Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Freitag 10. Januar 2014, 13:29 
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#:-s
Grosse Freude und Erleichterung:
Mein jüngster Sohn wurde heute definitiv als untauglich für den Militärdienst erklärt.
:yahoo:
Ein Sturmgewehr weniger im Haus...
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Freitag 10. Januar 2014, 15:38 
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@Alle,

Lisa hat auf den Baclofenrechner hingewiesen diese Excel-Datei findet man hier
all you need Keine Frage, dieses Tool ist geradezu genial.

Man kann anscheinend gar nicht oft genug darauf hinweisen :D

Das mit dem Sturmgewehr sollte man vielleicht erkären. In der Schweiz bekommt jeder,
der seinen Wehrdienst abgeleistet hat, sein eigenes Sturmgewehr mit nach Hause.
Das spart bei einer Mobilmachung enorm viel Zeit ein und fördert zudem die eidgenössische Waffenindustrie.

LG Frieder

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Freitag 10. Januar 2014, 19:14 
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... und die Feinmotorik: das Ding muss wöchentlich einmal auseinandergenommen, gereinigt und wieder zusammengesetzt werden...

:ymtongue:

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Freitag 10. Januar 2014, 19:31 
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@Lisa,

ja schon klar und die besten schaffen das mit 2,8 Promille –
bei völliger Dunkelheit ...

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Januar 2014, 21:50 
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Zuerst ein Anekdötchen: die Glühbirne der Halogenleuchte gab heute ihren Geist auf und ich fand keinen Ersatz zuhause. Fragte meinen Mann, als er heimkam: Haben wir noch ein "Birli" (Birnchen)? Das brachte ihn komischerweise aus der Fassung und er antwortete nach einer Pause mit Nachdruck: Nein, haben wir nicht. Er hatte "Bierli" (Bierchen) verstanden, und der Film in seinem Kopfkino lief schon wieder ab.

Und noch mehr zu Bier: Nachdem am Wochenende aus anderen Gründen zeitweise der Haussegen schief hing, kam gestern auch noch der Bürosegen in Schieflage. Ich fühlte mich unfair behandelt, manipulative Spielchen und Doppelbotschaften, mühsam, ärgerlich und frustrierend. Es beschäftigte mich auf dem Heimweg und als ich an "meiner" Tanke vorbeifuhr, stellte ich mir bewusst die Gretchenfrage: Möchtest du jetzt ein Bier? "Nö, danke." Ich drehte und wendete es, rief mir in Erinnerung, wie die Wirkung wäre, wie ich aufatmen würde nach dem ersten grossen Schluck - doch nein, schlicht und ergreifend: keine Lust, mein Bauch sagte nein.

Ich finde das unglaublich.

lg
Lisa
etwas mehr als 6 Wochen ohne Alkohol / 75 mg Baclofen

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Dienstag 14. Januar 2014, 23:05 
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@Lisa

Ich gratuliere Dir zu den ersten 6 Wochen! :YMAPPLAUSE:
Weitere werden folgen...
lisa64 hat geschrieben:
Ich finde das unglaublich.
Gebe Dir Recht. Diese Wirkung ist mit der Ratio allein nur schwer fassbar. Einfach akzeptieren und geniessen.

LG
moonriver

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(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Januar 2014, 02:38 
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Lisa hat geschrieben:
"Nö, danke." Ich drehte und wendete es,

Gut, dass Du nur „es“ gewendet hast, nicht das Fahrzeug.
So ist es bedeutend leichter in der Spur zu zu bleiben ... in the right direction !


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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Januar 2014, 21:22 
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@alle

Heute vor zwei Monaten habe ich angefangen, Baclofen zu nehmen. Ich übe gerade herum am Dosierungssprung 75 auf 87.25 mg, der mir wieder etwas Mühe macht, ich werde ihn wohl besser halbieren. Die letzten Bierdosen leerte ich in Gesellschaft der Minibar in einem Hotelzimmer in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember. Seither is feddich. Einige kurze Tage Entzug, der mit Baclofen leicht zu bewältigen war. Und danach zufrieden, unangestrengt - ein "Ausbund von Ausgeglichenheit" wie es mein Partner mit einem Augenzwinkern kürzlich nannte.

Die Diskussionen mit Annie haben mir erneut vor Augen geführt, wie entlastend es ist, das Damoklesschwert "lebenslange Abstinenz" los zu sein. Und dennoch ist es nicht meine Absicht, weiter zu trinken. Ich habe mich noch in keiner früheren Abstinenzphase so frei gefühlt. Hadern war gestern, als es innerlich nach Alkohol schrie, sobald ein Trigger auftauchte. Heute nehme ich die Trigger nur noch selten überhaupt wahr.

Heute war ich beim Psychiater, der die Verschreibung macht. Er lässt mir absolut freie Hand bei der Dosierung, wir sahen uns nur nach einem und jetzt nach zwei Monaten. Er ist interessiert, hört genau zu und - freut sich sichtlich! Beim Abschied meinte er so: "Wäre spannend, ob das bei anderen auch so gut wirkt." Ich dachte "Mensch, mach dich doch schlau!" - beliess es aber bei einem lakonischen "Es gibt mehrere Studien aus Frankreich, schauen Sie in die Foren."

Letzte Nacht fand ich eine Publikation zu Neurowissenschaften und Sucht, herausgegeben von der Schweiz. Gesellschaft für Suchtmedizin, die notabene über Baclofen nichts anzubieten hat. (Welche Überraschung...)

Obwohl die Publikation aus dem Jahr 2009 in heutigen Zeiten bereits zu den Historika gehört, finde ich sie gar nicht so schlecht:

http://www.ssam.ch/SSAM/sites/default/files/Neurowissenschaften_und_Sucht_100401.pdf

Vor allem ein Punkt war mir neu:
Zitat:
Neben ihrer spezifischen Einwirkung auf das Gehirn ist sämtlichen Suchtmitteln ein Merkmal gemeinsam: Sie haben alle eine erhöhte Dopaminausschüttung im Belohungssystem zur Folge. Dies bedeutet, dass bei ihrer Einnahme ein starkes Lernsignal entsteht, das einen erneuten Konsum fördert. Während die Dopaminkonzentration in der Regel nur dann ansteigt, wenn das Verhalten eine positive und vor allem überraschende Konsequenz hat, führt jede Substanzzufuhr unweigerlich zu einer Steigerung der Dopaminfreisetzung.


D.h. mit Alkohol wird jeder Tag zum Partytag!

Ich möchte noch euch allen danken, die mir in den vergangenen Tagen so spontan eure Wertschätzung ausgedrückt habt. :ymsmug: Hat mich sehr gefreut.

lg
Lisa

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Januar 2014, 23:12 
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Liebe Lisa
lisa64 hat geschrieben:
Und dennoch ist es nicht meine Absicht, weiter zu trinken. Ich habe mich noch in keiner früheren Abstinenzphase so frei gefühlt. Hadern war gestern, als es innerlich nach Alkohol schrie, sobald ein Trigger auftauchte. Heute nehme ich die Trigger nur noch selten überhaupt wahr.
Genau dies ist der springende Punkt! Und genau auf diesem Punkt springe ich noch nach fast 3 Jahren... :huepf: Es bleibt alles offen, man hat selber die Macht darüber. Auch, ob man vielleicht wieder mal ein Glas zum Anstossen... oder überhaupt nicht mehr...
Man fühlt sich irgendwie befreit von der Sucht und nimmt zunehmend wieder die Kraft der Eigenverantwortung wahr. Und ist somit kein Spielball mehr des Geschehens.

Ich könnte mir heute vorstellen "Genug" zu sagen, bevor der Film reisst... dennoch lasse ich diese Tat für heute offen.

LG
moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa
BeitragVerfasst: Sonntag 26. Januar 2014, 16:17 
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@delle: Was so ein einzelner Satz alles bewirken kann!

Zitat:
delle54 hat geschrieben:
... hat ein Therapeut zu mir wörtlich gesagt "Sie sind der Experte, sagen Sie uns wie wir ihnen helfen können" :-\
Was verdeutlicht, dass die Mehrheit der Therapeuten selbst nicht betroffen sind und demzufolge keine Ahnung von der Realität haben (es gibt selbstverständlich Ausnahmen).


Was sich möglicherweise ausschliesslich negativ interpretieren liesse: "Was wissen die schon?" - aber ich denke, so war's nicht gemeint.

Ich hörte einen ähnlichen Satz von einem erfahrenen Psychiatriepflege-Fachmann in der ersten Gruppenstunde in Meiringen. Ein sozial hochkompetenter Mann, unaufgeregt und achtsam, ohne jeden Dogmatismus. (Danke, Herr X!) Er forderte uns damit auf zur kritischen Auseinandersetzung mit dem in der Klinik angebotenen Programm (S.T.A.R Körkel/Schindler): "Prüfen Sie, was Sie zu hören bekommen. Nehmen Sie heraus, was Ihnen hilft, käuen Sie alles wieder und spucken Sie aus, was Ihnen nicht entspricht, Sie sind die Experten für Ihre eigene Sucht."

Obwohl ich mich seit Jahren intensiv mit Sucht beschäftigt hatte, Rat geholt und allen zugehört, alles gelesen hatte, was mir zum Thema in die Finger kam, aktiv Informationen gesucht, recherchiert, Therapien und auch eine Gruppe ausprobiert hatte, sodass ich mich als gut informiert und ausreichend therapiert bezeichnen darf...

Mit diesem Satz - wie vermessen!(Man stelle sich vor, jeder Alkoholiker wüsste besser,...) "Die Expertin für meine eigene Sucht bin ich" stiess er meine Emanzipation vom allwissenden Hilfesystem mit seiner Alles-oder-nichts-Einstellung an. Eine determinierende Einstellung, die auch von meinem Umfeld zumeist kritik- und hilflos an mich herangetragen wurde. Der Puzzle-Stein, der noch gefehlt hatte, um die gefühlte Unmündigkeit unter dem Alkoholiker-Stigma zu verlassen. In die ich mich notabene selbst begeben hatte.

Das wirkt sich befreiend aus, weit über das Problem Alkohol hinaus und wieder darauf zurück. Und es löst nicht nur uneingeschränkte Freude aus :ymsmug: , um es mal diplomatisch zu formulieren, obwohl sich mein verträglicher Charakter nicht verändert hat.

lg
Lisa

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