
Freitag 2. Mai 2014, 21:20
Hallo Leute,
habe wegen Panikattaken und Angstzuständen 20mg Paroxat verschrieben bekommen. Meine Sucht/ Lust auf Alkohol brachte mich (an vielen Tagen bis) auf ca. 1l Rotwein am Abend.
Habe schon länger Lust/Drang/Bedürfnis/Sucht (vor 10 Jahren begann es, ausgelöst durch Depression wegen Tod/ Scheidung und und und) auf Alkohol, um deren entspannende Wirkung, ohne quälenden Gedanken etc. genießen zu können, schlafen zu können und sich relaxt zu fühlen.....
Nun bin ich hier auf diese Seite gestoßen, habe von dem Medikament erfahren und mir fest vorgenommen, beim nächsten Arztbesuch Baclofen zu fordern...um endlich von dem Alkohol wegzukommen. Bis jetzt ist noch nichts auf Arbeit aufgefallen, aber was noch schlimmer ist, ist mein schwindendes Selbstwertgefühl, meine mituntere Verachtung mir gegenüber....
ich hatte eine "bescheidene Kindheit", als Grund für alles, nein!: ich muss von der Sucht wegkommen....
Hat jemand Erfahrung mit dem Absetzen/ Ausschleifen von Paroxat und dem anschließendem Wechsel zu Baclofen?
Baclofen ist ja auch gegen Angstzustände, also brauche ich vielleicht meinem Arzt gar nicht all das erzählen, was ich hier euch schreibe?
Welche Nebenwirkungen hat Baclofen, neben der Müdigkeit?
Was passiert, wenn ich zu Baclofen Alkohol konsumiere?
LG
Cape
Samstag 3. Mai 2014, 00:21
Liebe/r CapeNidra
Ich kann dir zwar zu Baclofen statt Paroxat keinerlei Auskunft geben, möchte dich aber willkommen heissen und einladen, dich im Forum umzuhören, -lesen. Baclofen hat bei vielen eine angstlösende Wirkung - so auch bei mir. Ich habe es parallel zu zwei SSRI aufdosiert und hatte keinerlei Probleme damit, beide Schienen zu fahren. Erst jetzt, nach etwas 5 Monaten, reduziere ich langsam und vorsichtig beides. Sehr vorsichtig.
Ich fahre am besten damit, zu Ärzten so offen wie möglich zu sein. Schliesslich gehe ich ja davon aus, dem Arzt liegt im besten Sinne etwas daran, dass er mir helfen kann. Und dass wir dabei Partner sein sollten. Baclofen "hinten herum" (nicht böse gemeint) für Angst/Panik zu kriegen, ist unrealistisch: Es ist in dieser Anwendung in Deutschland nicht zugelassen (wie gegen Alkoholabhängigkeit ja auch nicht).
Wenn du einen Arzt hast, der dich kennt, wird er sich vermutlich auch schon Gedanken gemacht haben... und froh sein, wenn du selbst damit kommst. Ärzte, vor allem Allgemeinmediziner, haben unter ihren Patienten immer einen guten Teil Alkoholabhängige, also geh' mal davon aus, dass er grundsätzlich Erfahrung hat. Und wenn dich ein Arzt deswegen schief anguckt, dann suchst du dir einen anderen.
Baclofen zu FORDERN, ohne das Thema mögliche Sucht zuvor schon angesprochen zu haben, klingt für mich so gleich als Einstieg mit dem Arzt etwas forsch.
lg
Lisa
Samstag 3. Mai 2014, 06:00
Liebe(r) Cape,
herzlich willkommen in diesem Forum !
Lisa hat dir schon einige wichtige Hinweise gegeben.
Einschneidende Ereignisse wie Tod eines nahen Angehörigen, Scheidung etc, sind oft der Auslöser für eine Substanzabhängigkeit.
"Bis zu 1 Liter Rotwein am Abend" ist für Normalbürger viel, Abhängige konsumieren aber oft noch wesentlich mehr.
Mein Tipp, falls du mit Baclofen beginnen solltest :
Informiere dich vorher über die richtige Dosierung. Zu rasches Aufdosieren kann problematisch sein (ebenso wie zu rasches Abdosieren).
Und : Schmökere ruhig im Forum herum. Die "Suche"-Funktion (ganz oben) ist hier ganz nützlich. Federico, der Gründer dieses Forums, hat unter dem Begriff
Königsweg die wichtigsten Informationen zusammengestellt.
Daneben bietet das Forum jede Menge Erfahrungsberichte, Fakten, Wissenschaftliches, Besinnliches, Humoriges.....
Wenn du möchtest, erzähle ruhig ein bisschen mehr von dir.
Alles Gute und LG,
Werner
Samstag 3. Mai 2014, 08:40
Hi Cape,
Du kannst Baclofen gut mit Paroxat (gehört zur Gruppe der SSRIs) zusammen einnehmen, es gibt da keine Kontraindikation. Wichtig ist ein langsames Eindosieren von Baclofen. Schau Dich hier im Forum erstmal um.
Gegen Ängste und Sucht ist Baclofen das beste Medikment das ich kenne. Gleichwohl muss es jeder Mensch für sich austesten, Garantien können wir nicht bieten. Sollltest Du einen angstlösenden Effekt von Baclofen feststellen, kannst Du das Paroxat in aller Ruhe ausschleichen, oder Du merkst, dass Du von der Kombination profitierst.
Gib der miesen Vergangenheit keine Chance, dass Deine Gegenwart und Deine Zukunft ebenso mies sind/werden. Sucht ist keine Einbahnstrasse. Wichtig ist, dass Du bereit bist Dich zu verändern.
Viel Kraft, LG
jivaro
Samstag 3. Mai 2014, 10:09
jivaro hat geschrieben:Sucht ist keine Einbahnstrasse.
Wichtig ist, dass Du bereit bist Dich zu verändern.

Hallo Cape,
es besteht durchaus Anlass zu Hoffnung. Einen Aufwärtsknopf wirst Du
allerdings vergeblich suchen, Treppensteigen ist angesagt.
Das beginnt mit dem Arztbesuch und endet bestenfalls mit dem Ende von „Lust/Drang/Bedürfnis/Sucht“.
Baclofen vom Arzt zu fordern und ihm nichts von Dir und Deinen Beweggründen
zu erzählen, dürfte nicht zielführend sein. Bestenfalls verschreibt er Dir ein anderes
Medikament, das nicht unter „off-label-use“ fällt und in wenigen Tagen erhältlich
sein soll ...
In jedem Fall ist kompetente, psychosoziale Begleitung hilfreich und nur möglich,
wenn der Arzt so viel wie möglich über Dich erfährt. Wie lange nimmst Du eigentlich
Paroxat und wie hilfreich ist es?
LG Federico
Samstag 3. Mai 2014, 14:16
hallo Cape !
zunächst herzlich willkommen !
wie es bereits angeraten wurde, garnicht unbedingt Paroxat ausschleichen ; ( bzw. wie kommst Du damit zurecht ? ) - und wegen der Lust auf Rotwein das Baclofen parallel einnehmen .
leider bin auch ich sehr oft mit dem Talent der "Alles - Schwarz - Malerei " behaftet ...
...- wie geht es all den Anderen doch so gut ; ... - man hat sich da so reingemogelt ...
- ein Wunsch nach Veränderung , nach neuen Highlights muss her ...
lass ´ mal ein neues Highlight zu ... !!!
lieben Gruß, Ralf.
Samstag 3. Mai 2014, 16:14
Hallo Cape
Herzlich Willkommen im Forum!
Bac kann erstaunliche Wirkung bei quälenden Gedanken haben, welche meistens immer nur um denselben Mittelpunkt kreisen und fokussiert sind. Es kann Dich von dieser zermürbenden Umlaufbahn befreien. Darum versuche es, anfänglich als Parallelmedikamentation mit evtl. Ausschleichen des AD, damit Du es selber beurteilen kannst!
Verlieren kannst Du nichts dabei...
LG
moonriver
Sonntag 4. Mai 2014, 16:43
moonriver hat geschrieben:Darum versuche es, anfänglich als Parallelmedikamentation mit evtl. Ausschleichen des AD, damit Du es selber beurteilen kannst!
Aber bitte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt !!!
Sonntag 4. Mai 2014, 19:52
Liebe Antworter,
ich danke euch allen für die hilfreichen, aufbauenden Worte.
Am 15. diesen Monats, also bald, habe ich einen Termin und möchte/will/muss/werde Bac OHNE Halbwahrheiten von meinem Psy fordern.
@RALF: komme ganz gut mit Paroxat zurecht, nur das "Dicker-werden" trotz bewußter Ernährung (haha). Den Alk habe ich vorher auch schon regelmäßig konsumiert und konnte mein Gewicht gut halten....
@federico, Werner: Den Königsweg habe ich schon intensiv "studiert",
ich möchte ja zu meinem Arzt gehen und etwas "mitreden" können....
@Lisa: danke auch dir für deine aufbauenden und in keiner Weise von mir böse aufgenommenen Worte. Ehrlichkeit ist (meist) auch ein Königsweg! ;-)
So,

nun wünsche ich einen guten Start in die nächste Woche und alles Gute!!!
Bis bald!
Cape (weiblich ;-))
Donnerstag 15. Mai 2014, 21:31
Liebe Forenmitglieder,
heute war mein Termin bei meiner Psy.

...ich war ehrlich, hab nicht gelogen....
meine psyc. wollte mir Baclofen nicht geben. sie hat mir eine Suchttherapie angeboten!
Und nun habe ich EDRONAX verschrieben bekommen.
Sie glaubt nicht, was hier geschrieben wird....
hab mir das einfacher vorgestellt!
Was hab ich jetzt verschrieben bekommen? Hat jemand Erfahrungen damit!
LG
Cape
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