheinlich noch unterdosiert - dann langsame Steigerung der Tagesdosis.
Bei Tagesdosen über 80mg Baclofen und grösserem Alkoholkonsum bitte KEINE zusätzliche Einnahme von Baclofen. Bitte kein plötzliches Absetzen von Baclofen!
Und noch einmal:
Last but not Least: plötzliches Absetzen von hohen Mengen Alkohol plus Baclofen kann Krampfanfälle, Delir oder psychoseartige Zustände auslösen....das Hirn schaut bei GABA-A, das Hirn schaut bei GABA-B: es gibt keine Gammaaminobuttersäure (hier danke an Papfl für das schöne Modell)....Katastrophe!
Montag 15. Mai 2017, 09:59
Pace von 5 M/Km? Ist aber nicht schlecht!amante hat geschrieben:war ich sogar nach ein paar Monaten mal wieder unter einer Pace von 5.
Mit Baclofen wird die Impulsivität, etwas unbedingt trinken zu müssen, verringert. Die Entscheidung liegt noch immer bei dir selber, aber du kannst viel besser steuern, ob du deinem Körper Alkohol zuführst oder nicht.amante hat geschrieben:Prinzipiell muss das aber kein negativer Stress sein. An sich kann ich sehr gut mit vielen Problemen gleichzeitig umgehen. So ein Tag erhöht aber am Ende den Wunsch nach „Belohnung“. Und das ist das Problem.
Montag 15. Mai 2017, 13:17
Dienstag 16. Mai 2017, 00:05
Dienstag 16. Mai 2017, 02:39
Richtig, Dieter. Ich erinnere mich noch gut dran. Da gab's nur noch Stress.Familyman hat geschrieben:Noch ein Tipp oder eher eine Erfahrung, die ich oft gemacht habe: Die Entscheidung, ob man in kritischen Situationen trinkt oder nicht, bei dir also z.B. die Heimfahrt mit der Bahn, fällt oft schon lange bevor die Situation überhaupt eintritt. Oft hatte ich es mir verboten, in Situation X zu trinken, mir jedoch heimlich im Vorfeld bereits die Absolution erteilt. Das geschah meist ganz un- oder eher unterbewusst. Diese "heimlichen Weichenstellungen" sollte man jedenfalls im Auge behalten bzw. genau in sich hineinhören, bevor es zu spät ist.
Dienstag 16. Mai 2017, 09:29
Mittwoch 17. Mai 2017, 21:05
rog hat geschrieben:Pace von 5 M/Km? Ist aber nicht schlecht!