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Schlafstörungen

Dienstag 8. April 2014, 12:42

Bin gerade auf eine bemerkenswerte Seite gestoßen:
www.schlafgestoert.de
Ein Informationsangebot zu medikamentösen/ nichtmedikamentösen Therapiemöglichkeiten und Selbsthilfe für alle, die mit Schlafstörungen/ Schlafmedizin zu tun haben.
Das Thema "Schlaf" wird hier sehr umfassend und kompetent behandelt. Für mich besonders interessant die Aufführung aller chemischen Mittel, deren Vergleich, Vor- und Nachteile ... sowie die Möglichkeiten ohne Chemie.
Sehr empfehlenswert für alle, die sich um ihren Schlaf kümmern wollen oder müssen.

LG Tom

Re: Schlafstörungen

Mittwoch 9. April 2014, 09:53

Ein Zitat aus o.g. Website bestätigt, was ich schon immer bei mir vermutet habe:

"Alkoholabhängigkeit: Chronischer Alkoholkonsum im Sinne von Alkoholismus bewirkt fast immer Ein- und Durchschlafstörungen. Die Gehirntätigkeit im Schlaf (das EEG) wird durch chronischen Alkoholismus erheblich verändert. Auch nach dem völligen Verzicht auf Alkohol bleibt diese Veränderung und mit ihr die Schlafstörung wie eine "Narbe" oft jahrelang noch bestehen."

"Alkohol: Alkohol gilt zwar als das "älteste Schlafmittel" der Welt, aber die wenigsten Menschen (auch viele Hausärzte) wissen, dass Alkohol zwar das Einschlafen erleichtert, das Durchschlafen aber erschwert:
Sowohl einmaliger als auch regelmäßiger Alkoholkonsum am Abend kann daher -selbst wenn es sich um geringe Mengen handelt - Ursache von Durchschlafstörungen sein.
Ursache: Alkohol wirkt sich auf die Balance unseres vegetativen Nervensystems aus. Zunächst wird durch Alkohol der sog. Parasympathikus (für Erholung & Verdauung zuständig) angeregt und gleichzeitig der sog. Sympathikus (für Arbeit/Aktivität zuständig) unterdrückt. Als Folge fühlt man sich wohlig entspannt und kommt leichter in den Schlaf.
Nach ca. 3 Stunden ist der Alkohol im Körper abgebaut und es tritt ein "Entzugseffekt" auf: Die vegetative Balance schlägt in ihr Gegenteil um: der Sympathikus wird plötzlich aktiv, der Parasympathikus wird unterdrückt. Typische Folgen: abruptes Aufwachen in der zweiten Nachthälfte, Unruhe, Schwitzen, trockener Mund, Herzklopfen.
Die sympathische Aktivierung aufgrund des Alkoholabbaus kann bis zu 3 Stunden anhalten. Sie ist besonders deswegen für den Schlaf verhängnisvoll, da sie erst in der zweiten Nachthälfte einsetzt, wenn ohnehin schon der Schlafdruck weitgehend abgebaut ist und der Körper durch den Anstieg der Körpertemperatur und durch Ausschüttung von Stresshormonen (Cortisol) sich beginnt, wieder auf den Tag vorzubereiten.

Weitere Nachteile von Alkohol:
•Verminderung/Unterdrückung des REM-Schlafes (Traumschlaf) in der ersten Nachthälfte
•Zunahme des REM-Schlafes (REM-Rebound, unruhige Träume) in der zweiten Nachthälfte
•Beeinträchtigung der Atmung im Schlaf. Häufigkeit und Dauer von Atempausen verdoppelt sich."

Re: Schlafstörungen

Mittwoch 9. April 2014, 11:12

@Tom,

deshalb ist Baclofen so erfolgreich und die UAW Müdigkeit eigentlich ein Segen.
Es dürfte hinlänglich bekannt sein, wie sich erholsamer und ausreichender Schlaf auf
die dringend benötigte Trinkpause auswirkt.

Interessant auch die Erfahrung, selbst bei geringen Mengen Alkohol, nach einer längeren
Abstinenz. Buchstäblich wird man mit Alkohol um den Schlaf gebracht, er wird kürzer und
der Erholungsfaktor ist verringert. Wer das nicht weiß oder falsch interpretiert, landet nach
einem einmaligen Trinkereignis (Slip), ganz schnell im Rückfall (Relaps).

Voraussichtlich wird Nalmefen gegen Ende des Jahres zugelassen. Neben anderen
(Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen und Entzündung des Nasen-Rachenraums),
zählen Schlafstörungen zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen. Allein aus diesem
Grund wäre das Medikament für mich inakzeptabel.

LG Federico
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