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Re: Hochdosierungsprojekt

Donnerstag 6. April 2017, 08:24

Das ist klasse, lieber delle ! Du wirst schon das richtige Öl finden !

LG
Trudi

Re: Hochdosierungsprojekt

Donnerstag 6. April 2017, 21:43

Vater hat letzte Nacht den Notarzt gerufen, da die Schmerzen zu stark waren. Er liegt jetzt im Krankenhaus und man testet die Morphiumdosis um zu sehen, wann er schmerzfrei ist. Das teilte er mir heute Morgen telefonisch mit.

Nach dem Anruf mußte ich einige Änderungen am Forumsserver vornehmen, wobei ich etwas durcheinander kam und das Forum für etwa 2 Stunden lahmlegte. Dank des Support-Teams des Providers ging sie Sache letztendlich gut aus.

Zwischendurch zur Apotheke wegen dem Rosenöl. Das muß erst bestellt werden (55 € für 2 ml). Dann in der Wohnung der Eltern eine kleine "Reparatur" am TV gemacht und eine Überweisung getätigt. Danach zur Mutter.

Der Mutter ging es heute relativ gut. Sie saß wach im Aufenthaltsraum. Ich brachte sie in ihr Zimmer und wir schauten gemeinsam Bares für Rares, welches sie aufmerksam verfolgte, trank dabei Tee und aß Schokolade. Nach dem Vater hat sie allerdings nicht gefragt und auch nicht drum gebeten, daß ich ihre Hand halte. Sie ist halt irgendwie anders.

Zuhause dann mit Vater telefoniert. Er hörte sich garnicht gut an. Zugedröhnt halt.
Habe berichtet das alles erledigt sei und der Mutter NICHT erzählt habe, daß er im Krankenhaus sei, weil ich ihr ihren "guten Tag" nicht verderben wollte.

Ach ja, die Nachbarin: Sie fährt erst mogen zur Mutter und ich habe (hoffentlich) meinen freien Tag, dafür war sie heute beim Vater im Krankenhaus (welches nicht gerade um die Ecke liegt). Respekt. Die gute Frau nimmt mir soviel ab...

Re: Hochdosierungsprojekt

Donnerstag 6. April 2017, 21:56

Lieber Delle,

Respekt vor Deiner Leistung die Du derzeit vollbringst. Seit heute weiß ich, daß das was Du derzeit durchmachst ein enormer Kraftakt sein muss.
Ich habe selbst gestern ein WhatsApp vom Nachbarn meiner Eltern bekommen, daß mein Vater zusammengebrochen ist und im Krankenhaus liegt.
Ich bin heute 900km gefahren, war 3h Stunden im Krankenhaus. Werde die nächsten Tage noch mehr Zeit im Krankenhaus verbringen.
Meine Mutter ist demenzkrank und durch die Geschehnisse vollkommen verwirrt. Sie bereitet mir fast noch mehr Sorgen. Meine Welt gerät gerade aus den Fugen...

Hochachtung vor dem was Du gerade leistest, ich hoffe ich kann das genauso.

Viele liebe Grüße
Nadine

Re: Hochdosierungsprojekt

Sonntag 9. April 2017, 00:00

Als ich bei der Mutter war hat sie geschlafen und ich wollte sie nicht wecken, da man mir erzählt hat, dass sie seit zwei tagen Durchfall hat. Ich habe das Fenster zugemacht und ihr eine Tasse heisses Wasser mit zwei Tröpfchen von dem Öl hingestellt
Rosenöl.jpg
und bin weiter zum Vater ins Krankenhaus gefahren. Die Nachbarin war auch da. Er war ziemlich "zugedröhnt", muß sich wohl erstmal an das Morphium gewöhnen, wird aber Anfang der Woche erstmal entlassen, da man die vorläufig optimale Dosis (0,8 morgens und 0,8 abends) gefunden hat. Der Tumor hat sich nicht vergrößert und er ist erstmal schmerzfrei. Die Ärzte meinten es wäre noch jede Menge "Luft" nach oben...

Re: Hochdosierungsprojekt

Samstag 15. April 2017, 20:46

Die letzte Woche war der Alptraum. Obwohl es mir selber nicht gut ging und ich schon am Montag zum Arzt wollte, hatte ich einfach nicht die Zeit dafür. Da das Wesentliche mittlerweile geklärt ist, nehme ich mir jetzt einfach die Zeit und habe es allen Beteiligten klar gemacht.

Der Vater ist mit Morphium zugedröhnt, Mutter hatte über mehrere Tage dünnflüßigen Stuhlgang, bis mich heute Morgen das Pflegeheim anrief und sagte, sie sei ins Krankenhaus verlegt worden, da nur noch Blut rauskam. Vater rief etwas später an um mir mitzuteilen was ich schon wußte. Die Notaufnahme rief bei mir an, damit ich bestätige was er ausgesagt hatte, da ihn die Patientenverfügung nicht vor lag.

Anscheinend könnte das Rosenöl etwas in ihrem Hirn getriggert haben, da das in etwa so abläuft wie der Pfleger das bei seiner Oma geschildert hat. Wer weiß???

Re: Hochdosierungsprojekt

Samstag 15. April 2017, 20:54

Deine Zeilen sind erschütternd...
Für mich wäre der Bogen bis zum Brechen angespannt!
Respekt, wie Du dies alles noch verarbeiten kannst...
Bleibe stark und mutig!

LG
moon

Re: Hochdosierungsprojekt

Samstag 15. April 2017, 21:20

Danke moon für die aufmunterten Worte. Manchmal denke ich schon mich "vollaufen" zu lassen, aber irgendwie schaffe ich es NICHT zur Tanke zu fahren um mir einen Flachmann zu holen. Die Biere reichen. Einfach hinlegen, eine Talkshow aus der Mediathek laufen lassen, dabei entspannen und einschlafen...

Re: Hochdosierungsprojekt

Samstag 15. April 2017, 22:11

Ich bewundere Deine Stärke, ich würde mich in der Situation vermutlich alkoholisch "resetten" wollen...

Re: Hochdosierungsprojekt

Samstag 15. April 2017, 22:34

Auch der Nadine hab ich's gesagt: es ist sehr schwierig, das was ihr durchmachen musst, das alles zu verarbeiten. Sehr schwierig, alles was zusammenkommt zu verdauen,.. hab Mut, ich wünsche dir alle Kraft, die schwierigen Zeiten zu durchstehen.
Genau, es ist alles keine Tankstellenfahrt wert, macht alles nur noch schlimmer.
Hey Delle, du machst das gut. Wirklich :daumen:

Re: Hochdosierungsprojekt

Sonntag 16. April 2017, 20:00

kunor hat geschrieben:Ich bewundere Deine Stärke...
Meine Stärke ist in diesem Fall wahrscheinlich meine Schwäche. Da ich als Asperger "in einer anderen Welt" lebe, kann ich mit solchen Situationen vllt. anders umgehen, da es an der sozialen Kompetenz mangelt. Spurlos geht das natürlich nicht an mir vorbei.
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