Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Suizid wegen Baclofen-Entzugserscheinungen
BeitragVerfasst: Dienstag 30. Juli 2013, 19:56 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
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@rog
@Betty
Zitat:
Bei jeder Einnahme fülle ich das Zettelchen aus.
Mache ich ebenso. Aufschreiben auf einen Zettel in der Küche... wie in alten Zeiten ;)
Sollte ich mal über den Tag etwas vergessen haben, was auch etwa vorkommt, dann gibt es über den Abend verteilt den Rest der Gesamtdosis. Ein rasches Einschlafen und Durchschlafen wie ein Stein sind mir dann sicher i-)

Von Abhängigkeit im Sinne einer Rausch-Suche oder eines erweiterten Bewusstseins kann überhaupt keine Rede sein. Eine gleichbleibende Dosierung hat auch immer dieselben erwünschten Wirkungen. Höchstens auf die Nebenwirkungen ergibt sich eine gewisse Toleranz. Zum Glück. Aber auch die haltet sich in Grenzen. 120mg lassen bei mir grüssen...

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Suizid wegen Baclofen-Entzugserscheinungen
BeitragVerfasst: Dienstag 30. Juli 2013, 20:44 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo rog,

gute Idee mit dem Einnahmeplan.

So sah meine Einnahme anfangs auch aus, 4x täglich im Abstand von 4 Stunden, bei mir 8.00, 12.00, 16.00, 20.00 Uhr und nachts eine Pause von 12.00 Stunden. Finden manche zu lang, ich meine @jivaro weist immer darauf hin, die nächtliche Pause nicht so lang zu machen. Aber für mich hats funktioniert. Ich habe mich immer per Handy erinnern lassen.
Jetzt nehme ich nur noch 12,5 mg um 16.00 Uhr und 12,5 mg um 20.00 Uhr. Und beide vergesse ich oft. Daher stelle ich fest: keinerlei Abhängigkeit, ich muss ja auch nicht steigern, sondern im Gegenteil, je besser es funktioniert, desto weniger muss ich nehmen !!

Nun könnte man ja sagen, ist ja super. Medikament vergessen, also nicht mehr notwendig, lass es einfach weg. Hab ich versucht, über ein paar Tage. Aber das funktioniert für mich noch nicht. Ich bekomme kein schlimmes craving, noch nicht mal besondere Lust auf Alkohol, könnte ich ohne weiteres trinken, da sich Bier und Wein hier im Haus befinden, aber mein Körper meldet mir aus der tiefsten Tiefe, sozusagen aus der chemischen Ebene, halt, jetzt fehlt was, es beginnt eine innere Unruhe, ein ganz leises Flimmern. Und da will ich nix riskieren. Ich bin so froh, dass ich nun schon ein Jahr ohne Alkohol bin und in meinem Leben hat sich so vieles zum Positiven gewendet. da will ich im Moment keine Experiment machen. Ich nehme also, wenn ich es vergessen habe meine 25mg kurz vor dem Schlafen. Wofür auch immer, sag ich mal. Ich verspüre keinerlei negativen Wirkungen. Und die positive Wirkung ist, dass ich psychisch viel stabiler geworden bin und jetzt auch in meiner Therapie bei so schwierigen Punkten wie Gewalterfahrung und Mißhandlung in meiner Kindheit weiter komme und sich viele Knoten lösen. Meine Therapeutin schaut mit Staunen darauf und meint, dass der Effekt von Baclofen weit besser ist als es der eines ADs wäre. Z.T Spekulation, denn einen direkten Vergleich habe ich nicht. Allerdings ist es nicht allein der Effekt, dass ich nun schon 12 Monate keinen Alkohol mehr trinke. Denn ich hatte auch schon früher lange Trinkpausen, in denen ich Therapie gemacht habe, aber nicht vorwärts gekommen bin.

Ich bin mir ganz sicher, dass Baclofen eine reparierende Funktion, in meiner durch Gewalterfahrung in der Kindheit geschädigten Gehirnchemie hat. Es hilft mir effektiv zu heilen, ganz zu werden, Lücken in meinem Gehirn werden geschlossen. Ich merke es auch, ich kann besser denken, mich besser konzentrieren, mich besser erinnern. Auch an die schlimmen Dinge in der Kindheit kann ich mich wieder erinnern, und ich stelle fest, diese Dinge sind wirklich passiert, ich spinne nicht. Das sind für mich Schritte zur Heilung. Ich denke, dass das therapeutische Potential von Baclofen noch gar nicht ausreichend erkannt ist und dass, wenn es Therapeuten gebe, die solche Patienten wie die Engländerin, mit Alkohol, Depris,Angst usw. mit einer kombinierten Therapie aus Baclofen und Psychotherapie kompetent begleiten könnten, sie wahrscheinlich noch leben würde.

Meine Psychotherapeutin hat ebenfalls von Baclofen keine Ahnung, ich bin ihre erste Klientin, die es nimmt, sie schaut nur staunend zu, was in so kurzer Zeit möglich war. Auch meine Hausärztin hat keine Ahnung von Baclofen, sie ist nur so nett und verschreibt es und staunt ebenfalls. Alle meine Kenntnisse über Baclofen habe ich nur durch das Forum und ohne diese Begleitung und kompetente Beratung hier wäre es nicht möglich gewesen. Allerdings habe ich mich auch immer an die Empfehlungen hier gehalten und habe keine Alleingänge versucht. Vielleicht hatte die Engländerin nicht mal so ein Forum. Wer weiss, wie sie dosiert hat, oder was für Pillen das überhaupt waren. Mit der richtigen Begleitung würde sie wahrscheinlich noch leben.

sorry,ist ein bißchen lang geworden, geht mir halt gerade so im Kopf rum

LG und einen schönen Abend
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Suizid wegen Baclofen-Entzugserscheinungen
BeitragVerfasst: Dienstag 30. Juli 2013, 23:39 
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Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Betty,

Dein Beitrag war gar nicht lange, sondern vor allem sehr aufschlussreich. Du bist ein Bilderbuchbeispiel für die Baclofen-Befürwortung. Ich finde, Du machst das genau richtig. Die heilende Reichweite von baclofen ist überdimensional :)

LG

rog


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 Betreff des Beitrags: Re: Suizid wegen Baclofen-Entzugserscheinungen
BeitragVerfasst: Dienstag 3. Juni 2014, 18:37 
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Registriert: Dienstag 20. August 2013, 19:58
Beiträge: 14
Ich finde das wirklich traurig, dass man sich heutzutage nicht mal das Leben nehmen kann, ohne dass im nachhinein alles auf irgendwelche mehr oder weniger fragwürdigen Substanzen zurückgeführt wird. Es muß offenbar für alles eine möglichst einfache Erklärung geben, und dann sollte noch ein großer Rundumschlag folgen, damit auch möglichst viele andere Menschen darunter leiden. Ich als Toter wäre da ziemlich stinke sauer. Also so richtig sauer.


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