Das wollte ich immer schon mal machen. Anhand der unterschiedlichen Dosierung
ist gut zu erkennen, wie man für die Zeit mit dem größten Gefahrenpotenzial durch
entsprechende Einnahmezeiten gegensteuern kann. Die durchschnittliche Dosierung nehme
ich anhand früherer Umfragen aus dem Forum mit 75mg/d an. Die Wirkungshöhe habe ich
zur besseren Verdeutlichung mit einer roten Linie/Pfeil gekennzeichnet. Das max. Wirkungs-
niveau beträgt bei 75mg lediglich 36,7. In der Zeit von 20.00 bis 22.00 Uhr also ca. 30.
75mg/d

Mit 125mg erreicht man ein deutlich höheres Wirkungsniveau, das in der Spitze bei 67,7
liegt und in der kritischen Zeit immerhin noch auf ca. 50 steht.
125mg/d

Mit 150mg sind es bei 4 Einzelgaben 72,8 in der Spitze und in der kritischen Zeit sind es 60.
150mg/d

Mit einer Dosis von 250mg wird klar, warum O. Ameisen bis auf 270mg gegangen ist.
Die max. Wirkungshöhe endet bei ca. 120, die kritische Zeit zwischen 20.00 und 22.00 Uhr
bewegt sich bei ca. 95.
250/mg/d

Wie hoch jeder gehen will, ist natürlich Ermessenssache. Als Anhaltspunkt können die Mittel-
werte von 75mg in Deutschland und 150mg in Frankreich angenommen werden. In einigen
Fällen wird in Frankreich mit 400mg in engmaschiger Begleitung eines erfahrenen Arztes dosiert.
Es ist klar, dass nach Erreichen der „Gleichgültigkeit“ auf eine individuelle Erhaltungsdosis
abdosiert wird. Ebenfalls aus Frankreich mehren sich die Nachrichten von erfolgreicher
Abdosierung auf 0,0mg bei anhaltender Beibehaltung der Abstinenz. Genaueres werden wir
der Auswertung der beiden kontrollierten Studien (Bacloville / Alpadir) hoffentlich entnehmen
können. Da die Charité-Studie (Baclad) zeitnah publiziert werden wird, erhoffe ich mir mehr
Klarheit über die sogenannte Hochdosierung (HDB). Ursprünglich war sie auf 75mg begrenzt
und wurde im Laufe der Jahre (Anfang 2011 – Ende 2014) bis auf max. 270mg angehoben.
Auszug aus einem Interview mit Prof. Dr. Ulrich W. Preuß,
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, in Perleberg, stellvertretender Vorsitzer
der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin und dem Portal von Arte-TV: „An der Berliner Charité haben Dr. Müller und Prof. Dr. Dr. Heinz die Rückfallprophylaxe mit
einer Gesamtdauer von 24 Wochen untersucht. Diese Studie befindet sich seit September 2014
in der Auswertung. Von den Ergebnissen der Studie erwarte ich mir mehr Anhaltspunkte
darüber, ob und für welche Indikation Baclofen zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit in
Deutschland zugelassen werden kann“.
Abschließend noch ein Wort zu den Niedrigdosierern, zu denen ich mich auch zähle.
Craving lässt sich innerhalb eines gewissen Rahmens auch kognitiv in Schach halten.
Sollten aber alle Dämme brechen, spricht m. M. nichts dagegen, die Dosis für die Zeit
des erhöhten Cravings deutlich zu erhöhen. Also auf- anstatt abdosieren, bevor das Kind
in den Brunnen gefallen ist.
LG Federico