Bild ... und worüber wir uns sonst noch aufregen
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2000 Alkohol und Familie - Co-Abhängigkeit

Sonntag 21. Juni 2015, 21:44

Diesen älteren Artikel habe ich eben ausgegraben :

Alkohol und Familie: Forschung und Forschungslücken

Klein, M. (2000). Alkohol und Familie: Forschung und Forschungslücken [Alcohol and the family:
Research update and research needs]. In: Kruse, G., Körkel, J. & Schmalz, U. Alkoholabhängigkeit
erkennen und behandeln. Bonn: Psychiatrie-Verlag, S. 139 – 158.


Interesssant, und das sollten wir uns immer vor Augen halten :

"Es gibt mehr Menschen, die im Umfeld von Suchtkranken leben als Suchtkranke
selbst. Dieses oft übersehene Faktum unterstreicht die Notwendigkeit einer
realistischen Wahrnehmung und Erforschung der Situation dieser Menschen
genauso wie die Bedeutung von frühzeitigen adäquaten Hilfen. Die Suchthilfe hat
sich bislang zu wenig auf die Situation und Bedürfnisse der Personen im Umfeld von
Suchtkranken eingestellt (Klein, 1997). Dies ist umso erstaunlicher, als dass seit
mehr als 10 Jahren systemische Erklärungs- und Behandlungskonzepte in weiten
Bereichen der Suchthilfe dominieren. Diese betonen bekanntermaßen die Wichtigkeit
des Interaktionsumfelds von Menschen bei der Entstehung dysfunktionaler
Symptome."

Welches Leid haben wir unseren Angehörigen (Partner / Kinder) oft zugefügt oder tun es immer noch ? Ich denke intensiv darüber nach...

GLG, Werner

Re: 2000 Alkohol und Familie - Co-Abhängigkeit

Montag 22. Juni 2015, 10:17

Es ist schon scheußlich zu merken, was wir unseren Partnern, Freunden, Angehörigen durch unser Trinken angetan haben !

Näheres zum Thema Co-Abhängigkeit hier :

Co-Abhängigkeit

LG, Werner

Re: 2000 Alkohol und Familie - Co-Abhängigkeit

Donnerstag 25. Juni 2015, 00:31

Werner1503 hat geschrieben:Es ist schon scheußlich zu merken, was wir unseren Partnern, Freunden, Angehörigen durch unser Trinken angetan haben !

Darüber würdest Du Dir keine Gedanken machen, hieße Deine Krankheit Krebs. Oder?
Eine Krankheit suchst Du Dir nicht aus. Du hast sie.
Selbst bei Krebs kann der Patientenwille Berge versetzen.
Bei Alkoholabhängigkeit kann der Patientenwille noch einiges mehr.
Ich kann aus der Außenperspektive nur sagen, dass ich noch keine wirklich liebenden Angehörigen getroffen habe, die den ehrlichen Kampf gegen die Krankheit Abhängigkeit nicht unterstützt hätten.

Dieses Unwort der sogenannten "Co-Abhängigkeit" sollte man aus den Lexikon verbannen. Wenn Eure Angehörigen Euch in der Abhängigkeit "unterstützt" haben, dann nur, weil sie nichts besseres wussten, Euch irgendwie durch Eure Hilflosigkeit zu tragen. Ich nenne das Liebe. Diese sogenannten "Co-Abhängigen" sind bei Euch geblieben, als alle anderen Fersengeld gegeben haben.

Werner1503 hat geschrieben:Welches Leid haben wir unseren Angehörigen (Partner / Kinder) oft zugefügt oder tun es immer noch ? Ich denke intensiv darüber nach...


Das sind genau die Gedanken, die Dich in den nächsten Rückfall jagen. Denken ist ja o.k., aber so wird es Grübeln.

In jedem Kampf gibt es manchmal auf die Fresse.
Es wäre ja sonst kein Kampf.

Dranbleiben, wieder aufstehen, weiterkämpfen.
Eine Familie, die diesen Namen verdient, trägt das mit.
Die wollen Euch nur nicht aufgeben sehen. Das ist ihre größte Angst.

Annie

Re: 2000 Alkohol und Familie - Co-Abhängigkeit

Donnerstag 25. Juni 2015, 13:20

Dieses Unwort der sogenannten "Co-Abhängigkeit" sollte man aus den Lexikon verbannen.
.

Stimmt!!!

LG jivaro

Re: 2000 Alkohol und Familie - Co-Abhängigkeit

Donnerstag 25. Juni 2015, 21:09

Hallo Annie,

das war das beste was ich je zum Thema "Co-Abhängigkeit" gehört oder gelesen habe. Dieser Begriff war mir schon immer suspekt.

Danke tom

Re: 2000 Alkohol und Familie - Co-Abhängigkeit

Donnerstag 25. Juni 2015, 21:54

Hallo Annie, Tom und jivaro,

ihr habt mir irgendwie die Augen geöffnet. Danke dafür !
Man darf/sollte doch wirklich auf die Hilfe und Unterstützung von PartnerIn, Angehörigen hoffen.
Und man sollte keine "Selbstzerfleischung" betreiben.

Nochmals danke und

GLG, Werner
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