Bild
Antwort erstellen

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 16. Dezember 2015, 13:40

Liebe Annatelope,
ja, ich bin zuversichtlicher, auch und vor allem dahingehend, das ich das Leben ohne Alk aushalten kann, egal wie schief es grade laufen mag. Es gibt Situationen, die ich nicht ertragen, vor denen ich weglaufen will, aber momentan ist die absolute Gewissheit, dass es mir nach dem Trinken noch ungleich schlechter geht viel stärker. Auch bei mir lösen hohe Erwartungshaltungen oder ein Müssen Druck aus. Gegen diese Art von Druck gewinnt der Suchtdruck immer. Angst spielt auch eine riesen Rolle bei mir. Die Ärztin bei der ich bin und war meinte, dass man es stufenweise angehen muss. Erst die Depression, dann die Angst, dann schafft man es auch ohne Alk. Es schien nicht immer so, als würde die Rechnung aufgehen, aber dann kam es Stück für Stück, dass ich keinen Suchtdruck hatte und es mir somit leichter fiel/fällt, nicht zu trinken. Angst ist trotzdem noch ein Thema, aber sie auszuhalten in der Gewissheit, dass Alk letztlich alles noch viel schlechter macht. Hol Dir Hilfe, dann geht es leichter. Der Rest kommt wirklich von alleine. Kommt einfach, auch wenn es anfangs und auch zwischendurch unglaublich klingt. Es ist so, ganz einfach, ohne Zutun, nur durch Weglassen und Hilfe annehmen. Ausrutscher sind kein Weltuntergang. Try einfach, error gibt es da keinen.
Ich wünsche Dir alles Glück!
Zuletzt geändert von Juli am Mittwoch 16. Dezember 2015, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 16. Dezember 2015, 13:42

Lieber Moonriver, lieber Werner,
schön, dass es euch gibt und danke.
Und Werner, 5 oder 8 Monate, ist doch egal, jeder Tag zählt, ist ein Gewinn! Hauptsache nicht dieses Elend das einem der Alk beschert. Das ist und bleibt einfach worse case, egal wie dicke es sonst kommt.
Herzliche Grüße

Mitten in der Nacht war gestern

Dienstag 12. April 2016, 15:27

Irgendwann dieser Tage hatte ich Einjähriges. So genau weiß ich es nicht, weiß nur, dass ich vor Ostern 2015 noch mal heftig hingelangt habe und an Ostern selber so ganz langsam aus der dunklen Höhle gekrochen kam. Es war kein rosarotes Jahr. Verlust, Depressionen, Ängste, war alles dabei. Aber ich konnte es aushalten und mit jeder Flasche die ich links liegen ließ kam ein Stück mehr die Juli raus, die es auch gibt. Ich bin meiner Therapeutin unsagbar dankbar, für ihre Geduld, dieses beharrliche Hinarbeiten, gegen meine Ja-Abers und die Tendenz in alte Denk-Gewohnheiten zurückzufallen, so nach dem Motto: ist so heimelig in der Dunkelheit. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber jetzt grade ist es gut. Ich hoffe sehr, dass die Kasse die Verlängerung bewilligt, das wäre schon noch verdammt wichtig für mich.

I.d.S. machen wir alle das Beste draus.

Sonnige Frühlingsgrüße mitten am Tag :-h

Re: Mitten in der Nacht

Dienstag 12. April 2016, 23:13

Liebe Juli
Juli hat geschrieben:Aber ich konnte es aushalten und mit jeder Flasche die ich links liegen ließ kam ein Stück mehr die Juli raus, die es auch gibt.
Wenn Du es so formulieren kannst, dann hast Du bereits grosse Fortschritte vollbracht. Konzentriere Dich nun auf die wirkliche Juli! Sie will leben, die Welt um sich und in sich neu entdecken. Es kann ein spannendes Abenteuer werden... die Reise zu sich selbst. Vieles ging unterwegs vergessen.

Ich sage Dir einfach: Sei gut zu Dir!

Herzliche Grüsse
moonriver

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 13. April 2016, 06:24

Hallo Juli,

erinnerst du dich an deine ersten postings ?
Die aktuellen klingen richtig gut; da tat/da tut sich was...

Apropos "links liegen lassen" : In dem NORMA, in dem ich früher immer Stammkunde war, lasse ich die Weinflaschen rechts liegen. Mittlerweile schaue ich sie mir sogar "interessiert" an und denke mir, wie gut das jetzt ist, dass ich keine kaufe, im Wald oder zuhause verstecke, das Leergut wieder heimlich entsorgen muss, Angst vor dem Entdecktwerden habe. Nun hängt der Haussegen auch nicht mehr schief, ich muss nicht fürchten, dass meine Fahne entdeckt wird.
Kurz : ein ganz anderes Lebensgefühl !

LG, Werner

Re: Mitten in der Nacht

Mittwoch 13. April 2016, 08:57

Danke ihr zwei :-h

Ja Moonriver "sei gut zu dir" ist definitiv ein Kernsatz. Ganz schön verschütt gegangen. Da muss ich noch viel graben. Egal: solange ich grabe trinke ich nicht.

Werner!
Ich denke mir das so oft, wenn ich mein Leergut, Gläser etc. aus der Küche jetzt immer sofort in meinen Fahrradkorb stelle, ganz offen, nix in dämpfenden Stofftüten um es beim nächsten Einkauf weg zu bringen. Keine verschämten Flaschensammlungen mehr. Und es ist mir so was von wurscht, wenn das scheppert. Früher dachte ich immer bei jedem Schepperer "aufgeflogen".
Diese Liste ließe sich beliebig fortschreiben. Ich glaube, das wäre eine gute Übung: eine Liste auf die frau alles schreibt was sie jetzt nicht mehr tun und fühlen muss. To be continued...

In diesem Sinne:

sind wir gut zu uns und

lassen wir die Flaschen weiterhin rechts oder links, gradeaus, unten oder oben egal wo auch immer liegen.

Auf weiterhin heilsamen Austausch im Forum!

HEUTE

Freitag 29. April 2016, 10:20

könnte ich die ganze Welt umarmen und ich fange einfach bei euch an.

Die Therapie wurde weiter bewilligt. :huepf:

In diesem Sinne: ein sonniges Wochenende!

Re: Mitten in der Nacht

Freitag 29. April 2016, 15:56

Liebe Juli
Juli hat geschrieben:könnte ich die ganze Welt umarmen und ich fange einfach bei euch an.
machen wir doch gerne :ymhug:

Weiterhin so positives Denken!

LG
moonriver

Re: Mitten in der Nacht

Freitag 29. April 2016, 20:46

Liebe Juli,

Umarmung zurück ! :-bd
Ich freue mich mit dir über die Verlängerung deiner Therapie;
jetzt kann es Wochenende werden...

GLG, Werner

Re: Mitten in der Nacht

Freitag 29. April 2016, 21:40

LG Federico :-bd
Antwort erstellen