Hallo rog,
gute Idee mit dem Einnahmeplan.
So sah meine Einnahme anfangs auch aus, 4x täglich im Abstand von 4 Stunden, bei mir 8.00, 12.00, 16.00, 20.00 Uhr und nachts eine Pause von 12.00 Stunden. Finden manche zu lang, ich meine @jivaro weist immer darauf hin, die nächtliche Pause nicht so lang zu machen. Aber für mich hats funktioniert. Ich habe mich immer per Handy erinnern lassen. Jetzt nehme ich nur noch 12,5 mg um 16.00 Uhr und 12,5 mg um 20.00 Uhr. Und beide vergesse ich oft. Daher stelle ich fest: keinerlei Abhängigkeit, ich muss ja auch nicht steigern, sondern im Gegenteil, je besser es funktioniert, desto weniger muss ich nehmen !!
Nun könnte man ja sagen, ist ja super. Medikament vergessen, also nicht mehr notwendig, lass es einfach weg. Hab ich versucht, über ein paar Tage. Aber das funktioniert für mich noch nicht. Ich bekomme kein schlimmes craving, noch nicht mal besondere Lust auf Alkohol, könnte ich ohne weiteres trinken, da sich Bier und Wein hier im Haus befinden, aber mein Körper meldet mir aus der tiefsten Tiefe, sozusagen aus der chemischen Ebene, halt, jetzt fehlt was, es beginnt eine innere Unruhe, ein ganz leises Flimmern. Und da will ich nix riskieren. Ich bin so froh, dass ich nun schon ein Jahr ohne Alkohol bin und in meinem Leben hat sich so vieles zum Positiven gewendet. da will ich im Moment keine Experiment machen. Ich nehme also, wenn ich es vergessen habe meine 25mg kurz vor dem Schlafen. Wofür auch immer, sag ich mal. Ich verspüre keinerlei negativen Wirkungen. Und die positive Wirkung ist, dass ich psychisch viel stabiler geworden bin und jetzt auch in meiner Therapie bei so schwierigen Punkten wie Gewalterfahrung und Mißhandlung in meiner Kindheit weiter komme und sich viele Knoten lösen. Meine Therapeutin schaut mit Staunen darauf und meint, dass der Effekt von Baclofen weit besser ist als es der eines ADs wäre. Z.T Spekulation, denn einen direkten Vergleich habe ich nicht. Allerdings ist es nicht allein der Effekt, dass ich nun schon 12 Monate keinen Alkohol mehr trinke. Denn ich hatte auch schon früher lange Trinkpausen, in denen ich Therapie gemacht habe, aber nicht vorwärts gekommen bin.
Ich bin mir ganz sicher, dass Baclofen eine reparierende Funktion, in meiner durch Gewalterfahrung in der Kindheit geschädigten Gehirnchemie hat. Es hilft mir effektiv zu heilen, ganz zu werden, Lücken in meinem Gehirn werden geschlossen. Ich merke es auch, ich kann besser denken, mich besser konzentrieren, mich besser erinnern. Auch an die schlimmen Dinge in der Kindheit kann ich mich wieder erinnern, und ich stelle fest, diese Dinge sind wirklich passiert, ich spinne nicht. Das sind für mich Schritte zur Heilung. Ich denke, dass das therapeutische Potential von Baclofen noch gar nicht ausreichend erkannt ist und dass, wenn es Therapeuten gebe, die solche Patienten wie die Engländerin, mit Alkohol, Depris,Angst usw. mit einer kombinierten Therapie aus Baclofen und Psychotherapie kompetent begleiten könnten, sie wahrscheinlich noch leben würde.
Meine Psychotherapeutin hat ebenfalls von Baclofen keine Ahnung, ich bin ihre erste Klientin, die es nimmt, sie schaut nur staunend zu, was in so kurzer Zeit möglich war. Auch meine Hausärztin hat keine Ahnung von Baclofen, sie ist nur so nett und verschreibt es und staunt ebenfalls. Alle meine Kenntnisse über Baclofen habe ich nur durch das Forum und ohne diese Begleitung und kompetente Beratung hier wäre es nicht möglich gewesen. Allerdings habe ich mich auch immer an die Empfehlungen hier gehalten und habe keine Alleingänge versucht. Vielleicht hatte die Engländerin nicht mal so ein Forum. Wer weiss, wie sie dosiert hat, oder was für Pillen das überhaupt waren. Mit der richtigen Begleitung würde sie wahrscheinlich noch leben.
sorry,ist ein bißchen lang geworden, geht mir halt gerade so im Kopf rum
LG und einen schönen Abend Betty
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