Donnerstag 24. Januar 2013, 15:41
ein Artikel, der 2012 in "DNP-Der Neurologe und Psychiater" erschienen ist.Verfasst von Prof. Dr. Andreas Heinz (Charité Berlin) et al.
Antiepileptica werde nur am Rande erwähnt. Der Name Baclofen taucht überhaupt nicht auf. Hat jemand eine Erklärung, weshalb die Charité ihre Einstellung zu Baclofen geändert hat? Stecken da vielleicht Interessen der Pharmaindustrie dahinter, die gerne "neue",
patentrechtlich geschützte und damit lukrativere Produkte auf den Markt bringen möchte? Kennt/ahnt jemand aus dem Forum andere (Hinter-) Gründe?
Donnerstag 24. Januar 2013, 17:53
@Werner,
Einspruch! Auf Seite 11 unter „Weitere Wirkstoffe“ findet man diesen Abschnitt:
Auch der stereoselektive GABA-B-Rezeptoragonist Baclofen gewinnt als neuartige Anticravingsubstanz zunehmend an Interesse. Nachdem das Medikament bisher erfolgreich bei spastischen Lähmungen (z. B. bei Multipler Sklerose und Rückenmarksverletzungen) eingesetzt wird, könnte es sich auch zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit bewähren, da es, ebenso wie andere Anticravingsubstanzen, das Belohnungsgefühl im Gehirn unterdrückt, das durch den Konsum von Alkohol bei alkoholabhängigen Patienten auslöst wird. Die Nebenwirkungen (wie Müdigkeit und Übelkeit) halten sich dabei in Grenzen. An der Berliner Charité wird dieses Medikament derzeit bei alkoholabhängigen Patienten getestet. Auch hier reicht die Evidenz für den klinischen Einsatz bisher nicht aus, und das Medikament ist vorerst nicht für den Einsatz im Rahmen der Alkoholabhängigkeit zugelassen.
Die Formulierung ist sogar vielversprechend, die Studie scheint anscheinend nicht mehr fortgeführt zu werden (Die Finanzierung spielt in der Charité eine große Rolle). Prof. Heinz äusserte sich vor einiger Zeit anlässlich eines Kongresses nicht gerade positiv zu Baclofen, insbesondere zu Olivier Ameisen hatte er sich drastisch unkollegial geäussert.
LG Federico