Unbeantwortete Themen | Aktive Themen
Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.
Das Forumsteam
P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.
Autor |
Nachricht |
Kornblume
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2017, 11:12 |
|
Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
|
Hallo an alle! Das kenne ich auch mit dem Rechtfertigen müssen! Nun, noch nicht so lange, da ich ja noch am Anfang stehe.. Aber zwischendurch war ich ja schonmal 24, 21, oder 12 Tage mit Baclofen trocken. Voriges Jahr bei unserer Weihnachtsfeier (fand im Brauhaus statt!!!) wurde ich auch gefragt: "Warum trinkst du denn nichts. Nur Apfelschorle? Du bist ja artig!? Ich habe dann ganz einfach geantwortet: "Alkohol schmeckt mir einfach nicht und ich vertrage ihn auch nicht, bekomme immer rote Flecken im Gesicht." Das wars dann und das thema war erledigt. Ich war aber schon stolz, dass ich zwischen den biertrinkenden Kollegen überhaupt keinen Suchdruck hatte!!!! Dank Baclofen. Hätte sonst auf alle Fälle mitgetrunken. Komisch ist aber auch, wenn jemand nicht raucht, wird dies meistens akzeptiert! Wer nicht trinkt wird komisch angeschaut...! ich glaube auch, dass sehr viele Menschen schon längst ein Alkoholproblem haben und nichts dafür tun und es nicht wahrhaben wollen. Auch die Aussage meiner Kollegin neulich hat mich aufhorchen lassen!!! "Ich bin ziemlich trinkfest!" Hä???? Naja, da läuteten bei mir die Alarmglocken... trinkfest heißt ja, dass sie viel verträgt..! Wer viel verträgt, der hat wohl ein Problem. Und nur ein ganz kleiner Prozentsatz der Bevölkerung holt sich Hilfe und hat das Problem erkannt. Liebe Grüße Kornblume 
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
|
|
Nach oben |
|
 |
moonriver
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2017, 13:39 |
|
 |
Moderator |
 |
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
|
Kornblume hat geschrieben: Wer nicht trinkt wird komisch angeschaut...!  Vielfach gerade von denen, die es am nötigsten haben... sie zeigen gerne mit dem Finger auf uns, um vor ihrem eigenen (eigentlich schon lang erkanntem) Problem "abzulenken"... man macht sich keine Vorstellung, wie viele Menschen im Grunde vom Alkohol abhängig sind! Als mir mal ein Psychotherapeut gestand, dass er jeden Abend mit seiner Frau zusammen eine Flasche Wein trinkt, dann wusste ich was ich zu tun habe. Die Flucht zu ergreifen, denn er konnte mir so wirklich nicht hilfreich sein... Kornblume hat geschrieben: ich glaube auch, dass sehr viele Menschen schon längst ein Alkoholproblem haben und nichts dafür tun und es nicht wahrhaben wollen. Unterschreibe ich jederzeit! Mir kann es ja eigentlich egal sein, was andere tun. Nicht mein Leben, ABER ich bekomme ein Problem, wenn solche Menschen mich auf ein evtl. vorhandenes Alkoholproblem frontal ansprechen, möglichst noch vor anderen Anwesenden... Nun gut, ich könnte ja als Antwort sagen: "Ich arbeite im Gegensatz du dir wenigstens daran", aber leider bin ich von Natur aus nicht für solche frontale Angriffe geschaffen... der Anstand verbietet mir dies. LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
|
|
Nach oben |
|
 |
Klamsch
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2017, 21:23 |
|
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
|
Kornblume hat geschrieben: ch war aber schon stolz, dass ich zwischen den biertrinkenden Kollegen überhaupt keinen Suchdruck hatte! Starke Leistung liebe Kornblume! Gerade unter Kollegen ist ja so gar nicht einfach standhaft zu bleiben. Erst recht wenn man früher noch fröhlich mitgetrunken hat. Ich habe mich im Dezember vor der Firmen-Weihnachtsfeier gedrückt. Genau aus diesen Gründen. Ich fühlte mich zu der Zeit einfach noch nicht gefestigt genug. Mal sehen ob es am Ende diesen Jahres dann anders ist, dass ich gelassen zur Weihnachtsfeier gehen kann und ganz selbstverständlich ein Apfelschorle bestellen kann. Kornblume hat geschrieben: Komisch ist aber auch, wenn jemand nicht raucht, wird dies meistens akzeptiert! Ja, wer aufhört zu rauchen der wird bewundert, wer aufhört zu trinken erntet ein ungläubiges Kopfschütteln. Verdrehte Welt! moonriver hat geschrieben: Als mir mal ein Psychotherapeut gestand, dass er jeden Abend mit seiner Frau zusammen eine Flasche Wein trinkt, dann wusste ich was ich zu tun habe. Lieber moonriver, bist Du damals wegen der Alkoholabhängigkeit bei diesem Psychotherapeuten gewesen? Wenn ja, war dieser Mensch ja extrem verantwortungslos! Nicht nur dass er selbst eigentlich Therapie bräuchte, versucht er Dein Problem auch noch zu verharmlosen. Ganz nach dem Motto: "Stell Dich nicht so an, auch ich trinke. Ist doch ganz normal." Ich denke Deine Reaktion war die einzig richtige. Ich glaube ja daß viele Menschen die es nicht glauben können, daß man nicht mehr trinkt, einfach nur neidisch sind. Wir haben etwas geschafft von dem sie noch weit, weit weg sind! LG Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
|
|
Nach oben |
|
 |
moonriver
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Mittwoch 15. Februar 2017, 21:48 |
|
 |
Moderator |
 |
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
|
Liebe Nadine Klamsch hat geschrieben: bist Du damals wegen der Alkoholabhängigkeit bei diesem Psychotherapeuten gewesen? Nicht nur, aber auch... ja. Einer seiner ersten Thearpievorschläge war Antabus (Disulfiram). Damit hat man stets den Tod vor Augen, sollte man dennoch trinken! Zum Glück war mein Hausarzt verständiger und stellte mir ein Rezept für Bac aus. Klamsch hat geschrieben: Wir haben etwas geschafft von dem sie noch weit, weit weg sind! Ja, wir gehen auf einem Pfad, den sie offenbar noch gar nicht gesucht haben. Bewusstwerden ist der erste Schritt! LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
|
|
Nach oben |
|
 |
Klamsch
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Donnerstag 16. Februar 2017, 08:32 |
|
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
|
moonriver hat geschrieben: Einer seiner ersten Thearpievorschläge war Antabus (Disulfiram). Ich musste erstmal nachgooglen was das genau ist. Habe davon hier im Forum zwar schon ein paarmal gelesen, aber nie nachgelesen. Antabus hemmt die Acetaldehyd-Dehydrogenase, d.h. der Alkohol im Blut wird nicht mehr abgebaut. Aber das Craving bleibt? Was muss das für eine Qual für die betroffene Person sein! Wie gut das Ameisen für uns das Baclofen entdeckt hat! LG Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
|
|
Nach oben |
|
 |
rog
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Donnerstag 16. Februar 2017, 09:50 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
|
Liebe Nadine Klamsch hat geschrieben: Aber das Craving bleibt? Was muss das für eine Qual für die betroffene Person sein! Antabus wird hier oft verabscheut und verurteilt. Für 'Neulinge' wirkt das abschreckend und das finde ich falsch. Ein bisschen Nuance ist hier angebracht. Denn wenn das Medikament tatsächlich so verheerend ist, wie hier oft beschrieben, wäre es schon längst vom Markt weggenommen. Nach wie vor wird das Medikament erfolgreich verschrieben. Totzdem ist es verständlich, dass das Medikament umstritten ist, denn wenn man die im Beipackzettel verschriebene Dosis nimmt und dazu Alkohol trinkt, kann’s schlimm ausgehen, schon mit relativ geringen Mengen. Man fühlt sich todkrank, das kann bis zu einigen Stunden dauern. Andererseits ist das Medikament für manche Leute durchaus effektiv, wenn alles andere nicht mehr hilft, kann es ein letzter Anker sein für Viele. Denn schon der Fakt alleine, dass man weiss, dass Alkoholgenuss mit Antabus verheerend sein kann, genügt für die meisten Patienten, die Finger davon wegzuhalten. Der Verabreichung geht meistens ein intensives Beratungsgespräch mit dem Arzt voraus. Wenn man jedoch schwer körperlich abhängig ist, und man trinken MUSS, ist es in der Tat unangemessen, sogar unethisch, das Medikament zu verabreichen. In so einem Fall darf Antabus erst nach erfolgreicher Entgiftung eingenommen werden. Ich habe es eine Zeitlang genommen und muss sagen, es hat mir insofern geholfen, dass ich während der Einnahme einfach nicht mehr getrunken habe. Eigentlich ist es nur ein Symptombekämpfungsmittel. Die Alkoholkrankheit lösen tut es nicht, denn sobald man es abgesetzt hat, ist man den Verlockungen wieder ausgeliefert. Dies im Gegensatz zu Baclofen, das zusammen mit Therapiemassnahmen viel effizienter und relativ ungefährlich ist, wenn man sich Antabus hat keinerlei therapeutische Wirkung. Ich wusste nach einer Zeit, dass ich versuchen musste, ohne Antabus vom Alkohol wegzukommen, wenn ich wirklich frei sein wollte. LG Patrick
|
|
Nach oben |
|
 |
rog
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Donnerstag 16. Februar 2017, 20:10 |
|
 |
Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
|
Lapsus: rog hat geschrieben: Dies im Gegensatz zu Baclofen, das zusammen mit Therapiemassnahmen viel effizienter und relativ ungefährlich ist, wenn man sich ... an den Dosierungsregeln hält. LG Patrick 
|
|
Nach oben |
|
 |
Klamsch
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Freitag 17. Februar 2017, 14:13 |
|
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
|
Lieber Patrick,
danke für die Erklärung. Ich stelle es mir recht heftig vor zu wissen, daß es einem richtig schlecht gehen wird wenn man trinkt. Vor allem dann, wenn das Craving kommt. Ich glaube, ich wäre in so einem Fall undiszipliniert genug und würde das Medikament einfach absetzen.
Für mich ist Baclofen sicher die bessere Lösung, aber wie Du schon schreibst, es gibt sicher Menschen denen es zu helfen vermag.
LG Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
|
|
Nach oben |
|
 |
Federico
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Freitag 17. Februar 2017, 14:30 |
|
 |
Gründer † |
 |
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
|
Patrick hat geschrieben: Denn wenn das Medikament tatsächlich so verheerend ist, wie hier oft beschrieben, wäre es schon längst vom Markt weggenommen. Nach wie vor wird das Medikament erfolgreich verschrieben. In Deutschland ist Disulfiram (Antabus) bereits seit 2011 vom Markt genommen und darf nicht mehr verschrieben werden. LG Federico Dateianhang:
Disulfiram.pdf [66.71 KiB]
237-mal heruntergeladen
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
|
|
Nach oben |
|
 |
moonriver
|
Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Freitag 17. Februar 2017, 15:31 |
|
 |
Moderator |
 |
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
|
Mein damaliger Hausarzt hat mir 2011 in einer Konsultation mitgeteilt, dass er mir dieses "Medikament" niemals verschreiben würde...
Ich selber erachte oder besser "verachte" diesen (vergiftenden) Stoff auch als wie eine geladene Pistole an der Schläfe. Vogel friss oder stirb... etwas besseres hast du nicht verdient. Menschenverachtend bis hin zum Abgrund. Ich sage dies hier und bleibe felsenfest bei dieser Ansicht. Alleine schon die Nebenwirkungen ohne begleitenden Alkoholkonsum können einem Angst machen.
Therapeutischer Nutzen gleich Null. Es berührt bereits die Machenschaften der Scientology mit ihrer Gehirnwäsche. Für aufmerksame Geister absolut durchschaubar...
Ich weiss aktuell nicht, ob es überhaupt in der CH noch zugelassen ist. Ich hoffe nicht!
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
|
|
Nach oben |
|
 |
Wer ist online? |
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste |
|
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.
|
|