
Freitag 22. November 2013, 11:09
@ Aspino: Du hattest furchtbar recht mit deiner Warnung!
@ Alle:
Hilfe, ich stecke mitten in einem Rückfall übelster Sorte.
Die nackten Tatsachen:
Vor einem Monat hatte ich ja geschrieben, dass ich mit meiner Frau zusammen zum Essen eine Flasche Wein genossen habe. Ich habe das wirklich als Genuss empfunden. Nicht als berauschen.
Aber dann hat es sich langsam wieder eingeschlichen: zuerst mal eins, zwei Bier zum Fußball.
So vor zwei Wochen ist es dann gekippt: ich habe zum Teil schlimm gesoffen. Soviel wie rein passte!
Bei 1,5 Flaschen Wein oder ca. 10 großen Bieren war dann total Schluss.
Am Wochenende habe ich gedacht ich packs jetzt wieder: Zwei Tage kein Alkohol. Dann wieder. Dann wieder zwei Tage ohne. Vorgestern Abend eine Flasche Wein in der Hand gehabt und den Korkenzieher schon dazu. Dann es geschafft die weg zu stellen.
Gestern dann aber schon vormittags angefangen. Nach zwei Bieren ins Auto gesetzt (ich Idiot!) und mich in Geschäften herum getrieben um mich abzulenken.
Dann aber abends richtig zugelangt (ca. 10 große Biere).
Hilfe, ich will da wieder raus!!
Was kann ich tun?
Ich nehme 40 mg Baclofen momentan.
Mir ist vom Verstand her klar, dass Baclofen und Alkohol nicht funktioniert.
Aber was kann ich jetzt tun?
Übrigens habe ich nach Alkohol (auch bei mittleren Trinkmengen) jetzt unfassbare Kopfschmerzen. Heute Morgen ist mir kotzübel, mir ist schwindelig.
Habe mich nur aus dem Bett gequält um mich hier zu melden.
Ich muss noch etwas weiter ausholen:
Mir ging es doch gut ohne Alkohol!
Gut, da war manchmal eine Leere, die ich noch nicht ausgefüllt bekommen habe und sonst wohl weggesoffen habe.
Was mir die ganze Zeit durch den Kopf geistert: Ich will meine Arbeit nicht mehr machen!
Ich war die vor- und vorvorletzte Woche krank geschrieben (wegen Erkältung).
Diese Woche hocke ich im Büro, aber ich arbeite so gut wie gar nicht.
Ich beschäftige mich exzessiv mit allen möglichen Planungen, Renovierungen rund ums Haus, Kauf eines neuen Fernsehers etc.etc.
Ich sitze da wirklich Stunden, ja halbe Nächte am PC!!
Vorgesten war es 3.30 Uhr, gestern 4.30 Uhr.
Wenn ich so richtig gesoffen habe, dann stelle ich mir immer vor zu kündigen. Und das ist dann ein gutes Gefühl!!
Ich traue mich das aber nicht. Sehe meine Verantwortung, dieses Geld-Verdienenden-Müssen.
Aber auch nüchtern bin ich an dem Punkt wo ich wirklich sagen kann: nein, ich will diesen Job nicht mehr.
Am Liebsten würde ich momentan gar nicht arbeiten!
Ich drehe mich im Kreis.
Und ich schäme mich. Ja, anders kann ich es nicht formulieren.
Hätte nie gedacht, dass ich das einmal so deutlich empfine: Scham!!
Mir tut alles weh.
Innen und außen.
Ich könnte weinen. Ich möchte weinen.
Es geht aber nicht.
Freitag 22. November 2013, 12:38
Lieber Markus
Das tut mir sehr leid für dich. Mach dich jetzt bitte nicht noch mehr runter. Versuch mal die Suchfunktion im Forum mit "Scham" - du bist nicht allein damit, lies nach. Das könnte dich entlasten. Scham hält Rückfälle aufrecht - lass sie ziehen.
herzlich
lisa64
Freitag 22. November 2013, 12:43
Lieber Markus
Das Wichtigste vorab: Höre sofort auf, Dich zu schämen! Dies bringt nichts, ändert nichts und ist kontrapunktiv...
Nimm es als erlebte Erfahrung, wie es nicht funktionieren kann. Fasse neuen Mut und wage einen weiteren Start. Du bist da nicht der Einzige, welchem es so erging...
Du befindest Dich momentan in einer Spirale, dies fühlt man aus Deinen Worten.
Fasse keine voreiligen Entscheidungen. Anhalten und sichern... dies soll die Devise sein. Besonnenheit... und Weitergehen.
Leider kann ich Dir keinen "Trick" verraten oder ein Zauberwort, damit plötzlich nur noch die Sonne scheint. Die Erfahrungen und Hinweise im Forum sind das, was wir bieten können. Und dies ist von unschätzbarem Wert.
Mache nochmals einen Start. Fahre weiter mit Bac und steigere langsam die Dosis, aber ohne Alkohol. Es funktioniert sonst einfach nicht... abgesehen davon, dass es zu verstärkten Nebenwirkungen kommen kann.
LG moonriver
Freitag 22. November 2013, 13:14
@Markus
Ergänzung:
In Deinem Betreff "Hoffentlich ein neuer Anfang" kommt das Wort "Hoffnung" vor.
Schlussendlich ist es dies was zählt... gib nicht auf.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du da rauskommst.
LG moonriver
Freitag 22. November 2013, 15:23
moonriver hat geschrieben:Höre sofort auf, Dich zu schämen! Dies bringt nichts, ändert nichts und ist kontrapunktiv...
@Moonriver hat das einzig Richtige geschrieben. Er hat noch 3 Pünktchen am Ende gesetzt.
Wenn jetzt noch „Schuld“ hinzu kommt, ist es kontraproduktiver Scheissdreck.
Aber Du kannst an jedem Punkt der Spirale Deinen Endpunkt setzen, am besten JETZT.
Mach' es so wie @Moonriver geschrieben hat. Geh' die Spiral zurück bis zum Anfang,
schau' nicht zurück, bleib' einfach bei Dir und versuch' Dich auszuhalten.
Die von Dir entdeckte Problematik „Arbeit“ lässt sich nur mit klarem Kopf und nüchtern
ändern. Immerhin hast Du so einen Punkt entdeckt, der sicher schon lange in Dir rumort.
Behalte ihn gut im Auge aber ändere vorher das, was Du heute tun kannst.
Mantra: „Was ist das beste, was ich JETZT tun kann?“
Du kennst die Antwort, fang einfach an!
LG Federico
Freitag 22. November 2013, 19:57
Lieber Markus,
es tut mir für dich leid, dass ich recht hatte.
Das Gute an der Situation - du hast es jetzt selbst erkannt und wirst es zunehmend begreifen!
Für diesen Erkenntnisprozess braucht man sich nicht zu schämen.
Sieh es positiv! Du konntest deine Situation trotz des schwerem Kopfes analysieren. Wäre dir das ohne Baclofen so möglich gewesen? Ich bin sicher du wirst deinen Weg finden. Auf und Ab begleiten viele hier. Verlier nicht den Mut! Ich drück dir die Daumen, du weißt jetzt wie es geht!
Das Problem der Leere??? Ich habe keine rechte Antwort. Das falsch gelebte Leben in Bezug auf deine berufliche Tätigkeit??? Auch meine Fragen.... Mein Rat in diesem Bezug: Schmeiß nicht gleich das Handtuch (Ggf. bist du nach einer übereilten Entscheidung sehr unglücklich)! Prüfe Alternativen! Reduziere die Belastung, wenn möglich! Wenn das nicht möglich ist, versuche den geordneten Rückzug nach Klärung der möglichen Perspektiven.
Bin auch gerade am überlegen, wie sich das bei mir gestalten soll und komme derzeit auf einen Horizont von ca. 13 Jahren (schlecht zu überschauen). Dann bin ich 55 Jahre alt!
LG Aspino
Freitag 29. November 2013, 01:23
Erstmal nur ganz kurz (bin hundemüde und erschöpft):
seit gestern wieder ohne Alkohol und mit regelmäßiger Einnahme von 4 x 10 mg Baclofen.
Ich schreibe die Tage dann noch mehr zu all dem was mir im Kopf rumspuckt:
regelmäßige Einnahme, das Gefühl "etwas-aufzubauen-sich-umzudrehen-und-alles- wieder-mit-dem-hintern-umzuschmeissen"..., die totale Verwirrtheit, das Schämen, das Nicht-mehr-Schämen und und und....
@Lisa: Danke!
@ alle: auch danke. Aber an Lisa ein besonderes
Freitag 29. November 2013, 01:46

Schlaf gut, Markus
Freitag 17. Januar 2014, 02:17
Achterbahnfahrt.
Oder: die vertraute Scheiße.
Ich machs kurz. Vom letzten Eintrag (29.11.13) bis 11.12.13 keinen Alkohol.
Selbst auf der Tagung die ersten drei Abende ohne - obwohl die meisten da ordentlich einen nehmen.
Dann am 12.12.13 Weihnachtsfeier. Irgendwann mit Wein angefangen. Und bis 2 Uhr richtig weiter gesoffen.
Seitdem noch zwei Tage nüchtern.
Mittlerweile das alte Level wieder erreicht.
Kasten Bier (0,5l) in drei Tagen plus Wein.
Ich "mische" wie blöd Baclofeneinahme und Alkohol.
Oft morgen und mittags Baclofen, abends packe ich es dann nicht mehr ohne Alkohol und nehme kein Baclofen mehr.
Mittlerweile bin ich komplett verunsichert und lasse Baclofen komplett weg, WEIL ICH NICHT MEHR WEISS OB UND WIE ICH DAS MIT ALKOHOLKONSUM MACHEN SOLL.
Der Gedanke meinen Job zu kündigen wird immer stärker.
Ich möchte doch bitte bitte bitte einfach nur mal RUHE in MEINEM KOPF haben!!!!!!!!!!!!!
Freitag 17. Januar 2014, 03:05
Hallo Markus ,
Kopf - Kino ist immer großer Dreck ....
Unsere Krankheit ist chronisch ...- immer wieder mal kommt es zu richtig dicken Sch...- Situationen... und immer mal wieder...-leider -
melde Dich krank !!!
hinzuschmeißen ist jetzt nicht das Thema . melde Dich Krank, - nimm Dir eine Auszeit für Dich .
Versuche, - mal an Dich zu denken : Das es Dir bald mal wieder besser geht !
Das geht nur mit : von allem Abstand nehmen !!!
versuche, für heute einigermaßen runterzukommen und für morgen ganz ruhig eine Auszeit zur Genesung anzugehen ;
ich denk an Dich !
Gruß, Ralf.
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