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Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 13:25

@krombi

Zu Dosissteigerungen kannst Du in der Dokumentation Hinweise finden. Wichtig ist und bleibt der Grundsatz, dass es sehr individuell ist.
... habe mir das Baclofen im Netz besorgt
Hast Du wirklich eine zuverlässige Quelle? Originalverpackung Lioresal oder Baclofen? Mit auf der Schachtel eingedrücktem Chargen und Datum-ID? Sei vorsichtig damit. Im allgemeinen raten wir dringend davon ab, dieses Medikament online zu besorgen!

Wenn Du keine Nebenwirkungen verspürst, dann steht einer Dosiserhöhung nichts im Wege.
Nicht wegen Craving
Aber Du nimmst es doch zu diesem Zweck?
Ich bin irgendwie immer noch der Ansicht, dass das wirkliche Craving bei Dir nicht präsent ist. Dieses Vakuum eines schwarzen Loches, dieses Raubtieres auf den Fersen, wo Du den Atem im Nacken spürst...
Baclofen "nur" gegen allgemeine Lustlosigkeit einzusetzten ist m.E. nicht die richtige Wahl.
Darum, konsultiere einen Arzt, auch aufgrund Deiner körperlichen Erscheinungen.

LG moonriver

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 14:05

Hallo,

es handelt sich um Lioresal 25mg in der 30er Verpackung. Die Ware kommt aus Spanien und Chargen-Nr. etc. sind drauf. Sieht echt aus.

Natürlich nehme ich es wegen dem Craving. Was ich damit sagen wollte ist dass ich die Erhöhung der Dosis von 37,5 auf 50mg wegen allgemeiner Lustlosigkeit machen wollte. Das Craving ist mit den 37,5mg bereits verschwunden. Ich glaube auch dass es Craving war, ich war ja kurz davor dass mich das Raubtier erwischt (sprich morgens trinken) aber bin dann doch tapfer gewesen. Was die körperlichen Dinge angeht so glaube ich schon dass diese mit dem Entzug zusammenhängen. Daher meine Panik. Es muss doch hier Leute geben die damit Erfahrungen haben? Was mich allerdings stutzig macht ist das Tempo bei mir. Ich verspüre vielleicht ein halbes Jahr lang Craving abends und dann bin ich schon körperlich abhängig, kann doch nicht sein oder?

LG
krombi

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 15:07

Craving ist das kontinuierliche und nahezu unbezwingbare Verlangen eines Suchtkranken sein Suchtmittel zu nehmen.

Sollte Craving wie oben beschrieben bei 37,5mg immer noch vorhanden sein, würde ich die Dosis vorsichtig erhöhen, bis es verschwunden ist. Dies ist keine Handlungsanweisung oder Empfehlung sondern lediglich eine Beschreibung aus meiner eignen Erfahrung.

Allgemeine Lustlosigkeit verstehe nicht, mit Craving hat es jedenfalls nichts zu tun.
Zu einer Erhöhung der Dosis aus diesem Grunde würde ich nicht tendieren.

Körperliche Abhängigkeit erlebst Du hautnah im Entzug. Es äußert sich durch Missempfindungen wie Schweißausbrüche, wechselnde kalt/warm Empfindungen, Innere Unruhe, Getriebenheit, Schlafstörungen, Angstzustände, Tremor, Magen-Darmstörungen, erhöhter Blutdruck und noch ein paar andere nette Dinge mehr.

LG Federico

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 15:30

Hallo Federico,

genau darauf bezog sich ja meine Frage. Diese Entzugserscheinungen treffen ja in mehrfacher Form auf mich zu. Meine Frage war ja gerichtet an die Moderat-Trinker. Haben die keine körperlichen Entzugserscheinungen? Trinken Sie die immer moderat weg oder wirkt Bac auch gegen diese?

krombi

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 15:45

@Krombi,

Der Begriff moderat wird individuell unterschiedlich ausgelegt. Meine eigene Auslegung ist nie mehr als 2 Gläser Wein und nur Abends. Ich beschränke mich auf das Wochende, unter der Woche gibts nix.

Diese Menge (1 bis 2 Gläser) ist nach den Kriterien der WHO auch noch im Rahmen an 5 Tagen die Woche, unterbrochen durch 2 Tage Abstinenz.

Entzugserscheinungen sollte es in diese Fall keine geben. Trotzdem nochmal die Warnung: mindestens 6 Monate trocken bleiben, besser ist ein Jahr.

LG Federico

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 16:03

Danke Federico,

das Problem ist halt dass ich im öffentlichen Leben stehe und täglich mit Alkohol konfrontiert werde. Mir gehen so langsam die Ausreden aus warum ich nichts mehr trinke. Habt Ihr vielleicht ein paar gute Ideen für mich?

krombi

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 16:14

@Krombi,

nur eine. Du sagst Du würdest ein Medikament gegen Diabetes oder Hypertonie nehmen müssen und da darfst Du keinen Alkohol trinken, da sonst die Wirkung ausbleibt. So stimmt schon mal Medikament und es ist so gesehen keine Ausrede oder?

LG Federico

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 16:23

Dann werde ich das mal versuchen obwohl mir das glaube ich keiner abnimmt. Irgendwas wird mir schon einfallen. Ist halt meine Gastritis wieder schlimmer geworden.

LG krombi

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 19:48

Lieber Krombi,

Auch von mir: herzlich Willkommen. Du bist auf jeden Fall körperlich abhängig! Ein moderates Trinken ist derzeit -wie ja auch die anderen Forenmitglieder bekräftigen- in keiner Form und Weise empfehlenswert.

Ich kann nur bestätigen: wer "hier" moderat trinkt (im Rahmen von Federicos, bzw. der gültigen WHO-Definition) hat KEINE körperlichen Entzugserscheinungen.
Vor der Kombination mehr Baclofen und mehr Alkohol kann ich nur dringend warnen! Es kommt zu Verwirrung, Muskelkrämpfen, Atemproblemen etc....alles was "man" überhaupt nicht brauchen kann. Falls Du doch ein Bier "erwischst", bitte die "normale" Dosis Baclofen weiter einnehmen; bis zu einer Tagesdosis von 80 mg ist das, auch nach Studienlage, ohne zusätzlichen körperlichen Schaden möglich.

Glückwunsch: Du trinkst nicht UND Du hast kein "craving"!!! Ich hoffe, dass auch Du bald staunen kannst: "dass die Unentbehrlichkeit des Alkohols", die Dich in den letzten 4 Jahren begleitet hat, verschwindet (Originalzitat bei Annie Papp, franz. Ärztin und Psychotherapeutin).

Aufgrund des geschilderten Krankheitsberlaufs fände ich den Versuch einer Steigerung auf 50 mg Baclofen am Tag sinnvoll.
Ein Gesundheitscheck mit Blutuntersuchung -incl. Leberwerte- ist sicher eine gute Sache.

Wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft,
LG jivaro

Ps. Ich argumentiere bei öffentlichen "Gelegenheiten" immer mit der Notwendigkeit des Erhaltes meines Führerscheins. Den Hinweis, dass Du ein Medikament nimmst, das sich mit Alkohol nicht verträgt, fände ich auch irgendwie richtig.

Re: Neuvorstellung

Samstag 5. Januar 2013, 20:43

Hallo jivaro,

vielen Dank für Deine für mich nicht so erfreuliche Diagnose. Wie sieht es denn mit alkoholfreiem Bier aus, kann ich daran nach 6 Monaten abstinenz denken?

lg krombi
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