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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Donnerstag 18. September 2014, 12:05 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: Menschen mit Kindern müssen über einen sehr langen Zeitraum vielfältige Belastungssituationen bewältigen. Aussagen wie diese rücken gerade, was Moral und Vorurteil verschleiern, denn sie gelten für alle Eltern. Herr Busch sah das schon richtig: es ist anspruchsvoll. Für mich ist dieser lange Zeitraum vorbei, auch der Jüngste feiert den Abschluss der Grundausbildung auf mehrwöchiger Europareise. Wir freuen uns über Besuche der älteren beiden und lassen sie mit Freude und einem gewissen Stolz wieder ziehen in ihr eigenes Leben, für das sie mit dem Auszug aus dem Elternhaus die volle Verantwortung übernommen haben. Guter Rat oder eine Einschätzung von noch unbekannten Situationen wird hin und wieder eingeholt, die Entscheidungen geschehen ohne uns. Seit 6 Wochen leben mein Partner und ich also erstmals allein, aber nicht in einem leeren Haus. Wir geniessen die Leere - nein - die Fülle in vollen Zügen. Unser Gefühl ist: Nun können wir neu aufbrechen, aber es eilt nicht. Verlassene Zimmer standen ohne Not eine Weile unbenutzt leer - kein Grund, in Aktionismus zu verfallen. Nie war die Zukunft so offen wie jetzt. Nie waren wir so frei, über unseren Alltag so spontan zu entscheiden - bisweilen schütteln wir innerlich kichernd den Kopf darüber, was wir uns erlauben. (Chips statt Abendessen und danach Schokolade zum Tatort. Ist gerade so was von egal.) Ich erlebe Frauen (und einzelne Männer) in der gleichen Situation, die mit dem Wegfall der Lebensaufgabe "Familien-Nest pflegen" hadern. Ich kann es gut verstehen, aber es geht mir nicht so. Die Belange der Kinder bei jeder Entscheidung mit zu berücksichtigen, hat meine vergangenen 27 Lebensjahre geprägt. Sie standen zu Recht sehr lange an erster Stelle zwischen Aufwachen und ins Bett sinken. Für mich ist es ein totaler Gewinn, diese Rolle guten Gewissens abgeben zu können. Ich hänge nicht an ihr. Welche persönliche Freiheit! Nie zuvor erlebt. Sie hat wesentlich dazu beigetragen, mir den endgültigen Absprung zu ermöglichen. lg Lisa PS: Ich freu mich trotzdem schon wie dusselig auf eventuelle Grosskinder... Kinder sind toll.
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Donnerstag 18. September 2014, 12:33 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Nachtrag: Was mir durch Baclofen an Gelassenheit und Distanzierung möglich wurde, beginnt auf meinen Partner überzugreifen. Wir entlarven mittlerweile gegenseitig Automatismen und Reaktionen, die auf unnötiger Sorge und/oder auf vorausschauender Berücksichtigung von Mitmenschen beruhen, welche durchaus mit weniger Berücksichtigung klar kommen. Die Reaktionen von anderen beeinflussen zu wollen, um ihnen etwas zu ersparen, dient oft eher dazu, sich selbst zu ersparen, mit diesen Reaktionen umgehen zu müssen. Alte Muster.
Sorgen-Muster. Vermeiden-Muster. Kümmer-Muster. Lieb-sein-Muster. Sich-einschränken-Muster.
Es kommt vor, dass ich zwinkernd frage: Hast du heimlich Baclofen genascht?
lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Donnerstag 18. September 2014, 13:39 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Mach' Dir mal keine Sorgen liebe Lisa, so oder so kommt es zurück.
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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DonQ
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 5. Oktober 2014, 20:36 |
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Registriert: Sonntag 19. Januar 2014, 11:21 Beiträge: 256
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Hi Folks @lisa64 wird mir sicher diesen OT-Exkurs verzeihen: DonQ hat geschrieben: Die Schweizer Regierung hat nun drei Jahre Zeit, so die Forderung der Initiative, diesen vagen Volkswillen umzusetzen. Und so wie ich als Schweizer die Schweizer kenne, ihre Langsamkeit ist nicht umsonst sprichwörtlich, wird dieser Zeitrahmen auch ausgeschöpft werden. Schau’n wer mal … Es vergeht ja kaum ein Schweizer Tag, ohne dass dort über die sogenannte „Masseneinwanderungs-Initiative“ und deren ultra-knappes Votum des Schweizer Volkes (50,3 : 49,7) nicht debattiert wird. Den derzeitigen Stand der Schweizer Dinge erahnt Ihr in einer aktuellen TV-Sendung „Arena“ des Schweizer Fernsehens. Ja, klar, für das Schweizer Idiom „Schwizerdütsch“ kann ich ja auch nix. Wer diesbezüglich Verständnis-Schwierigkeiten hat, kann sich gerne bei diesem Dictionnaire bedienen. Jedenfalls: Der Preis und das Thema sind heiß! Meint DonQ
_________________ „Die Gerichtshöfe der Moral kennen keine Strafprozessordnung“ (Hermann Lübbe) Erklärung …
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Montag 6. Oktober 2014, 18:44 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Danke für den Tipp, DonQ. Und um das Wörterbuch gleich zu testen: Ned för mech - i werde nur hässig beim Paradebeispiel von Standpunktdiskussion ohne einen Anflug von Dialogbereitschaft.
lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Freitag 17. Oktober 2014, 11:17 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Ihr Lieben
Ich übe wieder mal: Abdosieren von Cipralex bzw. von Escitalopram-Mepha. Ich hatte im Mai bereits von 20 auf 10 runterdosiert. Weiter ging nicht gut; ich hatte Absetzsymptome und legte in Absprache mit dem Psychiater einen Stop ein. Beim Umstellen auf das Generikum etwas später äusserten sich schwach ähnliche Symptome, sie hielten aber nicht an. Nachdem nun auch in der voraussehbar arbeitsintensiven Zeit seit Anfang September meine Stimmung stabil blieb und Leben wie Arbeit unverändert mühelos zu bewältigen waren, entschieden wir letzte Woche, den nächsten Abdosierschritt zu wagen. Bis zum nächsten Termin in 8 Wochen kann ich - soweit die Planung - mit Cipralex-Tropfen in 1-mg-Schritten auf die Hälfte runtergehen. Ich habe freie Hand in der Tempowahl. 5 mg Escitalopram-Mepha-Pille werden seit einer Woche mit 4 Tropfen Cipralex (zu 1 mg) ergänzt.
Das geht leider nicht gut, verflixt nochmal. Ich habe stets stärkere körperliche Symptome wie Abgeschlagenheit, leichten Schwindel, muskuläre Verspannung im Schultergürtel, einmal auch Sehstörungen und nachmittags punktuell starkes Zittern wie bei Unterzucker, das aber durch Zuckerzufuhr nicht bessert (seit der Alkohol aus dem Spiel ist, habe ich mit Unterzucker nur noch ansatzweise zu tun). Was die Sache bzw. eine klare Zuordnung kompliziert: Die muskuläre Geschichte hatte bereits zuvor bestanden und ich erhielt zur gleichen Zeit eine erste Ostheopathie-Behandlung - auch nicht ganz ohne, sagt man mir. Zudem trage ich seit 10 Tagen eine Varilux-Brille als Alternative zu Mehrstärken-Linsen ein; eigentlich ohne Probleme bis am Mittwoch der Blick weder mit noch ohne Brille Halt fand.
Ist es möglich, dass Tropfen und Pillen nicht gleichwertig wirken? Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass bereits 1 mg weniger Wirkstoff solche Absetzsymptome verursacht, zumal ich beim Aufdosieren von AD nie irgendwelche Probleme hatte. Man belehre mich gern eines Besseren, wenn konkrete Erfahrungen dazu vorliegen... Nachdem die letzten beiden Tage eher eine Qual waren, schob ich heute früh kurzerhand eine 10mg-Pille ein. Verschnaufpause oder zurück auf Start; mal sehen.
lg Lisa
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Freitag 17. Oktober 2014, 15:53 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Liebe Lisa, zu den von Dir genannten Medikamenten kann ich nicht viel sagen. Ich habe aber bevor ich mit Baclofen angefangen habe, Mirtazapin in moderater und stets gleich bleibender Dosierung, über einen Zeitraum von 2 Jahren eingenommen. Zu den Risiken und Nebenwirkungen wurde mir von Arzt und Apotheker damals versichert, Mirtazapin würde zu keiner Abhängigkeit führen. Von wegen – ich habe 6 Monate gebraucht, um es in winzigen Krümelchen auszuschleichen. Immer wenn ich dachte, jetzt bin ich durch, kam prompt die Rückmeldung meiner Psyche: „das sehe ich anders“. Heute nehme ich es über einen begrenzten Zeitraum, allerdings nie länger als 4 Wochen am Stück. Und jetzt bitte nicht lachen, Vitasprint hat mir damals aufgrund eines Hinweises aus dem Forum sehr geholfen. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Freitag 17. Oktober 2014, 20:28 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Die handelsüblichen Definitionen von Abhängigkeit sind bei AD's ja auch nur schwer anzuwenden: der tägliche Kontrollverlust, die ins Uferlose gehende Toleranzentwicklung und die psychopathologische Persönlichkeitsentwicklung.
Ironie off: Danke, Federico, für deine Erfahrung. Vielleicht halbe Tropfen?
Seit heute Vormittag hätten wir noch dumpfe Kopfschmerzen im Angebot. Die Muskelschmerzen sprechen auf Schmerzmittel an, der Kopf bleibt unbeeindruckt. Ich halte ihn still, stiller geht nicht.
Wir werden sehen, irgendwie wird sich das klären. Vitasprint wurde mir auch schon empfohlen bei Erschöpfungszuständen (oder nach dem Entzug), ist aber hier so verdächtig teuer - kein Nepp?
lg Lisa
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Freitag 17. Oktober 2014, 23:58 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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lisa64 hat geschrieben: Vitasprint wurde mir auch schon empfohlen bei Erschöpfungszuständen (oder nach dem Entzug), ist aber hier so verdächtig teuer - kein Nepp? Liebe Lisa, ist hier auch ziemlich teuer, dennoch ist es den Preis wert. Du klingst schon nach Erschöpfungszuständen und Entzug machst du grade durch – wenn auch „nur“ von AD's. 10 Stück zum antesten, shop-apotheke 16,40.LG Federico
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Montag 20. Oktober 2014, 00:08 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Liebe Lisa, wie geht es denn nun mit der "alten" 10mg Escitalopram-mepha-Tablette? Muskelbeschwerden? Sehen? Kopfweh? Nach meiner Erfahrung ist es ist durchaus möglich, dass Generika trotz äquipotenter Dosierung unterschiedlich wirken, bzw. durch ihre Zusammensetzung, Galenik unterschiedliche Wirkungen und unerwünschte Wirkungen haben. Was Du beschreibst passt aber am ehesten zu einem SSRI-Absetzsyndrom, das recht häufig vorkommt und über das der Patient aufgeklärt sein sollte, oft aber dann alleine damit gelassen ist. Ab 4 Wochen regelmäßiger Einnahme besteht die Gefahr des Absetzsyndroms bei Beenden der Zufuhr des Stoffes. Als Auslöser der Mehrzahl der Symptome gilt die durch den Entzug des Antidepressivums verursachte Störung im Serotoninhaushalt. Serotonin und seine Rezeptoren haben unzählige Funktionen im menschlichen Organismus, was die Vielzahl und Verschiedenheit der Entzugssymptome erklärt. Es bleibt eigentlich nur: viel GGG beim Absetzen. Ob eine vorübergehende Umstellung auf Fluoxetin sinnvoll ist kann ich nicht beurteilen, das Abdosieren soll hier einfacher sein. Scheint mir für Dich irgendwie sehr kompliziert, falls sich die Beschwerden rasch zurückbilden zunächst noch auf den 10mg bleiben, dann - viel später- evtl. langsames Abdosieren mit "verträglichen Tropfen". Empfehle auch evtl. eine vorübergehende geringe Steigerung der Bac-Dosierung. http://www.adfd.org/wissen/SSRI-AbsetzsyndromDoch: Vitasprint ist ok, das B12 ist hochdosiert. Ich mache ja sonst keine Werbung, aber auch OrthoDoc® Vitamin B Komplex der Firma Kyberg soll empfehlenswert sein (enthält u.a. auch Folsäure, aber wesentlich weniger B12...). Was sonst noch an Mikronährstoffen fehlt will ich gar nicht aufschreiben, ich bin kein ausgebildeter orthomolekular orientierter Arzt, trotz Zusatz"Naturheilverfahren". Selen, Zink, Coenzym Q..... Eine Erklärung der so rasch aufgetretenen Symptomatik liefert der Mikronährstoffmangel aber eher nicht. Sei ganz herzlich gegrüsst, gute Besserung jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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