Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Sonntag 20. April 2014, 21:34 
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kuni hat geschrieben:
Und nun - Hals über Kopf verliebt, glücklich.
@Kuni,
etwas besseres konnte nicht passieren :-bd

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Sonntag 20. April 2014, 22:01 
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@Kuni,
etwas besseres konnte nicht passieren :-bd

LG Federico


Nein, wirklich nicht. Ich hätte es aber vor Baclofen nicht zugelassen. Natürlich auch wegen der Alkoholproblematik, wer geht schon abens aus dem Haus, wenn er sich tagsüber seelig gesoffen hat?! Aber auch dem Alkohol, dieser Sucht, liegt eine Problematik zugrunde.

Liebe Grüße
kuni

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Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.
(Friedrich Nietzsche)


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Sonntag 20. April 2014, 22:32 
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Zitat:
Leben mit Baclofen, so mein Fazit, schließt Emotionalität und Sehnsucht nicht aus.

Natürlich nicht. Es wird immer klarer: Wir scheinen nicht alle von der gleichen Sehnsucht zu sprechen.

Meine Sehnsüchte hielten mich davon ab, zu leben und schätzen zu können, was ist.
Wenn ich dann mal, ... wenn dies nicht mehr oder jenes endlich... Könnte ich doch nur! Wie sonst hätte ich mich in Verliebtheiten gestürzt, die meine Ehe gefährdeten, wenn nicht um der Sehnsucht willen, begehren zu können, was unmöglich war. Wie hatte ich mir zwischen Arbeit und drei Kindern Freiraum gewünscht! Wie wäre ich gern studieren gegangen! Meine Sehnsucht richtete sich konstant auf das, was gerade unmöglich war - sozusagen als erstes Auswahlkriterium. Stattdessen bediente ich die hausgemachte Unglücklichkeit mit Alkohol und rechtfertigte es, wenn es arg kam, romantisierend mit "Ich bin ein sehnsüchtiger Mensch".

Meine Freiheit von Sehnsüchten als Selbstzweck, die per se unerfüllbar bleiben müssen, um ihren Zweck zu erfüllen, ist ein Grund zu grosser Freude (= Emotion). Auch ich gehe mit einem Lächeln durch den Tag.

Erinnerst du dich, kuni, ganz zu Beginn? Du hattest mich gefragt, was ich mir von der Baclofen-Behandlung verspreche. "ruhe, frieden, normalität (ich glaube, mein grösster wunsch ist, einfach normal zu sein)" Ziel erreicht; grosses Glück (=Emotion).

Ich freue mich mit dir, kuni! Danke für das Ostergeschenk.

lg
Lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 21. April 2014, 09:08 
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Liebe Kuni – Ich freue mich mit Dir!! Gibt es etwas vergleichbar schöneres, emotionaleres, als sich frisch zu verlieben? Ich wünsche Dir, dass dieses Gefühl Dich noch lange trägt.

Liebe Lisa

Sehnsucht ist für mich nicht negativ besetzt. Sie ist ein Motor, sie setzt Energien frei. Neben Liebe und Hass die stärkste Emotion, die ich kenne.

Unerfüllte Sehnsucht hingegen hat mich immer wieder in eine Abwärtsspirale gebracht. Ursache war m.E. eine emotionale Blockade. Ich hatte keinen Zugang zu mir. Emotionen haben bei mir einerseits diffuse Ängste erzeugt, anderseits ein Hochgefühl. Beides habe ich dann sowohl im positiven wie auch im negativen Sinne mit Alkohol begleitet.

Seit dem ich Gefühle zulassen kann, mich spüren kann, geht es Aufwärts.

Zitat aus meinem neuen Blogeintrag:
Volker (Blog) hat geschrieben:
„Das emotionale Bewusstsein definiere ich als „wie gut kenne ich meine Gefühle?“ Was freut mich, was kränkt mich und warum? Was kann ich zulassen und was nicht? Wie kann ich mein emotionales Bewusstsein verändern?“


Mit dieser Veränderung hat sich auch die Sehnsucht verändert. Sie hat Formen, Farben und fühlt sich „richtig“ an.
Lisa hat geschrieben:
Meine Sehnsüchte hielten mich davon ab, zu leben und schätzen zu können, was ist.
Wenn ich dann mal, ... wenn dies nicht mehr oder jenes endlich... Könnte ich doch nur! Wie sonst hätte ich mich in Verliebtheiten gestürzt, die meine Ehe gefährdeten, wenn nicht um der Sehnsucht willen, begehren zu können, was unmöglich war. Wie hatte ich mir zwischen Arbeit und drei Kindern Freiraum gewünscht! Wie wäre ich gern studieren gegangen! Meine Sehnsucht richtete sich konstant auf das, was gerade unmöglich war - sozusagen als erstes Auswahlkriterium. Stattdessen bediente ich die hausgemachte Unglücklichkeit mit Alkohol und rechtfertigte es, wenn es arg kam, romantisierend mit "Ich bin ein sehnsüchtiger Mensch".


Warum unerfüllt? War es nicht Dein emotionales Ungleichgewicht, dass diese Handlungen nicht „konsequente Folge“ Deines Lebens waren?

Aus Beziehungskonstrukten ausbrechen hat doch etwas mit der Beziehung zu tun. Begehren ist doch nur dann unmöglich, wenn ich an alten Zöpfen festhänge, wenn ich mein altes Leben nicht aufgeben möchte. Den Freiraum schaffst Du Dir selber. Er hängt nicht von Mann und Kindern ab. Und Studieren kannst Du immer noch. Ich tue es gerade. Seit Montag bin ich Student der Psychologie an der Fernuni Hagen.
Ich sage dass als jemand, dem es genauso erging. Alles schien mir unmöglich – alles war unerreichbar – nur der Alkohol nicht – der war immer ganz nah.

So, doch wieder etwas länger geworden.

Wünsche allen einen schönen Ostermontag.

Liebe Grüße Volker


P.S. @ Lisa. Ich habe durch das Buch von Babara Sher: „Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast“ ganz neue Ansätze für mein Scannertum bekommen. Absolut lesenswert!!

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„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 21. April 2014, 10:07 
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Registriert: Mittwoch 20. Juli 2011, 17:25
Beiträge: 111
@lisa du hast geschrieben:

Meine Sehnsüchte hielten mich davon ab, zu leben und schätzen zu können, was ist.
Wenn ich dann mal, ... wenn dies nicht mehr oder jenes endlich... Könnte ich doch nur! Wie sonst hätte ich mich in Verliebtheiten gestürzt, die meine Ehe gefährdeten, wenn nicht um der Sehnsucht willen, begehren zu können, was unmöglich war. Wie hatte ich mir zwischen Arbeit und drei Kindern Freiraum gewünscht! Wie wäre ich gern studieren gegangen! Meine Sehnsucht richtete sich konstant auf das, was gerade unmöglich war - sozusagen als erstes Auswahlkriterium. Stattdessen bediente ich die hausgemachte Unglücklichkeit mit Alkohol und rechtfertigte es, wenn es arg kam, romantisierend mit "Ich bin ein sehnsüchtiger Mensch".

Genau wie ich, liebe lisa, würde ich meine Sehnsucht beschreiben (wenn ich mich so poetisch ausdrücken könnte - auch eine unerfüllte Sehrsucht von mir-)

In einem älteren Beitrag habe ich beschrieben, wie betroffen ich war als ich in der LZT einen Mann getroffen habe, der nach 9 Jahren Abstinenz wieder rückfällig wurde. Als ich ihn fragte, wie das sein kann, sagte er zu mir: "Diese Sehnsucht nach Alkohol hat mich 9 Jahre immer begleitet und ich habe immer gewußt, dass ich ihr eines Tages nachgeben werde."

Damals - vor 30 Jahren - konnte ich nichts damit anfangen. heute weiß ich, was er gemeint hat. Auch mich hat nach 14 Jahren Abstinenz diese Sehnsucht eingeholt. Nach 3 Jahren Bac lerne ich allmählich, mich von solchen unerfüllbaren Sehnsüchten zu verabschieden, merke aber, dass meine Emotionen und meine Empathie nachgelassen haben und ich zweifle, ob das gut und richtig für mich ist. Von meiner Familie und Freunden werden gerade diese Eigenschaften an mir so geschätzt, sie haben mich aber auch manchmal sehr belastet.

Ich wünsche mir auch, mit einem Lächeln durch den Tag zu gehen und nur die wichtigen Dinge des Lebens zu leben.

Liebe Grüße aus Franken

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Die mich suchen, finden mich.

Die Bibel: Sprüche 8,17


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 21. April 2014, 10:46 
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Beiträge: 111
@lisa

da hat sich doch gleich am Anfang ein Fehler eingeschlichen, es muss natürlich heißen: genau wie DU, liebe lisa und nicht Sehrsucht sondern Sehnsucht!

LG
elfie

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 21. April 2014, 11:01 
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@lisa
lisa64 hat geschrieben:
Wir scheinen nicht alle von der gleichen Sehnsucht zu sprechen.
Ich gehe davon aus, dass es da Nuancen gibt... wie ich schon geschrieben haben, bedeutet Sehnsucht für mich den Drang zu suchen. Seien es die Geheimnisse des Universums, meine Aufgaben in diesem Leben, die Seele in den Augen anderer Menschen, alle die Wunder um und in uns zu entdecken. Solange ich denken kann, bin ich ständig auf der Suche. Auch jetzt noch, da ich doch den Zenith des Lebens schon um einiges überschritten habe, mich gewissermassen schon auf dem "Heimweg" befinde. Aber neue Welten zu entdecken bleibt mein Antrieb zum Leben.
Leider hat mich die "Entdeckung" vor einigen Jahren, mit Alkohol die Kreativität, das Erleben steigern zu wollen, in eine Abhängigkeit gebracht... darum trenne auch ich die Begriffe Stoff-Abhängigkeit und Sucht. Sonst gäbe es ja keine stoffunabhängigen Süchte...

@kuni
kuni hat geschrieben:
Dieses getragene Gefühl kommt nicht durch die Verliebtheit, sondern es war schon davor da ... hat dies erst möglich gemacht.
Die Liebe im Herzen geht der Verliebtheit stets voraus...
Liebe Kuni, ich freue mich von Herzen für Dich!

@elfie
frieda hat geschrieben:
Nach 3 Jahren Bac lerne ich allmählich, mich von solchen unerfüllbaren Sehnsüchten zu verabschieden, merke aber, dass meine Emotionen und meine Empathie nachgelassen haben und ich zweifle, ob das gut und richtig für mich ist.
Dies ist (auch mit 3 Jahren Bac-Therapie) ein grosses Thema, welches mich auch beschäftigt. So spüre ich auch eine gewisse Form von innerer "Verflachung". Darüber später mehr in meinem Thread. Dies ist nicht zu verwechseln mit der "Grundruhe", welche positive Aspekte hat.
Dies ist auch der Grund des Abdosierungs-Versuches vor 2 Monaten, welchen ich panikartig abgebrochen habe...

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 21. April 2014, 12:20 
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Schönes Thema, ich glaube da tragen einige ein ungeöffnetes Päckchen mit sich herum.
Der gefühlte Verlust an Empathie und emotionaler Erregungsfähigkeit, ist vielleicht auf die
gesteigerte Wahrnehmung dieser Gefühle, in den ersten Monaten der Bactherapie
zurückzuführen. Und ganz besonders davor.

Ganz besonders gibt mir eine Aussage zu denken.
Frieda hat geschrieben:
Von meiner Familie und Freunden werden gerade diese Eigenschaften an mir so geschätzt,
sie haben mich aber auch manchmal sehr belastet.
@Frieda, kann es sein, dass es an einer im Vergleich zum Durchschnitt übersteigerten Empathie
und Emotionalität liegen kann, die wir mit Alkohol versucht haben im Zaum zu halten?

Denk ich an mich, weiß ich wie sehr ich an Weltschmerz (nicht nur an dem) gelitten habe.
Einige unter uns beschäftigen sich (deshalb?) mit HSP, ich gestehe, kurz bin ich auch dieser
Versuchung unterlegen.

Im Gegensatz zu früher (zu den nassen Zeiten) leide ich heute nicht mehr unter „gesteigerten
Emotionen“. Ich kann herzhaft lachen, ich kann auch Tränen vergießen, nur im Gegensatz zu
früher, lache ich heute mehr über mich selbst. Traurigkeit empfinde ich heute ehrlicher und
nachvollziehbarer – über mich selbst vergieße ich schon lange keine Tränen mehr.

Ich empfinde auch diese Entwicklung als Schritt hin, zu einer gewissen Normalität.
Kann sein, dass ich von aussen deshalb anders, nicht mehr so sensibel wahrgenommen werde.
Und passend zu Ostern, ich habe mich nie als Nachfolger von Jesu gesehen und feiere
lieber meine ganz private Wiederauferstehung.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Montag 21. April 2014, 12:59 
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Wohnort: Moers
Lieber F.,

erst seit dem ich mit dem Thema HSP (oder HSM) und dem Phänomen Scanner auseinandergesetzt habe, habe ich emotionale Schleusen öffnen können. Der Weg zum eigenen Verständnis war ein Weg zu mir. Baclofen gibt mir die Grundlage, die Grundruhe, dies so annehmen zu können.

Federico hat geschrieben:
Im Gegensatz zu früher (zu den nassen Zeiten) leide ich heute nicht mehr unter „gesteigerten Emotionen“. Ich kann herzhaft lachen, ich kann auch Tränen vergießen, nur im Gegensatz zu früher, lache ich heute mehr über mich selbst. Traurigkeit empfinde ich heute ehrlicher und nachvollziehbarer – über mich selbst vergieße ich schon lange keine Tränen mehr.


Ich nenne dies einen gesunden Heilungsprozess.

Normalität ist eine nicht normierbare Betrachtungsweise. Sie ist individuell und für jeden anders. Für s.g. „normale Mitmenschen“ kann ich damit leben, anders zu sein nein besser: Anders sein zu dürfen.

Zum Schluss noch ein Buchtipp:

Bronnie Ware
5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen
Einsichten, die Ihr Leben verändern werden

Es war das emotionalste, wärmste, lebensbejahendste Buch, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Alle 20 Seiten habe ich vor Glück oder Trauer weinen müssen.

Liebe Grüße Volker

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 Betreff des Beitrags: u
BeitragVerfasst: Montag 21. April 2014, 16:42 
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@Volker: erstmal danke für deine Buchtipps!

Zitat:
Aus Beziehungskonstrukten ausbrechen hat doch etwas mit der Beziehung zu tun. Begehren ist doch nur dann unmöglich, wenn ich an alten Zöpfen festhänge, wenn ich mein altes Leben nicht aufgeben möchte. Den Freiraum schaffst Du Dir selber. Er hängt nicht von Mann und Kindern ab. Und Studieren kannst Du immer noch.

Klingt, als gingest du davon aus, dass ich resigniert hätte? Weit daneben - im Gegenteil: In der Zwischenzeit habe ich akzeptiert, dass ich ganz schön doof agierte damals. Meine Beispiele stammen aus einer Vergangenheit, von der ich mich gerade mit Siebenmeilenstiefeln entferne. Ich brauche schon bald ein Fernrohr dazu... Der Blick durch das Fernrohr sieht heute:

Es waren selbstgemachte Illusionen; die Umstände, das Umfeld, waren "gegen mich" und meine Wünsche, sonst hätte ich sofort... es war halt... Quatsch. Ich selbst schuf mir eine Sehnsucht und hielt sie am schwelen, um mich darüber wegzutäuschen, dass ich die Veränderungen nicht inklusive aller Konsequenzen wollte und/oder den Mut zur Veränderung gar nicht hatte. Die Sehnsüchte zu hätscheln und romantisch zu verbrämen erlaubte mir scheinbar, Entscheidungen hinauszuzögern, die ich bereits gefällt hatte und die entsprechenden Konsequenzen nicht tragen zu müssen. Bin nicht stolz darauf. Ja, eigentlich eine Langeweilerin, der Beziehungskonstanz wichtig ist, die am "alten Zopf" (welch hässliche Bewertung für eine jahrelange Gefährtschaft) hängt, die Wert auf ein intaktes Elternhaus für die Kinder legt, der die Dreifachbelastung Kinder-Studium-Geldmangel schlicht zu viel wäre, die Angst vor Veränderungen hat. Das sind die Fakten - passten aber hinten und vorn nicht in mein Selbstbild.
(Aber eben..., was soll man machen, ich bin halt eine Waage, die haben bekannterweise Entscheidungsprobleme ablach aber auch.)

A propos Studium: Seit rund zwei Jahren wäre es möglich, finanziell und zeitlich. Was denkst du, wie schnell sich auch diese Sehnsucht verdünnisierte, als sie erfüllbar wurde? Nicht, weil ich resigniert hätte und mich zu alt, zu doof oder sonstwas finde, sondern weil der Wunsch bei genauer Betrachtung heute keine Grundlage mehr hat und ich ehrlich genug bin, die Konsequenzen nicht tragen zu wollen. Den ganzen Aufwand wofür? Lernen, um Prüfungen zu bestehen, um einen Bachelor-Schein zu kriegen? Meine Rentenhöhe weiter gefährden? Ne, ehrlich, lieber wühle ich mich selbst durch genau das, was mich interessiert und geniesse meine Narrenfreiheit. Zugang dazu habe ich jederzeit über viele unterschiedliche Quellen und Menschen. Passt. Ich Langeweilerin.

Oder was noch besser passt: Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst - du könntest es kriegen.

lg
Lisa

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