Vorstellung Wild Child

Es gibt einen kleinen Anteil Menschen, bei denen Baclofen nicht wirkt.
Vielleicht gehöre ich dazu, weil ich so früh mit dem Konsum begonnen habe?
Ich weiß es nicht. Aber noch weigere ich mich, das hinzunehmen.

Liebe Wild Child,

Du gehörst sicher nicht zu den Menschen bei denen Baclofen nicht wirkt - Du beschreibst eine gewisse Trinkmengenreduktion, den erholsamen Schlaf, das bewusstere Trinken, die Traumarbeit - und vor allem das Zulassen eines völlig vergessen geglaubten Gedankenguts - dass das "GUTE" vielleicht doch möglich ist. Wenn das nicht eine unglaubliche Veränderung ist .....
Das mit dem frühen Konsum solltest Du vergessen - es hilft nicht! Und es ist hier so oft bewiesen, dass das Konsummuster nicht wirklich ausschlaggebend für den Erfolg der Baclofentherapie ist - lass Dich bitte nicht entmutigen. Es braucht leider jede Menge GGG!

GLG jivaro

Liebe Jivaro,
danke!

Es braucht leider jede Menge GGG!

Mist, schon wieder dieses böse Wort mit "G"...
Ich weiß es ja.
Und ich hoffe, dass Baclofen irgendwann bei mir auch das Craving unterdrückt.
Bei allem anderen gebe ich Dir Recht.

Ich lasse mich nicht entmutigen. Jetzt nicht mehr!

Liebe Grüße
Wild Child

Das Wort mit dem G steht schliesslich auf dem Avatar-"Panzer"

LG j.

Aaargh...
jaaaa, aber nicht, weil ich soviel davon habe...

Liebe Wild Child

Du schreibst in einem Deiner Beiträge

Ab 17 war ich dann Drehtürenpatientin in der Psychiatrie.
Beginnend mit einer Psychose.

Es ist ein schwieriges Thema, aber in Sachen Psychose kann ich mich sehr gut "eindenken". Menschen, welche nie selber oder im nahen Umfeld mit diesem sogenannten "Krankheitsbild" konfrontiert waren, können es nicht verstehen.
Ich schon, da ich in meinem direkten Umfeld damit konfrontiert wurde. Als Beteiligter kann es einem an das absolute Limit menschlichen Verständnisses bringen, aber es liegt auch ein enormes Potential darin, die Welt damit neu zu erkennen. Diesen Prozess habe ich erlebt, durchlebt und geschafft und möchte Dir gegenüber meine Hochachtung zum Ausdruck bringen, dass Du es soweit verarbeiten konntest!
Es gibt wesentlich mehr Realitäten, als man sich "normalerweise" träumen lässt. Ob nun eine Psychose ein Krankheitsbild ist oder der Ausdruck einer spirituellen Krise mit einem enormen Potential zu einem mentalen Reife-Schritt würde hier den Rahmen sprengen. Dies ist ein anderes und sehr grosses Thema...

LG
moon

Lieber Moon,

danke!
Ja, eine Psychose ist eine einzige Grenzüberschreitung - für den Betroffenen und das Umfeld.

Diesen Prozess habe ich erlebt, durchlebt und geschafft und möchte Dir gegenüber meine Hochachtung zum Ausdruck bringen, dass Du es soweit verarbeiten konntest!

Genau liegt der Haken: Meine letzte Psychose war 2014. Ich habe es nicht verarbeitet.
Mein damaliges Umfeld war dann weg. Fast ausnahmslos.
Meine Partnerschaft wäre auch fast daran gescheitert - auch da ist etwas zerbrochen, was nicht mehr zu heilen ist.
Ich habe getrunken - täglich - um trotz der Depression danach weiter funktionieren zu können und die Gedanken an die Erlebnisse wegschieben zu können.

Das kommt alles zurück, je mehr ich auf Alkohol verzichte.
Das habe ich also noch vor mir. Ich weiß noch nicht wie, aber irgendwie werde ich es hinkriegen.

Es gibt wesentlich mehr Realitäten, als man sich "normalerweise" träumen lässt.

Oh ja. Eine Psychose öffnet Türen, die man nicht unter Kontrolle hat.
Die man also auch nicht einfach wieder zuschlagen kann, wenn es einen überfordert.
Der Mensch hat nicht ohne Grund diesen Schutz / Filter in seiner Hirnchemie,
so dass er diese Realitäten normalerweise nicht wahrnimmt. Er könnte sonst nicht mehr funktionieren.
Die Realität ist unerträglich, wenn diese Filter wegfallen.

Liebe Grüße
Wild Child

Hallo Forum,
Die letzten Stunden im Kurzurlaub. Zwei Tage ohne Alkohol und mir wenig Nikotin. Nur Sauna, spazieren gehen, essen und reden. Ich bin ziemlich runter gefahren.
Aber jetzt ist wieder der verflucht dritte Tag. Bin schon lange wach. Nur am Heulen und will nicht mehr leben.Bald gehe ich frühstücken mit meiner Schwester. Wir machen noch einen Ausflug vorm nach Hause fahren. Ablenkung ist gut.
Aber am Nachmittag bin ich wieder Zuhause.. ..
In meinem Leben und Chaos.
Ich will es dann wenigstens wieder rauszögern. Wenigstens das. Dann wird es weniger.
Liebe Grüße
Wild Child

Liebe Wild-Child,

Bist du denn dann allein zu Hause heute Nachmittag? Vielleicht kannst du dich mit jemanden treffen, dann ist es nicht ganz so schwer?

LG Fallada

PS viel Spaß mit deiner Schwester!

Nur am Heulen und will nicht mehr leben.

Doch willst Du - mit jeder Faser, nur eben nicht mit diesen ganzen Einschränkungen...

Nimm die schönen 2 Tage mit in die "Scheunen der Erinnerung", es gibt Dich auch positiv!
Geniesse wenigstens den Ausflug, freu Dich, dass es zumindest die eine Schwester gibt, die Dir von Herzen zugetan ist. Freu Dich auf die Katze!

Und wir im Forum haben auch Sonntagnachmittag geöffnet!

Alles Liebe, viel Kraft
jivaro

Liebe Wild-Child,

die meisten hier kennen das vermute ich sehr gut. Ich jedenfalls. Aber: nicht aufgeben. Bewahre dir die guten Tage in wertvoller Erinnerung, daran knüpfst du an, wenn es dir besser getht.

Genieße die Ablenkung und dann konzentriere dich bitte nur darauf, wie du halbwegs über die Runden kommst, was dir im Augenblick helfen könnte, jede Kleinigkeit zählt. Dann wird es wieder besser. Weißt du auch aus eigener Erfahrung.

Doch willst Du - mit jeder Faser, nur eben nicht mit diesen ganzen Einschränkungen...

Genau so ist es und an einer Veränderung der Einschränkungen lohnt es sich immer und immer wieder zu glauben und zu arbeiten.

Tue alles, was dir hilft und scheint es noch so belanglos. Ist es nicht. Alles was gut tut zählt. Und, wie Jivaro schon schrieb: das Forum ist immer geöffnet.

Viel Kraft wild child!