
Mittwoch 24. Juli 2013, 15:13
Hallo zusammen,
ich bin weiblich, 28 Jahre alt und komme aus der Mitte von Hessen. Eigentlich habe ich alles richtig gemacht: Abitur, Ausbildung, Studium, sicherer Job und Lebensgefährte. Uneigentlich habe ich Borderline aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung, in Verbindung mit einer Angst- und depressiven Störung. Mein dysfunktionales Verhalten besteht aus Kokain, Alkohol und einer Realitätsflucht in Online-Welten. Niemand außer meinem Partner und meiner besten Freundin weiß davon, auch meine Familie nicht. Ich führe ein "perfektes Leben", ein "geheimes Leben" und ein "Onlineleben".
Seit ca. einem halben Jahr bin ich in psychotherapeutischer Behandlung, in einer Dialektisch Behavorialen Therapie (wegen meiner Borderlinestörung). Jedoch kam ich dort nicht weiter, weil mein Suchtproblem extreme Ausmaße annahm. Meine Therapeutin empfahl mir, mir zusätzliche Hilfe zu suchen und somit bin ich bei einem Suchthilfezentrum gelandet, die u.a. auch mit Baclofen arbeiten. Ich habe mich darüber informiert, es klang vielversprechend und nun nehme ich das Medikament in der 3. Woche in einschleichender Dosis.
Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit kann ich wieder klar denken! Es ist wie ein Neuanfang - endlich kann ich meine Energie sinnvoll einsetzen und muss nicht schon morgens vor dem Weg an die Arbeit gegen meine Angst antrinken. Meine Therapie eröffnet mir auf einmal Möglichkeiten, mit meinen Problemen anders umzugehen und ich stehe nicht mehr kurz davor, ständig unter der Last meiner Leben zusammenzubrechen. Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung und ich hoffe, dass mir noch viele weitere gelingen werden.
Ich bin hier, um Informationen zu sammeln und freue mich auf einen Gedanken-/Erfahrungsaustausch.
LG Soraka
Mittwoch 24. Juli 2013, 15:51
Hallo @Soraka
Herzlich willkommen im Forum. Es war ein richtiger Schritt, Dich hier anzumelden. Ich bin auch neu hier, nehme seit ein paar Monaten baclofen und es ist unglaublich, welche Einsichten man mit diesem Medikament bekommt, man kann tatsächlich viel klarer denken. Bei welcher Dosis bist Du jetzt?
Bald wird ein(e) Moderator(in) sich hier melden, um Dich mit wertvoller Hilfe zu unterstützen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit baclofen und dem Forum!
LG
rog
Mittwoch 24. Juli 2013, 16:47
@Soraka,
da bist Du ja. Und hier bin ich, wie von @rog angekündigt.
Herzlich Willkommen im Forum.
SHZ in Hessen – es kann nur eines geben, Glück gehabt, Punktlandung.
Und das mit 28 Lebensjahren. Borderline ist leider so gar nicht mein Thema, Alkoholmissbrauch als Symptom ausgenommen. Wie exzessiv ist denn der Missbrauch, wenn ich fragen darf und machst Du trotzdem mit der Therapie weiter?
Die Aussichten sind gut. Dein geheimes Leben hier im Forum ein wenig zu enttarnen, könnte hilfreich sein. Wenn Fragen auftauchen sollten, fragen.
LG Federico
Mittwoch 24. Juli 2013, 20:17
Hallo Soraka,
herzlich willkommen im Forum!
Federico hat Recht : ein SHZ, das mit Baclofen arbeitet, findet man (leider noch) nicht oft.
Ein guter Anfang ist also gemacht. Dass du Baclofen einschleichst ist goldrichtig.
Alles, alles Gute auf deinem Weg (der nicht einfach ist, aber immer einfacher wird) !
Beim Rumstöbern im Forum wirst du auf viele interessante Posts / Erfahrungsberichte etc. stoßen. Hast du die "Suche"-Funktion schon entdeckt?
Melde dich bitte, wenn du Fragen hast.
Liebe Grüße
Werner
Mein bester Freund sagt immer:
"Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist..."
Mittwoch 24. Juli 2013, 20:33
Hallo Soraka
Herzlich willkommen auch von mir! Dieses Forum wird Dir viel Erfahrungsschatz bieten können. Benutze auch die Suchfunktion nach Stichwörtern.
Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung und ich hoffe, dass mir noch viele weitere gelingen werden.
Da bin ich mir sicher, auch aus eigener Erfahrung. Bac kann wesentlich mehr als vom Suchtdruck befreien. Und ich empfinde aus Deinen Zeilen den tiefen Wunsch zu weiterem Gelingen.
Ich wünsche Dir von Herzen ein gutes Vorankommen. Ich nehme an, dass Du die Dosierungsrichtlinien kennst und auch über die Notfalldosis bei plötzlich aufkommendem Craving informiert bist. Sonst ruhig hier fragen.
LG moonriver
Mittwoch 24. Juli 2013, 22:46
Liebe Soraka,
ja: da bist Du....und das freut mich sehr. Ich hoffe Du findest die Unterstützung, die Du brauchst. Du wirst als erstes merken: Du bist nicht allein, das war für mich damals sehr entlastend.
Zu Deinem Start mit Baclofen: Chapeau.....
Bleib dran....es lohnt sich, und Du spürst es auch schon.......
Von ganzem Herzen: herzlich Willkommen!
Alles Liebe, viel Kraft!
jivaro
Donnerstag 25. Juli 2013, 08:52
Liebe Soraka - schön, dass Du da bist!
Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit kann ich wieder klar denken! Es ist wie ein Neuanfang - endlich kann ich meine Energie sinnvoll einsetzen ... Meine Therapie eröffnet mir auf einmal Möglichkeiten ...
Ja das ist es!
Ich hatte damals die übliche Therapie, etliche Meter Bücher gelesen über Alk, Sucht, Therapie … - in der Theorie war ich echt gut – glatte "1". Was hat es mir genützt? Gar nichts – habe munter weiter gesoffen.
Erst als ich mit Baclofen das übelste Craving los wurde, konnte ich auch beginnen, die Früchte meines theoretischen Wissens zu ernten. Ab da wurde alles immer einfacher, auch wenn der Weg gewunden und mit etlichen Stolpersteinen gespickt war. Mittlerweile ist es eine schöne Allee - in diesem Sinn Dir einen erfolgreichen Verlauf.
LG tom
PS. Mein bester Freund sagt immer:
Wem das Wasser bis zum Hals steht, soll den Kopf nicht hängen lassen.
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