Mitten in der Nacht

Oh ha

Gute Besserung für das Knie, und für Dein Seelenheil.

Danke Micha!

Liebe Juli,

nach einer Woche Abstand geht es dir hoffentlich wieder gut, was dein Knie angeht. Die Situation selbst mit dem Aufflackern des Bierwunsches hast du ja souverän gemeistert. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen es nicht nach Wunsch läuft. Das Tückische am Alkohol ist, dass er gerade dann seine Chance erkennt, es erst so richtig aus dem Ruder laufen zu lassen.

Früher haben wir dann oft auf ein maulwurfshügelgroßes Problem einen Flaschenberg gehäuft und damit das Problem erst zum Problem gemacht.

Es ist doch wunderbar, das jetzt genau so zu durchschauen! Du sagt es: Wir haben uns, und wir sind es uns wert, dem alten Lügner und Betrüger nicht mehr auf den Leim zu gehen.

Herzlich grüßt
Dieter

Danke lieber Dieter,

ich war relativ schnell wieder auf den Beinen. Habe mir oft gedacht, wie regenerationsfähig der Körper ohne Alkohol ist. Unter Alkohol wäre das nicht so glimpflich abgegangen. Da hatte ich immer Heilungsprobleme. Da ging nichts ohne Komplikationen.
Der Gedanke an das Bier kam so schnell, wie ich gefallen war. Ich nehme das als Warnung, dass sich der Kerl noch lange nicht geschlagen gibt. Wirklich gefährdet war ich aber nicht. Ich war mehr verblüfft, wie dreist der Kerl ist, sich in der Situation zu melden. Ne echte Chance hatte er nicht. Aber dass er nicht aufgibt ist jetzt auch mal wieder geklärt. Bleiben wir wachsam!

Liebe Juli

Der Kerl versucht es, hat aber keine Chance, da er viel zu geschwächt ist. Dú hast ihn geschwächt, er glaubt aber, er hätte noch eine Chance. Je mehr du ihm deutlich machst, dass er keine Chance hat, umso weniger und seltener wird er's versuchen.

Trotzdem gilt Achtsamkeit nach wie vor: "Rückfall droht selbst nach Jahelanger Abstinenz", schreibt welt.de. Alkoholsucht verändert Nervenzellen, aber... so liest man am Ende des Artikels, bis die Forscher einen Weg gefunden haben, die Nervenzellen zu reparieren.
Hoffnung herrscht also, dass der Kerl nie mehr an deine Hirntür klopft.

Ja, die kalte, dunkle Jahrszeit ist mühsam ...Je mehr wir deinen Namen nähern, umso wohler geht's uns... Ich wünsche dir alles Gute, Juli!

LG

Patrick

Hi Juli,

Ne echte Chance hatte er nicht. Aber dass er nicht aufgibt ist jetzt auch mal wieder geklärt. Bleiben wir wachsam!

Aber in solchen Situationen fällt einem immer wieder erstmal § der frühere Weg § ein,
sorry hab mich eben vertippt (sollten " "werden ) , aber so schlecht is das Zeichen gar nicht.
Paragraph 1, son shit, mir geht es schlecht muẞ trinken, § 2 geht jetzt nicht anders.
§ 3 jetzt is auch egal ! § 4 ich habs ja versucht, aber wenn sowas passiert......

Aber dass er nicht aufgibt ist jetzt auch mal wieder geklärt. Bleiben wir wachsam!

Ja das muẞ man/wir wohl, und den Gedanken mit was anderem schönen verbinden,
jetzt erstmal n Eis oder ne Schachtel Pralinen
Gruss Bine

jetzt erstmal n Eis oder ne Schachtel Pralinen

Ja, ne, damit habe ich es mal wieder übertrieben. Jetzt ist erst mal moderate Fastenzeit.

Ich habe eine Durststrecke hinter mir und entsprechend auch gehadert. Wie fies, wenn die Depression oder eine depressive Phase kommt obschon ich nicht trinke. Also was bringt mir das? Die Antwort weiß ich seit gestern: egal wie schlecht es mir geht, wie mies ich drauf bin, wenn ich mich nicht zudröhne mache ich nicht dicht und das ist dann schon ein hilfreicher Unterschied. Konkret fragte eine Freundin ob wir uns treffen. Das habe ich abgelehnt, mich für's Verkriechen entschieden. Da ist diese "böse" Frau doch einfach alleine spazieren gegangen, hat aber anschließend unangemeldet bei mir auf der Matte gestanden. Betrunken hätte ich die Türe nicht aufgemacht. Ich hätte nicht wollen, dass sie mich so sieht, wenn ich so sch... aussehe und v.a. eine Fahne habe. Gemeinsam in der Sonne sitzen, eine Latte trinken. so sein, wie ich grade war, nichts vorgeben, mich nicht verstellen müssen, war ein sehr heilsamer Impuls. Das war gerade die richtige Dosis und Medizin.
Es geht langsam aufwärts.
Das bedeutet für mich: egal wie schlecht es mir geht ich sperre mich erst aus und damit ein, wenn Alkohol ins Spiel kommt.
Damit kann ich erst mal weiter sehen.

Liebe Juli

Es geht langsam aufwärts.

Das freut mich!
Besser 'langsam aber sicher' als 'schnell und unsicher'

Das bedeutet für mich: egal wie schlecht es mir geht ich sperre mich erst aus und damit ein, wenn Alkohol ins Spiel kommt.
Damit kann ich erst mal weiter sehen.

Effiziente Taktik, sehr gut. Danke fürs Teilen

LG

Patrick

Liebe Juli

Wir kennen uns nun schon eine ganze Weile

Es gibt stets einen anderen (zusätzlichen) Weg und dieser ist nicht einfach als Ersatz oder Suchtverlagerung zu beurteilen. Selbst wenn es Süssigkeiten sind. Wie manche Nicht-Alkoholabhängige hadern da mit sich...?

Werfe einen Blick zurück und Du wirst erkennen, dass Du um einiges weiter bist! Und glaube mir, nach 6 Jahren Baclofen (auch ich habe dunkle Nächte erlebt) dürfen wir doch sagen: Zu diesem Medikament können wir stehen: Es kann tatsächlich "Wunder" vollbringen. Entscheidend ist der vernünftige und respektvolle Umgang. Schon wenn ich auf die Beiträge von @Dieter und @Patrick schaue, muss ich mir sagen, dass Bac im Langzeitverfahren mit Verstand angewendet (danke @Jivaro für Deine tiefe Sachkenntnis) Dinge vollbringen kann, welche vor dieser Entdeckung von O. Ameisen unmöglich erschienen.
Und gerade diese ureigenste Erfahrung lässt mich bei gewissen Beiträgen hier im Forum an den Kopf greifen...

LG
moonriver

Danke Patrick!


Ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr so sicher, ob das wirklich eine depressive Episode war oder einfach Trauer. Trauer darüber was ich anderen und mir mit dem Alkohol angetan habe. Schuldgefühle sind ein schlechter Ratgeber, ziehen uns eher runter und zurück, aber die Trauer, glaube ich muss gelebt werden um heilen zu können. Das Zauberwort ist vielleicht "annehmen". Aber auch Depressionen haben ihren Sinn las ich kürzlich, das Buch wäre beinahe an der Wand gelandet. Jetzt wo ich wieder "da" bin muss ich einräumen, dass die Autorin Recht hat. Die Depression macht uns auf etwas aufmerksam.
Aber egal was, wie und warum...hätte ich getrunken wäre ich noch lange nicht aufgetaucht. Schlimmer geht immer und zwar mit Alkohol.

Und ja, moonriver, wir kennen uns jetzt schon paar Tage:

Und gerade diese ureigenste Erfahrung lässt mich bei gewissen Beiträgen hier im Forum an den Kopf greifen...

Ich nehme mit Bestürzung zur Kenntnis, wieviel Kraft und Energie und neudeutsch "man- und womanpower" in gewisse Beiträge fließen. Erfreulich daran: wieviel Power da ist. Schade drum, wenn sie nicht anderweitig eingesetzt wird. Ich war schon versucht zu schreiben, "nehmt euch das doch nicht so zu Herzen, im wahrsten Sinne des Wortes." Wollte aber gewisse Beiträge nicht füttern. Wenn du einen anderen oder einen Beitrag von mir meinst, dann korrigier mich bitte, damit ich lerne. Danke.