Dienstag 23. April 2013, 22:51
Du drückst es in Worten aus, welche ich bisher nicht so direkt im Forum aussprechen wollte...Du hast schon oft, sehr oft über die magische Wirkung von Baclofen gesprochen.
Und wieder wird ein mich faszinierendes Thema von C.G. Jung lebendig: "Das kollektive Unbewusste" und "Synchronizität"...Schon eigenartig dieses Zusammenfallen auf den Tag genau.
Dienstag 23. April 2013, 23:03
Damit mein Tagebuch im Forum wirklich komplett ist vielleicht noch dies: Mit LSD hatte ich 1x mit 19 Jahren Bekanntschaft gemacht. Dieser Blick in das Universum des Seins und Werdens ist mir noch heute gegenwärtig. Lange Zeit machten sich "Flash-Backs" bemerkbar. Dieses Erlebnis hat damals eine Bewusstwerdung in Gang gesetzt, welche mich fast ausbrannte. Lange Zeit befand ich mich auf einem ganz schmalen Grat. Noch heute nehme ich das Echo wahr...Mir wäre kein Medikament (ausser LSD) bekannt, das über die pure Wirkung hinaus, Menschen derart verändert hätte.
Donnerstag 9. Mai 2013, 13:36
Donnerstag 9. Mai 2013, 18:26
Olivier Ameisen hat geschrieben:Im Mai 2005, 16 Monate nach meinem letzten Drink, unterzog ich meine Genesung durch drei Tests nacheinander der Feuerprobe.
Der erste Test: Ich nahm weiter meine Erhaltungsdosis von 120mg Milligramm Baclofen täglich und trank bei einem geselligen Anlass drei normal große Drinks (Gin mit Tonic), verteilt über ein paar Stunden. Sofort bemerkte ich, dass ich nicht den Drang verspürte, das erste Glas schnell hinunterzukippen, wie es während meiner Alkoholabhängigkeit immer gewesen war. Stattdessen gefiel es mir, es langsam über 40 Minuten auszutrinken. Der zweite Gin Tonic, den ich ebenfalls langsam trank, erzeugte eine milde Euphorie. Ich nippte an dem dritten, konnte das Glas aber nicht austrinken, was früher einfach undenkbar gewesen wäre. Beim Aufwachen am nächsten Morgen fühlte ich mich vollkommen normal, hatte weder Gewissensbisse noch Angst und Schuldgefühle wegen des Alkohols wie früher immer. Außerdem verspürte ich keinerlei Craving nach Alkohol, und in den nächsten Wochen musste ich weder im Wachzustand an Alkohol denken noch träumte ich davon.
Beim zweiten Test nahm ich weiter meine Erhaltungsdosis von 120mg Milligramm Baclofen, steigerte aber den Alkohol. Ich konsumierte fünf Standarddrinks, diesmal Wodka mit Tonic, in größerer Runde über einen Zeitraum von sechs Stunden. Wieder empfand ich keinen Drang, rasch zu trinken, und verspürte nur eine leichte Euphorie. Aber am nächsten Nachmittag hatte ich einen Anflug von Craving. Zusätzliche 40mg Milligramm Baclofen unterdrückten das Craving.
Mehrere Stunden später meldete sich das Craving wieder, vermutlich hatte die größere Alkoholmenge bei dem zweiten Versuch meinen alten Craving-Zyklus reaktiviert. Ich steigerte meine tägliche Baclofen-Dosis auf 180mg Milligramm, und das Craving verschwand vollkommen. Im Laufe der nächsten sechs Tage reduzierte ich meine Dosis wieder auf 120mg Milligramm, ohne dass das Craving zurückkehrte. Das war nach den Tierexperimenten und meinen früheren Selbstversuchen ein weiterer Hinweis, dass die symptomunterdrückende Wirkung von Baclofen von der Dosierung abhängt, dass in Zeiten von Stress höhere Dosierungen erforderlich sein können unddass die wirksame Erhaltungsdosis niedriger ist als die symptomunterdrückende Dosis.
Dementsprechend bestand der dritte und letzte Test darin, zu sehen, ob eine höhere als die übliche Dosis von Baclofen verhindern könnte, dass Craving überhaupt auftrat, selbst wenn ich erhebliche Mengen Alkohol konsumierte wie bei starkem Trinken oder einem Rückfall. Am Tag des Tests nahm ich insgesamt 140mg Milligramm ein: 30 Milligramm am Morgen, 30 Milligramm acht Stunden später und 80 Milligramm am Abend, als ich gleichzeitig eine Dreiviertelliter- Flasche Scotch öffnete. Den Rest des Abends trank ich vier Fünftel der Flasche, rund 600 Milliliter.
Am nächsten Morgen hatte ich einen leichten Kater, aber kein Craving und kein Bedürfnis, weiter zu trinken. Ich nahm 140 Milligramm Baclofen und am Abend noch einmal 80 Milligramm. An den nächsten sechs Tagen blieb ich bei dreimal 60 Milligramm pro Tag, morgens, mittags und abends, und kehrte danach zu meiner üblichen Dosis von 120 Milligramm zurück, ohne Craving zu verspüren.
Es war gut zu wissen, dass ich mit Baclofen Alkohol trinken konnte, ohne wieder abhängig zu werden. Seitdem habe ich bei seltenen Gelegenheiten ein oder zwei Glas Champagner getrunken oder einmal Wodka mit Tonic oder einen Gin Tonic, wenn ich mit Freunden zusammen war. Aber in Anbetracht der Alkoholmengen, die ich in meiner Zeit als Trinker meinem Körper zugemutet habe, ziehe ich es vor, nichts zu trinken.
Donnerstag 9. Mai 2013, 18:34
Ja, dies ist meine bisherige Erkenntnis.Fazit: je länger der Zeitabstand zum letzten Glas, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Experimente wie Deines erfolgreich verlaufen. Immer vorausgesetzt – Baclofen wird kontinuierlich eingenommen.
Sonntag 12. Mai 2013, 18:50
Letzte Woche erfolgte eine nochmalige Überprüfung. Der Wert ist nun im grünen Bereich mit 136 nmol/l.Jedoch, das Auffälligste, worüber mein Arzt nächste Woche mit mir sprechen will, ist ein abnormal hoher Wert an Vitamin D (25-OH) mit 206 nmol/l (Grenzwert max. 150). Der Wert wurde zur Sicherheit ein zweites Mal gemessen.
Montag 13. Mai 2013, 16:15
Montag 13. Mai 2013, 18:47
Trotzdem überfällt mich in unregelmäigen Abständen eine Art Sehnsucht nach Alkohol.
Montag 13. Mai 2013, 20:20
Montag 13. Mai 2013, 20:56
1000 x probiert, 1000 x ist nix passiert!