Montag 23. Dezember 2013, 19:58
Per Verordnung vom 19. Dec. 2013, der französischen Wettbewerbshüter,
soll Paracetamol in Supermärkten frei verkäuflich sein. In den USA macht man
das Medikament für 500 Todesfälle pro Jahr verantwortlich.
Da mutet es schon seltsam an, wenn man die Bauchschmerzen bei der Formulierung
der seit dem Frühjahr 2013 angekündigten RTU für Baclofen mitbekommt. Es gibt zwar nach
wie vor keinen auf Baclofen zurückführbaren Todesfall aber, Baclofen wird immer gefährlicher.
Im Hintergrund gibt es Bemühungen, das Molekül als sehr gefährlich erscheinen zu lassen.
Die Gegner formieren sich – neue UAW's bei Baclofen entdeckt.
Wenig erstaunlich, dass diese Erkentnisse aus dem Umfeld der Alpadir-Studie kommen.
Die Rede ist von Ödemen an den unteren Extremitäten und Problemen bei apruptem
Absetzen von Baclofen.
Zum Jahresende in dieser geballten Form unerwartet und trotzdem positiv zu werten.
Warum? Im Fall der Verwirrtheitszustände bei plötzlichem Absetzen von Baclofen, konnten
die Patienten nach erneuter Zufuhr von Baclofen stabilisiert werden (Alle 3 Fälle).
Im Fall der Ödeme an den Beinen, verschwanden diese innerhalb von wenigen Tagen nach
dem Absetzen von Baclofen (Alle 3 Fälle).
Mir als medizinischem Laien sagt das vor allem, Baclofen scheint sehr sicher in der
Handhabung größerer medizinischer Probleme zu sein. In den publizierten Fällen wird
übrigens von einer Inzidenz die bei jeweils 5% liegt und zudem überwiegend im Bereich
HDB und teils extremem Alkoholkonsum liegt gesprochen. HDB bedeutet mehr als 100mg
Baclofen und starker Alkoholkonsum ist mit teils weit oberhalb 100g/d angegeben.
Aus dem gleichen Umfeld kommt ein polemischer Artikel, der die Arbeiten von Addolorato
mit Baclofen und Leberzirrhose in Zweifel zieht. Wenigstens kennzeichnen die Verfasser ihre
Conflicts of Interest mit: involviert in der von Ethypharm betriebenen Studie ALPADIR.
Es mag durchaus richtig sein, im HDB-Bereich genauer hinzusehen. Ob allerdings drei
Fallstudien ausreichend sein können, das Gesamtkonvolut in Frage zu stellen, ist fraglich.
Versucht wird es und ich befürchte, es werden bis Mitte 2014 noch einige erschreckende
UAW's berichtet werden.
LG Federico
Dienstag 24. Dezember 2013, 00:22
Lieber Federico,
vergiss bei allem berechtigten Groll nicht: Ethypharm will mit Xylka (Baclofen) schliesslich "in den Markt".
Die Kritik an der Addolorato-Studie ist berechtigt: die Dosis macht das Gift. Baclofen 30mg/d ist nun wirklich eine geringe Dosierung, absolut kein "High-Dose-Baclofen". Genau Hinschauen schadet nicht...ich erinnere an Deinen Beipackzettel Alkohol. Ich habe bislang KEINEN Fall einer Verschlechterung der Laborwerte unter Baclofen beobachtet. In einem Fall, in dem befürchtet wurde, Baclofen sei die Ursache, konnte dies schliesslich auf etwas Anderes zurückgeführt werden. Einzelne toxische Reaktionen, ähnlich einer Allergie sind für alle Arzneimittel denkbar.
Die Ödeme an den unteren Extremitäten sind real existent, meist nach geringem Abdosieren für einige Tage sofort rückläufig. Weiss der Arzt Bescheid und informiert den Patienten: ja das ist bekannt, wir reduzieren die Dosis.....nehmen wir dem Patienten Angst, zeigen Kompetenz.
Die Ödeme treten nicht nur an der unteren Extremität auf, häufig an den Fingergelenken, selten ganz isoliert an den Zehengelenken, gelegentlich flüchtig im Gesicht, zB. um das Auge herum "periokulär". Immer wieder: beim Eindosiern beachten, langsam steigern!
Es gibt diesen einen Todesfall bei oraler (Tabletten) Gabe. INITIALDOSIS 2000mg Baclofen plus Alkohol! Viele UAWs treten wirklich in der Kombination hohe Dosen Baclofen plus hohe Dosen Alkohol auf!!!
Wir müssen akzeptieren, dass es UAWs gibt - aber immer in der Relation zum Ausgang der tödlichen Erkrankung Alkohol. Und im Vergleich zu anderen Medikamenten......
Paracetamol im Einzelhandel: ohne Worte!!!
Alles Liebe
jivaro
Dienstag 24. Dezember 2013, 00:44
hi, @jivaro,
ich nehme seit gut 15 Jahren Paracetamol + Alkohol, und hat immer bei kleinen Wehwechen
geholfen, die Information, daß es gefährlich ist, erfahre ich erst seit rund 3 Jahren in der
Apotheke, schön, immer alles gleich zu wissen.
gruss @sabine
ps : es gibt wohl noch einen Todesfall, hab aber leider keine Adresse zur Hand,
auf der Autobahn sterben täglich Menschen, kein Vergleich,
im Supermarkt gibt es bald alles, auch schön, Verelendung der Kultur zum Wohle
der Familie Albrecht, so wahr.
Dienstag 24. Dezember 2013, 01:06
jivaro hat geschrieben:Ethypharm will mit Xylka (Baclofen) schliesslich "in den Markt".
@Jivaro,
ich wäre mir da nicht so sicher.
LG Federico
Dienstag 24. Dezember 2013, 01:34
jivaro hat geschrieben:INITIALDOSIS 2000mg
Unglaublich. Klingt nach einem Fall für die Notaufnahme bzw. Intensivstation.
jivaro hat geschrieben:Baclofen plus Alkohol! Viele UAWs treten wirklich in der Kombination hohe Dosen Baclofen plus hohe Dosen Alkohol auf!!!
Kann ich bestätigen und wurde hier mehrfach geschildert... (sorry - OT).
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