Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Dienstag 2. September 2014, 00:03 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hi Patrick, hi alle,

ja, ich hoffe es, und eigentlich glaube ich auch daran, dass der zweite Abstinenzversuch von Dauer sein wird. Von Dauer? Für immer? So anzufangen, schon klar, ist zum Scheitern verurteilt. Dann doch lieber der klassische Ansatz: Heute, genau heute bleib ich sauber. Und morgen ist wieder ein Heute, übermorgen wieder usw.

Vor ein paar Tagen hat mich erstmals wieder der Gedanken gepackt, es könnte perspektivisch einen Tag der Rückkehr zum Trinken geben, in sagen wir sechs Monaten. Ich würde also sechs Monaten nüchtern bleiben und dann überlegen, wie es weitergeht. Diesen Gedanken hatte ich noch nicht richtig zu Ende gedacht, als sich schon die Trinkerwartung vorfreudig zu Wort meldete, etwa so: In sechs Monaten? Ein Lichtblick! Oder sagen wir in drei? In einem? In zwei Wochen? ... So geht's also nicht. Die kleinste gedankliche Hintertür gibt dem inneren Trinker Auftrieb, zeichnet den Weg zurück ins Unheil vor. Wachsamkeit, Achtsamkeit. Fünf Wochen Eggheads, das ist noch gar nichts und doch eine Menge. Ich freue mich auf die Therapiegruppe. Ich glaube nicht, dass es ohne sie auf Dauer gutgehen könnte.

Das Buch "Nüchtern - Über das Trinken und das Glück" von Daniel Schreiber hab ich jetzt zur Hälfte gelesen und kann es sehr empfehlen. Jeder und jede hier wird sich mehr oder weniger wiederfinden.

Dieter grüßt mit 35 :-h

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Dienstag 2. September 2014, 12:54 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hi Dieter

Du bist wahrhaftig eine Bereicherung für dieses Forum.
Ich habe mir gerade das Buch bestellt, danke für die Empfehlung.
d'Artagnan hat geschrieben:
Die kleinste gedankliche Hintertür gibt dem inneren Trinker Auftrieb, zeichnet den Weg zurück ins Unheil vor
Genauso ist es, jede gedankliche Hintertür soll sofort blockiert werden. Das ist der Trick. Dabei gilt es, gegen äussere Reize gewappnet zu sein, z.B. Urlaub, Fassnacht,... Sich üben in Gelassenheit und emotionaler Stabilität hilft auch, vor allem wenn HALT-Situationen eintreten.


LG

Patrick, wünscht eine schöne, ruhige, sonnige Woche


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Dienstag 2. September 2014, 13:35 
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Moderator

Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hi Patrick,

ja, wir alle bereichern uns gegenseitig, das ist ja das Schöne hier. Und das - das möchte ich auch mal loswerden – praktisch ohne Feindseligkeiten, Rechthabereien, eitle Angriffe, affektierte Beweihräucherung, Trolls. Stattdessen mit vielen hilfreichen Händen. Sehr angenehm.

Sag, was meinst Du mit HALT-Situationen? Sind das Situationen, in denen es einfach notwendig ist, sich das innere Stoppschild vor Augen zu führen, durchzuatmen und nachzudenken, anstatt in alte Gewohnheiten zu verfallen?

Herzlich grüßt Dieter – auch Dir und allen eine gute Woche

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Dienstag 2. September 2014, 20:12 
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Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Familyman hat geschrieben:
Sag, was meinst Du mit HALT-Situationen? Sind das Situationen, in denen es einfach notwendig ist, sich das innere Stoppschild vor Augen zu führen, durchzuatmen und nachzudenken, anstatt in alte Gewohnheiten zu verfallen?
Hi Dieter, wenn man ungenügend wach- und achtsam ist, kann HALT eine fatale Rolle in der substanzgebundenen Abhängigkeit spielen. Und wenn man sich bewusst ist, dass HALT gefährlich sein kann, ist man besser vorbereitet. wenn einem HALT-Situationen ausgesetzt ist,
Gerne verlinke ich hier auf die Beiträge von @Federico und @Jivaro, die mir den Begriff beigebracht und ihn ausführlich erklärt haben.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Dienstag 2. September 2014, 20:42 
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@Patrick :daumen:

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. September 2014, 12:02 
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Beiträge: 1154
Hungry, angry, lonely, tired. Ein bisschen staune ich über mich selbst: Vor wenigen Monaten hatte ich alle vier Gefühlsregungen, manchmal gleichzeitig, und damit auch einen vierfachen Trinkwunsch...

Heute habe ich diese Bedürfnisse auch, aber es gelingt mir doch besser, sie ohne Alkohol zu zähmen, Hunger durch Essen, Müdigkeit durch Schlafen, Wut durch Durchatmen und Einsamkeit durch die Frage, ob ich wirklich so einsam bin, oder vielmehr erst dann richtig einsam werde, wenn ich mir den schlimmsten Feind wieder zum Freund mache.

"Nüchtern - Über das Trinken und das Glück" von Daniel Schreiber hab ich durch, es ist sehr, sehr empfehlenswert. Vor allem seine Erkenntnisse ab Seite 125, jedoch sollte man es auch jeden Fall von vorn lesen. Nur so viel (S. 125 unten)l: "In einer Kultur, die grundsätzlich Reichtum und das damit verbundene Prestige als das gute, das begehrenswerte Lebens inszeniert, wird einem stets vermittelt, dass man nie mit dem zufrieden sein sollte, was man hat, wer man ist und was man tut. Um dagegen angehen zu können, müssen wir erst einmal selbst herausfinden, was wir wirklich als Erfolg erleben, was wir wirklich von unserem Leben und unserer Arbeit wollen. Gewohnheitsmäßig zu trinken hält meiner Erfahrung nach genau davon ab."

Herzlich - Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. September 2014, 12:03 
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...mit 36 :-h

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Freitag 5. September 2014, 20:37 
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Beiträge: 1154
...und wieder so ein langer Abend im Büro, noch vor wenigen Wochen wäre wohl Bier im Spiel gewesen. Jetzt aber bleib ich eisern, hab auch gar kein Bedürfnis. Interessant, dass Bac nicht nur grundruhig, sondern auch konzentrierter und leistungsfokussierter macht.

Mittlerweile wurde mein Antrag auf eine ambulante Entwöhnungstherapie genehmigt, nur leider unter der Bedingung, erst mal sechs Wochen stationär zu therapieren. Meine Therapeutin meint, der Entscheider sei wohl der Annahme, meine Abstinenz - zum Zeitpunkt der Antragstellung allerdings auch erst vier Tage alt - sei zu instabil für ein rein ambulantes Vorgehen.

Das geht so aber nicht. Ich kann und will weder meine Familie noch meinen Job so lange "allein lassen" und werde Widerspruch einlegen, rein ambulant muss reichen. Dann wollen die wiederum genauere Blutwerte und eine genaue Begründung usw., das Ganze zieht sich also in die Länge.

Wachsamkeit, Achtsamkeit, Dieter, und nicht vom Weg abbringen lassen. Ich nehme derlei Unbilden als Prüfung, ob es mir wirklich ernst ist. Und das ist es.

Herzlich - Dieter mit 38 :-h

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Freitag 5. September 2014, 20:51 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Dieter
Familyman hat geschrieben:
Interessant, dass Bac nicht nur grundruhig, sondern auch konzentrierter und leistungsfokussierter macht.
Die Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, oder anders gesagt, die subtile Verbesserung des kognitiven Denkens ist eine Auffälligkeit von Baclofen, welche mich seit langem schon beschäftigt. Ein kleines Geheimnis dieses Moleküls...?

Jedenfalls möchte ich Dir gegenüber wieder einmal meinen Respekt äussern. Bleibe eisern... und gönne Dir viele Freuden weit entfernt von Alkohol.

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Samstag 6. September 2014, 16:08 
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Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Lieber Moonriver,

eiserner denn je. Die einzige Gefahr lautet Euphorie, gepaart mit Selbstüberschätzung und mangelnder Wachsamkeit. Der Weg zu erkennen, wer man eigentlich ist, was man eigentlich will, welche Möglichkeiten sich neu auftun können und welche Richtung man einschlagen will, beginnt erst mit der Abstinenz. Ich stehe ganz am Anfang, aber es fühlt sich gut an.

Baclofen hilft dabei, nicht nur beim Erhalt der Abstinenz, sondern auch dabei, die Sinne zu schärfen. Sehr spannend, und ich weiß es ja längst. Früher oder später werden wir wohl auch mehr über die molekulare Wirkung wissen, lieber Moonriver. Schon deshalb wird Baclofen auf die Dauer nicht aufzuhalten sein.

Was mich betrifft, hat mir halt früher oder später immer so ein Störsender dazwischengefunkt und alles blieb, wie es immer schon war. Oder zumindest seit dem Beginn des Erwachsenseins. Ich erinnere mich an eine Traurigkeit, in der Kindheit und als Jugendlicher. Manchmal wollte ich ihr mit Selbstkasteiung begegnen, aber das hat nicht funktioniert. Alkohol bot dann eine viel angenehmere Entspannung. Dass aus Entspannung Erstarrung wurde, für so viele Jahre, habe ich erst sehr viel später bemerkt.

Herzlich - Dieter mit 39 :-h

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