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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstentgiftung
BeitragVerfasst: Montag 11. März 2013, 23:38 
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Hi Tom,

1. Danke und 2. ich war selber von der Resonanz überwältigt.
Den Mut diesen Thread zu verfassen, konnte ich erst aufbringen, nachdem ich mir sicher war, dass meine Eltern nicht mehr mitlesen :-

Eine positive Nachricht von heute: ich hatte einen Termin beim JobCenter und befürchtete schon das Schlimmste (Sanktionen), da ich für die letzten 3 Monate nicht die vereinbarten 4 Berwerbungen pro Monat nachweisen konnte.

Das Gegenteil war der Fall. Da ich im Juni 59 Jahre alt werde und nicht voll erwerbsfähig bin (aufgrund der o.g . Bescheinigung und ich zusätzlich ein Schulterleiden habe), gelte ich dann nicht mehr als arbeitslos, sondern "nur" noch als arbeitssuchend (dafür gibt es einen entsprechenden Paragraphen).

Dementsprechend muss ich nicht mehr beim Amt vorsprechen und bekomme ALG II bis zu Eintritt der Rente ohne Bewerbungen schreiben zu müssen.

Das ist natürlich nicht das, was man sich beim Abgang aus dem Berufsleben wünscht, bedeutet für mich aber einen wesentlichen Stressfaktor weninger.

Damit bin ich inoffizieler Frührentner.

Wenn ich doch noch eine Arbeit finden würde, wäre das natürlich begrüßenswert.
LG Delle

_________________
Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag,
"Der Tod steht zwar nicht vor der Tür, sucht sich aber schonmal einen Parkplatz" Jochen Busse
"Ihr habt mehr Angst als ich, weil Ihr mehr wisst." Meta Hiltebrand
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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstentgiftung
BeitragVerfasst: Dienstag 12. März 2013, 00:44 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Delle,

das macht mich irgendwie traurig. Unglaublich wie in diesem Land Wissen
und Können verschleudert wird. Gleichzeitig werden Nichtkönner für Praktikantengehalt
verheizt. Es liegt nicht am Alter wenn Du keinen Job mehr bekommst.
Personalchefs und Chefs wissen, dass sie Dich nicht mit 400,– bei einer 60-Stundenwoche
abspeisen können. An Können oder Erfahrung liegt es nicht.

Einer meiner Söhne musste sich 3 Jahre als vollwertige Arbeitskraft ausbeuten lassen,
bis er endlich in einer anderen Firma zu einem vernünftigen Gehalt eingestellt wurde.
Kameramann – Toningenieur – Bild- und Tonschnitt. Privatsender sind das Letzte.
Die Einblicke in neuzeitliche Sklavenhaltung haben mir die Augen geöffnet.

Es gibt außer dem Maskenbildner keine Mitarbeiter bei den Sendern die älter als 35 sind.
Dann kommt der Nachschub. Immer öfter auch kaum der deutschen Sprache mächtig.
Die sichtbaren Produkte haben dann die entsprechende Qualität.
Wohin man sieht nur noch Billigproduktionen.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstentgiftung
BeitragVerfasst: Dienstag 12. März 2013, 02:49 
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49
Beiträge: 1725
Wohnort: Hannover
Na ja, selbst Schuld will ich jetzt nicht sagen - bis 1989 hatte ich einen gut bezahlten Job als Elektroniker bei einem großen Autozulieferer (u.A. ABS) - bis ich durch meine damalige Spielsucht aufflog, da ich hochwertige elektronische Bauteile entwendete und diese zur Finanzierung der Sucht an Studenten verkaufte.

Die fristlose Kündigung war selbstverständlich. Eine Therapie gegen die Spielsucht habe ich erfolgreich absolviert.

Nach dem Fall der Mauer, wurde der westliche Arbeitsmarkt von qualifizierten Arbeitskräften aus den neuen Bundesländern "überflutetet". Mein Fehltritt wurde mir zum Verhängnis.

Danach habe ich versucht mich in der Fahrradkurierbranche durchzuschlagen. Das ist Ausbeutung pur (auch die Transportbranche allgemein), obwohl ich in den 20 Jahren 2x selbst eine Kurierzentrale gegründet habe um zu versuchen es bessser zu machen, ist das fehlgeschlagen. Um es kurz zu fassen: Einer der geschäftsführenden Nachfolger meiner letzten Firma lebt von 600€ Netto pro Monat und arbeitetet ca. 60 Std. pro Woche. Wir sehen uns inzwischen zwar seltener, das Verhältnis ist gut, er kennt meine "Schwächen" und es ist immer wieder schön sich mit ihm zu treffen (wenn auch leider viel zu selten).

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstentgiftung
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 00:54 
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49
Beiträge: 1725
Wohnort: Hannover
Noch eine Ergänzung zur o.g. JobCenter-Situation:
Zitat:
§ 53a SGB II (2) Erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, ohne dass ihnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist, gelten nach Ablauf dieses Zeitraums für die Dauer des jeweiligen Leistungsbezugs nicht als arbeitslos.
Danke Didier1956 für die Mühe das zu recherchieren (ich konnte mich nach dem Gespräch mit der Sachbearbeiterin lediglich an einen §53 erinnern).

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 Betreff des Beitrags: Re: Selbstentgiftung
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 20:32 
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Registriert: Sonntag 17. März 2013, 05:01
Beiträge: 9
Ich will es jetzt auch versuchen!
Und habe die letzten Wochen schon versucht meinen Bier-Konsum herunterzufahren.
Auf Diazepam u.ä. will ich zunächst verzichten.
Ich befürchte keine Krämpfe, Delirium usw. (war 2009 nicht so) und wenn ich mal 3 Tage am Stück "clean" war, hatte ich sowas auch nicht, auch kein Zittern.

Meine "Vorarbeit" bisher:

Mein Trink-Tagebuch der letzten Wochen, dabei habe ich mich schon "zusammengerissen".
Davor gab es so gut wie nie alkoholfreie Tage und der Durchschnitts-Konsum lag bei
3,5 bis 4,5 Liter Bier täglich...

Wie schon seit langem nahm/nehme ich 100 mg Baclofen ein, 50 mg mittags und 50 mg zur Nacht.
Außerdem:
100 mg L-Thyroxin (Immunthyreoditis Hashimoto), 40 mg Paroxetin (Antidepressiva SSRI) und 80 mg Micardis (hoher Blutdruck).
Phasenweise noch 20 mg Omep (Magen), alles morgens...

03.03.2013 So. Nichts
04.03.2013 Mo. Nichts
05.03.2013 Di. Nichts
06.03.2013 Mi. 4,0 Liter Bier
07.03.2013 Do. 5,0 Liter Bier
08.03.2013 Fr. Nichts
09.03.2013 Sa. 3,0 Liter Bier

10.03.2013 So. 1,0 Liter Bier
11.03.2013 Mo. 4,5 Liter Bier
12.03.2013 Di. 3,5 Liter Bier
13.03.2013 Mi. Nichts
14.03.2013 Do. 2,0 Liter Bier
15.03.2013 Fr. 5,0 Liter Bier
16.03.2013 Sa. 5,0 Liter Bier
17.03.2013 So. Nichts

18.03.2013 Mo. 2,0 Liter Bier
19.03.2013 Di. 2,5 Liter Bier
20.03.2013 Mi. 1,5 Liter Bier
21.03.2013 Do. Nichts? Der Tag ist noch nicht rum...

21.03.2013 Do.: Alter: 52 Jahre, Körperhöhe: 183 cm, Gewicht: 87 kg

to be continued...

LG
sisu


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