
Freitag 12. Dezember 2014, 23:18
Lieber Leo,
Sucht hat nichts mit Intelligenz / Bildung zu tun. Viele berühmte Schriftsteller und Künstler waren bzw. sind Alkoholiker.
Baclofen ist sicher eine gute Hilfe, von diesem Zeug loszukommen. Eine begleitende Psychotherapie wäre optimal.
Für mich ganz wichtig war / ist auch, mich mit mir selbst zu versöhnen, mich selber zu achten und gern zu haben.
Am letzten Wochenende war ich bei einem
Bonding Workshop und bin hier in innigem körperlichen Kontakt mit anderen Menschen zu Emotionen vorgestoßen, wie ich sie vorher nicht gekannt habe.
Es ist vielleicht "schick", das Abhängigkeitsproblem auf mangelnde Liebe / Körperkontakt in der Kindheit zurückzuführen. In meinem Fall bin ich mir aber mittlerweile sicher, dass dies -zumindest teilweise- für mein süchtiges Verhalten verantwortlich ist. Einer meiner Sprüche beim Bonding (zuletzt geschriehen) war :
"Mama, ich hätte dich so gebraucht damals".Viel Glück bei deinem Arztkontakt !
LG, Werner
Möchtest du zusätzlich noch deinen Hausarzt / Neurologen am Ort konsultieren ?
Du vergibst dir dadurch nichts.
Freitag 12. Dezember 2014, 23:21
Ein Nachtrag :
Auf der Homepage des Zentrums im Kraichgau findet man unter "Dies und Das" wunderschöne Sprüche und Texte.
Ich wünsche Euch einen schönen 3. Advent,
GLG, Werner
Samstag 13. Dezember 2014, 10:07
Für mich ganz wichtig war / ist auch, mich mit mir selbst zu versöhnen, mich selber zu achten und gern zu haben.
Ist der Schlüssel; fällt uns aber offensichtlich allen recht schwer!
LG jivaro
Samstag 13. Dezember 2014, 10:18
Lieber Leo
LeoMartini hat geschrieben:Erst hier im Forum fällt mir auf, dass ich nicht alleine bin, das tut gut.
Dies kann entscheidend dazu beitragen zu einer in Sachen Abhängigkeit neuen Einstellung in Deinem Leben zu finden. Zusammen mit Bac kannst Du das Steuer Deines Lebens wieder in Deine Hand nehmen und bist dadurch nicht mehr der Willkür eines "Autopiloten" in Dir ausgeliefert.
Aus meiner Erfahrung fühlt man sich hier im Forum (ergänzend zu anderen Massnahmen, insbesondere durch eine Begleitung eines Arztes oder Therapeuten) akzeptiert und angenommen wie man ist. Wir sind nicht Vertreter einer "Ideologie", welche schlussendlich durch ihren ausgeübten Druck auf die Seele ein schlechtes Gewissen induziert.
Ich war seinerzeit sehr froh auf dieses Forum gestossen zu sein. Insbesondere, da die Abhängigkeit mich erst in einem fortgeschrittenen Alter Ü50 erreicht hat. Warum auch immer... heute arbeite ich Dank Baclofen an der Zukunft, da es mir erlaubt hat in den letzten Jahren Einiges aus der Vergangenheit aufzuarbeiten...
Du findest hier auch alle Altersklassen, gewissermassen "Generationen-überschreitend". All dies gibt Dir die Möglichkeit in einem erweiterten Kreis, stets unter Bewahrung der Anonymität, Themen anzusprechen, welche Dich gerade beschäftigen. Gewissermassen "rund um die Uhr".
Ich finde es sehr positiv, dass Du diesen Weg wählen möchtest. Und wie schon erwähnt, kannst Du nur gewinnen dadurch. Bei Bac gibt es nichts zu verlieren.
Gerne unterstützen wir Dich auf diesem etwas anderen Weg, welcher schon viele Türen nach Aussen wie auch nach Innen geöffnet hat!
LG
moonriver
Samstag 13. Dezember 2014, 10:52
Lieber Leo,
das Schöne an und in diesem Forum ist auch u.a., dass wir hier nichts vorspielen "müssen", sondern wir selbst sein können, uns zeigen so, wie wir sind, offene Ohren und Geduld finden, sowie echte Anteilnahme, Antworten auf viele Fragen und Hilfe.
Schön, dass du hier angekommen bist.
Alles Gute für deinen Weg mit Baclofen !!!
Liebe Grüße von
Trudi
Montag 15. Dezember 2014, 22:33
Cheers miteinander,
Morgen habe ich meinen Termin mit einem Arzt, den ich hier im Forum empfohlen habe bekommen. Bin sehr gespannt, freue mich darauf. Hoffe, dass er mir einen Weg zeigen kann. wenn nicht, war's der erste Versuch. Ich will dranbleiben. Muss mein Leben ändern. So geht's nicht weiter.
Als ich meine Mutter besucht hatte, als sie auf Entzug war, wusste ich, dass ich einen anderen Weg einschlagen muss. Werde meiner Mama auch das Buch von Olivier Ameisen schenken, nicht zu Weihnachten, sondern diese Woche am Mittwoch. Da treffe ich sie. Wir haben das selbe Problem.
Mein Bruder ist ein sehr rationeller Typ. Er faltet meine Mutter und mich bei jeder Gelegenheit richtig zusammen, wenn wir auf "unser" Thema kommen. Er kennt sich bei uns nicht aus.
Ich werde Euch berichten, sobald ich morgen vom Arzt komme.
LG
Leo
Donnerstag 18. Dezember 2014, 19:21
Hallo miteinander,
gestern habe ich angefangen Baclofen zu nehmen. 12,5mg habe ich am Abend genommen. Ich soll das langsam auf 100mg steigern.
Soll ich dies bis 100mg steigern, auch wenn ich kein Verlangen nach Alkohol haben sollte? (Nur im Falle, dass ich kein Verlangen haben sollte). Wie sind da Eure Erfahrungen?
Gruß,
Leo
Donnerstag 18. Dezember 2014, 20:53
Lieber Leo,
super, dass Du ein Rezept bekommen hast!
Wie sollst Du denndie Tabletten steigern, in welcher Zeit, wie oft ist die Einnahme pro Tag vorgesehen? Lies bitte doch nochmal unseren Leitfaden bzw. die Dosierungsanleitung in der Blackbox 2.0., Du kommst mir etwas "schnell" vor.
Schreib einfach wie es Dir geht, wenn der Suchtdruck komplett verschwunden ist, kann es sein, dass Du weniger Baclofen als 100mg/d benötigst, was hat denn Dein Arzt genau gesagt?
Hast Du denn irgendeine Wirkung verspürt? Müde geworden? Nix passiert?
LG jivaro
GGG!
Freitag 19. Dezember 2014, 01:17
Hallo Jivara,
Ich soll 3 Tage abends 12,5 nehmen, dann für 3 Tage mittags und abends 12,5 nehmen, dann 3 Tage 3x 12,5 nehmen. Ist das zu schnell?
Mein Arzt sagte, dass ich so Schritt für Schritt bis 100 gehen soll. Er hat mir von Patienten erzählt, die weniger brauchen aber auch von einem der bei über 300 ist.
Mir geht es heute gut. Keine Nebenwirkung. Bin gut drauf und habe auch nichts getrunken.
Grüße,
Leo
Freitag 19. Dezember 2014, 07:46
Lieber Leo,
das scheint also bei Dir zu funktionieren. 2 Ärzte: immer mindestens 2 Meinungen. Wenn es Dir gut geht ist das prima (nur zur Erklärung: ich empfehle eben mehr das Vorgehen nach der Leitlinie der französischen KollegInnen, langsamer und etwas mehr über den Tag verteilt (s. auch Baclofenrechner), langsamere Steigerung; bin aber auch ein sehr vorsichtiger Mensch. Dies soll Dich nicht verunsichern; so ist das mit den "vielen Wegen nach Rom").
Selbstverständlich gibt es Patienten, die weniger als 100mg brauchen (bei mir zB. ein Mensch mit 2 mal 10mg/d, oder sogar einmalig 10mg am Abend, einige mit 200-250mg/d und auch einen Patienten mit 350mg/d. Das steht aber doch auch so im Leitfaden oder der Blackbox. Die Dosierung ist individuell, Du weisst nie am Anfang, wieviel Medikament der Patient benötigt. Du wirst deine Dosis finden.
LG jivaro
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