Stufen

Rückblenden auf die damals erlebte neue "Realität", an eine Offenbarung der tiefen Zusammenhänge des Universums, des Lebens und Sein. Seither sehe ich die Welt anders, tiefer, direkter... in viel mehr Zusammenhängen. Farben sprechen zu mir in Gefühlen, Töne gehen direkt in die Seele, als wäre damals ein Filter ausgeschaltet worden. Niemals werde ich dies vergessen können...
Es ist nicht einfach ein Hochgefühl, nein, es ist die Vereinigung aller Gegensätze, anders gesagt, der existierenden Polarität jedes Winkels des Universums... der absolute Augenblick des Seins.

Ich glaube, das trägt zum Verständnis bei über dich, lieber Moonriver. Alle Achtung, dass du es uns zuMUTest. Es klingt nach einem Geschenk, tatsächlich - weil du damit umgehen kannst.

lg
Lisa

ps: Mir fallen zwei Namen dazu ein: Katie Byron und Eckhart Tolle. Beiden waren Zustände zuteil geworden, die ihr Leben von Grund auf verändert hatten. Kaum nachzuvollziehen für jemanden, der keine Reminiszenz dafür hat.

Danke für eure Antworten! Ich möchte chronologisch darauf eingehen.

@Federico
Zur Frage des halbvoll stehengelassenen Weinglases:

Kein Wunder, die Medien käuen das ewig gleiche Unheilbarkeitsdogma wieder.

Ja, genau. Und auch Baclofen hat in den meisten Köpfen bis heute daran nichts ändern können, leider...

@Nordlicht
Deine Zusammenfassung sowie die folgenden Sätze bringen das Ganze auf den Punkt:

Das Bild von der Abstinenz bzw. dem zwangsläufigen Kontrollverlust, sprich Untergang, andererseits, ist so tief verwurzelt, wie über Jahrhunderte hinweg das Bild von Himmel und Hölle.

Das war so eingängig, in seinem Absolutheitsanspruch so simpel formuliert, dass es selbst der dümmste Bauer im Mittelalter, des Lesens und Schreibens nicht mächtig, nachvollziehen konnte und so stark, dass es sein unheilvolles Wirken, über jegliche Grenzen der Vernunft hinweg, lange Zeit aufrecht erhalten konnte.

Ist es das was Du meinst?

Haargenau...!

Zum Erleben einer "erweiterten" Dimension:

Ich konnte diesen Zustand sehr genießen, es war eine andere Welt, innerhalb der mir vertrauten Welt, die sich da auftat, Filter, die uns sonst vor zu intensiven Sinneseindrücken schützen waren offenbar deutlich durchlässiger, es war ein fast schon mystisches Erlebnis.

Sehr schön beschrieben. Es kommt den "Flashbacks" sehr nahe. Ich versuche es manchmal mit der HDR-Fotografie zu vergleichen (HDR Fotografie ist das “Übereinanderlegen” von unterschiedlich belichteten Fotos ein und desselben Motivs. Durch Überbelichten treten Schatten hervor, durch Unterbelichten werden helle Stellen (z.B. der Himmel) besser erkennbar). Es führt zu fast surrealistisch anmutenden Aufnahmen. Im Grunde genommen zeigen sie uns eine vorhandene Realität, welche bei einem "normalen" Foto mit viel Licht und Schatten verlorengeht. Schatten sind schwarz, helle Stellen sind nur noch weiss überblendet. Das Auge kann dank seiner kontinuierlichen Anpassung an die Helligkeit beim anvisierten Punkt wesentlich mehr, eben auch annähernd "HDR".

Empfindest Du das von Dir geschilderte als Belastung oder als Bereicherung? Das würde mich nur interessieren.

Es ist eine Bereicherung, welche ich nicht vermissen möchte. Es ist ja nicht eine "künstliche" Welt des Rausches. Ich erachte es als eine andere Form der Wahrnehmung, eben mit weniger Filter... jedoch, und dies ist ein wichtiger Faktor: damit ist stets auch eine tiefere Verantwortung der Welt und schlussendlich dem Leben und dem Sein gegenüber verbunden.

@DonQ

Alles Mögliche kann IMHO zum erneuten Auftreten von LSD-Flashbacks aus längst vergangenen Zeiten führen. Baclofen, also ich meine das Medikament als solches, würde ich erst als letzte Ursache annehmen.

Dies unterstützt im Grunde genommen meine Ansicht. Eher tendiere ich darauf, dass Bac in einem indirekten Sinne dazu geführt hat, da es mich wieder näher zu mir selbst gebracht hat. Im Anfang der Therapie sprach ich immer von einem neuen Land und dass mein einst gegangener Pfad der Entwicklung wieder begehbar ist. Vielleicht auch, da es eine Form von Ängsten auflösen konnte. Das seinerzeitige Erlebnis machte mir damals Angst, da ich vieles nicht einreihen konnte und ich überschwemmt von Eindrücken war. Heute sehe ich es anders... und bin eigentlich glücklich darüber.

Liebe Grüsse
moonriver

Liebe Lisa

Soeben sehe ich Deinen Beitrag!

Es klingt nach einem Geschenk, tatsächlich -

Ja, Du hast recht. Ich kann es heute auch als Geschenk akzeptieren und entgegennehmen.
Danke für Deine Worte.

Einen schönen Sonntag (hier im Berner Mittelland nur blauer Himmel und Sonnenschein...)

Liebe Grüsse
moonriver

Lieber Moon,

ich habe es gestern schon gelesen.

Sind es "Flashbacks" oder übertönst Du die Stille der 30 Jahre? Übertönst Du die "Nichtakzeptanz"? Wie wäre es mit ein wenig mehr "leben"?

Schnall Dir die Gitarre um und mache Krach. Egal, ob er aufgrund der einen oder anderen Eingeschränktheit gut klingt. Fühle Dich mal wieder, nicht nur in der Vergangenheit.

Liebe Grüße

Kuni (mit einem Drückerl ..)

Lässt man einmal den Begriff „LSD-Flashback“ weg und ersetzt ihn durch „Erinnerung“,
stellt sich mir die Frage, war sie angenehm oder nicht. Ich kann bei LSD nicht mitreden, bei
Erinnerungen schon. Bei den meisten wird's mir warm um's Herz – einige verursachen
beklemmende Gefühle. In jedem Fall gehören sie zu mir.

LG Federico

Von LSD-Flashbacks war ja nicht unbedingt die Rede...
Der Begriff "Flashback" wird ja völlig unterschiedlich gebraucht. Der nahezu mythische "Echo-Rausch", der angeblich lange nach Rauschmittelkonsum auftreten (THC, LSD) und den Betroffenen unversehens ohne Konsum in einen Rauschzustand bringen soll ist die eine, die "Flashback"-Situtation, in der ein Auslöser wie Geruch, Geräusch oder eine bestimmte Situation eine traumatisierte Person schlagartig und vollständig realistisch in die traumatisierende Situation zurückversetzt, ist die andere Bedeutung.
Die neutral Wortwahl "Erinnerung" ist da sicher besser, wennnicht klar ist, was nun gemeint ist.

LG

Praxx

Vor langer Zeit, im Alter von 19, sind über 40 Jahre her, erlebte ich die Wirkung von LSD. Weiss jemand im Forum etwas von dieses Phänomen? Ist es wirklich möglich, dass Bac zum erneuten Auftreten von LSD-Flashbacks führen kann?

@praxx,

bei THC könnte ich mitreden, wenn ich jemals einen THC-Flashback erlebt hätte ...
so bleiben höchstens angenehme Erinnerungen im Zusammenhang mit Musik.

LG Federico

Liebe Kuni

Wie schon so oft hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen...

Ohne viele weitere Wort stelle ich hier 2 Bilder vom heutigen Vormittag ein.
Das "wiederbelebte" Instrument und die Impression eines Ausflugs in die Berge (für CH-Kenner im Berner-Oberland).

Liebe Grüsse
Moon

Dateianhänge

@moonriver

Ich nehme das obere Bild. Wobei mir das untere aber auch ausgesprochen gut gefällt... Ich glaube, ich nehme beide.

Schön zu sehen, moonriver....

LG - Nordlicht

@praxx
@Federico

Die neutral Wortwahl "Erinnerung" ist da sicher besser,

ich sehe es auch in diesem Sinne, wie ich es im Thread weiter oben beschrieben habe. Ich erlebe es ja nicht in einer traumatisierender Art. Eher bin ich überrascht davon...

Bac als "Katalysator", einen einmal gegangenen Weg weiter zu verfolgen. Ohne unnötige Zweifel an seiner Berechtigung...

LG
moonriver