Samstag 10. September 2016, 12:32
Hallo praxx,
ich habe ihm bereits viel zu dem Thema zu lesen gegeben und das Buch von Ameisen werde ich ihm als nächstes vorlegen. Ich weiß, das ich verloren habe, wenn er es nicht selbst will. Was das angeht, sind wir aber auf einem guten Weg. Ihm ist klar, dass wir nicht jünger werden und wir durch seine Abstürze die gemeinsame Zeit nicht unbedingt sinnvoll nutzen können.
LG Sabine
Samstag 10. September 2016, 12:34
Hallo DonQ,
klasse, vielen Dank.
LG Sabine
Mittwoch 21. Dezember 2016, 11:22
Google mal nach dem Fragebogen OCDSg und drucke ihn dir aus - das ist eine Art "geeichtes Messinstrument" für Craving. Den sollte er eine Zeitlang alle zwei Wochen
Falls jemand den OCDS Fragebogen in der deutschen Version sucht: bin dieser Tage drüber gestolpert, in dieser Dissertation ab Seite 64
http://www.zhb.uni-luebeck.de/epubs/ediss1219.pdf
Sonntag 22. Januar 2017, 16:53
Liebe Mitglieder, es wird Zeit, dass ich mich mal wieder melde. Habe ich doch soviel Unterstützung bekommen. Die Situation ist inzwischen so, dass wir einen Arzt, der uns hier für unsere Region vorgeschlagen wurde aufgesucht haben. Wir fühlten uns gut aufgehoben und man ließ sich Zeit für uns. Aber wir, vor allem ich habe mir eine schnellere Lösung vorgestellt. Man empfahl meinem Partner erst einmal einen stationären Entzug zu machen sowie einen Psychologen aufzusuchen. Also eine begleitende Therapie zu mähen. Anschließend zu weiteren Untersuchungen zu kommen und dann könne man sicherlich auch Baclofen in Betracht ziehen.
Ich verstehe das alles. Mein Partner hat sicherlich depressive Veranlagungen. Er ist nie damit klar gekommen, nach 22 Jahren erfolgreicher Karriere in der Armee diese verlassen zu müssen.
Trotz allem beißt sich die Katze nun in den Schwanz. Er war bereits viele Male bei AA Treffen in Grossbritannien. Er hat zwei stationäre entzöge hinter sich. Es hört sich blöd an, aber wir brauchen Soforthilfe sozusagen.
Nach einer binge session dauert es lange bis er wieder runter kommt, weil er langsam entzieht, mit Bier. Aber es klappt inzwischen ist es leider so, dass er dann aber doch bei 3,4 halben Dosen am Tag hängen bleibt. Er hat Angst davor es völlig weg zu lassen. Ich muss natürlich auch sagen, dass er manchmal einfach nur den einfacheren Weg geht. Das sage ich nun mal so salopp. Ich sitze aber mit dieser Art und weise konstant auf dem Pulverfasses, den der nächste binge kommt bestimmt. Dem möchte ich Einhalt gebieten und meine letzte Hoffnung ist Baclofen.
Wir haben eine starke Partnerschaft, die allerdings sehr leidet unter dieser Problematik. Finanziell haben wir keine Probleme. Trotzdem waren wir beim Arbeitsamt und er sieht sich nach Arbeit um. Einfach aus Gründen des beschäftigt sein. Solange aber die Gefahr besteht, dass er jederzeit wieder anfängt zu trinken oder es überhaupt nicht lassen kann wird das mir dem Arbeiten von vorn herum zur Katastrophe. Er ist hier in Notfällen versichert. Den Arztbesuch haben wir privat bezahlt. Das ist ein weiterer Anreiz, eine Beschäftigung zu finden. Dann kann man da eben auch entspannter sein. Mir ist klar, dass die arztbesuche in Richtung baclofen Anwendung sowieso nicht von der KK bezahlt werden.
Dies ist sehr viel, was da momentan in meinem Kopf herumschwirrt und das habe ich versucht, hier mal nieder zu schreiben.
Fazit ist, unser Leben könnte so vollkommen sein, wenn da nicht diese dicke, schwarze Wolke über uns hinge. Ganz schlimm für mich, ist, nichts langfristig planen zu können. Das macht mich richtig fertig. Wenn er klar ist, sieht er das. Stürmisch alles genauso. Ihr wisst ja wovon ich spreche. Vielen Dank fürs Lesen. LG
Sonntag 22. Januar 2017, 19:19
Hallo Beano
Ich habe mir den gesamten Thread von Dir duchgelesen und bin eigentlich etwas erstaunt ob Deinen Zeilen, die da sind:
Beano hat geschrieben:Aber wir, vor allem ich habe mir eine schnellere Lösung vorgestellt.
Lieber Beano, die Lösung kann nicht von Dir ausgehen. Nur Dein Partner kann dieses bearbeiten und lösen. Ich bin überzeugt davon, dass wir hier im Forum bisher alle möglichen Lösungswege vorgestellt haben und sich auch Profis zu Deinem Thema gemeldet haben.
Bedenke: Wer nicht wirklich will, bei dem hat auch das starke Medikament Baclofen keine Chance...
Erzähle uns doch etwas über die momentane Dosierung, die NW etc. Wir benötigen hier konkrete Informationen!
Beano hat geschrieben:Stürmisch alles genauso.
Unter Sturmverhältnissen können wir nicht weiterhelfen, kommt bitte zuerst einmal etwas zur Ruhe. Nur diese kann es bringen...
Vorschlag: Wie wäre es, wenn sich der Partner hier im Forum direkt anmeldet und sein Problem kommuniziert. Wir fahren nicht gerne via "Relaisstation". Bringt auch nicht viel. Weder Deinem Partner noch Dir selber.
Beano hat geschrieben:Es hört sich blöd an, aber wir brauchen Soforthilfe sozusagen.
Nein, so nicht. Wir kommen hier im Forum auf diese Art und Weise nicht weiter. Akzeptiere bitte unsere Grenzen...
Es gibt in einem solchen Falle Äerzte und Therapeuten!
LG
moonriver
Sonntag 22. Januar 2017, 20:37
Hallo Sabine,
da muẞ ich moonriver vollkommen Recht geben, allerdings habe ich es so verstanden, das Baclofen noch gar nicht im Spiel ist.
Habe eben auch deine ganze Geschichte gelesen, und für mich sieht es so aus, nix mit
Binge Trinker, einfach nur Alkoholiker dazu noch Depressionen, die aber durch Alkohol noch verstärkt werden. Ja und ER muẞ es selber erstmal einsehen und sich selber eingestehen, dann damit klar kommen und dann nach Lösungen suchen.
Es gibt leider noch keine Pille, die man mal eben einwirft und dann nicht mehr TRINKT, wäre zu schön um wahr zu sein.
Wenn er es dann eingesehen und sich selber gegenüber zugeben kann, wird er auch einer stationären Entgiftung positiv gegenüber stehen. Meines Erachtens geht da kein Weg dran vorbei.
Und wenn ich richtig gelesen habe habt ihr schon einen Arzt an eurer Seite, der hat euch sicher nicht ohne Grund auf diesen Weg bringen wollen.
Eine schnelle Lösung gibt es nicht, mach dich auf einen sehr langen Weg gefasst. Er trinkt ja auch nicht von gestern auf heute, das Problem gibt es ja nun leider schon mal länger, denke ich.
Noch mal ein Wort an dich, mach dich nicht fertig damit, du versuchst schon so viel, gibst alles, bist hier im Forum und und und...., muẞt es immer wieder ertragen.
Vergiss dich nicht dabei, kümmere dich auch um dich, sonst gehst du mit unter, sorry.
Ich wünsche euch erstmal alles Gute und das bei ihm die Einsicht kommt.
Gruss Bine
Sonntag 22. Januar 2017, 22:04
Vielen Dank, richtig wir arbeiten noch nicht mit Baclofen. Ich werde meine Position nochmals überdenken und wohl entsprechend meine Konsequenzen ziehen, sollte sich seine Einstellung, es selbst zu meistern nicht ändern. Niemand wird ihm helfen können außer er selbst. Fakt. LG
Montag 23. Januar 2017, 14:28
Das wichtigste dabei: Der Veränderungswunsch muss von ihm kommen!
Ohne eigenes Bestreben hilt auch Baclofen nicht!
Schwieriges Terrain, ich versuch mal den Unterschied zwischen „Wollen“ und „Sollen“
herauszuarbeiten.
Wenn ich sage, ich sollte mit dem Trinken aufhören, kann ich den Zeitpunkt bis zum
„St. Nimmerleinstag“ nach hinten schieben. Ich sag' dann: „Ja ich weiß“, ich werde es bald
versuchen. Das verschafft mir erstmal Ruhe.
Sag' ich aber, ich will aufhören zu trinken, gibt es nur den Weg in die Klinik.
Entgiften ist der erste Schritt den dein Partner alleine gehen muss. Idealerweise
wäre der Beginn einer Baclofen-Behandlung nach erfolgter Entgiftung angezeigt.
Aufgeben? Nie!
LG Federico
Dienstag 24. Januar 2017, 20:29
Liebe Sabine,
dein Beitrag ist mir nicht aus dem Kopf gegangen, es wurde schon viel dazu gesagt, ich möchte aber trotzdem noch mal darauf zurück kommen.
Beano hat geschrieben:Aber wir, vor allem ich habe mir eine schnellere Lösung vorgestellt. Man empfahl meinem Partner erst einmal einen stationären Entzug zu machen sowie einen Psychologen aufzusuchen. Also eine begleitende Therapie zu mähen. Anschließend zu weiteren Untersuchungen zu kommen und dann könne man sicherlich auch Baclofen in Betracht ziehen.
Das ist ein fundiertes Angebot, ein super Angebot, das hat Hand und Fuß, was der Arzt rät. Die schnelle Lösung gibt es nicht und zu Rückfällen kann es auch nach längerer Abstinenz wieder kommen. Man muss sich schon bewusst sein, dass die Krankheit bleibt. Wie gesagt: der Wunsch nach einer schnellen Lösung, wie sie dir vorschwebt ist absolut verständlich, aber das setzt deinen Partner auch unter Druck, zumal es die wirklich nicht gibt. Weder die Pille-rein-Suff-raus noch die Garantie für lebenslange Abstinenz.
Und trotzdem ist es so eine riesen Chance, die der Arzt euch da aufzeigt. Es ist auch so ungeheuer wichtig, Grunderkrankungen, wie etwa Depressionen mit zubehandeln. Der Arzt ist ein Glücksfall! Vielleicht setzt ihr euch ja zusammen und besprecht das alles noch mal. Vielleicht kannst du dich mit einem längeren Weg arrangieren, wobei den ersten Schritt natürlich dein Partner machen muss, vielleicht kann er sich aufraffen. Dass schon mehrere Therapien erfolglis blieben heißt nicht, dass die nächste nicht greift. Ich bin nach 2 stationären Therapien 10 Jahre gut ohne Alkohol über die Runden gekommen mit 2 minimalen Ausrutschern, die ich heute als Vorfälle, nicht als Rückfälle bezeichnen würde, bin dann wieder zurück zur Pulle, Binge-Drinking...also ich weiß, wovon du sprichst, aber seit Ostern 2015 bin ich wieder auf einem guten Weg. Mit ambulanter Therapie und Medikamenten.
Am allerschönsten und besten wäre es, wenn sich dein Partner hier anmeldet. Bestell ihm schöne Grüße von der Juli wir warten hier und teilen gerne unser Erfahrungen.
Mittwoch 25. Januar 2017, 11:33
Juli hat geschrieben:Man muss sich schon bewusst sein, dass die Krankheit bleibt.
Alkoholkrankheit wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert, siehe
Körkel.Persönlich gehe ich noch einen Schritt weiter und sage „Recovery ist möglich“.
LG Federico
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