Zitat:
BERLINER ÄRZTE: Beruht die Aufmerksamkeit, die das Buch erfährt, vielleicht daher, dass ein Arzt über seine Sucht schreibt?
Bschor: Das ist mit Sicherheit ein Aspekt, der dieses Buch auf eine gewisse Art spektakulär macht. Aber interessant ist vor allem, dass die Botschaft von „Das Ende meiner Sucht“ ein typisch süchtiger Wunsch ist: Nämlich der von einer Zaubertablette, die man einnimmt und schon sind alle Probleme gelöst. Das entspricht dem süchtigen Heilsmuster.
Bislang dachte ich immer, es sei der typische Wunsch eines jeden Patienten von seiner Krankheit geheilt zu werden – oder zumindest Linderung zu erfahren. Wie dumm von mir – wie blauäugig gedacht. Alkoholismus ist zwar seit 1961 als Krankheit anerkannt aber die Aussicht auf Heilung ist typisch süchtiges Wunschdenken, meint jedenfalls der Mann im farbig gestreiften Hemde.
Das kann ja heiter werden, wir sind mit einem
Poster vertreten und anwesend – ob ich mich auf die Pro-Con-Debatte freue?
DGPPN KONGRESS, 21. – 24. November 2012 // ICC Berlin
Wissenschaftliches Programm
Hauptsymposien, Pro-Con-Debatten
Medikamente zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit?
Das Beispiel Baclofen Vorsitz: Tom Bschor (Berlin), Martin Schäfer (Essen) Pro: Christian Müller (Erlangen)
Con: Tom Bschor (Berlin)
Diese unempathische Denke eines Suchtmediziners ist ja nicht unbedingt untypisch, keine Illusionen also meinerseits. Ob diese Einstellung im Jahr 2012 noch zeitgemäß ist, wird sich erweisen. Als Stilberater hätte ich Herrn Bschor vom farbigen Streifenhemd dringendst abgeraten.