Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo und guten Abend allerseits,

so, mein dritter Tag der Einnahme ist rum, nach dem Königsweg 3x5mg mit Abstand von vier Stunden (12.00 Uhr - 16.00 Uhr - 20.00 Uhr) und was kann ich berichten?
Eigentlich nicht viel, oder doch?

Mir geht es besser als die ersten Tage ohne Baclofen. Entzugserscheinungen im engeren Sinn sind glaube ich weg und der Druck hat nachgelassen. Meine Laune war über die Feiertage ganz gut, aber ich konnte es natürlich auch langsamer angehen lassen, konnte ausschlafen, gut essen, mich ein bißchen verwöhnen. Aber das craving ist da, es bleibt mein ständiger Begleiter. Ich vergesse es höchtens mal für ein paar Minuten, wenn ich in eine Arbeit versunken bin.

Und es lässt sich auch nicht mit Essen stillen. Schade! Es gab zu Ostern echt die feinsten Sachen, aber ich bin nach dem letzten Bissen so hungrig wie vorher. Ich kanns nicht besser beschreiben, aber dieses Biest sitzt in meinem Bauch wie eine hungrige Bestie, in einem schmerzenden, klaffenden Loch, und ist nie zufrieden!!
Also bisher lässt es sich von dem Baclofen noch nicht beeindrucken.

Was ich sonst spüre? Ich habe gut geschlafen, tief, aber nicht metertief wie nach Alkohol. Ich wache gut auf und auch gut gelaunt. Das ist schon sehr viel!! Ich bin insgesamt ein bißchen ruhiger, zuversichtlicher. Das ist aber mehr noch die Hoffnung, dass jetzt alles gut wird. Tagsüber war ich ein paar mal schon sehr müde, habe mich einfach hingelegt, es waren ja Feiertage. Ansonsten leichte Kopfschmerzen und ein trockener Mund. (Eine trockene Kehle!!! Sehr witzig für jemand, der nicht trinken will!!!) Versuche viel zu trinken, Wasser, Tee, außerdem Kaugummis, Bonbons etc.

Also, ich denke mal, der Anfang ist gelungen. Laut Königsweg könnte ich ja morgen schon auf 30mg hochgehen. Das erscheint mir zu viel. Ich reagiere auf Medikamente generell schnell und gut. Ich werde mal um 5mg erhöhen und die Einnahme auf vier Mal verteilen, also 4x5mg, um 11.00 Uhr- 14.00 Uhr - 17.00 Uhr - 20.00 Uhr, und das Ganze dann wieder drei Tage beibehalten.

Und dem Biest werde ich sagen:"Hier nimm das, du kriegst nichts anderes mehr!"

LG und einen schönen Abend,
Betty

Hallo Betty,

schön aber noch nicht wirklich gut. Ich würde so gerne aber ich darf es nicht, deshalb vielleicht so. Als ich meinen Königsweg beschritten habe, bin ich so lange zügig hochgegangen bis ich keinen Gedanken mehr an Alkohol verschwendet habe. Meine Nebenwirkungen waren ähnlich den Deinen, also vernachlässigbar.

LG Federico

@ federico

d.h. du rätst mir eher zum schnelleren Hochgehen, als auf 3x10 morgen?
Wenn ich damit eher an dem Punkt bin, nicht mehr an Alkohol denken zu müssen, super!
Wenn die Nebenwirkungen nicht mehr werden, sind die ja handelbar.

Ich habe einen gewissen Respekt vor Medikamenten und dachte, anschleichen ist die Devise.

Gruß, Betty

Ich hab auch hochdosiert bis die ersten Nebenwirkungen spuerbar wurden, dann langsamer.
Der Koenigsweg heisst IMHO nicht Koenigsweg, weil er der einzig richtige ist, sondern weil er der schonenste ist.
Aber wenn man bedenkt was wir mit Sprit schon alles unserem Koerper zugemutet haben, ist soviel Respekt vor einem relativ harmlos scheinenden Medikament IMHO nicht wirklich notwendig.

Rico

nein Betty, ich darf das nicht. Ich habe Dir lediglich mitgeteilt wie ich es gemacht habe, das darf ich. Verstehst Du den Unterschied?

LG Federico
PS bei offenen Fragen bitte PM

Danke Rico,
ich sach ma so, er ist relativ gut ausgebaut und gut beleuchtet, die Bankette ist gesichert. Für die Rast bei gröberen NW gibt es Ruhebänke. Und außerdem haben wir für schwierige Steigungen ortskundige Führer hier im Forum.

LG Federico

Danke Rico,

für deinen Hinweis. Ja, man denkt nicht immer logisch.

Alkohol, der ja eigentlich ein Gift ist, schütte ich bedenkenlos in mich rein, und bei einer Tablette habe ich Bedenken. Weil sie so nüchtern (!!), als gepresstes Pulver daherkommt, und sich nicht tarnt als Kulturgut, als Genuß und Lebensart, funkelnd im Weinglas, mit einem Duft nach Johannisbeeren und Kirschen.......

Vielleicht muss ich hier erst noch umdenken lernen und meinen wahren Feind erkennen!!

Danke auch federico, für den Hinweis, dass der Weg gut ausgeleuchtet, d.h. erprobt ist. Vielleicht sollte ich einfach denen, die ihn schon gegangen sind, ein bißchen mehr vertrauen. Dass ich den Weg selber gehen muss, ist klar. Klar auch, dass in einem Forum keine medizinischen Ratschläge gegeben werden können.

Morgen habe ich einen Termin bei einer weiteren Suchtberatungsstelle und werde meine Suche nach einem Art vor Ort fortsetzen.

Danke und liebe Grüße
Betty

@Betty,
Freund – Feind – Kategorien die Du bald nicht mehr benötigen wirst. Etwas was Dir vollkommen gleichgültig ist, kann weder das eine noch das andere sein.

Viel Erfolg bei Deiner Suche nach einem progressiv denkenden Arzt wünsche ich Dir.

LG Federico

Hi,

wenn alles "ok" ist, sind 3 mal 10 mg Baclofen es auch. Ansonsten: wie immer: Königsweg...und GGG (Geduld).

LG jivaro

Nachtrag:
bei den Suchtberatungsstellen sind einige etwas zögerlich, was die Baclofentherapie angeht. Du könntest darauf verweisen dass das SHZ Giessen, Friedberg/Büdingen, Offenbach, sowie der Internationale Bund (Offenbach) das Medikament kennen, von der Wirksamkeit überzeugt sind und es dort auch verschrieben wird.

LG und viel Glück
jivaro