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Freedom
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Montag 5. August 2013, 19:22 |
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Registriert: Montag 5. August 2013, 00:51 Beiträge: 10
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@moonriver
Danke auch für Dein Willkommen.
Meine Hausärztin liest sich die Infos durch und entscheidet dann wie vorgegangen wird.
Kann nur hoffen, dass sie dem Versuch zustimmt. Wenn ich Pech hab erwartet mich oben drauf noch ein Benzo-Entzug.
Hab zusätzlich noch ein Labortermin und muss zum SD Spezialisten. Ich werd mich nicht mehr einkriegen, wenn nun zum dritten Mal nach Absetzen eines SSRIs, meine "TSH-Werte" von aktuell 10 auf normale 2 fallen.
Melde mich dann, wenn es losgehen soll mit Baclofen. Das wäre eine wirklich große Hoffnung.
LG zurück und vielen Dank bis dahin!
Carsten
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Montag 5. August 2013, 22:21 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Hi Freedom,
herzlich Willkommen! Benzodiazepine können auch "gleichzeitig" mit Baclofen entzogen werden! Langsam......aber es klappt gut. Panik ist eh das Thema bei Baclofen. Ob die Depression positiv beeinflusst wird, kann ich nicht genau sagen; sehr oft gelingt das; gelegentlich scheint Baclofen aber auch depressive Stimmungen auszulösen.
Die pathologischen SD-Werte unter SSRIs sind eher selten, zum Glück! Wenn Citalopram Dir nichts gebracht hat -bzw. bringt - ist das Absetzen völlig ok; nur nicht abrupt - sondern langsam Ausschleichen.
Ich wünsch Dir alles Gute für einen Start mit Baclofen. Herzlichst jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Freedom
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Mittwoch 7. August 2013, 15:02 |
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Registriert: Montag 5. August 2013, 00:51 Beiträge: 10
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Hallo Jivaro,
danke für Dein Willkommen.
Was meinst Du mit "Panik ist eh das Thema bei Baclofen"?
Ich hatte zuletzt bei Sertralin nachgewiesene (TSH-Wert und Sonographie) Veränderungen an der SD. Ist selten, stimmt. Laut Waschzettel Einer von 2000 oder sogar nur 6000. Nach Absetzen normalisierten sie sich wieder (auch durch Blutbild nachgewiesen), wechselte auf Citalopram und wieder meldet sich die SD.
Ich hab ein Mehrfachentzug nach Interferon, Ribavirin und Boceprevir Behandlung der Hep C. War 2011-2013 sechs oder sieben Mal wegen Magen-Darmentzündungen in Krankenhäusern und bekam Morphine, Opioide und Benzos ohne Ende. Von dem Morphin und Opioid bin ich runter (gestolpert). Von den Benzos auch oder bin noch dabei.
Schlimmer ist, dass ich mich vorgestern und gestern Abend nicht mehr aushielt und mir einmal vier und gestern fünf Bier angetan hab. Unter Tränen.
Mir dauert das auch zu lange bis zum Ende des Monats warten zu müssen, bis sich meine Hausärztin entscheidet. Für mich wäre es, nachdem was ich hier lese, eine reale Chance zumindest meine Stimmungsschwankungen zu reduzieren.
Ich meine, man hat mich mit derart vielen Sucht-Medikamenten "beglückt", wundert sich, dass ich von einem Entzug in den nächsten komme (eigene Anteile eingeschlossen) und bei einem fu... Muskelentspannungsmittel was u.a. seitens der Charité "im Verdacht" steht bei Sucht zu helfen, wird man plötzlich (über)vorsichtig?
Versteh ich nicht...
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Mittwoch 7. August 2013, 23:46 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber Carsten,
Du schriebst in Deiner Vorstellung, dass Du Panikattacken und Angst kennst; da ist Baclofen eben eine "Wunderwaffe". Der Bedarf an Benzodiazepinen sollte sich unter Baclofen ebenfalls verringern und später komplett sistieren.
Die Behandlung einer Hepatitis C ist oft mit vielen bedeutsamen unerwünschten Wirkungen behaftet. Da Dir die Opiate und Benzodiazepine nach der Heroinabhängigkeit verordnet wurden gibt es eine grosse Hoffnung, Du bist ja dann - vorausgesetzt es ist so wie Du schreibst - kein echter "Polytox", und Du hast ja auch schon eine Menge Deiner Probleme in den Griff bekommen. Du bist derzeit nicht in Substitutionstherapie?
Ich denke, Du hast die Adresse in Berlin bereits bekommen. Baclofen ist ganz sicher einen Versuch wert. Auch im Hinblick auf die wiederkehrenden Magen und Darmentzündungen, bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wird Baclofen ebenfalls ein positiver Effekt zugeschrieben.
Mach Dir nicht zuviele Sorgen wegen des erneuten Konsums. Es klappt eben nicht immer gleich Alles, das weisst Du doch. Wichtig ist Dein Vorsatz, dass Du Dein Konsummuster verändern willst. Machst Du derzeit eine Psychotherapie, bzw. hast Du jemanden zum Reden? Ich stelle immer mehr fest, dass eine gute Begleitung bei der Baclofentherapie wirklich wichtig ist.
Für heute nochmals alles Liebe, viel Kraft und Mut jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Freedom
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Donnerstag 8. August 2013, 01:06 |
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Registriert: Montag 5. August 2013, 00:51 Beiträge: 10
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Hallo Jivaro,
herzlichen Dank für Deine aufbauenden und mutmachenden Worte.
Nein, ich war nie substituiert. War 1986 noch kein Thema in der Suchtarbeit. Ich wusste auch auf was ich mich einlasse. Die Schmerzen während der Therapie gingen halt bis zur Synkope. Daraufhin hat mir der Rettungsdienst MST gegeben, als die Feuerwehrleute mich in meinem Blut aus dem Darm, liegen sahen. In den Krankenhäusern bekam ich es dann weiter. Ging einfach nicht anders um die Therapie durchzuhalten.
Brauchte dann immer höhere Dosen und es wurde mit Schmerzpflastern (Buprenorphin) behandelt. Die vertrug ich nicht und bekam es als Tabletten. Egal, die Schmerzen wurden nach ca. 1,5 Jahren und dem Ende der Triple-Therapie langsam besser und ich entzog von den Mitteln (heftig). Ist somit erledigt, kein Bedarf mehr. Die Schmerzen bleiben Gott sei Dank aus.
Das Benzodiazepin bekomme ich in den Griff, da bin ich gerade bei, also aktuell auf 0. Ich trank fataler Weise auch während der Behandlung weiter Bier und kann nur von Glück reden, dass die Hep C erfolgreich geheilt wurde (SVR) und meine Leber mit Fibrosegrad 0-1 unbeschadet blieb. Spätestens da wurde mir jedoch meine Alkoholproblematik deutlich bewusst.
Jetzt hoffe ich auf die Zustimmung der Ärztin und ich bin sehr gespannt auf diesen Versuch. Denn wenn das Baclofen tatsächlich ebenfalls gegen mein Panik- und Depressionsschübe wirken sollte... Das kann ich mir im Moment gar nicht ausmalen...
Liebe Grüße zurück
Carsten
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Donnerstag 8. August 2013, 06:54 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Hab Mut!
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Donnerstag 8. August 2013, 08:01 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Hallo Carsten, Zuversicht und Geduld sind die beste Voraussetzung für den Erfolg der Therapie. Deine Empörung über zögerliche Bedenkenträger kann ich sehr gut nachvollziehen. Vielleicht hilft Dir eine neue Veröffentlichung von Renaud de Beaurepaire, hier die Zusammenfassung: Renaud de Beaurepaire hat geschrieben: Die Botschaft ist einfach: Alkoholismus ist eine schwere Krankheit, die Menschen und Familien zerstört. Jeder Arzt der diese Bezeichnung verdient, hat die Pflicht eine Behandlung mit Baclofen vorzuschlagen, wenn herkömmliche Behandlungen versagt haben. Beaurepaire ist einer der erfahrensten, behandelnden Psychiater in Frankreich und alles andere als ein Hitzkopf. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Freedom
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Donnerstag 8. August 2013, 22:41 |
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Registriert: Montag 5. August 2013, 00:51 Beiträge: 10
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Hallo,
ich kann mich gar nicht genug für Eure Anteilnahme bedanken.
Damit ich auch mal was gutes schreiben kann, ging es mir heute zur zweiten Tageshälfte hin schon einmal wesentlich besser, ohne alles.
War bei einer Behörde, beim Frisör und habe viel, viel Schweiß losgelassen-;)
Montag versuch ich es bei einem Neurologen und nehme einfach nur das Charité summery mit. Gerade wird es mir auch ein wenig egaler ob mit oder ohne Baclofen, ich hab die Schnauze ziemlich voll.
Es sind Stunden wie diese, so ganz ohne Angst und Depressionen, die mir Hoffnung geben, mich an abstinente Zeiten erinnern und mich wieder an mich glauben lassen.
So long
Carsten
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Baclofen, vielleicht eine wirkliche Hoffnung für mich? Verfasst: Donnerstag 8. August 2013, 23:44 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Hallo Carsten Zitat: ...und mich wieder an mich glauben lassen.
Das ist es! Mut und Kraft wünscht Dir moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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