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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Dienstag 3. Januar 2017, 16:36 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Kinders, ich bin bei 90mg an Tag 2 so müde, dass mein Kopf gleich im Büro auf meine Tastatur knallt. Kann man da was machen?
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Dienstag 3. Januar 2017, 18:46 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Chrissie hat geschrieben: Kinders, ich bin bei 90mg an Tag 2 so müde, dass mein Kopf gleich im Büro auf meine Tastatur knallt. Kann man da was machen? Auf 80 zurück und ab Freitag über das verlängerte Wochenende aufdosieren? Chrissie hat geschrieben: Warum jetzt? Warum der Umweg über Hektoliter an Bier und co?
Kann man da für nachfolgende Generationen vorbeugen?
Traurig und schön zugleich. Warum jetzt? Weil wir vielleicht jetzt erst begreifen, dass wir nicht ewig leben? Weil wir diese Umwege gebraucht haben? Weil wir die Kraft erst jetzt haben? Weil wir uns erst jetzt wichtig genug sind? Weil die Trinkerei ja nicht nur schlecht war, auf alle Fälle war sie in vielen Fällen gesellschaftskonform, sie hat uns "funktionieren" lassen. Weil es die Chance mit Badlofen noch nicht so lange gibt? Ich weiß es nicht Chrissie. Allerdings sind solche Gedanken, die zwangsläufig kommen für mich immer ein Gratwanderung. Der Art, sie zuzulassen, mich zu stellen, aber dann auch wieder einen Stopp einzulegen, wenn sie drohen mich runter zu ziehen und das womöglich noch in die Nähe der Likörflasche. Es hat sich viel angesammelt, das will häppchenweise verdaut sein. Wie gut, dass es Caterpillar und Therapeuten gibt. Ob man für nachfolgende Generationen vorbeugen kann? Es gibt doch diese Sportplakate von der Poilzei. Sport statt Drogen. Da denke ich immer, wenn es so einfach wäre. Auch hier: ich weiß es nicht. Habe mich das schon so oft gefragt. Mehr hiervon, weniger davon? Ein gesundes Körpfergefühl und Selbstwertgefühl vermittelt zu bekommen, innerlich unabhängiger sein, echt sein zu dürfen könnte hilfreich sein. Andererseits gibt es den Suff seit wir Plörre vergären lassen können. Traumata werden vererbt und, und, und. Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben und da sind wir dran mit unserer Abkehr vom Sprit! Vieles will wieder neu erlernt werden, anderes kommt mit der Zeit von selber zurück, das sind dann sehr beglückende Erfahrungen. Bleiben wir einfach dran.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Mittwoch 4. Januar 2017, 20:02 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Juli, du bist einfach toll!!!!
Danke, dass es dich gibt!
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Mittwoch 4. Januar 2017, 21:09 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hi chrissie, einfach toll wie du denkst, und danke Juli für die vielen Antworten auch auf meine Fragen, die ich auch schon mal ähnlich so gestellt habe in einem Beitrag "Alle so um 50!" Es ist wohl tatsächlich so das man so alt werden muẞ um endlich zu "kapieren", was eigentlich los ist mit einem, mit allem, was so das Leben betrifft. Das man schon so alt werden durfte und vielleicht auch sollte. Warum auch immer, vielleicht fängt jetzt (so um die 50) das/ein neues Leben an. Manchem geht es hier ja so, Kinder sind endlich erwachsen,....... dafür hat man dann übergehend die "Alten" am A....! Oder Ärger mit dem Partner, oder, oder oder......... Also gehüpft aus der einen Situation, rein in die nächste. Zwischendurch haben wir, die wir ja nun mal hier gelandet sind, alle schlechten Situationen ordentlich mit Alkohol betäubt, was auch immer. Und letzendlich sind wir hier gelandet, mit Gleichgesinnten, alle um die 50?, und es tut gut sich hier auszutauschen, mit Gleichgesinnten ! Und egal ob jünger oder älter, Gleichgesinnte, mit dem eigens gleichen Problem ! Dem Alkohol ! Ich möchte mal allen Danke sagen, die hier so offen schreiben, mir hat es sehr weiter geholfen, ich bin nicht alleine mit diesen/meinen Problemen, andere haben sie auch, oder eben andere Probleme. Und es hilft wenn man sich die manches mal von der Seele schreiben kann. Gruss Bine
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 19:41 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Hallo an Euch mit einem Update,
es geht mir ganz gut. Ich dümple bei roundabout 90mg rum, die ich gut vertrage und wär schon nicht mehr bei 25-40% meiner Alkdosis, wenn der Mist, den mein Mann gebaut hat nicht wäre. Aber ist es wirklich das? Kann ich mir das glauben? In den alltäglichsten Situationen verdunkelt ein schwerer schwarzer Vorhang ganz plötzlich mein Gemüt. M.E. nach wegen der Affäre, der Vorhang kommt zumindest immer zeitgleich mit den Gedanken daran. Dann muss ich weinen, egal, wo ich gerade bin, Büro, Rewe, zuhause - blöd. Aber ich wil die Gefühle schon zulassen, so ist das nicht.
Ich muss so gar nicht trinken, es ist bactastisch ABER ich halte diese bekloppten Gedanken noch nicht den ganzen Tag aus. Ich bin phasenweise auf großartig geringen Mengen an Bier und nie über der Hälfte des prebac-Konsums aber diese beiden Dinge parallel zu stemmen ist ein wenig viel gerade für mich.
Meine Frage nun: was tun?
Weiter aufdosieren? Verarbeiten? Dann aufdosieren? Erst einmal so weitermachen?
Wichtig ist mir, dass ihr wisst, ich bleib am Ball, ich bin immer da, auch, wenn ich nicht schreibe. Mit der jetzigen Dosis schlafe ich super bis 2.00-3.00 und dann beherzige ich Federicos Tipp mit den ungelesenen Büchern. Letzte Nacht waren es 2,5 Stunden in "Trocken" von Burroughs, gebt Euch das, es ist herrlich zu lesen! Dann schlafe ich nochmal gut ein für wenige Stunden.
Verfranzte Situation, ich weiß. Und das irrsinnigste: ich muss es nur machen und es wird wunderbar! Warum dann ist der "Abschied" von diesem JUDAS in letzter Konsequenz so schwer? Dieser JUDAS hat mich noch 1000x mehr angelogen als mein Mann, mir viel mehr versprochen und NIE was erfüllt und dennoch bin ich ihm noch ein Stück weit treu.
Dabei hat er mich verraten.
Ich bin zwar aus der Kirche ausgetreten aber habe immer auf meine eigene Art an Gott geglaubt. Ein Judas hat da nie eine Rolle gespielt. Also muss dieser Judas jetzt auch endlich weg.
Und ich zitiere immer wieder Olivier Ameisen, weil es so wahr ist:
Ich bin ein guter Mensch mit einer schlechten Krankheit.
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 19:54 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Langer Rede, kurzer Sinn. Ich hab nichts zu verlieren, stimmts? Also kann ich genauso gut einfach loslegen. Und meine judasfreie Zeit verlängern, wie die Zeilen, die ich hier gerade schreibe, eine länger als die andere.
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 20:34 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Schön, dass du dich meldest. Hab an dich gedacht. Chrissie hat geschrieben: In den alltäglichsten Situationen verdunkelt ein schwerer schwarzer Vorhang ganz plötzlich mein Gemüt. M.E. nach wegen der Affäre, der Vorhang kommt zumindest immer zeitgleich mit den Gedanken daran. Dann muss ich weinen, egal, wo ich gerade bin, Büro, Rewe, zuhause - blöd. Ob das nun so unmittelbar zusammenhängt ist vielleicht gar nicht so wichtig. Wir haben viel zu betrauern und zu beweinen, so, wie wir mit uns selber umgegangen sind. Das will, soll, muss raus. So Auslöser, die uns weinen lassen sind gar nicht schlecht und irgendwann ist es verarbeitet. Wenn du die 90 mg, wie du schreibst gut verträgst, dann sehr, sehr doucement hochdosieren? Wenn es gut läuft, und das soll es nimmt es weitere Spitzen vom Craving und es könnte auch den dunklen Vorhang verscheuchen. Ansonsten: rog hat geschrieben: Die Blosstellung, die erfolgreiche Enttarnung dieser verlockenden Femme fatale, dieser heuchlerischen, hinterlistigen, doppelzüngigen und gnadenlosen Sirene ist jetzt Tatsache. Chrissie hat geschrieben: Warum dann ist der "Abschied" von diesem JUDAS in letzter Konsequenz so schwer? Dieser JUDAS hat mich noch 1000x mehr angelogen als mein Mann, mir viel mehr versprochen und NIE was erfüllt und dennoch bin ich ihm noch ein Stück weit treu. Ich finde das faszinierend, habe dem Suchtteufel in mir noch nie so eine bildhafte, eindringliche Beschreibung zukommen lassen, wie ihr das macht, halte das aber für echt genial und gesund. Muss ich nachholen. Warum wir dazu neigen dem Sucht-Saukerl weiterhin Raum in unsren Leben einzuräumen, wider jede Einsicht und Vernunft... zu dieser Warum-Frage stellte Jivaro dieser Tage einen klasse Beitrag von Papfl ein. Vielleicht hilft er ein Stück weiter. Jivaro hat geschrieben: Jivaro Ich erinnere auch noch enmal an Papfls Beitrag: http://www.forum-baclofen.com/fokus-cra ... t1723.htmlDieser Beitrag arbeitet einfach wunderschön heraus, dass es am Menschen selber liegt, das "psychische" Verlangen durch andere Inhalte zu ersetzen! Der körperliche Part wird durch Baclofen "erledigt". Schön, dass du da bist Chrissie. Unser Weg geht halt auch nicht beständig bergauf. Wir verlaufen uns schon mal, nehmen die falsche Abzweigung, stehen vor einem bescheuerten Tal, das wir entweder mühsam durchqueren müssen, zurück laufen ist ja auch keine Alternative, das dauert alles. Ist Arbeit, Anstrengung, beschert uns auch manch düsteren Tag, aber letztlich ist das PillePalle gegen die Selbstzerstörung und -verleugnung durch den sirenischen Judas, oder so.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 20:40 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Juli, danke. Genau den papfl-Beitrag las ich heute morgen um 6.00 Uhr und habe ihn gescreenshotted. Ich denke, ich bin bereit.
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 20:41 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Chrissie hat geschrieben: Juli, danke. Genau den papfl-Beitrag las ich heute morgen um 6.00 Uhr und habe ihn gescreenshotted. Ich denke, ich bin bereit. Da nicht für und JA, du bist bereit. Ganz sicher! Auf in die nächste Runde!
_________________ VG
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Chrissie
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Betreff des Beitrags: Re: Mein Teilzeitleben Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 21:34 |
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Registriert: Sonntag 6. November 2016, 08:35 Beiträge: 101
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Okay, den Gedanken nehme ich auf! Dies ist ein Boxkampf (nächste Runde) nach Marc Twain. (Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterboxen, Stufe für Stufe. Marc Twain )
Mein Boxkampf hat wieviele Runden? Die wievielte ist die nächste? Wie weit bin ich schon? Ich bin dabei, Juli, gehe in die nächste Runde.
Ich lese mir die Augen wund hier im Forum aber zuschlagen muss ich selber.
Ich denke, ich habe verstanden. Muss meinen Mann und sein poussieren ausblenden und für mich da sein.
GGG und kleine Schritte, auch wenn ich das Ergebnis schon sehe.
Eigentlich war es ja klar, dass hier schreiben mehr bewirkt als nur hier lesen! Nochmal, danke, Juli, Bine, moonriver, Dieter, alle!
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