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 Betreff des Beitrags: Stressmodelle
BeitragVerfasst: Sonntag 28. Oktober 2012, 16:42 
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Es gibt dabei unterschiedliche Konzepte und Theorien: Selye hat in seinem frühen Stress-Konzept positiven – sog. Eu-Stress- von negativem – sog. Dis-Stress – unterschieden.

Eu-Stress wirkt sich langfristig positiv auf die psychische und physische Funktionsfähigkeit aus. Diese Form von Stress resultiert aus Anforderungen, die leicht über den bisher bewältigten Aufgaben liegen und uns dazu herausfordern, unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterzuentwickeln.

Mögliche Beispiele für Situationen, die eher mit Eu-Stress verbunden sind:

- Lampenfieber vor einer ersten Rede, die man irgendwo zu halten hat,
- ein erstes Bewerbungsgespräch,
- eine herausfordernde sportliche Aktivität, z.B. das erste Mal eine besonders lange Strecke laufend, wandernd oder Rad fahrend zurücklegen,

Am Ende steht letztlich ein Erfolgserlebnis. Die ursprünglich als Problem erlebte Herausforderung ist bewältigt worden und wird im Idealfall zur mehr oder weniger einfachen Aufgabe.

Dis-Stress hat seine Ursache dagegen in Belastungen, die nicht beeinflusst werden können: Lärm, ungewollte Forderungen anderer Personen, Reizüberflutung, Konflikte, schwerwiegende Ereignisse. Man erlebt die Situation als unangenehm. Man fühlt sich überfordert. Man glaubt, eine Aufgabe nicht bewältigen zu können. Und man fühlt sich als Opfer der Situation.

Manche Autoren machen keine solche Unterscheidung zwischen "gutem" und "schlechtem" Stress, sondern verwenden den Begriff Stress nur für solche Situationen, in denen ängstlich getönte Emotionen auftreten. Situationen, in denen eine offensichtliche Diskrepanz zwischen Zielen und eigenen Möglichkeiten besteht.

Wichtig ist dabei die subjektive Komponente. Nicht jedes objektiv gegebene Merkmal wird für jeden Menschen in einer bestimmten Situation zum Stressor. Z.B. Baulärm oder auch Gespräche von anderen Menschen können sich ganz unterschiedlich auswirken, je nachdem, ob man möglicherweise gerade eine geistig beanspruchende Aufgabe zu bewältigen oder ob man sich vielleicht vorgenommen hat, nach einem anstrengenden Tag früh schlafen zu gehen. Ob man bei einer bestimmten Aufgabe gerade unter Zeitdruck steht, sich selbst unter Zeitdruck setzt. Es hängt also u.a. von den eigenen Zielen ab. Wie wichtig ein bestimmtes Ziel für die betreffende Person ist.

In diesem Zusammenhang ist das Transaktionale oder kognitive Stress-Modell von Lazarus (1974) erwähnenswert. Dabei erfolgen sukzessive drei Bewertungen der Situation durch die Person:

1. Primäre Bewertung: In einem ersten Schritt erfolgt eine Bewertung der Situation dahingehend, ob sie als positiv, irrelevant oder potentiell gefährlich eingestuft werden kann.

2. Sekundäre Bewertung: In einem zweiten Schritt erfolgt eine Bewertung der verfügbaren Ressourcen. Nur wenn die eigenen Möglichkeiten als nicht ausreichend eingestuft werden, kommt es zu einer Stressreaktion.

Daraufhin hat die Person verschiedene mehr oder weniger günstige Möglichkeiten, auf die Diskrepanz zwischen Anforderungen und eigenen Möglichkeiten zu reagieren:

- Flucht aus der Situation,
- sich Wissen und Fähigkeiten aneignen, um ein Problem zu lösen,
- Maßnahmen gegen die emotionale Erregung
(Entspannungstechniken, Sport, Substanzmissbrauch),
- Verleugnen der stresshaltigen Situation

Zu den mehr oder weniger günstigen Möglichkeiten bei emotionaler Erregung wird also Substanzmissbrauch gezählt. Aber bleiben wir bei Dis-Stress, der negativen Art von Stress die wir gut kennen. Menschen die von Haus aus wenig Toleranz gegen Dis-Stress entwickelt haben sind auch selten in der Lage bei Überforderungssituationen mal eben kurz zu meditieren oder ein paar Runden auf dem nächsten Sportplatz zu drehen.

Aber durch erlernen einer oder mehrerer Meditationstechniken wird eine größere Widerstandsfähigkeit gegen negativen Stress erreicht. Es fällt leichter abzuschalten und es fällt nicht so schwer diese erlernten Techniken in den Alltag zu integrieren. Kung-Fu-Eisenhemd heißt z.B. nicht ohne Grund eine sehr gute Übung aus dem Qigong oder dem Taijiquan keine Angst vor exotischen Namen, es ist für jederfrau/mann leicht erlernbar und praktikabel. Manchmal trifft man bei solchen Kursen nette Menschen. Einfach mal nach den Begriffen googeln und den Wohnort zusätzlich in die Suchmaske eingeben. Es wird oft in VHS-Kursen angeboten und niemand muss deshalb zum Buddhismus übertreten.

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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