STERN vom 31.07.2014: „Empört Euch !!!“

Heute ist der neue STERN am Kiosk erschienen, später werde ich mehr dazu schreiben.
Vorab: „Hierzulande sind die Ärzte viel zurückhaltender, und die Patienten empören sich
nicht laut genug“, klagt Cornelia Weigel.

LG Federico

Zuerst die gute Nachricht: Das Thema Baclofen ist in 2014 bereits zum zweiten mal
in der Publikumspresse. Das ist gut, aber ein bisschen mehr als knapp eine Seite hätte
ich mir schon erhofft.

Der Artikel beginnt mit einer Story die so natürlich nicht stimmt. Sylvie Imbert gründete
ein Forum das mittlerweile 8.000 Mitglieder hat, die Journalistin schreibt von einem Verein.
Aber das sind Kleinigkeiten, weiter geht es im Schnelldurchlauf (50 Zeilen) von Olivier Ameisen
bis Philippe Jaury. Die Diskussion um die „Anti-Alkohol-Pille“ sollte nach Meinung der Autorin
nun auch in Deutschland beginnen.

„Hierzulande sind die Ärzte viel zurückhaltender, und die Patienten empören sich nicht
laut genug“, klagt Cornelia Weigel, dem Forum besser als Jivaro bekannt. „Das Medikament
sollte auch in Deutschland für alle Patienten zur Verfügung stehen, die es einnehmen
möchten“, fordert sie.

20 Zeilen weiter werden der Chefarzt der bekannten Schlosspark-Klinik Berlin und
der Leiter einer unbedeutenden Studie an der Charité mit den Worten zitiert:
„Uns stehen bereits gut wirksame Medikamente zur Verfügung“ (Tom Bschor), und:
„In jedem Fall wird Baclofen auch bei Nachweis der Wirksamkeit nur ein weiterer Baustein
in der Therapie der Alkoholabhängigkeit sein“ sagt Cristian Müller von der Charité.

Der Artikel schließt mit der Aussicht auf baldige Klärung der Frage, ob Sylvie Imbert
einfach nur Glück hatte oder ob ihr Baclofen „tatsächlich“ geholfen hat. Die Ergebnisse
der derzeit laufenden Studien werden es bald zeigen, meint abschließend die Autorin
Astrid Viciano.

Dr. Astrid Viciano ist Ärztin und war Redakteurin bei FOCUS, DIE ZEIT und STERN.

Federico

Nachtrag:

Da das Thema vermutlich online nicht zur Verfügung stehen wird, gibt es bei Interesse
die Möglichkeit eines Online-Abos zum Preis von 2,99 € für eine Ausgabe.
Das ist deutlich günstiger als sich das Heft am Kiosk zu kaufen, dort kostet es 3,70 €.

LG Federico