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 Betreff des Beitrags: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Donnerstag 18. Oktober 2012, 22:45 
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Cannabis nicht gefährlicher als Junkfood

Eine britische Kommission kommt zu einem vernichtenden Befund: Drogenkonsum kann nützlich sein. Staatliche Abschreckung hingegen kontraproduktiv.

Keine Angst, die Kommission wird wieder aufgelöst. Bleibt abzuwarten wie es in GB weitergeht. Prof. David Nutt, oberster Drogenberater wurde 2010 von der britischen Regierung gefeuert nachdem er Alkohol als gefährliche Droge auf Platz 4 stellte und Cannabis als weniger gefährliche Droge (Platz 13) bezeichnete. The Lancet Weltweit scheint sich immer mehr die Einsicht durchzusetzen, dass der Krieg gegen illegale Drogen aufgegeben werden muss, da er längst verloren ist.


Dateianhänge:
Dateikommentar: Artikel aus der taz vom 17.10.2012
Britische Kommission zur Drogenpolitik.pdf [110.22 KiB]
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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht
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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Freitag 19. Oktober 2012, 08:59 
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Zitat aus dem Artikel:

Zitat:
„Bei den meisten Benutzern verursachen Drogen keine bedeutenden Probleme, und es gibt Hinweise, dass der Drogengebrauch in manchen Fällen sogar einen Nutzen haben kann.“


Meine Antwort: Ein zugedröhntes Volk lässt sich noch besser beeinflussen, steuern und manipulieren. Was der Alkohol noch nicht geschafft hat erledigen nun die "nützlichen" Drogen...

Je länger je mehr ist kritisches Denken angesagt.

moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Freitag 19. Oktober 2012, 09:14 
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Nachtrag (half oder off topic)

Und für die noch klar gebliebenen hat man auch noch was übrig:

Man schraubt an den Grenzwerten für Diabetes, Cholesterin und Bluthochdruck. Ein Riesenmarkt für die Pharmaindustrie. Wenn dies alles noch nicht reicht verbreitet die WHO Angst und Panik vor einer schlimmen Grippen- oder sonstigen Viruserkrankung. Impfstoff verkauft sich leicht. Von den Regierungen bis zur Pharmaindustrie reibt man sich die Hände... Den Preis bezahlen wir alle via Krankenkassen.

Die Vogelgrippe war vor Jahren mal so ein berühmtes Beispiel. Schlussendlich wurden noch Mio von Impfdosen vernichtet.

Sorry, aber manchmal macht es mich sauer...
moonriver

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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Dienstag 8. Januar 2013, 17:30 
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5 Sätze zu Cannabis:

„Alkohol ist als Droge gefährlicher als Cannabis.
Alle Kulturen der Welt suchen nach Möglichkeiten, sich in Rausch zu versetzen.
Ein „Recht auf Rausch“ postuliert keine „Pflicht zum Rausch“.
Alle Drogen haben Nebenwirkungen, Alkohol auch tödliche.
Nur durch eine sachliche und vorurteilsfreie Diskussion besteht eine Chance,
Missbrauch darzustellen und wirkungsvoll zu bekämpfen.“

Dr. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Januar 2014, 15:49 
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Beiträge: 13
Wem hilft eine sachliche Diskussion? Was der Präsident der Ärztekammer hier vermissen lässt, ist der Zugang der breiten Öffentlichkeit zu diesem Thema. Letzterer muss nicht sachlich, sondern eindeutig und simpel sein. Ein Konsens unter den Ärzten muss herrschen und das geschieht nur dadurch, dass eine Abhängigkeit nicht mehr mystisch gemacht wird und durch elendige Gesprächstherapie gebrochen werden soll, sondern als Problem von der Neurologie aufgeschlüsselt wird. Welcher Arzt transportiert schon ein Problem auf die sachliche Weise, wenn es auf psychische/neuronale zurückläuft?

Wir sind wohl Zeugen der Kehrtwende auf diesem Gebiet. Die Kehrtwende weg von unzugänglichen Theorien, hin zu greifbarer Medizin und logischen/kausalen Zusammenhängen. Ohne den Zugang zu den Fakten der Neurowissenschaft würden auch wir noch im Dunkeln tappen. Mir scheinen nahezu alle in diesem Forum auf dem selben Nenner zu sein, allein durch die durchschlagskraft der richtigen Medizin und der profunden Kenntnisse, die wir über Ursache und Wirkung der Alkoholsucht und weiterer Süchte gewonnen haben. Es ist eindeutig, dass Uneins herrscht. Eindeutig, dass Papier und die Informationen darauf geduldig sind, sei es auf dem Weg in die Hochschule oder zu den bereits praktizierenden Ärzten.

Wir erfahren/lernen jetzt erst über das System des Hirns und die Auswirkungen auf das Verhalten, gründend auf Motivation, Volation in Berücksichtigung der Botenstoffe des Gehirns. Wie es scheint ist der Mensch eben kein rationales Wesen, sondern eines, dass "ver/begnügungsbewegt" ist. Dass hier Drogen das System komplett für sich gewinnen ist doch ein leichtes. Das System wird komplett ausgeschaltet und für sich gewonnen - aus sicht der Droge - weil es keinen natürlichen Ursprung gibt, der in solchen Dosen die sagenumwogenen Glückshormone ausschüttet, die anscheinend den Lernmechanismus des Konsumenten einer Droge auf das ewige Wiedererleben dieses Ereignisses trimmt.

Wenn es eine substanzielle Droge gäbe, die keine Nebenwirkungen hat, würden noch immer die natürlichen Mechanismen überboten. Die Erlaubnis zum "Rausch"? Ist für mich eine unmögliche. Sobald eine fortwährende EInnahme erfolgt, so verirrt man sich.
Ich erlebe diesen Effekt bereits beim unmäßigen Nikotinmissbrauch, von dem ich einfach nicht loskomme (ich lauf auch 3 Stunden im tiefsten Winter durch die Nacht auf der Suche nach einem Automaten). Der Konsum beirrt mich so sehr, weil ich trotzdem befriedigt bin.

Mich macht es etwas traurig, dass ich keine klaren Äußerungen treffen kann. Es fehlt uns halt an haltbaren Fakten zu all diesen Mysterien, denen wir ausgeliefert scheinen. Ich freue mich darauf wieder am Leben teilnehmen zu können, freue mich, wenn der Tag kommt. Mich persönlich trieben Umstände/Ängste in solche Süchte und vermeidende Verhaltensweisen, Abhängigkeiten von Anderen PErsonen und ähnliches. All das was heute als Störung des Verhaltens betitelt wird, ist für mich ein Leben, dass es nicht wert ist. In meinem Fall waren die Rauschmittel mal ein "Pflaster", ich weiss nicht, ob es morgen auch noch so sein wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Januar 2014, 16:38 
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@Matheww,

in einem anderen Kontext hast Du die Unersättlichkeit der Wissenschaftler gepriesen.
Leider trifft dies im Kern der Suchtforschung immer weniger zu. Zumindest derzeit dient
Suchtforschung nicht der Erforschung des Suchtverhaltens sondern der Entwicklung
von patentfähigen Medikamenten. Universitäre Grundlagenforschung – Fehlanzeige.
Die Gotteslästerung, „Sucht könnte geheilt werden“, stösst ja nicht deshalb auf Ablehnung,
weil sie falsch ist, sondern weil es mit einem Medikament möglich sein könnte, an dem die
Vertreter des Unheilbarkeitsdogmas nichts verdienen können.

Das betrifft die sogen. forschenden Pharmafirmen die 90% ihrer Marketing- und Werbeausgaben
unter Forschung verbuchen. Das betrifft die meinungsbildenden Suchtforscher,
die von diesen Firmen finanziell „unterstützt“ werden und last but not least, betrifft es die
äusserst lukrative Suchtentwöhnungsindustrie.

An einem Alkoholiker an dem nichts verdient werden kann, weil er sich selbst helfen kann,
hat niemand ausser uns selbst, das geringste Interesse. Irgendwie auch klar, hätten die
Wissenschaftler früherer Tage unter Unheilbarkeitsdogmen geforscht, gäbe es heute weder
Antibiotika noch Aspirin. Alles noch hinnehmbar, wenn nicht bekannt geworden wäre, in welchem
Ausmaß, der Forscherdrang unabhängiger Suchtforscher gezielt gebremst werden sollte.
Demnächst mehr zu diesem Thema in diesem Forum.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Januar 2014, 18:09 
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@alle,

wie angekündigt, hier mehr zu Lobbyismus und die Behinderung des einzigen,
bisher bekannten Wirkstoffs, der evidentermaßen Hilfe sein könnte Baclofen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Mittwoch 8. Januar 2014, 23:30 
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Wohnort: Schweiz
@federico:
Der Lancet-Link deines Eingangsposts funktioniert nicht. Wenn es der hier ist, klappt es auch nur mit Registrieren bei Lancet: http://www.thelancet.com/journals/lance ... X/fulltext
(falls du mal zufällig verzweifelt einen Adressaten für eine PM suchst... :- )

Ich fand beim Suchen aber diese deutsche Meldung hier:
http://www.wissenschaft-online.de/artik ... t_pm_druck

lg
Lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Januar 2014, 21:09 
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Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Ich zitiere mal Dr. Albrecht Ulmer, Stuttgart (Bundesverdienstkreuz 2013) aus einer Arbeit von 2007:

... während Abstinenz als (oberstes) Behandlungsziel noch das Credo der meisten Suchttherapeuten ist, lehrt uns die Realität längst, dass wir nicht richtig hinschauen.
Das Jahrbuch Sucht gibt Jahr für Jahr ähnliche Verhältnisse an. Die aktuellen Schätzzahlen für Deutschland lauten: 10.4 Mio. Menschen mit riskantem Alkoholkonsum, 3.4 Mio. Missbraucher und Abhängige, in Behandlung: 163.000
Das entspricht etwa einem Erreichen von 10% der Abhängigen, oder knapp 5% der Missbraucher plus Abhängige, oder knapp 1% derer, bei denen Alkohol ein Risiko bedeutet.
Gehen wir großzügig davon aus, dass das Krankheitsbild anschließend bei 30% wie dauerhaft geheilt erscheint, so ergeben sich, bezogen auf die genannten Gruppen, 3, 1,5 oder 0,3 Prozent.
Das heißt, Suchtkrankheiten verhalten sich statistisch so, als ob es diese Angebot
[institutionalisierte Suchthilfe, Einfügung von Praxx] nicht gäbe. Wundern wir uns eigentlich nicht, ein so aufwändiges Therapieangebot mit einer so miserablen Erreichbarkeit und einer auch nicht gerade berühmten Quote an dauerhaftem Erfolg seit Jahrzehnten als Standard ansehen? Wir schauen nicht richtig hin!...


Das Zitat stammt aus Ulmers Vortrag zur Behandlung inkurabler Alkoholschwerstabhängigkeit mit DHC, einem Opiat - der letzte Verweiflungsakt einer kontrollierten Suchtverlagerung auf eine nicht organtoxische Substanz bei aussichtslosen Fällen.

Zuviele profitieren vom Festhalten am bisherigen System, das eine immense Veränderungsresistenz beweist!

LG

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: Britische Kommission: Drogenkonsum kann nützlich sein
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Januar 2014, 21:34 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@praxx,

mir scheint, Du wirst allmählich noch militanter, als mir vorgeworfen wird.

Ich trage ja den vollkommen falschen Titel „Kreuzritter“ mittlerweile mit stolzer Fassung.
Und ich begrüsse jeden – vor allen Dingen jeden Arzt, der die Dinge beim Namen nennt.

Die Behandlung der Alkoholabhängigkeit nach derzeitigen Methoden ist grandios
gescheitert.

LG Federico

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