Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 16. April 2016, 01:08 
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Registriert: Montag 11. April 2016, 11:12
Beiträge: 2
Hallo seit langem bin ich auf der Suche was mir gegen meine Angst -Alkohol -sucht hilft. Ich trinke seit mehr als 20 Jahren. Bis vor 2 Jahren auch nicht täglich aber regelmässig. Immer wieder war ich bei Ärzten, Therapeuten usw um über meine Schlafstörungen, Albträume, Schlafwandlen ( ich war deshalb als Kind schon in Behandlung) meine klaustrophobischen Zustände und die zunehmende Höhenangst anzukämpfen. Immer wieder bekam ich Psychopharmaka verschrieben die mich ausnocken sollten aber null halfen also entdeckte ich die Lösung ALKOHOL. Ich trank zu Beginn nur in Krisensituationen und sehr angemessen. Auf Feiern fast nie. Alkohol entspannte mich u half mir wenn ich Angst hatte oder Angst vor Angstzuständen. Es machte mich nicht tagelang benommen und War sofort verfügbar ohne das Gerede von Leuten die mich alle prima verstehen konnten aber leider meine Probleme nicht.
Seit 24 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen u wir hatten immer ein sehr enges Vertrauensverhältnis. Mein grosser Alkoholeinbruch kam als er vor 2 Jahren mehrere Schlaganfälle hintereinander erlitt und 2x wiederbelebt werden musste. Er hat alles ganz gut überstanden u dank sofortiger Reaktion keine motorischen Schäden. Leider ist die sozial emotionale Geschichte schwer beinträchtigt. Meine Anstzustände haben extrem zugenommen und Gespäche mit Ärzten sehen viel folgt aus : es geht mir nicht gut. Arzt: ja in ihrer Situation verständlich. Ich : Ich schlafe extrem verspannt, Aufwachen ist oft eine Erlösung. Arzt: Das ist nicht schön, ein Wärmekissen am Abend u Baldrian könnten Hilfe bringen.
Ganz ehrlich zwei Flaschen Wein u alles gut.
Natürlich hat das nur den Kopf betäubt die Verspannungen u alles ist schlimmer geworden.
Ich merke seit Monaten mir hilft dieser Alkoholkonsum NULL aber ich schaffe es nicht
aus der Geschichte zu entfliehen. Bin zu Hause für alles zuständig muss voll arbeiten mein Mann ist immer noch krank geschrieben er lebt inzwischen von Alg1 (er schafft es auf Grund seiner Kurzzeitgedächtnis Schwäche nicht Anträge selber zu stellen) Naja habe da ziemlich viel hinter mir und meine Ängste sind so viel schlimmer geworden. Das geht beim Treppensteigen los und zieht sich durch alles im Leben, manchmal ist Einkaufen schon zu viel
Seit Wochen bin ich auf der
Suche nach einer wirksamen Therapie oder Unterstützung. Was ich hier lese ist schlüssig für mich und selbst meinen Hausarzt konnte ich mit der Methode von Frerico ( und einer kleinen Erpressung : entweder wir machen es zusammen oder ich bestelle es schwarz ) überzeugen. Mein Mann ist sei Di für 6 Wochen in Reha und das ist für mich der richtige Zeitpunkt. Ich hoffe nicht ihr haltet
mich für herzlos er ist immer noch mein Mann und ich liebe ihn.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 16. April 2016, 06:41 
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Registriert: Mittwoch 11. November 2015, 19:59
Beiträge: 383
Hallo Tini,

erstmal Herzlich Willkommen hier im Forum.

Deine Geschichte bzw. dein Leidensweg und die Gründe aus denen du angefangen hast zu trinken kommen mir sehr bekannt vor.
Angst frisst dich auf und da hast du dich mal schnell selbst Medikamentiert um abschalten und deine Anspannung loslassen zu können aber leider hilft das nur bedingt und irgendwann halt gar nicht mehr auch wenn du den Konsum steigerst.

Baclofen hat auch eine Angstlösende Wirkung und hilft auch gegen Depressive Verstimmungen nur musst du auch da viel Geduld mitbringen bis es die erhoffte Wirkung hat.

Ich wünsche dir Kraft!

_________________
LG Jette


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 16. April 2016, 06:52 
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Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Liebe Tini,

deine Geschichte geht mir sehr nahe, denn ich sehe einige Parallelen zu meiner eigenen Vergangenheit.
Es ist gut, dass du unser Forum gefunden hast. Herzlich willkommen hier !
Ich denke, dass Baclofen dir helfen kann. Am besten wäre natürlich die Kombination mit einer Psychotherapie und/oder dem Besuch einer Selbsthilfegruppe. Ich habe mit meiner SHG (Kreuzbund) sehr gute Erfahrungen gemacht und bin jetzt seit Mitte Juli 2015 total trocken.
Bevor du mit Baclofen loslegst, lese unbedingt weiter im Forum, z.B. hier :
viewtopic.php?f=21&t=3766&p=38287&hilit=k%C3%B6nigsweg#p38287
(Nützlich ist die "Suche"-Funktion -ganz oben-)

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg mit Baclofen ! Und, was du hier oft lesen wirst : "GGG" (Geduld, Geduld, Geduld).

GLG, Werner

_________________
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 16. April 2016, 07:29 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Liebe Tini

Alkohol als Medikament...? Kenne ich nur zu gut! Aus dem anfänglichen "Rat" des Hausarztes, es doch mal mit 1-2 Gläsern Wein zu versuchen (vegetative Herz- und Kreislaufprobleme, Panikattacken), wurde leider immer mehr, bis mich die beginnende Abhängigkeit zunehmend in den Griff bekam und sich die Abwärtsspirale in Richtung schwarzem Loch zu öffnen begann...

Ich lese bei Dir von schlechtem Schlaf und Angstzuständen. Baclofen könnte Dir da eine grosse Hilfe sein, nicht nur in Sachen Alkohol!

Ergänzend zu den Angaben von @Werner hier noch ein Link zu weiteren Grundlagendokumenten:

All you need

Bleibe dran und viel Erfolg für Deinen "Baclofen-Weg".

Liebe Grüsse
moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 16. April 2016, 09:03 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Tini hat geschrieben:
Ich hoffe nicht ihr haltet mich für herzlos er ist immer noch mein Mann
und ich liebe ihn.


Liebe Tini,

ich denke schon, dass Baclofen für Dich eine echte Hilfe sein kann.
Ängste werden weniger und der Druck trinken zu müssen lässt spürbar nach.
Die Liebeserklärung an Deinen Mann fand ich sehr anrührend, in dieser Art
liest man es sehr selten. Liebe ist übrigens ein guter Baustein um sich ein neues
Leben ohne Alkohol aufbauen zu können.

Also beste Voraussetzungen für den Start. Geduld ist enorm wichtig, Disziplin bei
der Einnahme und Vertrauen in Deine Fähigkeiten. Durchsetzungskraft hast Du bei
deinem HA schon bewiesen. Ich wünsche Dir viel Erfolg.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Samstag 16. April 2016, 13:37 
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Registriert: Montag 11. April 2016, 11:12
Beiträge: 2
Danke für die so lieben Antworten. Ich bin schon seit einiger Zeit in diesem Forum unterwegs und habe schon viele Beiträge gelesen. Auch das Buch von Oliver Ameisen habe ich gelesen bevor ich mich für diesen Weg entschieden habe. Eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen War auch schon mein Plan aber da ich sehr ländlich wohne könnte ich mit den Landfrauen stricken oder eine AA Gruppe besuchen ( ich habe mir die schon angesehen) in der das jüngste Mitglied 62 ist und die von Baclofen und der Therapie überhaupt nichts halten. Nächste Möglichkeit 50 km entfernt und für mich nicht realisierbar da meine Mutter die 80 ist auch bei uns Wohnt.
Geduld habe ich und nach dem hinfallen wieder aufzustehen habe ich schon sehr früh gelernt.
Ich hoffe das sind gute Voraussetzungen :-h . Leider muss ich meinen Arzt noch überzeugen was die eventuelle Dosis betrifft. Er kennt das Medikament nur als Muskelentspanner.
Habe am Di mit mit der Einnahme begonnen und halte mich erstmal an den Beipackzettel.
Bis nächsten Fr bin ich krank geschrieben.
Übrigens erstes positives Ergebnis : ich schlafe gut und wache erholt auf. :YMAPPLAUSE:
heute Morgen lag meine Beissschiene neben meinem Kopfkissen.
Ich erwarte keine Wunder und bin mir bewusst das es keine Wunder gibt aber es gibt eine Lösung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Sonntag 17. April 2016, 10:19 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Tini hat geschrieben:
Ich hoffe das sind gute Voraussetzungen

Liebe Tini, nach allem was wir wissen, sind das die besten Voraussetzungen.

Tini hat geschrieben:
Übrigens erstes positives Ergebnis : ich schlafe gut und wache erholt auf.

Erste Vorzeichen einer beginnenden Heilung. So fängt es an und so kann es weitergehen.

LG Federico

_________________
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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 25. August 2016, 15:49 
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Registriert: Donnerstag 25. August 2016, 15:06
Beiträge: 15
Das kommt mir so bekannt vor. Alkohol als Medikament gegen Angst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 26. August 2016, 00:49 
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49
Beiträge: 682
Hi Tini,
deine Geschichte hört sich nicht gut an, aber das du schon mal gut schlafen kannst ist doch schon mal ein guter Punkt :daumen: .
Mir ging es am Anfang genauso, konnte nie so richtig einschlafen, hatte Schnarcher neben mir, und seit ein paar Tagen muss ich mir anhören: Du kommst ins Bett und dann pennst auch schon und schnarchst ! Upps, hab ich nie gemacht, aber is mir egal, er kann ja anderswo hingehen zum schlafen, hab ich auch oft genug gemacht. Also wirkt es ja wohl doch entspannend. Habe auch schon gelesen das man Albträume bekommen kann. Hatte letzte Nacht einen habe von meinem Hausarzt geträumt, hat wieder mit mir gemeckert :-o

Und wenn dein Mann in Reha ist, hast du ja auch vielleicht mal bisschen mehr Zeit für DICH !
Mach doch mal was schönes, was du schon immer mal machen wolltest aber nie Zeit für hattest.
Vielleicht gibt es ja was wo du keine Angst vor hast.

Also wenn ich getrunken habe hatte ich auch vor ALLEM Angst, is wohl noch ne andere Baustelle bei mir aber je weniger ich trinke oder je länger ich nicht trinke kommt das Selbstbewusstsein zurück und ich kann Dinge machen, die ich für unmöglich gehalten hätte.
Ich hatte irgendwann auch totale Panik vor Menschen, Aufzügen und Autobahn fahren.
Irgendwann bin ich ganz alleine auf Autobahn zugefahren, nur mal so, war n Kreisel und hab gezittert wie doof und hab gedacht wenn du nicht schaffst fährst eben im Kreis und wieder weg. Und ich bin rauf gefahren, und das ganz alleine, und war gar nicht schlimm.
Nächste Abfahrt wieder runter und nochmal rauf und ich war mega stolz. Siehste geht doch hab ich mir gedacht. Diese Angst hatte ich besiegt mit vollem Erfolg. Also aufgeregt bin ich immer noch aber ich schaffe es ohne Schweissausbrüche und zittern.
Angst vor Menschen hab ich auch nicht mehr und in Aufzügen versuche ich nicht drüber nachzudenken, benutze ich auch eher selten.
Was ich damit meine ist : Angst ist da, verschlimmert sich durch dauerhaft trinken, aber ich konnte sie durch Gegenangriff entschärfen, ein wenig, bin noch dran mehr zu entschärfen.
Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen weiter.
Aber ganz wichtig ist, dass du mal an dich denkst und nicht an alle anderen. Ist nicht einfach, weiss ich, aber denk manchmal, was du grad gerne machen würdest und dann mach es einfach. Und alles andere ist unwichtig oder kann warten.
Falsch machen tun wir eh ALLES also schlimmer kanns nicht werden.....
Gruss Bine


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