Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Freitag 10. Februar 2012, 21:38 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
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Zitat:
Es ist beinahe erschreckend fuer mich, worauf das Zeug alles Einfluss hat.

@rico,

oder Rico, das hatten wir schon mal. Der arme Kerl beklagte allerdings die durch Baclofen einsetzende Normalität. Als ob man Gefühle nur durch alkoholbedingten Weltschmerz zum Ausdruck bringen könnte. Rückfall war die Konsequenz, da weiß man was man hat, da kennt man sich schließlich aus.

Dass das Leben kein Wunschkonzert ist, sollte jeder wissen und Baclofen hilft nunmal zurück ins Leben. Ich kann gut auf die falschen, selbsmitleidigen Tränen verzichten – auf Mitgefühl mit hungernden Kindern in Afrika z. B. – denen meine Tränen sicher nicht helfen werden. Konkrete Hilfe hilft schon eher, ich spende regelmäßig in einen überwachten Spendentopf (die Mitleidswerbung von Misereor und ähnlichen kirchlichen Organisationen geht mir schon lange auf's Gemüt). Das geht natürlich nur, wenn ich etwas auf dem Konto habe, ohne Moos nix los.

Ich heul auch nicht rum, dass das Internet durch ACTA zensiert werden soll, ich geh' heut auf die Straße – und spende an http://www.avaaz.org – nur so kann ich das ändern, was ich auch wirklich ändern kann. Erinnert mich an den bekannten „Gelassenheitsspruch“. ACTA wird derzeit auch nicht unterzeichnet, allerdings nicht weil die FDP plötzlich dagegen ist, sondern durch engagierte Bürger ohne parteiliche Interessen:
Zitat:
"Während es an Informationen nicht mangelt besteht die Herausforderung darin, auf Worte Taten folgen zu lassen und Avaaz ist ein gutes Beispiel für den Mut und die Zeit, genau dies zu tun. Avaaz erlaubt uns allen, Teil einer riesigen fürsorglichen Gemeinschaft zu sein, die sich mit den vielen Konflikten in unserer kostbaren Welt auseinandersetzt. Alle Kampagnen bringen Mitgefühl und ein Streben nach Gerechtigkeit zum Ausdruck und helfen uns, diesem mit Stolz nachzugehen."
Gabrielle Andrew, Südafrika


LG Federico
PS so kann man Mitgefühl zum Ausdruck bringen,
Tränen können das nicht. War das Gefühlskalt?
Wolle abstimme?

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Sonntag 12. Februar 2012, 22:07 
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Moderator

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Beiträge: 1154
@rico,
spannend, dass Du schon nach so kurzer Zeit ähnliche Beobachtungen machst. Mir kommt es so vor, als lerne man im Zeitraffer, Wichtiges von Unwichtigem ebenso zu unterscheiden wie die Dinge, die man beeinflussen kann, von denen, die man nicht beeinflussen kann. Und die Gelassenheit, diesen Unterschied zu akzeptieren, gibt's noch obendrauf.

@Federico,
danke für den Exkurs zur Grundruhe, inklusive die Einblicke in Dein Leben. So gesehen kann ich für mein Leben bestätigen, und vielleicht können wir uns darauf einigen: Grundruhe als Dauerzustand, stabilisiert durch Baclofen Gelassenheit als immerwährender Wunsch. Gelassenheit so locker aus der Hüfte, im Sinne von "heiterem Darüberstehen" oder so wäre ja auch zu schön; oder zu einfach.

avaaz hab ich mir angeschaut und unterschrieben. Was kann man noch tun?

@all,
87,5 mg oder noch mehr als Dauerzustand, irgendwas in mir rebelliert dagegen. Bin mal gespannt auf meinen Ärztintermin am Dienstag.

Herzlich - Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2012, 15:52 
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Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
Hallo zusammen,

Baclofen ist ein verdammtes Wunder, es fühlt sich nicht nur so an. Ich habe nicht nur keinen Craving, nein, ich denke klarer und strukturierter, arbeite effektiver, habe deutlich mehr Überblick, bedenke auch scheinbar Nebensächliches und lasse mich nicht mehr foppen von plötzlichen Ängsten oder Aggressionen. Ich sehe grundoptimistisch statt grundpessimistisch in die Welt. Aber nicht blauäugig. Wenn etwas schief geht, geht's eben schief, machen wir das Beste draus, it's all in the game. Aber: Ich rühre keinen Alk an. Ich fange an, ihn zu durchschauen.

Letzten Dienstag hab ich das neue Rezept bekommen, meine Ärztin nimmt richtig teil und macht nicht den Eindruck, mir irgendwann kein Baclofen mehr zu verschreiben, warum auch, und was ich auch interessant fand - sie sagte: "Ihre Nervenzellen sind durch den jahrzehntelangen Missbrauch wie traumatisiert; die brauchen mindestens ein Jahr, vielleicht auch zwei oder drei, bis sie dieses Trauma abgeschüttelt haben – so lange sollten Sie überhaupt keinen Alkohol trinken."

Herrjeh, und das ist in Sachen neuem Lebenswandel noch lange nicht alles - demnächst mehr davon.

Herzlich grüßt, sich auf 50 mg einpendelnd, Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2012, 19:38 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Das klingt sehr schön, schön auch von Deiner Hausärztin zu lesen...

Lediglich Deine Dosisfindung ist "interessant"... nun 50 mg? 75 schienen doch klasse zu sein..
Muss mich bei deinen Dosierungen immer konzentrieren.
Anyway:
ich freu mich für Dich und "uns", die wir an Dich ein Stück weit begleiten dürfen.

Alles Liebe
jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Freitag 17. Februar 2012, 22:18 
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Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56
Beiträge: 1154
@jivaro,
danke! Ich bin derjenige, der froh sein kann, hier begleitet zu werden! Die Höherdosierung jenseits der 50 mg sehe ich im Zusammenhang mit dem Vorfall in Berlin, danach war alles durcheinander und höhere Dosen norwendig. Das Trauma meiner Nervenzellen war offenbar wieder spürbar. Was hältst Du eigentlich von dieser Trauma-These meiner Ärztin? Ich finde sie jedenfalls anschaulich...

Herzlich - Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Februar 2012, 00:23 
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Beiträge: 1154
Kleiner Zwischenbericht nach fünf Tagen Winterurlaub mit der Familie: Tagesdosis stabil bei 50 mg, kein Alk, kaum Craving. Kaum Genervtheiten, sehr angenehm. Vegetarische Ernährung, mit der ich schon ewig sympatisiere, funktioniert plötzlich mit Leichtigkeit. Ob das auch an Baclofen liegt? Wohl zumindest als eine Folge des Baclofen bedingten, geistigen Klärungsprozesses.

Und außerdem: Vage Aussicht auf neue Ufer, auf irgendwas, auf eine Art dritte Aufgabe neben Familie und Beruf.

Auf der Suche - Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Donnerstag 23. Februar 2012, 01:22 
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Beiträge: 8253
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@Dieter,

teilweise ja, notwendige Veränderungen werden einerseits durch fehlenden Alkohol und andererseits durch Verbesserung der Gemütslage aufgrund der Baclofenwirkung begünstigt. Don't worry, B'happy at it's best. Was dann noch fehlt ist das eigene Wollen und die Erinnerung an das was wir schon lange machen oder lassen wollten. Stichwort neue Ufer.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Samstag 25. Februar 2012, 08:35 
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Ach, ach, ach, wenn das alles so einfach wäre. Ich hocke hier im Büro und fahre gleich nach Hause, wo meine Lieben bald aufwachen und ich dann mit frischen Brötchen für gute Laune sorge. Ach, ach, ach, diese Nacht eben ging ohne Schlaf vonstatten, die davor mit zwei Stunden. Ich arbeite wie ein Bekloppter, wenn nicht im Büro, dann im Zug, und dann mittels BlackBerry, und na ja, diese Nacht hab ich immer mal auch Schach gespielt im Internet, ich war mal ein ganz Guter, langer her, als Jugendlicher Bayern-Kaderspieler, im Schulschach Deutscher Vizemeister, wie gesagt lange her. Jedenfalls schaffe ich wie blöd, und das ist das Gefährliche an Baclofen habe ich festgestellt, Workoholics wie ich laufen zu noch höherer Hochform auf.

Gestern jedenfalls, und ich komme zum Knackpunkt, gab es ein Gespräch mit meiner großen, 20-jährigen Tochter aus erster Ehe (zwei hab ich aus zweiter und aktueller Ehe), mitsamt ihrer Mutter jedenfalls, Backflash at its best also, ich war extra angereist aus Freiburg nach Frankfurt, und obwohl das Ganze erstaunlich sachlich und konstruktiv verlief und wir sogar einige konkrete Vereinbarungen unterschreiben konnten – dazu muss man wissen, dass das Töchterchen seit Abbruch der Realschule vor fünf Jahren eigentlich gar nix mehr macht außer in Spielhallen zu zocken und sich von ihrer völlig missratenen "Lebensgefährtin" bevormunden zu lassen –, folgte trotz innerer Schwüre und Dosiserhöhung am Abend dann (also gestern) der Vorfall, der sich dank weiterer Baceinnahme aber in Grenzen hielt (alles in allem ca. 3 Liter Bier, bis eben).

Ach, ach, ach, aber das sagte ich schon, wenn dieses wunderbare Leben wunderbar einfach wäre, dann wäre alles gut, aber gar so stereotyp und wunderbar einfach geht es eben nicht.

Wie dem auch sei, Bac bliebt der Begleiter, denn ohne wäre alles viel, viel schlimmer.

@Federico, danke, das trifft exakt den Kern, die neuen Ufer zeichnen sich tatsächlich schon ab, aber der alte Schweinehund will das nicht, und er erweist sich als zäh.

Übernächtigter Gruß- Dieter

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Samstag 25. Februar 2012, 08:36 
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Beiträge: 1154
...übrigens fahre ich mit der Straßenbahn...

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 Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst
BeitragVerfasst: Samstag 25. Februar 2012, 09:51 
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Beiträge: 8253
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Hallo Dieter,

manchmal wird alles einfach zuviel. TILT, frag Deine Tochter. Wie wäre es mit etwas externer Beratung für Dich in Sachen Burnout-Prophylaxe, ginge das nicht auch?

LG Federico

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