Freitag 14. September 2012, 00:45
Hallo Andywill
Zu später Stunde, gewissermassen zum Abrunden des Tages ein paar Worte:
Ich bin immer wieder erstaunt, dass Du auf der einen Seite Beiträge verfasst, welche die Grenze zur persönlichen Beleidigung überschreiten, auf der anderen Seite fast zur gleichen Zeit wieder moderatere Zeilen schreibts, welche zu einer Diskussionsgrundlage Möglichkeiten bieten. Es scheint mir, wie wenn es einen Andy gibt der will oder zumindest möchte, andererseits ein Frustrierter, dessen Energie sich hier dann entlädt. Es ist mir klar, Baclofen gibt Freiheiten, u.a. die Freiheit dem Alkohol gegenüber "Nein danke" zu sagen. Andererseits ist man auch frei wieder auf Bac zu verzichten und weiterzumachen wie gehabt. Es ist kein Zwangsmedikament, nein, es muss auf fruchtbaren Boden stossen können. Dies ist m.E. die Motivation, der tiefere innere Wunsch mit diesem Sch...alkohol aufzuhören. Endlich erkennen zu können, dass er uns Jahre in ein Land voller Träume geführt hat, welche in der Realität nie verwirklicht wurden. Täuschung par excellence... und nun haben wir ein Medikament in den Händen, welches nebst der Cravingunterdrückung zu ganz anderem fähig ist: Es kann die Chance geben zu dem Menschen zu werden, zu dem man bestimmt ist. Das eigene Programm endlich zu leben.
Was ist Dein grösste Wunsch? Irgend wann mal, wenn das Ende des Lebens in die Nähe rückt, sagen zu können: Ich habe gelebt, habe Träume realisiert, konnte etwas weitergeben... ich glaube, dass dies das Ziel ist. Und genau diese Chance bringt uns Baclofen. Es kann in ein neues Leben führen, kann helfen, innerste vorgezeichnete Bahnen doch noch als solche zu erkennen.
Was es braucht ist Motivation und viel Geduld. Alkohol geht auch im mentalen Bereich nicht spurlos an einem vorüber. Er konditioniert...
Du hast es ja bereits gekonnt. Über Jahre nichts zu trinken...
Letztendlich liegt die Entscheidung bei Dir ganz allein. Bac funktioniert, das hast Du erfahren. Lass nun den wirklichen Andy funktionieren, denjenigen, der vor langer Zeit einmal auf diese Welt gekommen ist, voller Hoffnung auf sein zukünftiges Leben und höre ganz tief in Dich hinein. Ich glaube, irgendwo ist der "Andy-Will-wirklich". Jeder Mensch ist einzigartig und hat dementsprechen seine Möglichkeiten. Auch Du... grabe Deine Träume aus, setze Dich damit auseinander und wäge die Möglichkeiten zu Realisation nochmals ab.
Ich will hier nicht als "Wissender" auftreten, nein, einfach als Gegenüber, als Mensch, welcher in seinem Leben schon mehrmals das Grauen tiefster Nacht erlebt und erlitten hat. Dass ich noch da bin, ist einerseits der modernen Medizin und andererseits meinem Schutzengel zu verdanken. Inwieweit das, was wir Schicksal oder Vorbestimmung nennen reingespielt hat kann ich nicht beurteilen. Übrigens bin ich mit diesem Thema immer noch beschäftigt... Sozialphobie und das (nun doch etwas leiser werdende) Echo einer Urangst begleiten mich immer noch.
Mit jedem neuen Tag hast Du eine neue Chance.... und dies wünsche ich Dir!
@Aspino
...das wirklich offene und freundliche Klima in diesem Forum...
Danke, dazu wollen wir Sorge tragen...
LG moonriver